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Wie hoch werden Koniferen und Koniferenhecken?

Die Ordnung der Koniferen, botanisch Coniferales, umfasst sämtliche Familien der Nadelgehölze. Vom Urweltmammutbaum bis zur Fichte, von der Thuja bis zur Tanne. Sie alle sind sogenannte Nacktsamer und besitzen immergrünen Nadeln. Das macht sie nicht nur für eine Heckenpflanzung sehr attraktiv. Hecken mit Thuja oder Leylandii Pflanzen sind so beliebt, dass der Begriff Konifere sogar oft synonym für diese Heckenart verwendet wird. Nachfolgend ein Blick auf die Formenvielfalt und das unterschiedliche Wuchsverhalten der wichtigsten Koniferenfamilien.

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Nadelgehölze

Die Koniferen lassen sich einteilen in Nadelhölzer, die Zapfen tragen, wie Tannen, Kiefern, Fichten und in Bäume, die Beeren tragen, wie Zypressen, Thuja und Eiben. Die beliebtesten Arten für eine blickdichte Hecke kommen auf jeden Fall aus der beerentragenden Gruppe.
Botanisch unterscheidet man die Ordnung der Koniferen in sieben Pflanzenfamilien. Für unsere Gärten in Mitteleuropa spielen hauptsächlich Vertreter diese drei Familien eine Rolle:

  • Eibengewächse (Taxaceae)
  • Kieferngewächse (Pinaceae)
  • Zypressengewächse (Cupressaceae)

Eine weitere Unterteilung der Nadelgehölze erfolgt nach ihrer Wuchshöhe:

  • Kleinbäume: Höhe bis zu 10 Metern
  • Mittelgroße Bäume: zwischen 10 und 20 Metern
  • Große Bäume: höher als 20 Meter

Wie hoch der Baum oder die Hecke letztendlich werden, das hängt vom Standort, von der Pflege und vom Rückschnitt ab. In den meisten Fällen werden Wuchshöhen von über 10 Metern kaum für unsere Gärten in Frage kommen. Speziell langsamwachsende Arten, wie der Kriechwacholder und andere Zwergformen sind perfekt für eine Beetgestaltung oder für die Kultur in Pflanzgefäßen.

Heckenpflanzen

Am beliebtesten als Heckenbepflanzung sind mit Abstand die Gattungen und Arten der Zypressengewächse. Hier sind es hauptsächlich die schnell wachsenden, winterharten Arten. Zum Beispiel die Scheinzypressen (Chamaecyparis), die Bastardzypressen (Leylandii) und die Lebensbäume (Thuja). Ein Blick auf die Wuchsform, die Höhe und die Wachsgeschwindigkeit einiger beliebter Heckenpflanzen aus der Ordnung der Nadelgehölze.

Leylandzypressen (Cuprocyparis Leylandii)

Leyland Zypresse - Cupressocyparis leylandii

Die Leylandii können unter optimalen Bedingungen und ohne Schnitt über 20 Meter hoch werden. Sie wachsen besonders schnell. Daher kommt man, mit dem entsprechenden Rückschnitt der Leylandzypressen, schnell zu einer blickdichten und stattlichen Hecke.

  • Jahreszuwachs: 50 cm bis 1 m
  • Höhe je nach Standort: 8 bis 25 m
  • Breite: bis zu 4,50 m

Beliebte Sorten der Leylandzypressen für die Heckenbepflanzung:

  • Grüne Leyland-Zypresse (Grüne Baumzypresse, Riesenzypresse): sehr schnelles Wachstum
  • Gelbe Bastardzypresse (Cup. Leylandii Gold Rider): sehr schnelles Wachstum

Scheinzypressen (Chamaecyparis)

Unter den Scheinzypressen gibt es eine große Auswahl an Arten. Einige davon neigen dazu, von unten her zu verkahlen, deshalb werden Chamaecyparis Hecken meistens nach oben hin schmaler zugeschnitten, damit unten genügend Licht an das Blattwerk kommt.

