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Koniferen pflanzen – Zeitpunkt, Abstand und Pflanz-Tipps

Die meisten Koniferen sind immergrün und werden auch aufgrund dieser Eigenschaft bevorzugt bei der Gartengestaltung eingesetzt. Speziell als dekorative Pflanzen in Gartenanlagen und Parks sind diese sehr beliebt, vor allem bei Familien, da diese Nadelgehölze nicht stechen. Die pflegeleichten Koniferen sind blickdicht und deshalb eignen sich diese ideal für das Anlegen von Hecken.

Es gibt viele verschiedene Arten mit eigenen Qualitätsmerkmalen, zu den Klassikern gehören Eibe, Lärche, Tanne und Wacholder. Wichtig beim Pflanzen sind der Zeitpunkt, ein genügender Abstand und die Boden-Aufbereitung.

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Koniferen

Als Koniferen werden im deutschen Sprachgebrauch die Zapfenträger bezeichnet. Koniferen sind Nadelgehölze und gehören zu der botanischen Gattung der Nacktsamer. Die Bezeichnung Nacktsamer leitet sich von dem Umstand ab, dass der Same ganz frei liegt und nicht wie bei dem Decksamer von einem zusätzlichen Fruchtknoten umschlossen ist. Die nachfolgenden Aspekte sind bei den Koniferen von Bedeutung:

  • Früchte dieser Nadelgehölze werden als Zapfen ausgebildet
  • es dauert in der Regel einige Jahre, bis die Zapfen ansetzen
  • meistens aufrechter Wuchs, Hauptstamm verläuft gerade bis oben hindurch
  • werfen ihre Nadeln nur im mehrjährigen Rhythmus ab, werden deshalb als immergrüne Pflanzen angesehen
  • ganzjähriges Nadelkleid begrünt im Winter kahle Gärten
  • Ausnahme ist die heimische Lärche, die jedes Jahr ihre Nadeln abwirft
  • Lärchen bilden auch eine leuchtende Herbstfärbung vor dem Abwurf aus
  • Blüten haben überwiegend keine besondere Bedeutung, verfügen nur über geringen Schmuckwert

Zeitpunkt

Koniferen sollten erst gepflanzt werden, wenn die größte Sommerhitze bereits vorbei ist und es wieder öfter regnet. Dann haben die mehrheitlich immergrünen Pflanzen genug Zeit, vor dem Winter ausreichende Wurzeln zu bilden und gut anzuwachsen. Außerdem brauchen die Koniferen während dieser Zeitspanne nicht andauernd gegossen werden, da mit häufigen Regenfällen zu rechnen ist. Die folgenden Aspekte sind beim Zeitpunkt zum Pflanzen zu beachten:

  • beste Pflanz-Zeit ist im Spätsommer bis zum Frühherbst, Ende August bis Ende September
  • ebenfalls geeignet ist der Frühling, kurz vor oder beim Beginn des Austriebs
  • wenn es im Frühling jedoch über längere Zeit extrem warm und trocken ist, zusätzlich wässern
  • grundsätzlich ist fast jede Pflanz-Zeit in den Sommermonaten möglich
  • während regenarmer und warmer Monate ist der Arbeitsaufwand jedoch viel höher
Tipp:

Wenn die Koniferen als Containerpflanzen mit fertigem Wurzelballen erworben werden, können diese das ganze Jahr über gepflanzt werden. Ideal für das Pflanzen im Winter sind frostfreie und sonnige Tage ohne Regenwahrscheinlichkeit.

Standort & Bodenverarbeitung

Koniferen haben keine großen Ansprüche an die Standortbedingungen, solange ein genügender Lichteinfall herrscht. Damit die Koniferen direkt nach dem Pflanzen gut anwachsen und schnell Wurzeln schlagen können, muss der Boden entsprechend aufbereitet werden:

  • nicht besonders anspruchsvoll, sind mit fast jedem Standort im Garten zufrieden
  • gedeihen aber an sonnigen Standorten am besten
  • als Solitärpflanze, in Gruppenstellung oder Hecke möglich
  • vor dem Pflanzen den Boden mindestens zwei Spaten tief umgraben
  • direkt Unkrautwurzeln entfernen
  • idealerweise vorgedüngte Blumenerde mit einarbeiten
  • dazu Universaldünger in die Erde einbringen
  • danach den Erdboden noch einmal auflockern, bis dieser feinkrümelig ist
  • im Anschluss die Koniferen einpflanzen
Tipp:

Die Eiben und der Sibirische Zwerglebensbaum kommen auch mit feuchten Plätzen im Schatten zurecht. Selbst wenn der Gartenbereich eher dunkel und der Erdboden nicht ausreichend trocken ist. Es sollte jedoch niemals Staunässe entstehen.

