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Rosen überwintern | Pflege von Topf- und Freilandrosen im Winter

In voller Blüte stehende Rosen sind ein beglückender Anblick. Zu schade, dass man sich im späten Herbst davon verabschieden muss. Doch die Arbeitspause sei diesen Wunderwerken als Dank gegönnt. Nicht ganz uneigennützig: Je besser ihr Winterschlaf gelingt, umso kraftvoller starten sie in den neuen Frühling. Kommen sie allein durch die Kälte oder brauchen sie eine schützende Decke von uns?

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Auf unempfindliche Sorten setzen

Bereits bei der Neupflanzung einer Rose wird der erste Grundstein für die erfolgreiche Überwinterung gelegt. Auch wenn die Rosen als winterhart gelten, kann die Kälte bei ihnen durchaus größere Schäden anrichten. Je mehr Widerstandskraft eine Rosenpflanze besitzt, umso besser kann sie hohe Minusgrade verkraften.

  • manche Rosensorten sind empfindlich
  • Krankheiten zehren an der Vitalität der Rosen
  • sie starten geschwächt in den Winter
  • weniger anfällige Rosen bevorzugen
  • Rosensorte sollte zudem zum Standort passen
  • als Einsteiger lieber mit einer einfachen, robusten Sorte beginnen
Tipp:

Kranke Rosen gehen über den Winter meist ein. Achten Sie deswegen stets auf die richtige Pflege, um ihre Vitalität zu erhalten. Lassen Sie es nicht kampflos zu, dass Schädlinge Ihre Rosen schwächen. Denn dann kommt der Frost und raubt ihnen auch noch die verbliebene Kraft.

Düngen rechtzeitig einstellen

Während des Sommers benötigt Ihre Rose reichlich Dünger. Nur dann entfaltet sie ihr volles Potenzial, das mit der Blüte deutlich sichtbar wird. Aus wenigen kahlen Stöckern sprießen immer mehr Triebe. Diese sind zunächst weich und grün, bis sie schließlich nach etwas Zeit ganz verholzen. Das ist wichtig, denn nur verholzte Triebe sind stark genug gegen Kälte.

  • Herbsttriebe haben nicht genügend Zeit zum Verholzen
  • daher Düngen früh einstellen
  • fehlt der „Düngertreibstoff“, bilden sich keine neuen Triebe
  • bestehende Triebe können ausreifen
  • Ende Juli sollte die letzte Düngegabe erfolgen

Kali für mehr Pflanzenkraft

Rosen

Viele Rosenliebhaber verwöhnen Ihre Rosen im September noch ein letztes Mal mit Nährstoffen. Dabei handelt es sich keinesfalls um den „Sommerdünger“. Dieser ist stickstoffhaltig und regt die Pflanze zum Wachstum an. Im Herbst ist das nicht gewollt, da zu wenig Zeit für die Reife der Neutriebe zur Verfügung steht. Bei der letzten Düngung geht es vielmehr darum, die Rose bei der Ausreifung bestehender Triebe zu unterstützen.

  • ohne Stickstoff, stattdessen kalibetont düngen
  • mit Patentkali oder Thomas-Kali
  • diese Mineralstoffdünger festigen das Pflanzengewebe
  • Kali, Kalium und Phosphor sind daher hilfreich beim Ausreifen der Triebe
  • nach Düngung reichlich wässern, damit sich der Dünger löst
Hinweis:

Das Düngen mit Kali hat viele Befürworter unter den Rosenbesitzern. Jahr für Jahr gehört für sie das Düngen mit Kali unverzichtbar zur Wintervorbereitung ihrer Rosen dazu. Es sei hier jedoch auch erwähnt, dass einige Pflanzenfreunde die positive Wirkung von Kali bezweifeln.

Zurückhaltend und wohlüberlegt Schneiden

Rosen, die im Herbst geschnitten werden, sind anfälliger für Frostschäden. Aus diesem Grund sollte das notwendige Schneiden von Rosen auf das Frühjahr verschoben werden. Dennoch kann man auch im Herbst nicht ganz auf die Schere verzichten.