  • Jahreszuwachs: ca. 30 cm
  • Höhe je nach Art und Standort: 8 bis 25 m

Beliebte Sorten der Scheinzypressen für die Heckenbepflanzung:

  • Blaue Kegelzypresse ‚Ellwoodii‘ (Chamaecyparis law. ‚Ellwoodii‘): fedrige, blaugrüne Nadeln
  • Blaue Scheinzypresse (Chamaecyparis law. ‚Columnaris Glauca‘): blaugrün; schlanker Wuchs
  • Gelbe Säulenzypresse (Chamaecyparis law.’Ivonne‘): leuchtend gelb; schlanker Wuchs
  • Stahlblaue Scheinzypresse (Chamaecyparis law. ‚Alumii‘): blaugrau bis stahlblau; langsamwachsend

Lebensbaum (Thuja)

Thuja occidentalis

Thujen werden ebenfalls gern für die Heckenpflanzung genommen. Sie wachsen nicht ganz so schnell wie die Leylandii, sind aber dafür besonders dicht. Sie wachsen schmal und meist säulen- oder leicht kegelförmig. Bereits in vier bis fünf Jahren kann man aus Jungpflanzen eine stattliche Hecke von bis zu zwei Metern heranziehen.

  • Jahreszuwachs: bis zu 40 cm
  • Höhe: 10 bis 30 m
  • Breite: 3 bis 5 m

Beliebte Thujasorten für die Heckenbepflanzung:

  • Thuja Brabant (Thuja occ.’Brabant‘): recht schnellwüchsig; sehr robust
  • Thuja Smaragd (Thuja occ.’Smaragd‘): langsamwüchsig; wächst dicht und gleichmäßig
  • Thuja Martin (Thuja plicata ‚Martin‘): sehr schnellwüchsig; leuchtend grün bis dunkelgrün; lockerer Wuchs

 Wacholder (Juniperus)

Der relativ schnell wachsende Wacholder bildet nicht nur eine dichte, hohe Hecke aus. Er kann mit seinen spitzen Nadeln sogar Schutz vor Eindringlingen bieten. Wacholder benötigt allerdings einen sonnigen Standort. Einige säulenförmige Sorten sind besonders gut für die Heckenpflanzung geeignet.

  • Jahreszuwachs: 15 cm
  • Höhe: 4 bis 6 m
  • Breite: bis 3 m

Beliebte Wacholdersorten für die Heckenbepflanzung:

  • Chinesischer Wacholder(Juniperus chinensis ‚Obelisk‘): für ungeformte und geformte Hecken; lange spitze Nadeln
  • Gemeiner Wacholder (Juniperus communis ‚Hibernica‘): dichter Wuchs; spitze, blaugrüne Nadeln
  • Rocky-Mountain-Wacholder (Juniperus scopulorum ‚Skyrocket‘ ): schnell wachsend für hohe Hecken

Fichten (Picea)

Auch mit Fichten lassen sich dichte, sehr hohe Grundstücksbegrenzungen setzen. Am besten kommen sie zur Geltung, wenn sie nicht beschnitten werden und ihre natürliche Form zur Geltung kommt. Bereits bei der Pflanzung sollte man festlegen, ob die Begrenzung eher dicht oder durchbrochen wachsen soll.

  • Jahreszuwachs: bis zu 50 cm
  • Höhe: über 50 m
  • Breite: bis zu 6 m

Beliebte Sorten der Fichte für die Heckenbepflanzung:

  • Gemeine Fichte (Picea abies): gut geeignet für Formschnitt; dicht und schnellwüchsig
  • Serbische Fichte (Picea omorica): für natürliche, ungeformte Hecken, schlank und kompakt
  • Stechfichte (Picea pungens): für eine dichte Hecke, regelmäßig die Spitzen kappen

Eibe (Taxus)

Eibe

Für Solitärpflanzungen und Hecken werden meistens Arten der Europäischen Eibe (Taxus baccata) oder Kreuzungen aus der japanischen und europäischen Eibe kultiviert. Die Eiben sind extrem gut schnittverträglich und ergeben eine dichte, edele Hecke. Sie wächst in jungen Jahren relativ schnell und mit zunehmendem Alter immer langsamer.