Abstand & Pflanzen

Beim Pflanzen ist auf einen genügend großen Abstand zu achten, da die Koniferen sehr groß werden können und viel Platz brauchen. Werden die Koniferen als Hecke angelegt, darf der Abstand geringer ausfallen. Die folgenden Aspekte sind beim Abstand und dem Pflanzen zu beachten:

Thuja - Occidentalis

Bei großwüchsigen Koniferen ausreichenden Abstand einplanen, mindestens 0,5-2 Meter

  • Pflanzabstand stets einhalten, Koniferen sollten sich nicht berühren
  • als Heckenpflanzen können sie dichter stehen
  • Pflanzloch doppelt so groß wie den Wurzelballen anlegen
  • nicht zu tief einpflanzen
  • kleinere Pflanzen wurzeln generell besser und auch schneller an als große Koniferen
  • bei den großen Arten kommt es periodisch zu einem Wachstumsstopp
  • direkt nach dem Pflanzen regelmäßig mit genügend Wasser versorgen, damit diese gut einwurzeln
  • größere Exemplare kommen einigermaßen gut mit längerer Trockenheit zurecht
Tipp:

Wenn eine Thuja gepflanzt wird, dann diese in den ersten drei Lebensjahren niemals ganz austrocknen lassen! Ansonsten kann sich diese Konifere nicht gut einleben und wird nicht gedeihen.

Artenvielfalt

Die meisten Koniferenarten sind extrem pflegeleicht und dazu noch immergrün. Es gibt ganz viele verschiedene Sorten zur Auswahl, welche optimal an die vorherrschenden Standortbedingungen angepasst werden können:

  • gängige und hierzulande beliebte Arten: Eiben, Fichten, Kiefern, Tannen, Wacholder, Zedern
  • exotischere Arten: Lebensbäume, Urweltmammutbaum, Zypressen
  • Eibe, Kiefer und Wacholder wachsen gut auf trockenen Böden, benötigen nicht viel Wasser bei regenarmen Wetterlagen
  • Fichte, Lärche, Scheinzypresse, Schirm- und Helmlocktanne, Thuja brauchen etwas mehr Feuchtigkeit
  • Eiben sind wahre Überlebenskünstler, können sowohl trocken als auch feucht stehen
  • Staunässe wird in der Regel von allen Arten nicht vertragen

Gießen, Düngen & Beschneiden

Die Koniferen sind relativ pflegeleicht und nicht besonders anspruchsvoll, wenn die folgenden Pflegekriterien eingehalten werden:

  • Koniferen ab und an gießen, nie komplett austrocknen lassen
  • bei extrem trockenen Wetterlagen zusätzlich gießen
  • ideal ist abgestandenes Regenwasser
  • Dünger für Nadelgewächse verwenden
  • die meisten Arten eignen sich gut zum Beschneiden
  • Rückschnitt vor dem Austriebsbeginn im zeitigen Frühjahr vornehmen
  • nie in das alte Holz schneiden
  • Eiben vertragen auch einen radikalen Schnitt

Pflanz-Tipps für Hecken

Die meisten Gärten werden durch Heckenelemente geschmückt, welche größtenteils einem praktischen Zweck dienen. Koniferenhecken haben speziell als Hintergrund vor üppig blühenden Blumenrabatten einen hohen dekorativen Wert:

