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Grabbepflanzung im Frühjahr, Sommer, Herbst & Winter

Grabbepflanzung

Taucht die milde Oktobersonne das Grab in goldenes Licht, ist dies die ideale Zeit für eine herbstliche Bepflanzung. Im sonnenwarmen Boden werden die Pflanzen rasch Wurzeln schlagen, um rechtzeitig zu den hohen Feiertagen an Allerheiligen und Totensonntag ihr Bestes zu geben. Mit einer klugen Auswahl an Arten und Sorten bietet die Ruhestätte bis ins Frühjahr hinein ein gepflegtes Erscheinungsbild, als würdiger Rahmen für das Gedenken der Verstorbenen. Die folgenden Ideen zur Friedhofsbepflanzung mögen der Inspiration dienen für eine harmonische Grabgestaltung.

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Prachtvolle Herbstblüher

Die klassischen Herbstblüher verwandeln innerhalb kurzer Zeit das Grab in ein Blütenmeer. Verschiedene Arten und Sorten bieten selbst den ersten Frösten noch tapfer die Stirn und vertreiben in den dunklen Wochen des Novembers und Dezembers aufkeimende Tristesse. Der folgende Überblick stellt populäre Exemplare vor:

Kissen-Aster (Aster dumosus)

Dieser Herbstblüher bezaubert mit einer reichen Blüte in allen nur denkbaren Rosatönen, dicht an dicht entlang reich verzweigter Blütenständen. Das hübsche Laub untermalt dekorativ die Blütenpracht und dient zugleich als Blattschmuck, wenn die Blüten verwelkt sind.

  • Wuchshöhe 35-40 cm
  • Blüte von September bis Oktober

Herbst-Chrysantheme (Chrysanthemum Indicum)

Zu den traditionellen Blumen für die Trauerfloristik in Gestecken und Sträußen zählen die großwüchsigen Chrysanthemen-Sorten. Eine Optik von bemerkenswerter Harmonie entsteht, wenn sich die unverkennbare Blütenform als Beetpflanze wiederholt. Die Herbst-Chrysantheme zeigt sich unmittelbar nach der Herbst-Aster, sodass auf der Ruhestätte ein ununterbrochener Blütenflor den Besucher empfängt. Die Farbenvielfalt erstreckt sich dabei von dezentem Weiß über leuchtendes Orange bis Bronzegelb.

  • Wuchshöhe 60-70 cm
  • Blüte von Oktober bis November
Stefmütterchen zur Grabgestaltung

Stiefmütterchen (Viola)

Die emsigen Blütenwunder sind aus der kreativen Friedhofsbepflanzung nicht wegzudenken. Innerhalb der mehr als 400 Arten tummeln sich viele Hundert Sorten mit großen oder kleinen Blüten in facettenreichen Farben. Es sind insbesondere die kleinblütigen Veilchen, die dank ihrer Winterhärte als erste das Frühjahr willkommen heißen.

  • Wuchshöhe 10-20 cm
  • Blüte von Februar bis Dezember

Herbst-Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium)

Das efeublättrige Alpenveilchen besticht mit einer opulenten Blüte bis in den November hinein. Im Anschluss verliert es nicht an Attraktivität dank der gezeichneten, dreieckigen Blätter den ganzen Winter hindurch. Ein idealer Kandidat für eine langwährende Grabbepflanzung während der kalten Jahreszeit.

  • Wuchshöhe 10-15 cm
  • Blüte von August/September bis Oktober/November
Tipp:

Ein Unkrautvlies – ausgebreitet zwischen Mutterboden und Graberde – verhindert zuverlässig, dass lästige Beikräuter sich im milden Winter auf dem Grab breit machen.

Farbtupfer im Winter

Integrieren Sie Knospenblüher in die herbstliche Friedhofsbepflanzung, sind hübsche Farbtupfer den ganzen Winter hindurch garantiert, denn sie widerstehen Temperaturen bis -15 Grad Celsius. Darüber hinaus bieten sich Fruchtschmuckpflanzen an, die eine Blüte nicht vermissen lassen.

