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Schrotschusskrankheit – was tun gegen Schrotschuss?

Sauerkirsche (Prunus cerasus) Schrotschusskrankheit

Die Schrotschusskrankheit ist ein recht normaler Pilzbefall, der sich auf Steinobstgewächse beschränkt und von diesen mindestens seit 1853 (Entdeckung des Pilzes) überlebt wird. Schrotschuss kann Ärger machen, aber nur an Prunus-Gewächsen in prekärer Lage, und auch dann nur unter bestimmten Witterungsbedingungen. Im Artikel erfahren Sie, wie Sie den „schießenden Pilz“ aus Ihrem Garten oder zumindest in unschädlichen Grenzen halten.

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Betroffene Pflanzen

Der Schrotschuss-Pilz hat sich auf Pflanzen der Gattung Prunus spezialisiert, eine Gattung der Familie Rosengewächse, die als einzige Gattung des Tribus „Steinobstgewächse“ all diese zu seinen Wirtspflanzen zählt, ein großer Teil der Bäume, die als Obstbäume in Gärten gepflanzt werden:

  • Die häufigen Steinobstarten Zwetschgen, Pflaumen und Kirschen
  • Seltener gepflanzte Steinobstarten wie Pfirsich, Aprikose, Schlehe, Mandel und Kirschpflaume
  • Zur Gattung Prunus gehörende Ziergehölze wie Zierkirschen, Kirschlorbeer und Traubenkirschen in diversen Arten
  • Schrotschuss ist seit fast einem Jahrhundert in allen Teilen der Welt bekannt, in denen Prunusarten geschätzt werden (v. a. Vorderasien und Europa)
  • Deshalb sind auch neue Prunus-Arten aus wärmeren Regionen, die im Zuge der Klimaerwärmung zu uns importiert werden, „Schrotschuss-Kandidaten“

Wie gefährlich ist die Schrotschusskrankheit?

„Schrotschusskrankheit“ klingt nicht nett; es gibt Foren-Anfragen zum Pilzbefall, die Hobbygärtnern Schauer über den Rücken treiben. Eine Bedrohung wird der Pilz aber nur unter bestimmten Bedingungen:

  • in Gärten mit geringer biologischer Vielfalt
  • wo er lange ohne Gegenwehr walten kann, weil die Bedrohung nicht erkannt wird oder die Gärten generell nicht gärtnerisch gepflegt werden
  • in Monokulturen des intensiven Erwerbsobstbaus, wo er ideale Bedingungen vorfindet, ohne durch natürliche Feinde gebremst zu werden
  • und vielleicht noch bei der (nur hier notwendigen und erlaubten) Bekämpfung mit Fungiziden Resistenzen entwickelt

Die Schrotschusskrankheit muss nicht bedrohlich werden; wie alle Pilzschäden wird sie durch Organismen verursacht, mit denen bereits der erste Gärtner auf diesem Planeten umgehen musste.

Pilze umgeben uns generell auf Schritt und Tritt, sie sind ein Lebensbereich von einem Umfang, der Pflanzen und Tieren in nichts nachsteht. Dieser Lebensbereich ist kaum erforscht, man entscheidet gerade erst, wo die Pilze einzuordnen sind: Bei den Pflanzen (so dachte man Jahrhunderte), bei den Tieren (weil sich Pilze bei molekulargenetischen Untersuchungen als Eukaryoten entpuppten, deren Zellen wie unsere einen Zellkern besitzen) oder irgendwo dazwischen. Das ist die heute herrschende Meinung, „mehr Tier als Pflanze“ werden Pilze als eigenes drittes Reich neben Fauna und Flora eingeordnet.

Aktuell sind um 1,5 Mio. Tierarten, etwa 380.000 Pflanzenarten und „nur“ rund 140.000 Pilzarten bekannt. Das ist ein Wissensstand irgendwo zwischen „tolle wissenschaftliche Detailarbeit“ und „keine Ahnung von nichts“, die wissenschaftliche Berechnungen der noch nicht entdeckten Tier- und Pflanzenarten schwanken zwischen 3,6 und 112 Millionen (kein Scherz, sondern aktueller Stand der Wissenschaft: www.bmub.bund.de/themen/natur-biologische-vielfalt-arten/artenschutz/kurzinfo). Da die Pilze mit am wenigsten erforscht sind, ist die Forschung hier momentan ziemlich hinterher, aus bisher einer Million noch nicht erforschter Pilze sind vor ein paar Jahren vermutete 5 Millionen geworden (de.wikipedia.org/wiki/Pilze) wobei die schon entdeckten 140.000 Pilzarten völlig ausreichen würden, um in jedem vernünftigen Menschen die Erkenntnis dämmern zu lassen, dass er Pilze nicht aus seinem Garten verbannen kann, solange unser Planet existiert.

