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Blutjohannisbeere – Pflege der Zierjohannisbeere, Ribes sanguineum

Blutjohannisbeere (Ribes sanguineum 'Koja')

Die Blutjohannisbeere stammt ursprünglich aus Nordamerika. Daher kommt sie mit der deutschen Witterung bestens zurecht. Ihr Verbreitungsgebiet reicht bis Kalifornien. Sie gehört zur Familie der Stachelbeergewächse. Nach der lateinischen Bezeichnung „ribes“ zählt die Blutjohannisbeere zu den Johannisbeeren. Die leuchtend rote Blüte macht die Blutjohannisbeere zu einem dekorativen Zierstrauch. Ihre Beeren sind zwar essbar, verfügen aber über wenig Geschmack.

Neben Forsythien gehören Zierjohannisbeeren zu den beliebtesten Frühblühern. Insekten nutzen den Nektar als Nahrungsquelle nach dem langen Winter. Besonders Hummeln, die zur Blütezeit ihre Winterruhe beenden, nutzen das Nahrungsangebot gern und führen die benötigte Fremdbestäubung zur Fruchtbildung aus.

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Aussehen

Der Zierstrauch wächst zwischen einem und vier Meter hoch. Er ist dicht verzweigt mit rotbrauner Rinde und behaarten Zweigen. Die Zweige sind leicht gebogen. Die Blätter der Blutjohannisbeere sind drei bis fünflappig, rundlich und jeweils fünf bis zehn Zentimeter groß. Sie haben eine dunkelgrüne weich behaarte Oberseite mit deutlich sichtbaren Blattadern. Die Blätter bilden ein dichtes Blätterkleid und duften aromatisch. Die Blüten der Blutjohannisbeere hängen in langen Trauben. An einer Traube können bis zu 20 Blüten sitzen. Sie erscheinen schon im März, lange bevor der Laubaustrieb beginnt. Die Blühdauer reicht bis Mai/Juni. Nach der Blüte erscheinen die kleinen schwarzen Beeren von rund einem Zentimeter Durchmesser.

Tipp:

Wenn Sie die Beeren am Strauch belassen, dann tun Sie den Gartenvögeln einen Gefallen, denn die Beeren besitzen als Speise nur wenig Aroma.

Standort

Die Zierjohannisbeere Ribes sanguineum gedeiht an einem warmen sonnigen Platz, vollsonnig oder halb schattig am besten. Tipp: Eine geschützte Lage fördert den frühen Austrieb der dekorativen Blütenstände.

Substrat & Boden

Der Zierstrauch gedeiht in einem normalen durchlässigen Gartenboden. Der Untergrund sollte nicht zu trocken sein. Perfekt eignet sich normale durchlässige Gartenerde. Staunässe und schwere Lehmböden sind weniger geeignet. Im ersten Jahr muss der Strauch regelmäßig gegossen werden. Später ist der natürliche Niederschlag für die Bewässerung ausreichend.

Beste Pflanzzeit

Die Ziersträucher werden bis zum ersten Frost oder im zeitigen Frühjahr gepflanzt. Pro Quadratmeter werden zwei bis zwei Pflanzen empfohlen. Der Zuwachs pro Jahr liegt bei 10-15 cm, außer bei schnell wachsenden Sorten.

Tipp:

Geben Sie in das Pflanzloch eine Schaufel Kompost für einen kräftigen Wuchs.

Düngen

Die Blutjohannisbeere ist sehr anspruchslos. Hornspäne fördern die Blütenfülle durch eine zusätzliche Gabe Stickstoff. Als natürlicher Dünger eignen sich Kaffeesatz und eine regelmäßige Düngung mit Gartenkompost.

Tipp:

Rindenmulch oder eine Laubdecke hält die Wärme im Boden, welche die Blutjohannisbeere so liebt.

