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Tipps: Schnittblumen länger frisch halten

Schnittblumen länger frisch halten

Ein prachtvoll blühender Blumenstrauß erfreut nicht nur das Auge des Betrachters, sondern versprüht einen ganz eigenen Charme in den vier Wänden. Doch bereits nach einigen Tagen verlieren die bunten Schönheiten ihre Kraft und lassen die Köpfe hängen. Nicht zuletzt deswegen, weil durch das Abschneiden die Nährstoffquelle fehlt. Dennoch lässt sich die Haltbarkeit mit wenigen einfachen Mitteln verlängern. Daher ist neben dem richtigen Schnitt auch der Standort entscheidend für die Haltbarkeit der Schnittblumen.

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Allgemeine Tipps

Um Schnittblumen vor dem frühzeitigen Verwelken zu schützen, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten. Allerdings muss alles stimmen. Angefangen von der Vase über das Wasser bis hin zum richtigen Schnitt und optimalen Standort.

  1. Bevor die Blumen in die Vase kommen, sollten diese staub-, keim- und bakterienfrei sein. Daher die Vase gründlich mit Spülmittel und heißem Wasser säubern.
  2. Schnittblumen immer frisch und schräg anschneiden und sofort ins Wasser stellen. Orchideen oder Alpenveilchen können zusätzlich am Stiel leicht eingeritzt werden, da sie viel Wasser benötigen. Pflanzen mit holzigen Stielen wie Chrysanthemen werden sehr schräg angeschnitten und können zudem etwas gespalten werden. Blumen mit nicht-holzigen Stielen nur leicht anschrägen. Zum Anschneiden stets ein scharfes Messer verwenden. Scheren drücken die Versorgungsleitungen zusammen. Bei Sonnenblumen oder Rosen werden die Stielenden nach dem Anschneiden kurz in heißes Wasser getaucht.
  3. Um das Wasser durch Fäulnis nicht mit Bakterien zu verschmutzen, werden alle überflüssigen Blätter entfernt.
  4. Es reicht völlig aus, wenn die Schnittblumen nur mit den Füßen im Wasser stehen.
  5. Die optimale Temperatur des Vasenwassers beträgt 35 °C. Schnittblumen nicht in kaltes oder zu heißes Wasser stellen. Frühlingsblumen wie Narzissen und Tulpen dagegen entfalten ihre Schönheit erst im kalten Wasser.
  6. Viele kennen den Trick mit der Kupfermünze. Diese verlängert nicht Lebensdauer. Sie kann allerdings die Bakterienbildung eindämmen. Der gleiche Effekt wird mit etwas Zitronensaft oder Essig erzielt. Schmerzmittel hingegen gehören nicht ins Blumenwasser.
  7. Zucker soll bekanntlich auch die Haltbarkeit verlängern. Das ist nur bedingt richtig. Die Pflanze wird zwar mit Glukose versorgt, dennoch trägt zu viel Zucker im Vasenwasser zum raschen Wachstum von Bakterien bei. Daher ist Zucker nur in Maßen hilfreich.
  8. Direkte Sonneneinstrahlung lässt Schnittblumen ebenso schnell welken wie ein Platz neben der Heizung. Empfehlenswert ist ein frischer kühler Ort ohne Zugluft. Wird die Vase nachts an einem kühlen Standort aufbewahrt, verlängert dies die Lebensdauer zusätzlich.
  9. Hyazinthen oder Narzissen sondern eine klebrige und giftige Substanz an der Schnittstelle ab. Sie sollten über Nacht in einem separaten Gefäß stehen. Danach Schnittfläche abspülen. Nicht erneut anschneiden.

Im Handel gibt es spezielle Nährstofflösungen für Schnittblumen, die entweder als Pulver oder in flüssiger Form erhältlich sind. Werden diese Nährstoffe dem Blumenwasser beigemengt, zögern sie ein Verwelken hinaus.

SOS für Schnittblumen

Sollte der Blumenstrauß trotz aller hilfreichen Tipps doch anfangen zu welken, kann den Schnittblumen mit einem einfachen Trick wieder Leben eingehaucht werden. Dazu den kraftlosen Strauß möglichst komplett in ein Wasserbad mit lauwarmem Wasser tauchen. So erstrahlen die Schnittblumen wieder in neuem Glanz – wenn auch nur kurz.

Abgeknickte Blumen

Hin und wieder kommt es vor, dass eine Schnittblume abknickt. Diese muss jedoch nicht gleich aus der Vase genommen und weggeworfen werden. Es gibt durchaus einen tollen Trick, um die Lebenszeit dieser Blume zu verlängern. Das Zauberwort heißt Strohhalm. Dieser wird einfach von unten über den Stängel der Schnittblume bis zur abgeknickten Stelle geschoben. Damit der Strohhalm nicht sofort ins Auge fällt, wird die Blume in der Mitte der Vase platziert. Strohhalme oder auch Trinkhalme gibt es mittlerweile in den unterschiedlichsten Farben und Längen, sodass er kaum das Gesamtbild des schönen Blumenstraußes stört.

