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Hortensie verliert Blätter/wirft Blüten ab – das können Sie tun

Hortensie rosa

Hortensien sind die blütenreichen Blickpunkte in vielen Gärten. Die Blüten erstrahlen in vielen Farbtönen – von weiß über zartes Rosa und intensives Pink bis hin zu Blau – und ziehen damit viele Augen auf sich. Zudem bringen sie farbenfrohe Abwechslung in den Garten oder auf den Balkon. Werfen Hortensien Blätter und Blüten ab, bieten sie aber schnell einen traurigen Anblick. Mit den richtigen Gegenmaßnahmen können die zugrundeliegenden Ursachen in der Regel aber recht einfach behoben werden.

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Substrat

Hortensien haben sehr hohe Ansprüche in Bezug auf das Substrat. Locker und faserig muss es sein, daneben aber auch Wasser gut speichern können und nicht verdichten oder vernässen. Dazu benötigen die Gewächse einen sauren pH-Wert von 4 bis 5,5 – je nach Blütenfarbe.
Wenn die Hortensie Blätter und Blüten abwirft, sollte daher zuerst an ein Problem mit dem Substrat gedacht werden. Es empfiehlt sich:

  • den pH-Wert zu testen
  • die Beschaffenheit zu überprüfen
  • gegebenenfalls einen Erdwechsel durchzuführen

Gerade bei der Kübelkultur ist ein regelmäßiges Umtopfen dringend nötig. Länger als zwei Jahre sollten die Hortensien nicht in der gleichen Erde stehen.

Tipp:

Wer sich bei der Substratwahl beziehungsweise bei der Mischung unsicher ist, kann auf spezielle Erde für Hortensien und Azaleen aus dem Fachhandel zurückgreifen. Diese wird allen Ansprüchen der Gewächse gerecht.

Trockenheit

Hortensien haben einen großen Wasserbedarf. Das regelmäßige Gießen ist gerade in der Wachstumsphase und hier vor allem während der Blütezeit besonders wichtig. Hängen die Blätter, wirken sie schlaff und welk, sollte das Substrat überprüft werden. Ausgetrocknet und krümelig darf höchstens die oberste Schicht sein.

Danach sollte die Erde feucht wirken. Diese Ursache für den Verlust von Blättern und Blüten ist sehr einfach zu beheben, denn es muss schlicht mehr gegossen werden. Kommt es immer wieder zu Trockenheit, können sich einige einfache Tipps bewähren:

  • zu Substrat wechseln, das die Feuchtigkeit besser speichert
  • Rindenmulch auf die Erde aufbringen
  • Substrat mit Steinen oder Gartenfolie abdecken

Durch diese Maßnahmen wird die Verdunstung reduziert und die Erde wird länger feucht gehalten. Wird dann noch jeweils schwemmend gegossen, sodass sich das Substrat richtig vollsaugen kann, kann dem Austrocknen und damit dem Verlust von Blätter und Blüten vorgebeugt werden.

Kalk

Hortensien mögen ein leicht saures Substrat und sollten daher ausschließlich mit weichem – also kalkarmem – Wasser gegossen werden. Ideal sind Regenwasser und abgestandenes Leitungswasser. Wurde das bisher nicht beachtet, kann die Pflanze auch hierdurch Blätter und Blüten abwerfen.

Die passenden Gegenmaßnahmen bestehen aus einem Wechsel des Substrats und der künftigen Verwendung von Regenwasser. Ist ein Substratwechsel nur schwer möglich, können auch ansäuernde Dünger verwendet werden. Bei schweren, verdichteten Böden können Schwefel und Eisensulfat zum Einsatz kommen. Auch Kaffeesatz eignet sich um das Substrat leicht anzusäuern.