Besenheide (Calluna vulgaris)

Die kleine, immergrüne Besenheide aus der Familie der Erikagewächse öffnet ihre Blüten nicht vollständig. Es sind vielmehr ihre leuchtenden Knospen, die für farbige Blickpunkte sorgen. Die Blütenfarbe in Lila bis Lila-Rosé harmoniert ganz wunderbar mit den dezenten Farben traditioneller Grabgestecke.

  • Wuchshöhe 15 bis 40 cm
  • Blüte von Oktober bis Februar
Grabbepflanzung im Herbst

Winterheide (Erica darleyensis)

Die ideale Bepflanzung für ein Grab am nährstoffarmen Standort, denn Winterheide blüht in herrlichem Weiß oder anmutigem Rosa, ohne große Ansprüche zu stellen. Selbst kalkhaltiger Boden bereitet dem dankbaren Erikagewächs keine Probleme.

  • Wuchshöhe 30-40 cm
  • Blüte von Dezember bis März

Rebhuhnbeere (Gaultheria procumbens)

Dieser dekorative Zwergstrauch punktet mit dunkelgrünem Laub und leuchtend roten Beeren im Herbst. Der auffällige Fruchtschmuck bleibt bis zum Frühjahr erhalten, sofern hungrige Vögel ihn nicht aufpicken. Während die Teppichbeere sich im großen Garten als bezaubernder Bodendecker hervortut, kommt sie als Solitär auf dem Einzel- oder Urnengrab bzw. in der kleinen Gruppe auf dem Doppelgrab sehr gut zur Geltung.

  • Wuchshöhe bis 20 cm
  • Rosa Blüten im Juli und August

Immergrüne Grabbegleiter

Sie symbolisieren Kraft und ewiges Leben. Immergrüne Pflanzen gelten als unverzichtbarer Bestandteil einer schöpferischen Grabbepflanzung. Die folgenden Arten haben sich teils seit Generationen in dieser Aufgabenerfüllung bewährt.

Blauer Teppich-Wacholder (Juniperus horizontalis ‚Glauca‘)

Ein Prachtstück innerhalb der großen Familie der Juniperus mit seinen stahlblau schimmernden, filigran beblätterten Zweigen. Auf den ersten Blick sehen Sie diesem dekorativen Wacholder seine robuste Konstitution nicht an. Tatsächlich lässt er Sie während des Winters zu keiner Zeit im Stich. Darüber hinaus eignet sich die Konifere ausgezeichnet als Problemlöser, wenn aus Zeitmangel eine flächige Bepflanzung der Grabfläche in Betracht gezogen wird.

  • Wuchshöhe 20-30 cm
  • Vollkommen winterhart

Traubenmyrte (Leucothoe ‚Scarletta‘)

Dieser beeindruckende Zwergstrauch wird in der Friedhofsbepflanzung noch viel von sich Reden machen. Seine frisch-grünen Blätter nehmen mit fortschreitendem Herbst eine rötlich-bronze Färbung an, die alle Blicke auf sich zieht. Zum Frühjahr hin vertieft sich der Farbton in ein sattes Scharlachrot.

  • Wuchshöhe 20-30 cm
  • Weiße Blüten von Mai bis Juni
Grabbepflanzung mit Bodendeckern

Bodendecker-Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus ‚Mount Vernon‘)

Während sein großer Bruder als Heckenpflanze den Koniferen den Rang abläuft, macht sich der kleinwüchsige Bodendecker-Kirschlorbeer als edle Grabbepflanzung nützlich. Gepflanzt als Solitär im Herbst, bleibt das glänzend-grüne Laub bei Frost und Schnee erhalten.

  • Wuchshöhe 15-30 cm
  • Keine Blüten

Einheimische Wildstauden

Tradition und Symbolik kommen auf einer Ruhestätte insbesondere dann zum Ausdruck, wenn beim Pflanzplan auf heimische Stauden zurückgegriffen wird. Zugleich demonstrieren Sie damit eine tiefgreifende Heimatverbundenheit, die keinesfalls den modernen Tendenzen in der Grabgestaltung entgegenläuft. Als praktischen Nebeneffekt siedeln Sie damit Gewächse auf dem Friedhof an, die nicht permanent nach pflegerischer Aufmerksamkeit verlangen.