Schneiden

Ein gezielter Rückschnitt fördert die Blühfreudigkeit, auch wenn ein Rückschnitt nicht unbedingt nötig ist. Bei einem Rückschnitt sollte der buschige Charakter des Strauches erhalten bleiben. Der Rückschnitt sollte nach der Blüte erfolgen:

  • lange Triebe zu einem Drittel über einem nach außen gerichteten Auge einkürzen
  • vertrocknete Triebe nah am Stamm abschneiden
  • Äste, die nach innen wachsen, werden komplett entfernt
  • Wasserschosse an der Basis abschneiden
  • vertikale Nebentriebe zum Haupttreib entfernen
Tipp:

Ein radikaler Verjüngungsschnitt zeigt bei der Blutjohannisbeere keinen Erfolg!

Vermehren

Um Ribes sanguineum zu vermehren, gibt es wie bei allen Johannisbeersträuchern mehrere Möglichkeiten. Wie die Erdbeere kann die Zierjohannisbeere durch Absenker vermehrt werden. Dafür wird ein einjähriger Trieb im Sommer zu Boden gezogen und mit Erde und Steinen bedeckt. Die Triebspitze muss aus dem Boden herausschauen. Der Trieb muss regelmäßig bewässert werden. Im darauf folgenden Frühjahr hat der Absenker genug eigene Wurzeln gebildet. Er wird von der Mutterpflanze getrennt und an einer anderen Stelle eingepflanzt.

Tipp:

Ritzen Sie den Absenker an einigen Stellen vor dem Abdecken mit Erde ein. Dort bilden sich die Wurzeln leichter.

Eine weitere Methode ist das Vermehren durch Stecklinge: Hierbei wird ein einjähriger gesunder Trieb abgeschnitten und in etwa 10 bis 20 cm lange Teilstücke geschnitten. Dabei sollten sich an jedem Teilstück am oberen und unteren Ende mindestens eine Knospe befinden. Diese Abschnitte werden in Pflanzerde in Töpfen oder direkt in den Gartenboden gesteckt, sodass nur noch ein Viertel bis ein Drittel ihrer Länge aus der Erde ragt. Aus den unteren Knospen werden dann anstelle neuer Triebe Wurzeln gebildet. Dabei muss aber unbedingt darauf geachtet werden, dass das Steckholz beim Einpflanzen nicht gedreht wird, damit es nicht auf dem Kopf steht.

Die Töpfe mit dem Steckholz sollten danach an einem schattigen und kühlen Platz stehen, damit das Steckholz im Frühling austreibt. Im Garten wird das Steckholz an einen geschützten Platz ins Freiland gesetzt und kann später wieder ausgegraben werden. Im Herbst oder im Frühling des darauf folgenden Jahres werden die neuen Pflanzen dann an den richtigen Standort versetzt.

Überwintern

Im Herbst wirft der Zierstrauch sein orange gefärbtes Herbstlaub ab. Die Blutjohannisbeere ist frostverträglich und benötigt keinen Winterschutz.

Dekorative Pflanzengruppen

Der dekorative rote Blütenschmuck im Frühling lässt sich mit gelben und blauen Farbtönen ergänzen. Typische Vertreter davon sind Krokusse, Narzissen, Forsythie, Hyazinthen, Frühlings Anemone und der weiße Märzenbecher. Ein blau blühender Bodendecker ist der niedrige Waldgedenkmein. Nach der Blüte hüllt sich der Zierstrauch in ein dichtes grünes Blätterkleid. Es bildet einen passenden Rahmen für blühfreudige Sommerblumen und Stauden von jeder Farbe.

Häufige Fragen

Welche Sorten der Zierjohannisbeere Ribes sanguineum gibt es?

– Zierjohannisbeere Ribes sanguineum King Edward VII mit satten roten Blütentrauben, blüht am frühesten
– Blutjohannisbeere Ribes sanguineum Atrorubens mit leuchtend roten Blütentrauben, auch als Heckenpflanze geeignet.
– Zierjohannisbeere Ribes sanguineum Snowflame mit zweifarbigen Blüten in weiß und rot, stark duftend, Kübelpflanze
– Zierjohannisbeere Ribes sanguineum Pulborough Scarlet mit dunkelroten Blüten mit weißer Blütenmitte, schnellwüchsig
– Zierjohannisbeere Ribes sanguineum White Icicle mit weißen Blüten und herzförmigen Blättern

Wie wird die Blutjohannisbeere im Garten verwendet?