Hortensie - Hydrangea

Bei lockeren Böden können vermehrt organische Mittel zum Einsatz kommen. Geeignet sind vor allem Kompost und verrottete Eichenblätter. Während dieser Maßnahmen sollte wiederholt der pH-Wert des Bodens gemessen werden, um den Erfolg zu überprüfen und eine Übersäuerung zu vermeiden. Wichtig ist zudem, das gewählte Mittel gleichmäßig und gründlich an der Oberfläche des Substrats einzuarbeiten und anschließend gut zu gießen.  

Nässe

Hortensien benötigen zwar viel Wasser, Staunässe vertragen die Gewächse jedoch nicht. Im Kübel sollte daher sehr genau darauf geachtet werden, dass die Pflanze nicht im Wasser steht. Frei in den Garten gepflanzt wird die Kontrolle etwas schwieriger. Ein kleiner Aushub kann jedoch Aufschluss bringen.

Bei zur Verdichtung neigender Erde und Substratbestandteilen, die sehr viel Flüssigkeit speichern können, sollte nicht nur das Gießen ausgesetzt werden. Hier sollte zusätzlich auflockerndes Material eingebracht werden. Empfehlenswert sind unter anderem:

  • Quarzsand, dieser verbessert den Wasserabzug
  • Kokoserde
  • Perlite
  • Sand

Wie viel davon zugegeben werden muss, richtet sich nach dem Ausgangszustand des Substrats. Im Kübel kann es zudem sinnvoll sein, eine Drainageschicht aus Tonscherben einzubringen.  

Nährstoffmangel

Zeigt sich ein Nährstoffmangel für den Abwurf von Blättern und Blüten verantwortlich, handelt es sich dabei in der Regel um eine Unterversorgung mit Eisen oder Stickstoff. Beide lassen sich allerdings verhältnismäßig einfach erkennen und beheben.

Stickstoffmangel

Bei einem Stickstoffmangel werden zunächst die älteren Blätter gelb. Das heißt, dass die Pflanze von unten nach oben und von innen nach außen vergilbt. Ein stickstoffhaltiger Dünger schafft hier Abhilfe. Wird er über das Substrat gegeben, kann der Ausgleich aber mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Er eignet sich daher vor allem dann, wenn Vergilbung und Blattabwurf noch nicht allzu weit fortgeschritten sind.

Muss es hingegen schnell gehen, da die Pflanze bereits erhebliche Verluste aufweist, sollte ein Blattdünger verwendet werden. Die Nährstoffe werden in dieser Form in deutlich kürzerer Zeit aufgenommen, da sie nicht den „Umweg“ über die Wurzeln nehmen müssen.

Eisenmangel

Typisch für den Eisenmangel ist ebenfalls eine Gelbfärbung der Blätter. Hierbei sind jedoch die Blattadern nach wie vor grün. Dieser Zustand wird als Chlorose bezeichnet. Im Anschluss an die Verfärbung wirft die Hortensie Blätter und Blüten ab. Auch hier sollte also schnell gehandelt werden.
Geeignete Gegenmittel sind:

  • Eisenchelat
  • Eisendünger
  • Blutmehl
Hortensie - Endless Summer

Zudem sollte bei Anzeichen eines Eisenmangels darauf geachtet werden, dass der pH-Wert des Substrats im sauren Bereich liegt. Anderenfalls kann die Aufnahme für Nähr- und Mineralstoffe erschwert sein.

Düngung

Abgesehen von den erwähnten Mangelzuständen kann die Hortensie auch generell unterversorgt sein. Die richtige Düngung schafft hier Abhilfe. Besonders einfach ist es, speziellen Hortensiendünger zu verwenden. Bei diesem sollten die Angaben des Herstellers befolgt werden. In der Kübelkultur kann ein Teil der Nährstoffzufuhr kann zudem über regelmäßige Substratwechsel sichergestellt werden. Optimal ist der Austausch aller ein bis zwei Jahre. Ist die Erde von minderer Qualität, sollte sie jedes Jahr gewechselt werden.  

