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Winterharte Palmen 7 Arten für den Garten bis zu -25°C

Dank winterharter Palmen ist der Traum vom tropischen Gartenflair zum Greifen nah. Es ist der zunehmenden Klimaerwärmung zu verdanken, dass schneebedeckte Palmwedel jenseits der Alpen ein vertrautes Bild geworden sind. Damit der ganzjährige Tropenzauber auch in Ihrem grünen Reich Einzug hält, kommt es auf die richtige Auswahl an. Längst nicht alle Palmenarten sind gewappnet für die Strapazen eines mitteleuropäischen, nass-kalten Winters.

Video-Tipp

7 winterharte Palmensorten

Vertiefen Sie sich daher bitte in die folgende Auslese der 7 Arten für den Garten mit einer Frostresistenz bis zu -25°C.

Zwerg-Hanfpalme (Trachycarpus nanus)

Im kleinen Garten und auf dem Balkon müssen Sie auf die Freude an einer winterharten Palme nicht verzichten. Die Zwerg-Hanfpalme entstammt der chinesischen Provinz Yunnan, wo sie bis auf 2.300 Meter Höhe anzutreffen ist. Daher verfügt sie über eine zuverlässige Winterhärte, vergleichbar mit der Chinesischen und Wagners Hanfpalme. Optisch unterscheidet sich die Zwerg-Hanfpalme indes deutlich von ihren Artgenossen. In der Regel bildet sie keinen Stamm aus. Fernerhin sind ihre Blattsegmente tiefer eingeschnitten. Obschon die Palme auf einer beschränkten Wuchshöhe verharrt, legt sie jedes Jahr durchschnittlich 3 bis 5 neue Blattfächer an.

  • Wuchshöhe: 1 m
Tipp:

Mit Palmlilien besteht aufgrund der irreführenden Namensgebung Verwechslungsgefahr. Tatsächlich handelt es sich bei Yucca-Palmen im mehrjährigen, verholzenden Spargelgewächse mit einem völlig anderen Erscheinungsbild als echte Palmen.

Wagners Hanfpalme (Trachycarpus wagnerianus)

Für Gärten in windexponierter Lage rückt Wagners Hanfpalme in den Fokus. Ausgestattet mit einer vergleichbaren Winterhärte, wie die Chinesische Hanfpalme, verfügt diese Unterart über stabilere und kleinere Blattfächer. Die dunkelgrünen Wedel kommen am bis zu 35 cm breiten, faserbedeckten Stamm wunderbar zur Geltung, selbst wenn der Wind an ihnen rüttelt. Hinsichtlich Wuchsgeschwindigkeit und Größenwachstum steht diese winterharte Palme ihrer großblättrigen Schwester in nichts nach.

  • Wuchshöhe: 12 bis 14 m

Hanfpalme ‚Manipur‘ (Trachycarpus sp. ‚Manipur‘)

Eine Neuentdeckung aus Indien sorgt für Furore unter den Liebhabern winterharter Palmen. Die Verwandte der Chinesischen Hanfpalme ist in der indischen Region Manipur beheimatet, ebenfalls winterhart bis – 25 Grad Celsius und überragt ihre Artgenossen deutlich. Ihre Einzigartigkeit beruht auf den weiß gefärbten Unterseiten ihrer majestätischen Wedel. Ab einem Alter von 5 bis 6 Jahren nehmen die Blattfächer diese Farbe an und behalten sie ein Leben lang.

  • Wuchshöhe: 14 bis 20 m

Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei)

chinesische Hanfpalme - Trachycarpus fortunei

Eine der bekanntesten Palmenarten für die Kultivierung im Freiland entstammt dem Himalayagebiet. Die Chinesische Hanfpalme überzeugt nicht nur mit einer robusten Winterhärte bis – 25°C, sondern legt am richtigen Standort jährlich zwischen 10 und 20 cm an Größe zu. Optisch hat der robuste Überlebenskünstler alles zu bieten, was wir uns von einer typischen Palme wünschen. Der solitäre Stamm einer adulten Hanfpalme ist mit braunen Fasern und den Resten abgeworfener Blätter besetzt. Ihrer Stammspitze entsprießen ausladende Blattfächer an langen Blattstielen, die sich zu einem Schopf versammeln. Die einzelnen Wedel können eine Spannweite von bis zu 120 cm erreichen. Mit einem jährlichen Zuwachs von 15 bis 30 cm gewinnt diese winterharte Palmenart rasch an Höhe.

  • Wuchshöhe: 12 bis 14 m
Tipp:

Achten Sie bei der Standortwahl bitte darauf, dass andere Gehölze Ihrer winterharten Palme nicht den Weg zum Licht verstellen. Für ein vitales, gesundes Wachstum ist eine vollsonnige, warme Lage ebenso wichtig, wie ein humoser, lehmiger und leicht saurer Gartenboden.

