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Blattläuse an Kräutern bekämpfen – Läuse schnell loswerden

Blattlaus

Pflanzen sind generell vor Blattläusen und anderen Lausarten kaum sicher. Bei Kräutern ist es aber noch unangenehmer, da diese dem Verzehr dienen. Wer möchte schon unentdeckte Läuse mitverspeisen? Aber auch die Schäden, die Läuse Kräutern zufügen, sind nicht unerheblich. Unbehandelte Kräuterpflanzen gehen früher oder später ein. Ist erst einmal eine mit den Schädlingen befallen, greifen diese schnell auf benachbarte Pflanzen sowie Kräuter über und vernichten damit ganze Beete. Schnelles Handeln verhindert dies. Was Sie bei einem Blattlausbefall machen können, erfahren Sie folgend.

Video-Tipp

Laus-Erkennung

Um richtig auf einen Schädlingsbefall reagieren zu können, müssen Sie vorab erst einmal wissen, um welche Schädlinge es sich handelt. Im Fall von Läusen beziehungsweise Blattläusen, erkennen sie diese an ihrem circa zwei Millimeter großen Umfang. Blattläuse sind sie schwarz oder hellgrün gefärbt, andere Lausarten auch weiß oder gelblich.
Alle Lausarten hinterlassen in der Regel einen klebrigen Film auf den Blättern, Stielen und teilweise Blütenknospen. Hier spricht der Experte von Honigtau.

An den Kräutern ist ein Laus-Schädlingsbefall zuerst an braun werdenden Blättern zu erkennen, bevor diese dann verkrüppeln. Knospen öffnen sich nicht und fallen geschlossen ab.

Chemische Bekämpfung

Wenn es bei der Schädlingsbekämpfung um verzehrbare Lebensmittel geht wie Kräuterpflanzen, dann ist eine chemische Insektizide-Behandlung nicht die beste Wahl. Dies würde nicht nur die Kräuter für lange Zeit ungenießbar machen, sondern meist enthalten chemische Bekämpfungsmittel auch für den Menschen schädliche Substanzen.
Je nach Inhaltsstoffen, kann ein Asthmaanfall ausgelöst werden.

Typische Nebenwirkungen sind zudem Kopfschmerzen, Hautirritationen und Übelkeit. Von sogenannten Pyrethroiden wird sogar angenommen, dass sie eine Störung des Hormonsystems hervorrufen, was bei Männern zu einer Unfruchtbarkeit führen könnte. Aus diesen Gründen sollten Sie bei der Bekämpfung von Läusen an Ihren Kräutern, grundsätzlich auf chemische Insektizide verzichten und stattdessen natürliche Produkte und/oder Hausmittel einsetzen, die sich in der Praxis bereits als ebenso effektiv bewiesen haben.

Giftlose Bekämpfung

Für Ihre Gesundheit, für die Umwelt und die Kräuterpflanzen selbst, ist eine giftlose und natürliche Methode zur Schädlingsbekämpfung von Blattläusen und allen anderen Lausarten, die empfehlenswerteste.

Erste-Hilfe

Sobald ein Läusebefall erkannt wurde, müssen Sie zügig handeln. Hier ist es ratsam, die Kräuter sofort einer Dusche zu unterziehen. Der Wasserdruck sollte dabei relativ hoch gewählt werden, aber dennoch so niedrig, dass Sie keine Zweige oder die ganze Pflanze verletzen.

Durch den Wasserstrahl entfernen Sie bereits viele der unliebsamen und Pflanzensaft saugenden Schädlinge. Auf diese Weise können Sie mit der Ersten-Hilfe größere Schäden abwenden.

Pflanzenschutz-Präparate

Der Gartenfachhandel bietet Ihnen ein breit gefächertes Sortiment an giftfreien Bio-Pflanzenschutz-Präparaten, die auch speziell gegen Blattläuse & Co. wirken.

Bei Pflanzenschutz-Produkten erhalten Sie zusätzlich den Vorteil, dass sie in der Regel weitere Inhaltsstoffe beinhalten, welche befallenen Kräuterpflanzen zudem mit Nährstoffen und Mineralien zu mehr Kraft und Energie verhelfen, um bereits vorhandene Schäden gut zu überstehen und die Genesung schnell voranzutreiben. Derartige Bio-Produkte sind für die menschliche Gesundheit unbedenklich und bauen natürlich ab, was die Umwelt schont.

Nützlinge

Als Nützlinge sind andere Insekten zu verstehen, die Läuse als Nahrung verspeisen. Dazu zählen zum Beispiel Marienkäfer sowie deren Larven, die besonders gefräßig sind. Je nach Anzahl der Larven, vertilgen sie zwischen 400 und 800 Blattläuse pro Tag.