Pflegehinweise für Rosen in der Vase

Die Königin unter den Blumen hat ihre eigenen Ansprüche, was die Haltbarkeit in der Vase angeht. Denn sind sie erst mal von der Mutterpflanze abgeschnitten, halten Rosen in der Regel nicht sehr lange. Doch mit einigen kleinen Tricks kann das Welken hinausgezögert werden. Bereits beim Transport muss einiges beachtet werden:

  • Schutzhülle gleich nach dem Kauf entfernen, um Fäulnisbildung zu vermeiden
  • Stielenden der Rosen sofort mit einem nassen Tuch umwickeln
  • Ist kein Tuch zur Hand, hilft auch Zeitungspapier
  • Strauß kopfüber transportieren

Mit folgenden Maßnahmen bleiben Rosen in der Vase länger haltbar:

  • Für die Rosen nur frisch abgekochtes und lauwarmes Wasser verwenden.
  • Ein Spritzer Zitrone senkt den pH-Wert des Wassers.
  • Stielenden schräg anschneiden und mit kaltem Wasser abspülen.
  • Alle Blätter entfernen, die das Wasser berühren könnten.
  • Rosen einzeln in die Pflanze setzen, um Druckstellen zu vermeiden.

Bei Straußrosen ist es wichtig, das Wasser täglich – wie oben beschrieben – zu wechseln. Außerdem ist es sinnvoll, die Stiele neu anzuschneiden und verwelkte Blätter abzuzupfen. Etwas Zucker oder abgestandene Limonade im Wasser lässt Rosen länger frisch aussehen. Frische Rosen sollten nie mit Älteren zusammen in einer Vase stehen.

Trick:

Rosenblüten, die anfangen zu verblühen, können einfach mit Haarspray eingesprüht werden. So halten sie, zumindest optisch, länger.

Häufig gestellte Fragen

Warum halten meine Schnittblumen nicht länger?

Der Hauptgrund für die vorzeitige Welke ist Wassermangel. Was nicht heißen soll, dass zu wenig Wasser in der Vase ist. Vielmehr geht es darum, dass die Pflanze durch verschiedene Bedingungen das Wasser nicht verarbeiten kann. So beispielsweise, wenn die Blätter so viel Wasser verdunsten und somit für die Blüte kaum noch etwas übrig bleibt.

Warum sollen Schnittblumen nicht in die Nähe von Obst stehen?

Neben Obst verströmen auch Gemüse und Zigarettenrauch Ethylengas. Dieses Reifegas beschleunigt den Alterungsprozess von Schnittblumen.

Wissenswertes zu frischen Schnittblumen in Kürze

Die Stängel der frischen Schnittblumen müssen gründlich gesäubert werden, um ein Faulen im Wasser zu vermeiden. Aus diesem Grund sind auch alle Blätter in Vasenhöhe zu entfernen. Die Blumen sollten sofort nach dem Anschneiden ins Wasser gestellt werden, um Lufteintritt in die Leitungsbahnen zu verhindern. Da dies aber meist nicht möglich ist, empfiehlt es sich, die Stiele nochmals mit einem glatten Messerschnitt nachzuschneiden und unmittelbar danach in die Vase zu geben.

  • Gründliche Reinigung der Vase ist oberstes Gebot! Mit Bürste, heissem Wasser und Spülmittel rückt man den Bakterien zu Leibe.
  • Das Vasenwasser darf nicht – wie meist fälschlich angenommen – sehr kalt sein, sondern sollte eine Temperatur von ca. 35 °C haben.
  • Spezielle Nährlösung ist ein wahres Lebenselixier für Schnittblumen. Es hemmt einerseits die Bildung von Bakterien und Pilzen und liefert andererseits die lebensnotwenige Energie.
  • Die Blumenvase darf nie in der Nähe von Obst platziert werden. Dieses verströmt Ethylen, ein Reifegas, welches die Haltbarkeit von Pflanzen verringert.
  • Zucker als Blumennahrung? Eine kleine Prise Zucker ist schon zweckmässig, aber durch ein Zuviel erreicht man das Gegenteil: die Blumen faulen noch schneller.
  • Eine Kupfermünze (Centmünze) im Wasser hilft, die Fäulnisbildung zu unterbinden.
  • Tagsüber sollten Schnittblumen weder direkt in der Sonne stehen noch Zugluft ausgesetzt sein. Über Nacht kann man sie in einen kühlen Raum stellen.
  • Ein Schuss Essig- oder Zitronensaft im Vasenwasser neutralisiert nicht nur den Kalkgehalt des Wassers, sondern unterbindet ebenfalls die Fäulnisentstehung.
  • Bei hartstieligen Pflanzen, wie z.B. Sonnenblumen, Rosen oder Flieder raten Fachleute die Stängel kurz in kochendes Wasser zu tauchen. Anschließend stellt man die Blumen in kaltes Wasser.
  • Blumen, die aus winterlichen Temperaturen in die warme Stube gebracht werden, darf man nicht sofort auspacken, sondern erst ca. eine halbe Stunde akklimatisieren lassen. Dann erst die Folie entfernen und in die Vase stellen.
  • SOS für einen welken Strauß: Gönnen Sie ihm ein Wasserbad. Möglicherweise erholen sich Blüten und Blätter rasch wieder.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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