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Grabschmuck selbst gestalten

Grabschmuck

Es gibt Dinge, bei denen die eigene Herstellung bzw. Gestaltung wirklich lohnend ist. So ist es bei vielen Dekorationsartikeln, die nun einmal nur bei eigener Herstellung wirklich individuell werden können. So ist es in einem erhöhten Maße bei Grabschmuck, der nicht nur individuell sein soll, um sich von den gekauften Grabdekorationen positiv abzuheben, sondern der auch aus einem ganz bestimmten Gedanken heraus ein Grab schmücken soll: Hier soll einem verstorbenen Menschen gedacht werden, einem Menschen mit eigenen Ansichten und Vorliegen. Nur ein selbst gestalteter Grabschmuck kann sich an den Vorlieben desjenigen orientieren, dem hier gedacht werden soll. In einem selbst gemachten Grabschmuck steckt viel Liebe, und mit einem selbst gestalteten Grabschmuck gedenken Sie dem Verstorbenen auch länger, nicht nur wenn Sie das Gesteck auf das Grab dekorieren, sondern schon bei der Herstellung.

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Jede Grabdekoration braucht eine Grundlage

Wenn Sie jetzt im Geiste schon die Zutaten der Gestecke zusammenstellen, die das Grab bald schmücken sollen, ist das wunderbar, aber mitunter verfrüht. Wenn Sie nämlich wissen, dass Sie auf dem Friedhof ein spärlich bewachsenes Grab antreffen werden, sollten Sie sich zuerst Gedanken über die Bodendecker machen, mit denen Sie das Grab bepflanzen können. Denn diese Bodendecker sind genau die Grundlage, die Sie für jede selbst gestaltete Grabdekoration brauchen, und sie lassen eine Grabstelle auch noch ansehnlich aussehen, wenn Sie einmal länger verhindert sein sollten.

Der gewählte Bodendecker sollte immergrün sein, gut frosthart und robust sein. Hier eine Reihe von Bodendeckern, die all diese Ansprüche erfüllen:

  • Ysander (Dickmännchen) wächst zu einem dichten grünen Teppich, der unerschütterlich und frosthart ist, sollte allerdings wegen des langsamen Wachstums recht dicht gesetzt werden (bis 20 Pflanzen pro Quadratmeter).
  • Efeu gibt es in winterharten Sorten (“Plattensee” z. B.), die sich als robuste Bodendecker bewährt haben, wegen des starken Wuchses sollten Sie nicht mehr als fünf Pflänzchen pro Quadratmeter setzen.
  • Haselwurz ist zu Unrecht etwas ins Vergessen geraten, die heimische Wildstaude hat wunderschöne glänzende dunkle Blätter, er sollte dicht gesetzt werden (um 20 Stauden pro Quadratmeter) und eignet sich nicht für Standorte, die ganztags von der Wintersonne beschienen werden.
  • Waldsteinie (Teppich-Golderdbeere) wächst schnell sehr dicht, wenn Sie mit mindestens 10 Pflanzen pro Quadratmeter starten, sie wächst sehr gerne an schattigen Plätzen.
  • Die Schaumblüte ist Ihre Pflanze, wenn schon Sträucher auf dem Grab stehen und Sie eine Unterpflanzung suchen, in einem solchen Umfeld gedeiht sie prächtig.
  • Die Immergrüne Kriechspindel schmückt großflächig mit ihren bunten Blättern von grünweiß bis rosa, ist aber ansonsten anspruchslos und winterhart.
  • Das Kleinblättrige Immergrün übernimmt im Frühsommer mit seinen weißen oder blauen Blüten den Grabschmuck alleine, wächst an fast jedem Standort und auf fast jedem Boden.
  • Die Gelbe Elfenblume ist als einzige der Elfenblumen als Bodendecker geeignet, mit ihrem dichten und zähen Wurzelwerk ist sie wohl der beste Unkrautschreck unter den Bodendeckern.
  • Auch das Gefleckte Lungenkraut entwickelt von April bis Mai schöne rosa Blüten und wirkt auch den Rest des Jahres mit dem weiß gefleckten Laub sehr dekorativ. 
  • Der Balkan-Storchschnabel ist starkwüchsig, langlebig und robust, beeindruckt im Frühsommer mit rosafarbenen bis violetten Blüten und zeigt auch noch eine dekorative Herbstfärbung.