Nadelpalme (Rhapidophyllum hystrix)

Die Nadelpalme führt das Ranking winterharter Palmen unangefochten an. Ihr dekorativer Wert basiert auf einem kurzen Stamm, über dem sich ein mächtiger Schopf aus prachtvollen Blattfächern erhebt. Wenn der Wind mit den großen Wedeln seine Spielchen treibt, entsteht ein hübsches Farbenspiel aus den glänzend-grünen Oberseiten und silbrig schimmernden Unterseiten. Die Nadelpalme wächst nur sehr langsam und bildet im Laufe der Jahre einen dichten Horst aus mehreren Stämmen, die mit langen Stacheln bewehrt sind. Aufgrund des sehr gemächlichen Wachstums sind große Exemplare im Handel nur selten zu ergattern und schlagen mit mehreren Hundert Euro zu Buche. Bitte achten Sie beim Erwerb auf die Verwechslungsgefahr mit der Blauen Nadelpalme (Trithrinax campestris). Hierbei handelt es sich um eine argentinische Palmenart, die lediglich bis – 15 Grad Celsius winterhart ist.

  • Wuchshöhe: 2 bis 2,5 m

Zwerg-Palmettopalme (Sabal minor)

Diese ebenso winterharte wie blühfreudige Palme darf in keinem Garten fehlen. Ohne sich dominant in den Vordergrund zu drängen, begeistert die Zwerg-Palmettopalme mit einem bunten Reigen dekorativer und nützlicher Attribute. Von ihren nordamerikanischen Habitaten her ist die Pflanze harte Winterbedingungen gewöhnt und hält bis – 25 Grad Celsius wacker durch. Fällt das Thermometer noch tiefer, regeneriert sich eine Sabal minor im Frühjahr von eventuellen Frostschäden rasch. Dank ihrer kompakten Silhouette mit kurzem Stamm und 4 bis 10 Blattfächern, findet sich für das Schmuckstück überall ein sonniges Plätzchen. Schon in jungen Jahren thronen über den Kronen große, wohlriechende Blütenstände, die sich im Herbst in einen hübschen Fruchtschmuck verwandeln.

  • Wuchshöhe: 1 bis 2 m

Mazari-Palme (Nannorrhops ritchiana)

Diese in Europa noch weitgehend unbekannte Palmenart ist im Mittleren Osten beheimatet, vornehmlich in Pakistan, Afghanistan und im Südiran. Hier gedeiht sie bis auf 1.600 Meter Höhe und ist entsprechend winterhart. An vollsonnigen, trockenen Standorten zählt sie daher zu den frostfesten Arten für den Garten bis zu – 25 Grad Celsius. Fernerhin macht ihr flirrende Hitze bis 40 Grad Celsius im Sommer nichts aus, sodass sie auch in der Stauhitze innerstädtischer Gärten unbesorgt angesiedelt werden kann.

Mazari Palme - Nannorrhops ritchiana
Gabriele Kothe-Heinrich, Nannorrhops ritchiana 86-09, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Charakteristisch für die Mazari-Palme ist ein verzweigtes, mehrstämmiges Wachstum mit entsprechend zahlreichen Blattkronen. Sehr dekorativ gedeihen die blau-grauen bis blau-grünen Fiederblätter. Kommt die Palme in ihren Habitaten zur Blüte, stirbt die jeweilige Krone ab. Im mitteleuropäischen Klima ist eine Blüte hingegen selten, sodass die Palme nicht nur alle Blattkronen behält, sondern im Laufe der Jahre die Anzahl noch vergrößert.

  • Wuchshöhe: 6 bis 9 m

Keine Winterhärte bis zu -25°C ohne Nässeschutz

Treffen Züchter und Händler von Palmen Angaben zur Winterhärte, sind diese bezogen auf die idealen Rahmenbedingungen innerhalb der trockenen Habitate in den tropischen und subtropischen Regionen. Die in dieser Auswahl genannten winterharten Palmen sind im mitteleuropäischen Winter zwingend auf einen Nässeschutz angewiesen, um ihre Frosthärte von bis zu – 25 Grad Celsius unter Beweis zu stellen. Handeln Sie dabei bitte nach zwei wichtigen Faustregeln: Je jünger die Pflanze, desto umfangreicher der Schutz. Winterharte Palmen nicht länger als unbedingt nötig mit Winterschutz ausstatten. Die folgenden Maßnahmen haben sich in der Palmenpflege gut bewährt:

  • Zentrales Zeitfenster für Schutzmaßnahmen: Ende Dezember bis Anfang Februar (bei normaler Winterwitterung)
  • Blattschöpfe mit einem Seil locker zusammenbinden
  • Alternativ die Kronen mit atmungsaktivem, lichtdurchlässigen Vlies umhüllen
  • Die Wurzelscheibe bedecken mit einer Schicht aus Laub, Stroh oder Rindenmulch

Die Kombination aus intensiver Wintersonne und strengem Frost kann die Rinde an Palmenstämmen beschädigen. Umwickeln Sie daher einen Stamm mit Jutebändern oder Gartenvlies. An kleinen Arten genügt es bereits, rund um den Stamm Reisig beizustecken.