  • Jahreszuwachs: ca. 20 cm
  • Höhe: 10 m
  • Breite: 10 m

Beliebte Sorten der Eibe für die Heckenbepflanzung:

  • Fastigiata Eibe (Taxus baccata ‚Fastigiata‘): für schmale Hecken; schwachwüchsig, bis 2 m Höhe
  • Bechereibe (Taxus media ‚Hicksii‘): für hohe freiwachsende und beschnittene Hecken
  • Zwergeibe (Taxus cuspidata ‚Nana‘): für niedrige Hecken; extrem langsamwachsend

Solitärbäume

Viele der Koniferen, die man für eine Heckenbepflanzung verwendet, eigenen sich auch bestens für eine Solitärpflanzung. Hier spielen die natürliche Wuchsform und die letztendlich zu erwartende Höhe eine entscheidende Rolle. Nachfolgend ein paar weitere Vorschläge für Einzelpflanzungen.
Mittelgroße, immergrüne Bäume, die bis zu 20 Meter Höhe erreichen können

  • Blau-Fichte (Picea pungens ‚Koster‘)
  • Mähnen-Fichte (Picea breweriana)
  • Grannen-Kiefer (Pinus aristata)

Große immergrüne Nadelgewächse mit einer Höhe über 20 Metern

  • Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
  • Gemeine Fichte oder Rottanne (Picea abies)
  • Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum)
  • Wald- oder Rotkiefer (Pinus sylvestris)
  • Weiß-Tanne (Abies alba)
  • Atlas-Zeder (Cedrus atlantica ‚Glauca‘)
Tipp:

Es gibt außer den hier genannten Familien noch einige exotische Koniferen-Familien. Als Hecke sind sie bei unserem Klima eher ungeeignet. Als Solitärbaum jedoch kann z. B. eine Chilenische Araukarie zu einem echten Blickfang werden. Je älter sie wird, desto besser übersteht sie den deutschen Winter.

Zwergformen

Für kleine Vorgärten, für Gräber, als Bodendecker oder für Kübelkulturen sind die langsamwachsenden Zwergformen am besten geeignet. Viele dieser Zuchtformen schaffen gerade einmal einen Jahreszuwachs von fünf Zentimetern. In der Höhe erreichen sie um die 50 cm, einige bis zu einem Meter.
Einige bekannte und bezaubernde Sorten der Nadelgehölz-Zwergformen sind:

  • Muschelzypresse (Chamaecyparis obtusa ‚Nana Gracilis‘)
  • Zwerg-Balsamtanne (Abies balsamea ‚Piccolo‘)
  • Silbertanne (Abies procera ‚Blaue Hexe‘)
  • Zwerg-Bergkiefer (pinus mugo ‚Carstens Wintergold‘)
  • Zwergkiefer (Pinus leucodermis ‚Compact Gem‘)
  • Zuckerhutfichte (Picea conica ‚Sanders Blue‘)

Fazit

Unter den Nadelgehölzen gibt es eine große Auswahl an pflegeleichten Arten und Sorten, die es relativ schnell zu einer dichten, stattlichen Hecke bringen. Neben den allgegenwärtigen Thujen und Zypressen kann man auch bei den Eiben- und Fichtensorten fündig werden. Je schneller die Koniferen wachsen, desto besser lassen sie sich in Form schneiden und desto dichter werden sie. Wer etwas mehr Geduld hat und nicht so schnell auf einen Sichtschutz angewiesen ist, findet unter den langsamwachsenden Nadelgewächsen besonders reizvolle Züchtungen. Für eine Hecke ist es am besten, sich für immergrüne und winterharte Koniferen Sorten zu entscheiden.

Autor Heim-Redaktion

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