Die dunkelroten Blüten werten die zarten Frühlingsblüten auf. Der Strauch eignet sich als Solitärpflanze, Heckenpflanze und für Gruppenpflanzungen. Die Blutjohannisbeere eignet sich für Wegränder und Rabatten und bildet in weitläufigen Parkanlagen einen dekorativen Blickfang. Die Zierjohannisbeere gehört zu den laubabwerfenden Gehölzen. Trotzdem bildet das dichte Wachstum noch einen ausreichenden Sichtschutz.

Welchen Krankheiten gibt es?

Der Strauch ist resistent gegenüber Pilzen und Bakterien. Gelbe und welkte Blätter könne von zu viel oder zu wenig Feuchtigkeit herrühren. Lässt die Blütenfüll nach, dann kann ein Mangel von Phosphor, Kalium oder Stickstoff die Ursache sein. Heckenpflanzen sind gegen Auftausalze empfindlich. Diese führen zu Blattschäden. Zu Schäden an den Blättern führen die Blattfallkrankheit (braune Flecken) und die Johannisbeerblattlaus (welke Blätter).

Wissenswertes zur Blutjohannisbeere in Kürze

Die Zierjohannisbeere gehört zu den ersten Frühlingsboten, die schon sehr zeitig blühen und Farbe in die noch kahle Landschaft bringen. Schon im April bildet sie gleichzeitig mit dem Austrieb des Laubs reichlich rosa oder rote Blüten, die an großen Trauben hängen. Die Zierjohannisbeere wird auch unter dem Namen Blutjohannisbeere gehandelt und stammt ursprünglich aus Nordamerika. Die Züchtungen dieser Pflanze sind sommergrüne und winterharte Sträucher, die kompakt und aufrecht wachsen und dabei eine Breite von bis zu 150 cm und eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen. Pro Jahr wächst ein solcher Strauch bis zu 40 cm. Neben den Blüten haben auch die Blätter einen leichten und angenehmen Duft.

Pflege

  • Die Zierjohannisbeere ist mit einem normalen Gartenboden zufrieden und gedeiht am besten an einem sonnigen oder halbschattigen Standort.
  • Sie kann als Solitärpflanze, aber auch als Heckenpflanze gesetzt werden. Für eine Hecke sollten dabei pro Meter zwei bis drei Pflanzen verwendet werden.
  • Wenn sie richtig dicht werden soll, ansonsten kann auch in größeren Abständen gepflanzt werden.
  • Eine Zierjohannisbeere ist absolut winterhart und braucht deshalb auch keinen Schutz.
  • Für eine Blüte braucht die Zierjohannisbeere vor allem Stickstoff und Phosphor.
  • Ein Ausbleiben der Blüte könnte auf einen Mangel hindeuten, sodass eventuell mit einer entsprechenden Düngung geholfen werden kann.

Übrigens: Ab Juli bilden sich kleine blauschwarze Beeren, die meist von einem weißlichen Reif umgeben sind. Sie sind essbar, haben aber nicht den gleich guten Geschmack wie die normalen Johannisbeeren.

Schnitt & Zeitpunkt

  • Ein kleinerer Rückschnitt, das heißt bis zu einem Drittel der Höhe, erfolgt am besten nach der Blüte, also in der Zeit von Mai bis Juni.
  • Dadurch wird die Blütenbildung im folgenden Jahr gefördert.
  • Ein stärkerer Rückschnitt dagegen sollte schon früher im Jahr, am besten im Februar erfolgen.
  • Dann kann es allerdings sein, dass der Strauch erst im darauf folgenden Jahr wieder blüht.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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