Schrotschusskrankheit

Alles schön und gut, aber trotzdem kann ein einzelner Pilz schädlich werden und muss dann bekämpft werden? Richtig, aber heute liegt der Fokus (wieder) darauf, von vornherein zu verhindern, dass eine einzelne Pilzart schädlich wird – es hat sich gezeigt, dass Bekämpfung mit toxischen Substanzen zu kurz gedacht ist, weil diese mehr Probleme schafft als löst. Die meisten Gartenpilze gelten außerhalb verkaufsmotivierter Informationsquellen als beherrschbar. Beherrschbar durch normale Gartenarbeit, auch der Schrotschusspilz, der Obstbauer seit Urzeiten ärgert, ohne die Gattung Prunus ernsthaft zu gefährden.

Schrotschusskrankheit vermeiden

Sie können viel dafür tun, um ein Auftreten der Schrotschusskrankheit in Ihrem Garten von vornherein zu vermeiden – wie viel, hängt von der vorliegenden Gefährdungssituation ab:

1. Noch kein Steinobst, noch kein Schrottschuss

Wenn Sie sich über Pflanzenkrankheiten informieren, weil Sie gerade die Bepflanzung eines Gartens planen und eine sinnvolle Auswahl von Gehölzen für den Standort treffen möchten, können Sie folgendes tun:

  • Pflanzen Sie Gehölze, die zum jeweiligen Standort passen
  • Steinobstgewächse gehören nicht zu den Wasserpflanzen, die sich wohlfühlen, wenn ihre Wurzeln in dauerfeuchtem Boden gründen
  • Deshalb sollten Sie in Lagen mit hoher Luftfeuchtigkeit nicht nur auf den Kirschenanbau verzichten
  • Sondern bei jeder einzelnen Prunus-Art und Zuchtsorte nachfragen, ob die Pflanze im gattungsuntypischen Umfeld Chancen hat
  • Pflanzen Sie durch Pilzbefall gefährdete Gewächse nur in ein Umfeld, in dem noch keine Fungizide eingesetzt werden mussten
  • Pflanzen Sie durch Pilzbefall gefährdete Gewächse nur in ein Umfeld, in dem nicht ständig gegen Befall durch andere Pilze angekämpft werden muss
  • Im naturnah geführten Garten mit gesunden Pflanzen schaden Pilze meist nicht, weil zahlreiche Gegenspieler der übermäßigen Vermehrung Grenzen setzen
  • Wenn Sie bereits mit anderweitigem Pilzbefall zu tun hatten, ist es wahrscheinlich Zeit für „ein wenig mehr Natur im Garten“
  • Ausnahme: Totholz, an dem Pilze genau die Zersetzungsarbeit vollziehen, für die sie die Natur vorgesehen hat

Das war Stufe 1 (und grundlegend wichtig, wenn Sie keinen Ärger mit Schrotschuss und anderen Pilzen im Garten haben möchten), aber es geht weiter:

2. Noch kein Steinobst, aber Schrottschuss im Umfeld

In Stufe 2 wird die Befallsgefahr mit Blick auf die nähere Umgebung eingeschätzt. Wenn Sie in einer Gegend wohnen, die für das Auftreten der Schrotschusskrankheit bekannt ist, gilt es wiederum abzuwägen: Wenn der Schrotschusspilz „in der Nachbarschaft wohnt“, bei Nachbarn, die sich offensichtlich nicht um den Befall kümmern, könnten Sie versuchen, mit den Nachbarn zu reden. Das soll funktionieren, sogar viel öfter als vermutet wird, weil häufig nur mangelnde Information oder mangelnde Aufmerksamkeit/Arbeitsüberlastung dahinter steckt; vielleicht freut sich Ihr Nachbar sogar über Information und ggf. ein wenig Hilfe.

