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Lorbeerkirsche – Pflege, Schneiden und Krankheiten

Lorbeerkirsche (Prunus laurocerasus), Kirschlorbeer

Die Lorbeerkirsche, Kirschlorbeere oder Prunus laurocerasus ist ein immergrüner Strauch, der sich besonders pflegeleicht zeigt. Einzeln oder als Hecke ist er durch seine satte Farbe immer ein Blickfang im Garten. An dieser Schönheit kann nur wenig etwas ändern, denn er ist nicht nur anspruchslos, sondern zudem noch robust und widerstandsfähig.

Wer den Garten pflegeleicht aber noch saftig grün und vielseitig gestalten möchte, findet in der Lorbeerkirsche die passende Pflanze. Sie hat nur wenige Ansprüche, ist am richtigen Standort dafür ausgesprochen langlebig und gesund. Sogar Fehler in der Pflege verzeiht sie meist problemlos. Daher eignet sie sich hervorragend für Anfänger im Garten. Das immergrüne Gewächs benötigt zwar nur wenige Maßnahmen, diese sollten aber natürlich angepasst erfolgen. Dann bleibt die Kirschlorbeere lange erhalten.

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Standort

Die Lorbeerkirsche gedeiht am besten an einem schattigen Standort. Ein Platz mit lichtem Schatten bekommt dem Gewächs aber ebenfalls gut. Nur vor der prallen Sonne muss die Kirschlorbeere geschützt bleiben. Ein Standort im Süden ist daher denkbar ungeeignet. Umgeben von schattenspendenden Bäumen und anderen Gewächsen fühlt sich der Strauch am wohlsten. Eine Mauer oder Hauswand kann diesen Zweck ebenfalls erfüllen. Diese Umgebung hat noch einen weiteren Vorteil, da er die Prunus laurocerasus zusätzlich vor Wind schützt. Dieser Schutz beugt zusätzlich Winterschäden vor, sorgt aber das ganze Jahr über für ein besseres Gedeihen.

Substrat

Als schnellwachsende Pflanze benötigt die Lorbeerkirsche große Mengen Nährstoffe, zumindest am Anfang. Das ideale Substrat setzt sich daher aus den folgenden Bestandteilen zusammen:

  • frische Gartenerde
  • reifer Kompost
  • Stallmist

Die Mischung darf gern aus gleichen Teilen bestehen. Neigt der Gartenboden zur Verfestigung, sollte ihm zusätzlich etwas Sand untergemengt werden. Durch diese Beigabe bleibt er locker und das Wasser kann besser abfließen.

Pflanzen

Die Lorbeerkirsche kann im Frühjahr oder Herbst gepflanzt werden. Dazu wird wie folgt vorgegangen:

  1. Lorbeerkirsche in voller BlüteEs ist ein Loch auszuheben, das mindestens doppelt so weit und tief ist, wie der Wurzelballen der Pflanze.
  2. Der Boden wird zunächst mit der obig beschriebenen Substratmischung bedeckt.
  3. Der Wurzelballen wird so eingesetzt, dass er am oberen Rand mit der Erdoberfläche abschließt.
  4. Abschließend wird der Freiraum rund um die Wurzeln mit Substrat aufgefüllt, festgeklopft und angegossen.
Tipp:

Um das Anwachsen zu beschleunigen, kann das Pflanzloch zusätzlich mit Hornspänen versehen werden.

Gießen

Innerhalb der ersten Monate am neuen Standort sollte die Lorbeerkirsche regelmäßig gewässert werden. Danach kann das Gießen deutlich reduziert ausfallen. Erst in trockenen Phasen, wenn das Substrat an der Oberfläche ausgetrocknet ist, wird eine zusätzliche Wässerung notwendig. Dabei darf es aber niemals zur Staunässe kommen, denn diese verträgt der Kirschlorbeer nicht. Ein völliges Austrocknen ist aber ebenfalls zu vermeiden.