  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia) mit blauvioletten Blüten bis Oktober
  • Skabiosenflockenblume (Centaurea scabiosa), die ideale Bepflanzung für Grabneuanlagen
  • Wiesenstorchenschnabel (Geranium pratense), blüht nach einem Rückschnitt im September ein weiteres Mal
  • Mausohr (Hieracium pilosella), mit einer Höhe von 20 cm schön für das Urnengrab
  • Feldwitwenblume (Knautia arvensis), mit dekorativer Blüte bis September
  • Duftveilchen (Viola odorata), die robuste Wildform der beliebten Stiefmütterchen

Dies ist nur ein kleiner Auszug aus dem Füllhorn an bezaubernden Wildblumen, die als Grabbepflanzung die Kraft von Mutter Natur widerspiegeln.

Stauden mit dekorativer Wintersilhouette

Machen sich im Winter die Sonnenstrahlen rar, gewinnen Pflanzen an Bedeutung, die dank ihrer Standfestigkeit für dekorative Strukturen sorgen. Eine mit Raureif und Schneehäubchen bedeckte Staude schafft auf der winterlichen Ruhestätte eine tröstende Aura. Die folgenden Arten und Sorten verdienen unter diesem Aspekt der Beachtung:

Schafgarbe (Achillea filipendulina)

Sie ist robust, standfest und wüchsig. Die tellerförmigen Blütenstände sollten nicht abgeschnitten werden, denn sie dienen der winterlichen Dekoration.

  • Wuchshöhe bis 60 cm
  • Ideal für sonnige Lagen

Prärie-Bartgras (Andropogon scoparius)

Das straff aufrecht bis elegant gebogene Ziergras nimmt im Herbst einen dezenten Braunton an, die sich ins Strohgelb verwandelt. Das wertvolle Gras behält seine Silhouette selbst unter einer dichten Schneedecke und erweist sich zugleich als ausgesprochen trockenheitsverträglich. In der herbstlichen Grabschale macht das Prärie-Bartgras ebenfalls eine gute Figur.

  • Wuchshöhe bis 50 cm
  • Blüte von September bis Oktober
schöne Bepflanzung am Grab

Kugel-Distel (Echinops ritro)

Die kugelige Blüte endet zwar spätestens im Oktober, wobei die verblühten Blütenstände an der Pflanze verbleiben und erst im nächsten Frühjahr eingezogen werden. Überzogen mit gefrierendem Regen verwandelt sich die Kugel-Distel in einen glitzernden Blickfang auf dem Grab.

  • Wuchshöhe 50-80 cm
  • Keine Stacheln an der Sorte ‚Veitch’s Blue‘

Fetthenne ‚Herbstfreude‘ (Sedum Telephium-Hybride ‚Herbstfreude‘)

Das Beste kommt zum Schluss. Mit dieser Fetthenne erhalten Sie einen atemberaubenden Herbstblüher mit flach gewölbten Blütenständen in herrlichem Rost-Rot. Die lange Liste überzeugender Attribute erstreckt von standorttolerant über pflegeleicht bis langlebig. Im Winter präsentiert das Sedum-Gewächs eine üppige Silhouette, wenn die Schneeflocken sich auf den verwelkten Blüten sammeln.

  • Wuchshöhe 50-70 cm
  • Blüte von September bis Oktober

Fazit

Für eine gelungene Grabbepflanzung im Herbst rücken Pflanzen in den Fokus, die einerseits für eine letzte Blütenpracht des Jahres sorgen und andererseits den Unbilden des Winters trotzen. Darüber hinaus spielen Aspekte mit hinein, wie Tradition, Mythologie und Symbolik. Mit Klassikern, wie Herbst-Astern, Chrysanthemen und Stiefmütterchen lassen sich kreative Ideen verwirklichen. Gesellen sich immergrüne Grabbegleiter hinzu, wie der Teppichwacholder, bietet die Ruhestätte selbst im härtesten Winter ein gepflegtes Erscheinungsbild. Abgerundet wird das schöpferische Arrangement durch einheimische Wildblumen und Stauden mit einer formschönen Silhouette unter Schnee und Eis.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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