Falls das nicht möglich ist, sollten Sie wahrscheinlich eher auf Prunus-Arten verzichten, als sich sehenden Auges einen Schrottschuss-Pilz „einzuladen“, dessen Eindämmung schon den ein oder anderen Besuch im Fitnessstudio ersetzen kann; es sei denn, diese Art von „Zwangsmotivation“ kommt Ihnen gerade recht. Ist der Befall einmal erfolgt, sorgt der Schrotschuss-Pilz bei einem Baum am richtigen (= für den Baum falschen, zu feuchten) Standort in jedem einigermaßen regenreichen Frühjahr zuverlässig jedes Jahr aufs Neue für etwas zusätzliche „Fitness-Arbeit“.

Schrotschusskrankheit

Es folgt eine Liste der bei uns erhältlichen Prunus-Arten, die bei denen Sie mit Schrotschuss-Befall rechnen müssen, incl. aktuell bereits bei uns erhältlicher „Exoten“ (für schnellen Abgleich nach den deutschen Namen sortiert, unter denen diese Gehölze verkauft werden könnten):

  • Amur-Kirsche, P. maackii
  • Aprikose, P. armeniaca
  • Briançon-Aprikose, P. brigantina
  • Chinesische Pflaume, P. salicina
  • Felsen-Kirsche, P. mahaleb
  • Fenzls Mandel, P. fenzliana
  • Feuermandel, P. tenella
  • Gewöhnliche Traubenkirsche, P. padus
  • Japanische Blütenkirsche, P. serrulata
  • Japanische Mandelkirsche, P. japonica
  • Japanische Pflaume, P. salicina
  • Japanische Zier-Aprikose, P. mume
  • Kaukasische Mandel, P. fenzliana
  • Kirschlorbeer, P. laurocerasus
  • Kirschpflaume, P. cerasifera
  • Lorbeerkirsche, P. laurocerasus
  • Mahagoni-Kirsche, P. serrula
  • Mandel-Pfirsich, P. ×persicoides
  • Mandel, P. dulcis
  • Mandelbäumchen, P. triloba
  • Marille, P. armeniaca
  • Pfirsich, P. persica
  • Pflaume, P. domestica
  • Portugiesischer Kirschlorbeer, P. lusitanica
  • Rotblättrige Traubenkirsche, P. virginiana
  • Sand-Kirsche, P. pumila
  • Sauerkirsche, P. cerasus
  • Scharlachkirsche, P. sargentii
  • Schlehdorn, P. spinosa
  • Schwarze Apricose, P. ×dasycarpa
  • Späte Traubenkirsche, P. serotina
  • Steinweichsel, P. mahaleb
  • Steppen-Kirsche, P. fruticosa
  • Taiwan-Kirsche, P. campanulata
  • Trauben-Kirsche ‚Shubert‘, P. virginiana
  • Ume, P. mume
  • Virginische Traubenkirsche, P. virginiana
  • Vogel-Kirsche, P. avium
  • Weichsel, P. cerasus
  • Zierkirsche ‚Okame‘, P. subhirtella
  • Zierkirsche ‚Shosar‘, P. campanulata × P. sargentii
  • Zierpfirsich, P. ×persicoides
  • Zwerg-Kirsche, P. fruticosa
  • Zwerg-Mandel, P. tenella

Wenn in Ihrer Region schon Schrotschuss vorkam, aber aktuell keine befallenen Bäume im näheren Umfeld zu sichten sind, können Sie Prunus pflanzen, sollten sich aber nach widerstandsfähigen Sorten umsehen. Widerstandsfähige, nicht resistente Sorten, weil eine Resistenzzucht speziell auf Schrotschuss nicht durchgeführt wird. Die gezielte gentechnische Veränderung, die bei der modernen Resistenzzucht vorgenommen wird, ist viel zu teuer, aufwendig und riskant, als dass sie auf einen vergleichsweise harmlosen Pilz wie den Schrotschuss verwendet würde.

Komplett gegen Schrotschuss resistente Prunus-Sorten sind deshalb nicht bekannt, und sie fehlen auch nicht – wenn eine Pflanze allgemein gut widerstandsfähig gegen Pilze ist, hält sie Schrotschuss allemal aus.