Düngen

Wird die Erde wie beschrieben gemischt und das Pflanzloch entsprechend mit Nährstoffen vorbereitet, ist eine weitere Düngung kaum notwendig.
Es schadet allerdings auch nicht, hin und wieder Kompost, Mist oder Hornspäne in den Boden einzuarbeiten. Der ideale Zeitpunkt hierfür liegt im Frühjahr, wenn der Austrieb beginnt.

Tipp:

Wer eine dicke Schicht Rindenmulch am Standort ausbreitet, kann sowohl den Aufwand für das Gießen als auch für das Düngen reduzieren.

Verschneiden

Die Lorbeerkirsche kann im Grunde sich selbst überlassen werden. Durch ihr schnelles Wachstum nimmt sie jedoch in kürzester Zeit viel Platz ein. Dabei kann die Form recht sperrig und ausladend ausfallen. Günstig ist es daher, dem Kirschlorbeer zumindest einen jährlichen Verschnitt zu gönnen. Dieser hält zum einen die Form und Größe im gewünschten Rahmen, zum anderen wirkt die Maßnahme verjüngend.

Für den Verschnitt der Lorbeerkirsche ist an sich nur wenig von Nöten, Zeit muss aber mitgebracht werden. Denn da die Pflanze großblättrig ist, bekommt ihr ein Schneiden per Hand deutlich besser. Wird hingegen eine elektrische oder benzinbetriebene Schere verwendet, wirken die Blätter im Anschluss zerfetzt. Das ist nicht nur optisch von Nachteil, sondern macht die Pflanze zudem auch anfälliger für Krankheiten. Das Verschneiden erfolgt im Frühjahr vor dem Austrieb und darf radikal ausfallen. Ein Schnitt bis in das alte Holz verkraftet das Ziergehölz gut. Die Maßnahme kann sich allerdings – je nach Wunsch – auch auf das vorsichtige Auslichten beschränken.

Tipp:

Zur Formung der Kirschlorbeere ist es empfehlenswert, häufiger im Jahr zur Schere zu greifen. Eben immer dann, wenn einzelne Triebe aus der Reihe tanzen.

Vermehren

Zur Vermehrung des Kirschlorbeers stehen interessierten Hobbygärtnern drei Wege zur Verfügung. Samen, Stecklinge und Absenker eignen sich.
Die Vermehrung über Stecklinge erfordert den wenigsten Aufwand, ist zugleich aber am schnellsten. Einen Erfolg bietet mit höherer Sicherheit nur noch die Bildung von Absenkern. Stecklinge werden wie folgt gebildet:

  1. Nach dem Austrieb im Frühjahr werden etwa 15 cm lange Triebspitzen von der Kirschlorbeere abgeschnitten.
  2. Die unteren Blätter der Stecklinge werden entfernt.
  3. Die Kopfstecklinge werden vier bis fünf Zentimeter tief in Anzuchterde oder eine Mischung aus Torf und Sand eingepflanzt.
  4. Das Substrat wird leicht durchfeuchtet und durchgängig so gehalten. Bis dahin sollten die kleinen Kirschlorbeeren geschützt stehen. Die Fensterbank oder eine windfreie Ecke im Freien sind geeignet.
  5. Zeigen sich neue Triebe, Blätter oder Knospen an den Stecklingen, haben sich Wurzeln gebildet.
  6. Ist ein deutliches Wachstum eingetreten, können die Jungpflanzen an ihren endgültigen Standort verbracht werden.  

Überwintern

Zur Überwinterung benötigen die Lorbeerkirschen keinen Schutz. Empfehlenswert ist es aber dennoch, vor allem bei Kahlfrösten, die Wurzeln durch Rindenmulch und die Pflanze selbst mit einer leichten Vliesauflage vor kaltem Wind zu isolieren.