Die Bodendecker verbessern durch den deckenden Bewuchs den Boden, schützen ihn und verhindern, dass sich auf dem Grab alle möglichen Unkräuter ansiedeln. Zwischen den Bodendeckern kann dann der Grabschmuck eingebracht werden, da Sie nun keine großen Mengen mehr benötigen, können Sie die Dekoration sehr gut jede Saison erneuern.

Blühender Grabschmuck für das Frühjahr

TulpenWenn die Sonne und die ersten Blumen hervorkommen, ist es auch Zeit, die vom Winter arg gebeutelte Grabdekoration zu erneuern und dabei frühlingshaft zu gestalten. Der selbst gemachte Grabschmuck für die Frühlingszeit verlangt nach frischen Blumen, möglichst den Lieblingsblumen des Verstorbenen. Natürlich halten frische Blüten nicht ewig, aber es gibt einige Ideen, mit denen Sie ihnen zu längerer Haltbarkeit verhelfen können: Sie können Gestecke anfertigen, bei denen das Steckmaterial als Feuchtigkeitsspeicher dient, solche Gestecke halten auch mit blühender Frischware erstaunlich lange. Sie können die Blüten in spezielle Wasserröhrchen geben und diese unter haltbarerem Material verbergen. Wenn Sie Grabschmuck für einen Friedhof anfertigen, den Sie wegen langer Anreise nur selten besuchen können, könnten Sie heute auch auf Kunstblumen ausweichen, anders als früher sind das heute keine traurigen Plastikteile mehr, sondern wirklich schöne Dekorationen, denen das Wetter wenig anhaben kann.

Sommerlicher Grabschmuck

Im Sommer passt eine Grabdekoration aus frischen Blumen natürlich ebenso gut wie im Frühjahr, wahrscheinlich können Sie jetzt Sommerblumen aus dem eigenen Garten für Ihr Gesteck verwenden. Mit ein wenig Vorstellungskraft werden Sie es übrigens leicht schaffen, ein Gesteck so zu arrangieren, dass es auch noch attraktiv wird, wenn es langsam trocknet und wenn es schließlich ganz zum Trockengesteck geworden ist. Ein solches, zum Trocknen geeignetes Gesteck entsteht z. B., indem Sie einige besonders schöne und zum Trocknen geeignete Einzelblüten mit ewig haltbarem Grünzeug, wie es manche Hecke hergibt, oder mit Gräsern und Stroh und künstlichen Blumen bzw. Zweigen kombinieren.

Die Grabdekoration wird herbstlich

Im Herbst weiß der begabte Hobby-Gärtner und -Designer überhaupt nicht mehr, wie er die vielen Pflanzen unterbringen soll, die in seinem Garten zur Verwendung in einem Grabgesteck zur Verfügung stehen. Jetzt haben die Gewächse ihre Saison, die im Allgemeinen recht lange halten, wenn sie zu einem Gesteck verarbeitet werden. Blüten können in Steckmaterial eingebracht werden, Sie können jetzt aber auch Langzeitgestecke aus Efeu und Herbstfrüchten und Herbstblumen anfertigen, die auch ohne Feuchtigkeitsspeicher lange schön aussehen. Jetzt im Herbst ist auch die Zeit für Laternen oder Grablichter gekommen, die dem Grab noch zusätzlich einen schmückenden Lichtschein verleihen.

Der Grabschmuck im Winter

Im Winter können Sie sich bei den Zutaten für die Weihnachtsgestecke bedienen, vielleicht fertigen Sie aus Tannenzweigen ein prächtiges Gesteck, das dann ganz winterlich mit Schleifen und Feenhaar geschmückt wird. Auch jegliche Art (künstlicher) grüner Zweige eignet sich gut, als Schmuck bieten sich dann noch Trockenfrüchte und die Zapfen zahlreicher Nadelbäume an, die auf einem Waldspaziergang gesammelt wurden.