Das Umweltbundesamt empfiehlt unter www.umweltbundesamt.de/en/node/41982 einige speziell gegen Schrotschuss widerstandsfähige Sorten, betont aber, dass sich die Sortenwahl an den Krankheiten orientieren sollte, die den größten Schaden anrichten: Monilia bei Kirschen, Scharka und Monilia bei Pflaumen, Pfirsichkräuselkrankheit bei Pfirsichen und Nektarinen. Der Berliner Senat lässt den Schrotschuss gleich weg und beschränkt sich in www.stadtentwicklung.berlin.de/pflanzenschutz/obst/download/09-Anhang_Schadbildbrosch.pdf auf Empfehlung von Obstarten, die gegen ihre wichtigsten Schädiger gute Widerstandskraft bewiesen haben. Merkblätter zu jedem Schädiger finden Sie bei der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf unter www.hswt.de/weihenstephaner-gaerten/freizeitgartenbau/infoblaetter.html.

Alte Obstsorten sind nicht selten eine Art „Geheimtipp in Sachen Widerstand“, weil die traditionelle Selektionszucht immer nur ein Merkmal auf einem Gen verändert, was die komplette genetische Vielfalt erhält. Auch die Aufzucht dieser Obstsorten findet gewöhnlich unter Bedingungen statt, die die Pflanze abhärten und dadurch nachhaltig stärken, während die Containerpflanzen unter den Prunus-Arten am meisten/schnellsten von Schrotschuss befallen werden sollen.

Schrotschusskrankheit
Tipp:

Bei der Suche nach widerstandsfähigen Obstsorten sind Übersichtsartikel nur die erste Station, auch wenn statt weiterführenden Quellen direkt widerstandsfähige Sorten aufgelistet werden. Wenn Sie in einer seriösen und fachkundigen Gärtnerei kaufen, wird man Sie bei Erkundigung nach einer dieser Sorten über alle weiteren besonders widerstandsfähigen Sorten einer Obstart informieren, die zur Zeit des Kaufs verfügbar sind; inkl. Neuzüchtungen, die ihre Erprobungsphase erfolgreich überstanden haben. Wenn Sie im Internet bestellen möchten, müssten Sie selbst erkunden, wie sich das Bild der widerstandsfähigen Sorten aktuell  darstellt. Denn Pilze verändern sich (wie ein Grippevirus) ständig, und eine Obstsorte, die lange als besonders widerstandsfähig galt, muss das nicht ewig bleiben. Nach der aktuell geltenden „Beschreibenden Sortenliste Steinobst“ www.bundessortenamt.de/internet30/fileadmin/Files/PDF/bsl_steinobst_1997.pdf ist z. B. die südfranzösische Süßkirschen-Sorte ‚Burlat‘ wenig anfällig für Schrotschuss – worauf Sie sich nicht verlassen sollten, weil die Aufstellung vor 20 Jahren erfolgte.

3. Steinobst wurde bereits gepflanzt

Wenn Sie sich (ein wenig spät, aber immerhin) über Pflanzenkrankheiten informieren, weil Sie Steinobst gepflanzt haben und die Gehölze vor zukünftigen Schäden bewahren möchten, können Sie immer noch viel tun:

  • Falls Steinobst mangels Info über die Standort-Anforderungen „ins Nasse gepflanzt wurde“: Prüfen, ob umgesetzt werden kann
  • Steinobst jedes Jahr beschneiden und dabei auch die Baumkrone auslichten
  • Jeder Ast eines Baumes muss frei stehen (Luft um sich herum haben), auch in belaubtem Zustand
  • Die Krone selbst soll so luftig sein, dass ein Hut durchgeworfen werden kann, ohne dass er hängenbleibt
  • All das dient dazu, die Blätter nach Regen schneller abtrocknen zu lassen, wohl die wichtigste Vorbeugemaßnahme gegen Schrotschuss-Befall
  • Wo Sie den Pilz auf dem Baum „trocken legen“, nehmen Sie ihm die Lebensgrundlage
  • Trocken bedeutet, jede Blattfalte ist abgetrocknet, geht nur bei luftigen, frei besonnten Bäumen wirklich schnell
  • Wenn noch kein Pilzbefall zu befürchten ist, hilft Mulchen der Baumscheibe beim Feuchtigkeitsausgleich
  • Natürlich nur mit garantiert unbelastetem, wasserspeicherndem Material wie z. B. angetrocknetem Rasenschnitt
  • Im herbstlichen Falllaub können sich Pilzkolonien weiterentwickeln, wenn liegengelassenes Laub (wenige) Sporen enthält
  • Häckseln und kompostieren Sie das Falllaub, im korrekt geführten Kompost machen Temperaturen um 70 °C jedem Pilzrest ein Ende