Typische Krankheiten und Schädlinge

Welke Blätter, ein verzögertes Wachstum und Verfärbungen – wenn sich diese Symptome bei der Lorbeerkirsche zeigen, ist sehr wahrscheinliche eine Pilzinfektion die Ursache. Als Vorbeugung sind ein regelmäßiger, blätterschonender Verschnitt und das vorsichtige Wässern ideal. Tritt ein Befall auf, sollten betroffene Teile – notfalls die ganze Pflanze – entfernt werden. Angeraten ist auch der Einsatz eines Breitbandfungizids. An Schädlingen zeigen sich bei dem Kirschlorbeer vor allem die Folgenden:

  • Blattläuse
  • Wollläuse
  • Schildläuse
  • Schmierläuse
  • Dickmaulrüssler

Denn verschiedenen Läusearten ist am einfachsten und effektivsten durch Nutzlinge beizukommen. Marienkäfer, Erz- und Schlupfwespen sowie Florfliegen zeigen sich besonders hilfreich. Der Dickmaulrüssler zeigt sich schon hartnäckiger. Er sollte in der Abenddämmerung abgesammelt werden. Dazu gilt es, das Erdreich möglichst tiefgehend abzutragen und zu wechseln. Der Einsatz von Nematoden ist ebenfalls vielversprechend.

Häufige Fragen

Ist die Lorbeerkirsche giftig?

Die Kirschlorbeere ist in allen Teilen giftig und daher nur bedingt für Gärten mit kleinen Kindern und Haustieren geeignet.

Kann der Kirschlorbeer im Kübel kultiviert werden?

Grundsätzlich ist es möglich, die Lorbeerkirsche im Kübel zu kultivieren. Hier muss sie dann allerdings häufiger gegossen, geschnitten und auch gedüngt werden.

Wissenswertes zur Lorbeerkirche in Kürze

Die Lorbeerkirsche hat nichts mit dem in der Küche verwendeten Gewürzlorbeer zu tun. Ein weiterer Name für die Lorbeerkirsche ist Kirschlorbeer. Allerdings sollte man davon absehen, Teile der Pflanze zu essen. Die Blätter, Samen und weitere Pflanzenteile sind giftig. Daher ist ebenfalls Vorsicht geboten, wenn kleine Kinder oder Tiere im Haushalt leben. Davon abgesehen bildet die Lorbeerkirsche einen schönen Blickfang. Die immergrünen Blätter haben eine satte, tiefgrüne Farbe und glänzen beeindruckend. Da die Pflanze, wie bereits erwähnt, auch im Winter ihre Blätter behält, sind Hecken aus Lorbeerkirsche ein guter Sichtschutz.

Standort

  • Weil die Lorbeerkirsche aus wärmeren Gebieten kommt, ist sie aber sehr anfällig gegen Frost.
  • Ist ein Frostschaden aufgetreten, verfärben sich die Blätter braun und fallen ab. Das bedeutet nicht das Ende der gesamten Pflanze.
  • Im Frühjahr treiben die Blätter wieder aus. Bis dahin ist die Lorbeerkirsche allerdings recht unansehnlich.
  • Der Standort der Lorbeerkirsche sollte exakt ausgewählt werden. Bezüglich ihrer Herkunft mag sie es warm.
  • Ein Platz in der vollen Sonne oder im Halbschatten ist daher die Mindestanforderung an den perfekten Ort zum Wohlfühlen.

Gießen

  • Daneben mag es die Lorbeerkirsche nicht zu nass, aber auch nicht zu trocken.
  • Muss gegossen werden, sollte der Boden zwischendurch zumindest oberflächlich getrocknet sein.
  • Staunässe ist ebenso zu vermeiden wie das komplette Austrocknen des Erdreiches. Die Pflanze wird so anfällig für Krankheiten.

Düngen

  • Düngen der Lorbeerkirsche ist in der Regel nicht notwendig. Ein zuviel an Nährstoffen ist eher schädlich.
  • Das Aufbringen einer Mulchschicht dagegen ist sehr empfehlenswert.

Schneiden

  • Im Frühjahr vor dem Austrieb sollte die Hecke zurückgestutzt werden.
  • Mit zunehmendem Alter der Hecke wird das Auslichten eine notwendige Arbeit.
  • Die Lorbeerkirsche ist sehr gut schnittverträglich.
  • Selbst ein radikales Zurückschneiden wie etwa nach einer Krankheit verträgt sie oft ohne Probleme.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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