Tipp:

Denken Sie bei der Anfertigung Ihres selbst gemachten Grabschmucks an das zahlreiche Dekorationszubehör, das im Handel erworben werden kann. Diese häufig beeindruckend schönen Artikel machen Ihnen die Zusammenstellung eines dekorativen Grabschmucks nicht nur einfacher, sie helfen auch dabei, immer neue Ideen zu entwickeln und auszuführen.

Ungewöhnlicher Grabschmuck von Designer

Wenn Sie Ihre Grabdekoration selbst gestalten, werden Sie schnell noch auf erheblich mehr Ideen kommen, als in diesem Artikel bisher angedeutet wurden. Gerade aus dem reichen Gebiet der Natur gibt es vieles, was Sie verwenden können, und was den Grabschmuck im Ergebnis ziemlich ungewöhnlich aussehen lässt. Am Meeresstrand lassen sich Steine und Muscheln sammeln, im Wald liegt so manches wundersame Stück Holz herum …

Das Vorhaben, einen Grabschmuck selbst zu gestalten, könnte auch die innerfamiliäre Kommunikation anregen: Wenn Sie Ihre Kinder um Mithilfe bei der Anfertigung der Dekorationen bitten, können Sie die gemeinsame Bastelzeit nutzen, um Geschichten aus dem Leben des Verstorbenen zu erzählen. Vielleicht begründen Sie, warum es für Oma kein Gesteck mit Nelken sein darf, und warum Oma Nelken so sehr ablehnte, und zu den Osterglocken, die sie so gerne mochte, fällt Ihnen bestimmt auch eine spannende Geschichte ein. Bei dieser Art des Erzählens in einer gemeinsamen Bastelrunde ist es nicht schwer, den Kindern einen Menschen nahezubringen, den sie nur wenig oder vielleicht überhaupt nicht kannten.

Laternen & Vasen

Mit Laternen, Vasen oder Schalen wird es da schon etwas schwieriger. Diese Dinge bekommt man in den verschiedensten Ausführungen und aus den verschiedensten Materialien im Handel.

Steinmetze bieten außerdem noch eine schöne Alternative zu den herkömmlichen Angeboten im Bau- oder Gartenmarkt an. Hier können Sie passend zum Grabstein massive Schalen, Laternen oder Vasen anfertigen lassen, die zum Teil sogar fest auf dem Grab bzw. auf dem Fundament des Grabsteines mit eingemauert werden können.

Damit können Sie Ihren wertvollen Grabschmuck gleichzeitig vor Diebstahl schützen. Eine Maßanfertigung hat natürlich ihren Preis, allerdings können Sie sich dann meist sicher sein, wirklich ein auserwähltes Einzelstück auf der Grabstätte präsentieren zu können.

Während Laternen, Vasen und Schalen zu jeder Jahreszeit das Grab schmücken, werden Kränze oft nur zu verschiedenen Anlässen auf dem Grab platziert. Der traditionellste Tag zum Auflegen eines Kranzes ist der Totensonntag.

Einen Kranz können Sie im Blumenladen eigens auf Bestellung anfertigen lassen oder einfach aus dem bereits vorhandenen Angebot auswählen. Oder Sie fertigen selbst einen Kranz nach Ihren Vorstellungen. Anregungen und Tipps zum selber Kreativwerden können Sie sich in verschiedenen Büchern oder im Internet holen.

Üblicherweise werden Kränze aus Nadelbaumzweigen hergestellt. Zusätzlich werden noch diverse Accessoires wie beispielsweise Kerzen verwendet. Die Kränze verbleiben den ganzen Winter auf dem Grab und dienen einerseits zum Schmuck der Grabstätte, andererseits schützen sie eventuell auf dem Grab verbliebene Pflanzen vor der Kälte.

Neben den Kränzen sind für den Schmuck in der kalten Jahreszeit sehr gut Kissen, Gestecke, Herzen oder Kreuze geeignet, die Sie ebenfalls im Handel erwerben oder selbst gestalten können.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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