Tipp:

Im schnee- und regenarmen Winter sind frostfeste Palmen im Garten von Trockenstress bedroht, da sie weiterhin über ihre immergrünen Blätter Feuchtigkeit verdunsten. Regelmäßiges Gießen an frostfreien Tagen ist daher ein wichtiger Bestandteil im winterlichen Pflegeprogramm.

Zuerst abhärten, dann auspflanzen

Frisch aus dem Gewächshaus verfügen junge Palmen noch nicht über die robuste Frost-Resistenz ihrer adulten Artgenossen. Damit eine winterharte Palme im lautlosen Kampf mit Frost und Schnee die Oberhand behält, sollte sie sich in den ersten drei bis vier Jahren sukzessive an die harten Bedingungen des Winters gewöhnen. Wir empfehlen daher, die in dieser Auslese vorgestellten Arten zunächst dem folgenden Abhärtungs-Programm zu unterziehen, bevor sie im Garten ausgepflanzt werden:

  • Winterharte Garten-Palmen in den ersten 3 bis 4 Jahren im Kübel kultivieren
  • Im ersten Winter einräumen ab Temperaturen von – 7 Grad Celsius
  • In der Folgezeit von Jahr zu Jahr später einräumen in ein frostfreies, helles Winterquartier
  • Im vierten Standjahr auspflanzen an einen geeigneten Standort im Beet

Mit Blick auf den monetären Wert winterharter Palmen, dürfte die empfohlene Phase der Akklimatisierung durchaus lohnenswert sein. Wo es an Platz für ein adäquates Winterquartier mangelt, werden die Jung-Palmen im Kübel mit dem folgenden Winterschutz ausstaffiert.

Im Kübel ist Winterschutz obligatorisch

Eine winterharte Palme im Kübel verliert unter einer Schneelast nicht den Lebensmut, wenn ihr Wurzelballen mit einem wärmenden Wintermantel geschützt ist. Abgehärtete und ausgepflanzte Palmen können sich auf ihre Winterhärte verlassen, da ihre Wurzelballen tief im Boden gut geschützt sind vor der Kälte. Das begrenzte Substratvolumen des Palmenkübels kann diesen Frostschutz nicht gewährleisten. Mit den folgenden Vorkehrungen greifen Sie winterharten Palmen im Topf hilfreich unter die Arme:

  • Den Kübel im Winter vor eine schützende, nach Süden oder Westen ausgerichtete Hauswand verbringen
  • Zum Schutz vor Bodenfrost das Gefäß auf Holz oder Styropor stellen
  • Den Topf mehrfach umwickeln mit Luftpolsterfolie
  • Die Folie umhüllen mit einer Kokosmatte, die den Kübelrand etwas überragt
  • Auf der Wurzelscheibe Laub, Stroh oder Rindenmulch anhäufeln

Binden Sie die Kronen locker zusammen, um das Innere vor Nässe zu schützen. An windexponierten Standorten stülpen Sie idealerweise den Palmwedeln eine licht- und luftdurchlässige Haube über.

Fazit

Unter den mehr als 2.600 Palmenarten befinden sich lediglich 7 winterharte Arten für den Garten mit einer Frostverträglichkeit bis – 25 Grad Celsius. Ihre Winterhärte in mitteleuropäischen Klima tausendfach unter Beweis gestellt haben die Nadelpalme, die Chinesische Hanfpalme sowie ihr Pendant für windexponierte Lagen, Wagners Hanfpalme. Im kleinen Garten macht sich die Zwerg-Hanfpalme als frostharte Art nützlich. Demgegenüber fehlt es für die Neuentdeckung ‚Manipur‘ bislang noch an einer ausreichenden Anzahl an Erfahrungswerten. Aufgrund ihrer engen Verwandtschaft mit etablierten Hanfpalmen, dürfte sich die zugesagte Winterhärte von – 25 Grad Celsius in den nächsten Jahren bestätigen. Wer sich eine frostharte Gartenpalme wünscht, die schon in jungen Jahren erblüht, wird die Zwerg-Palmettopalme favorisieren. Um eine bestehende Palmensammlung mit einer wintertauglichen Rarität zu bereichern, kommt die Mazari-Palme gerade recht.

Autor Heim-Redaktion

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