Pilze werden heute in Hausgärten oft allein deshalb zum Problem, weil Gehölze auf kleinen Grundstücken zu dicht nebeneinander gesetzt werden. Wenn dann noch eine schön dichte Baumkrone/Hecke wachsen darf, die nur wenige, durch Nachbargehölze/Bebauung gefilterte Sonnenstrahlen abbekommt, dauert es nach jedem Regen Tage, bis der Baum abtrocknet. Das freut jeden Pilz, von denen der Schrotschuss-Pilz noch vergleichsweise einfach zur Räson zu bringen ist. Da der Schrotschuss-Pilz (fast) nur junge Blätter befällt, ist das Steinobst besonders befallsgefährdet, wenn das Frühjahr feucht und niederschlagsreich ist.

4. Konkreter Verdacht auf Schrotschuss-Befall

Wenn Sie sich nicht nur „ein wenig zu spät informieren“, sondern bereits ein konkreter Verdacht auf Pilzbefall besteht, heißt es zunächst und vor allem: Cool bleiben, Pilze sind in Milliarden und Aber-Milliarden um uns herum, und Sie müssen nur einem zu frech werdenden Pilz Grenzen setzen, nicht einer Horde Elche oder unsichtbar kriechenden Gasen.
Die ebenfalls unsichtbar kriechenden Pilzsporen in ausreichendem Maß zu bekämpfen, ist machbar; aber nur mit kühlem Kopf, dem notwendigen Wissen und etwas Geduld.

Allgemein sollten Sie sich die Zeit nehmen, sich ein wenig mit dem Themenbereich „Pilze im Garten“ zu beschäftigen. Zu dem nicht nur schädigende Pilze gehören, sondern auch ein ganzer fetter Bereich von Pilzen, die Ihren Pflanzen nur Gutes tun (Mykorrhiza). Auch in Bezug auf Schadpilze ist noch nicht das letzte Wort gesprochen: Ziemlich sicher trainieren sie das Immunsystem gesunder Pflanzen ganz ähnlich, wie „normaler Umweltdreck“ das menschliche Immunsystem trainiert (oder eben nicht mehr trainiert, deshalb gibt es heutzutage so viele Allergien). Möglicherweise gehört zu jedem Schadpilz ein Nützling, mit dem er in Symbiose lebt, oder nützliche Organismen, die den Pilz zum Fressen gern haben. Auch in einem Garten, der sich im ökologischen Gleichgewicht befindet, wird der ein oder andere Pilz vorwitzig – ökologisches Gleichgewicht ist ein dynamisches Gleichgewicht, in dem sich die Kräfte ständig austarieren. Durch diese „einzelnen Ausreißer in der Kurve“ ist aber das grundlegende Gleichgewicht nicht so schnell zu erschüttern; zumindest dann nicht, wenn der Gärtner seine Arbeit tut.

Und nicht durch den Schrotschuss-Pilz, der sich durch Gartenarbeit relativ einfach auf ein verträgliches Maß zurückdrängen lässt. Im Artikel „Schrotschusskrankheit bekämpfen – mit diesen natürlichen Hausmitteln“ werden die Symptome über den gesamten Lebenszyklus dargestellt, inkl. detaillierter Empfehlungen zur Pilz-Bekämpfung in jedem dieser Lebensstadien.

Fazit

Nun können Sie die Bedrohung durch die Schrotschusskrankheit gut einschätzen und haben auch einen recht guten Überblick darüber, wie Sie der übermäßigen Vermehrung von Schrotschusspilzen (bzw. jeder übermäßigen Pilzvermehrung in Ihrem Garten) vorbeugen. Wenn Sie nicht in einer feuchten, niederschlagsreichen Gegend wohnen, die den Schrotschuss-Pilz geradezu anzieht oder von bereits Schrotschuss-befallenen Bäumen „umzingelt“ sind, um die sich niemand richtig kümmert, steht der Anpflanzung von Steinobstgewächsen damit nichts mehr im Weg. Falls Sie die obige Liste von hier erhältlichen Prunus-Arten beeindruckend fanden – das ist nur ein ziemlich kleiner Ausschnitt, insgesamt kennen die Biologen aktuell 286 Prunus-Arten genau genug, um ihnen einen eigenen Namen zu geben. Die meisten sind in nicht sehr viel wärmeren Klimaten beheimatet, denen sich Deutschland im Zuge der Klimaerwärmung gerade langsam, aber sicher annähert.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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