  • große Schnittmaßnahmen unterlassen
  • höchstens ein Drittel des Volumens wegnehmen
  • überlange Triebe einkürzen
  • robuste Stängel stehen lassen
  • Triebe die sich überschneiden entfernen (einen Trieb)
  • totes Holz wegschneiden
  • Blätter vom Boden aufsammeln
  • und Blätter von den Rosenstöcken entfernen
  • so wird das Risiko für Krankheitsübertragung reduziert
Tipp:

Das radikale Schneiden von Rosen erfolgt im Frühjahr. Wollen Sie den optimalen Zeitpunkt abpassen, dann achten Sie auf die Blüten der Forsythie. Sobald sich diese Pflanzen gelb einkleiden, ist auch die Zeit für das Rosenschneiden gekommen.

Rosen anhäufeln

In den Rosenwurzeln ruht im Winter die ganze Kraft der Rosen. Sie ist der Garant für den Neuaustrieb im Frühjahr. Auch wenn die Rose als winterhart gilt und im Freien die Minusgrade erwarten darf, können ihre Wurzeln unsere Mithilfe gut gebrauchen. Die Natur schützt die Rosen mit einer Schneedecke, die ihre Wurzeln wie eine Daunendecke wärmt. Für die schneefreie Zeit müssen wir Gärtner vorsorgen.

  • rund um die Wurzeln eine schützende Erdschicht anhäufeln
  • etwa 15 bis 20 cm hoch
  • der Erdhügel sollte auch die Veredelungsstelle bedecken
  • Ende November bis Mitte Dezember
  • gelockerte Erde verwenden
  • Moss, Laub und Reisig eignen sich auch
  • keinen Kompost, keinen Torf
  • auch Rindenmulch ist eher ungeeignet
  • Pinienmulch ist hingegen gut, allerdings auch teuer
  • etwa Ende März wird der Hügel vorsichtig wieder abgetragen
Tipp:

Sammeln Sie vor dem Anhäufeln die Rosenblätter vom Boden auf. Wenn die Blätter krank aussehen, dürfen sie nicht auf den Komposthaufen. Krankheitsanzeichen sind z. B. Flecken, Verfärbungen oder missgebildeter Wuchs.

Sonnenschutz gegen Austrocknung

Rosen

Sich im Winter um den Sonnenschutz zu sorgen erscheint zunächst ein wenig abwegig. In der Tat sind die Sonnentage im Winter rar gesät, und selbst dann bleibt die Sonnenintensität schwach. Sie reicht jedoch aus, um eine Wasserverdunstung auszulösen. Die Triebe der Rosen verlieren dabei Feuchtigkeit. In der Regel wird diese Feuchtigkeit schnell ersetzt, indem die Wurzeln neues Wasser aus dem Erdreich aufsaugen. Wenn das Erdreich jedoch gefroren ist, ist Wasseraufnahme nicht möglich. Die Folge: Die Rosen vertrocknen. Da dem Gefrieren der Erde wenig entgegengesetzt werden kann, müssen die oberirdischen Triebe der Rose vor den Sonnenstrahlen und damit vor zu starker Verdunstung geschützt werden.

  • insbesondere im Januar und Februar droht Vertrocknung
  • dann tritt die Kombination von Frost und Sonnenschein häufiger auf
  • bereits im Herbst Schutzmaßnahmen ergreifen
  • Rosen mit Zweigen von Fichten oder Tannen abdecken
  • oder mit Vlies oder Jute umwickeln
  • Schutz nicht zu früh entfernen
  • bis Ende April können Spätfröste folgen
  • zum Entfernen einen milden und trüben Tag wählen
  • erst einige Tage später wird die angehäufelte Erde vorsichtig entfernt
Hinweis:

Der Sonnenschutz verhindert auch, dass die Rosen durch die Wärme zum Austreiben angeregt werden. Dafür ist es im Frühjahr definitiv zu früh.

Hochstämme besonders schützen

Rosenhochstämme sind besonders dekorativ und erfreuen sich daher großer Beliebtheit. Im Sommer unterscheidet sich ihre Pflege nicht groß von anderen Rosensorten. Bei ihrer Überwinterung jedoch sind besondere Maßnahmen erforderlich, denn in einem Punkt sind sie anders als andere Rosen: Ihre Veredelungsstelle liegt unterhalb der Krone. Anhäufeln als Schutz ist hier eine ungeeignete Methode.