Schädlinge und Krankheiten

Bei der Hortensie sorgen in erster Linie Spinnmilben und der Blattfleckenpilz für das Abwerfen von Blüten und Blättern. Bei beiden Befällen werden die Blätter fleckig und schließlich braun, bevor sie abfallen. Zudem wird die Pflanze allgemein geschwächt, sodass der Blütenverlust abzusehen ist. Auch hier ist es also sinnvoll, schnell gegen den Befall vorzugehen, um den Schaden an der Hortensie zu begrenzen und zudem die Ausbreitung der Pilze und Schädlinge auf andere Pflanzen zu verhindern.

Spinnmilben  

Die Blätter werden braun und rollen sich oftmals ein. Schmierige Streifen und gewebte Gespinste sind sichtbar. Ein Befall mit Spinnmilben ist beim genauen Hinsehen also relativ einfach zu erkennen. Die Bekämpfung ist nicht ganz so simpel, sondern erfordert etwas mehr Aufwand. Die befallenen Blätter sollten abgeschnitten beziehungsweise aufgesammelt und vernichtet oder über den Hausmüll entsorgt werden. Um weitere Schäden zu verhindern, sollten sofort entsprechende Mittel zum Einsatz kommen.

Die Spinnmilben gehören zu den Parasiten, die am schwierigsten zu bekämpfen sind – es muss bei der Vernichtung der Blätter und dem Einsatz der gewählten Mittel also umfassend und gründlich vorgegangen werden.Es hilft zudem, die Kulturbedingungen zu überprüfen. Die Spinnmilben mögen es trocken und warm. An sehr trockenen Standorten wirkt gelegentliches Besprühen also vorbeugend.

Blattfleckenpilz

Beim Blattfleckenpilz sollte ebenso vorgegangen werden, wie bei den Spinnmilben. Befallene Blätter sind zu vernichten, damit keine weitere Ausbreitung stattfinden kann. Auch bereits abgefallenes Laub sollte gesammelt und entsprechend entsorgt werden.
Zudem muss ein Fungizid verwendet werden. Es hilft auch, den Standort auf seine Eignung hin zu überprüfen. Steht die Hortensie in einer sehr feuchten Umgebung und besonders windstill, haben die Pilze leichtes Spiel.

Kälte

Erfrierungen sind bei Hortensien keine Seltenheit. Waren Triebe Minusgraden ausgesetzt, werfen sie in der Folge nicht nur Blätter ab, sondern sterben komplett ab. Ausnahmen stellen hier besonders frostharte Sorten, wie einzelne Rispenhortensien dar – dieser ertragen auch bis zu -30 °C problemlos. Für alle anderen ist ein Frostschutz aus Reisig, Stroh und Gartenvlies oder das Verbringen ins Haus Pflicht.

Vorbeugung

Wenn sommergrüne Hortensien außerhalb des Herbstes Blätter und Blüten abwerfen, ist das immer ein Hinweis darauf, dass die Pflege nicht optimal ist. Sinnvoll ist es daher in jedem Fall, alle Einflüsse zu kontrollieren und gegebenenfalls anzupassen. Die folgenden Punkte können dabei helfen:

  • Standort auf Eignung überprüfen, weder zu trocken noch zu feucht
  • Substrat untersuchen und pH-Wert testen
  • Feuchtigkeit des Substrats kontrollieren
  • regelmäßige Sichtkontrollen der Gewächse
  • kalkarmes Wasser verwenden
  • regelmäßig düngen    
  • bei Kübelkultur wenigstens aller zwei Jahre einen Substratwechsel durchführen

Fazit

Wenn Hortensien Blätter und Blüten abwerfen, ist schnelles Handeln gefragt. Die Ursachen sind zwar meist relativ harmlos, erfordern aber dennoch entsprechende Gegenmaßnahmen. Die beste Vorbeugung stellt die Kräftigung der Gewächse durch optimale Kulturbedingungen dar.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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