  • Hecke aus Koniferen dient als Zaunersatz, als gliederndes Element in der Gartenstruktur und als Sicht- und Windschutz
  • vor dem Anpflanzen der Hecke Plan machen und Umgebungsfaktoren mit einbeziehen
  • notwendigen Abstand zum Nachbargrundstück einkalkulieren
  • maximale Höhe und Breite festlegen, normale Höhen liegen bei ca. 1,8-2,5 Meter
  • möglich sind geformte oder wildwachsenden Hecken
  • wildwachsende Hecke erfordert kaum bis ganz wenige Pflege
  • Schnitthecke ist ständig zu beobachten und mindestens einmal im Jahr zu beschneiden

Fazit

Koniferen verschönern jeden Garten mit ihrem immergrünen Nadelkleid und sind dabei mehrheitlich sehr anspruchslos. Aufgrund der großen Artenvielfalt gibt es für jede Grundstücksgröße, jeden Verwendungszweck und Geschmack die richtige Konifere. Jedoch sollte vor der Auswahl die Wuchshöhe und Breite mit den vorliegenden Standortbedingungen verglichen werden, ansonsten kann es schnell zu bösen Überraschungen bei einem überbordenden Wachstum kommen. Die Koniferen eignen sich ideal für das Anlegen von Hecken, dass diese extrem blickdicht und sehr wuchsfreudig sind.

Wissenswertes zu Koniferen in Kürze

Koniferen gibt es als immergrüne oder auch als so genannte sommergrüne Pflanzen – für welche Art sich hinsichtlich der Bepflanzung der (Hobby-)Gärtner auch entscheiden mag: zunächst sollten immer auch die Witterungsbedingungen berücksichtigt werden. Frost mag die Koniferen-Jungpflanze beispielsweise gar nicht. Dabei spielt es nur eine untergeordnete Rolle, ob es sich bei der Konifere um eine Container- oder aber um eine Heckenpflanze handelt. Ist der Boden aufgrund vorangegangener starker Regengüsse zu nass, so sollte eine Einpflanzung stets auf eine trockenere Phase verschoben werden.

  • Wichtig ist überdies beim Einsetzen von Koniferen, auch auf den richtigen Abstand zu Hecken, Mauern oder Häuserwänden zu achten.
  • Um ein wirklich gesundes Pflanzenwachstum bei dieser Art Nadelgehölz zu gewährleisten, ist ein ausreichender Platz im Wurzelbereich unabdingbar.
  • Das Wurzelwerk einer Konifere muss langfristig den nötigen Freiraum haben, um eine jahrelange Lebensdauer garantieren zu können.

Ob eine Konifere nach dem Einpflanzen überhaupt angeht und auch dauerhaft wachsen wird, ist letztendlich auch ein von der Qualität des Bodens abhängiger Aspekt. Dieser sollte vor allen Dingen humusreich und auch in sich von einer lockeren Beschaffenheit sein.

  • Ein lehmiger und relativ fester Boden hingegen hindert die empfindlichen Wurzeln einer Konifere an ihrem gesunden Wachstum.
  • Er könnte daher über kurz oder lang sogar dazu beitragen, dass das Wurzelwerk verkümmert und die Pflanze deshalb im Endeffekt einzugehen droht.

Hobbygärtner, die eine oder mehrere Koniferen in ihrem heimischen Garten einzusetzen gedenken, sollten natürlich auch auf eine ausreichende Bewässerung achten. Geschieht dies nicht, so besteht das Risiko, dass schon recht bald die Zweige braun und unansehnlich werden – und daher die Pflanze einen erheblichen Schaden davontragen könnte.

  • Die beste Pflanzzeit für Koniferen ist entweder im September oder in der Frühlingssaison, sprich: Anfang April bis Ende Mai.
  • Sollen die Koniferen als Hecke angelegt werden, so empfiehlt es sich, nicht mehr als drei bis vier Pflanzen pro Meter zu nehmen.
  • Der Boden wird zuvor weiträumig um die Wurzeln herum ausgehöhlt und mit Wasser angefüllt.
  • Danach werden die Jungpflanzen eingesetzt.

Optimale Lichtverhältnisse sind übrigens ebenfalls für ein gesundes Wachstum dieser Pflanzen wichtig: d.h. zu wenig Schatten und eine allzu intensive Sonneneinstrahlung sind für eine Konifere auf die Dauer nicht unbedingt von Vorteil.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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