  • Krone komplett einpacken
  • Spezialfolie verwenden
  • auch Jute ist gut geeignet
  • luftundurchlässige Plastiktüten sind ungeeignet
  • sie bewirken einen Treibhauseffekt
  • die Rose treibt zu früh aus
  • sie erstickt jedoch, da kein Luftaustausch stattfindet
  • Krone rechtzeitig vor Frostgefahr einwickeln
  • Umwicklung im Frühjahr wieder abnehmen
  • der optimale Zeitpunkt ist abhängig von der Wetterlage
Tipp:

Junge Hochstämme sind noch recht biegsam. Für sie bietet sich alternativ noch das Anhäufeln an. Dabei wird der Stamm flach nach unten gedrückt, damit die gesamte Krone leicht mit Erde bedeckt werden kann.

Topfrosen sicher überwintern

Rosen

Rosenpflanzen, die dauerhaft in einem Topf wachsen, sind der Kälte stärker ausgeliefert als ausgepflanzte Exemplare derselben Sorte. Das liegt daran, dass die Kälte ungehindert von allen Seiten auf den Kübel einwirkt. Bei hohen Minusgraden kann die Erde darin schockartig gefrieren. Das sollte tunlichst vermieden werden. Wer ein geeignetes Winterquartier besitzt, kann seine Rosen darin überwintern. Dort sind sie auch in harten Wintern gut aufgehoben.

  • geschützter Raum
  • dunkel
  • frei von Frost
  • aber keinesfalls erwärmt
  • eine Garage bietet sich an

Rosen, die draußen bleiben müssen, überstehen ungeschützt nur ganz milde Winter. Da derartige Winter bei uns eher eine Seltenheit sind, ist der Frostschutz ein Muss für jeden, der seine Rosen liebt und heil ins nächste Jahr bringen will.

  • Kübel winterfest umwickeln
  • mit Vliesstoff, Jute, Kokosmatten oder Noppenfolie
  • kleine Töpfe können in größere Töpfe gestellt werden
  • Zwischenraum mit Laub ausfüllen
  • isolierenden Abstand zum kalten Boden schaffen
  • mit Styropor, Kokosmatten oder Pflanzenroller
  • auch den Rosenstamm mit Vlies, Jute oder Kokos einwickeln
  • wind- und regengeschützter Standort an der Hauswand ist ideal
  • am besten unterm Dachvorsprung
  • Morgen- und Abendsonne sind akzeptabel
  • Mittagssonne ist ungünstig

Im Frühjahr, ungefähr zum Zeitpunkt der Forsythienblüte, kann der Winterschutz wieder entfernt werden. Bevor die Rose an ihren angestammten Sommerplatz übersiedelt, sollte sie zunächst wohldosiert an die Sonne gewöhnt werden.

Tipp:

Von guten Erfahrungen berichten Gärtner, die ihre Topfrosen samt Topf draußen in die Gartenerde eingegraben haben. Nach dem Eingraben werden diese Rosen wie Freilandrosen geschützt. Im Frühjahr werden sie wieder ausgegraben.

Rosenpflege im Winter

Sobald die Rosen warm und schützend eingepackt sind, beginnt eine Ruheperiode, in der der Pflegebedarf auf ein Minimum sinkt. Freilandrosen kommen ganz ohne weitere Zuwendung aus. Nur die Topfrosen brauchen hin und wieder etwas Wasser.

  • nur mäßig gießen
  • sobald das Erdreich trocken ist
  • an frostfreien Tagen
  • Staunässe unbedingt vermeiden
  • das Gießloch sollte stets frei sein
  • überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer entleeren
Tipp:

Kontrollieren Sie alle ihre Pflanzen regelmäßig auf Schädlingsbefall und ergreifen Sie bei Bedarf geeignete Bekämpfungsmaßnahmen. Vor allem, je mehr Pflanzen in einem Winterquart eng beieinanderstehen, umso leichter können sich Schädlinge ausbreiten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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