Marienkäfer

Ebenfalls sehr hungrig auf Läuse sind die Florfliegen mit einem Tagesbedarf zwischen 200 und 500 Blatt- oder Schildläusen. Sollten sich in Ihrer Umgebung keine Nützlinge aufhalten, sind sie bei den meisten ökologischen Anbietern käuflich zu erwerben. Sie müssen sie dann nur noch zwischen den Kräutern aussetzen.

Tipp:

Nützlinge lassen sich prima über ein sogenanntes Insektenhotel anlocken, das sie ins Kräuterbeet oder den Kräuterkasten stellen.

Hausmittel

Vor jeder Bekämpfungsmethode und nach einem Abduschen, sind weitere Blattläuse mit der Hand zu entfernen. Dazu streifen Sie diese einfach ab, indem Sie betroffene Pflanzenteile zwischen Daumen und Zeigefinger ziehen. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie eine der folgenden Behandlungsmöglichkeiten zusätzlich anwenden, die als simple Hausmittel unkompliziert hergestellt werden können.

Brennnesseln

  • Circa ein Kilogramm Brennnesseln in zehn Liter Wasser einweichen
  • Einen Tag „ziehen“ lassen
  • Brennnesseln aussieben
  • Brennnesselwasser in eine Sprühflasche füllen und Kräuter tropfnass damit besprühen
  • Alternativ Pflanzenteile mit dem Brennnesselwasser abwischen
  • Für circa eine Woche alle zwei Tage wiederholen
  • Vorteil: Brennnesseln beeinflussen die Genießbarkeit von Kräutern nicht

Schmierseife

  • Einen Esslöffel Schmierseife in einem Liter Wasser auflösen
  • Nur Kali-Seife ohne Zusatzstoffe darf verwendet werden
  • Spiritus würde die Wirkung verstärken, ist aber für die Anwendung bei Kräutern ungeeignet
  • Kräuterpflanze mit der Lauge absprühen oder Pflanzenteile einzeln abreiben
  • Behandlungsdauer: jeden zweiten Tag über mindestens eine Woche lang
  • Hinweis: Kräuter vor der Verwendung gründlich nach dieser Behandlung abwaschen

Rapsöl

  • Mischen Sie Rapsöl mit Wasser in einem Verhältnis 3:7 – 30 Milliliter Rapsöl auf 70 Milliliter Wasser
  • Verwenden Sie ausschließlich einen Pflanzensprüher
  • Rapsölmischung einfüllen und gezielt auf die befallenen Pflanzenteile sprühen
  • Rapsöl verklebt die Atmungsorgane der Läuse und lässt sie sterben
  • Nur frisch zubereitet anwenden
  • Bei starkem Lausbefall nach vier oder fünf Tagen nochmal wiederholen
  • Nach erfolgreicher Behandlung Kräuter mit Wasserdruck abspülen
  • Gegebenenfalls Blätter und Stiele mit Haushaltspapier abwischen, um Reste zu entfernen

Alternativmittel

Holzasche und Gesteinsmehl zählen zu einer weiteren Möglichkeit, effektiv gegen Blattläuse auf Kräutern vorzugehen. Diese stäuben Sie einfach über die gesamte Kräuterpflanze. Holzasche und Gesteinsmehl werden von den Läusen eingeatmet und setzten sich dann in den Atmungsorganen wie ein Verschluss fest. Die Schädlinge ersticken.

Vorsicht:

Werden Nützlinge gleichzeitig zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt oder befinden sich in unmittelbarer Nähe, sollte diese Methode nicht angewendet werden, da auch ihre Atmungsorgane dadurch betroffen werden können.

Vorbeugung

Eine der sinnvollsten Maßnahmen gegen Blattläuse und ihre Artgenossen, ist die Vorbeugung, sodass sie erst gar nicht die Kräuter befallen.

Dünger

Vor allem Dünger für Kräuter, enthält oft Stickstoff. Dieser unterstützt das Wachstum der Blattmasse. Zu viel stickstoffhaltiger Dünger beziehungsweise zu hochkonzentrierte Düngersorten, sorgen dafür, dass Blattläuse angezogen werden. Saftige Blätter sind eine Delikatesse für sie. Dosieren Sie als Stickstoff-Dünger so minimal wie möglich und verabreichen ihn so selten wie möglich.

Gemüse/Kräuter

Sehr wirksam zeigt sich in der Vorbeugung von Blattläusen, die Verwendung von Zwiebelschalen, Knoblauch oder anderen Kräutern.

Die geeigneten Kräutersorten werden einfach um die Pflanze herum gelegt oder in die Erde eingearbeitet. Ihr Duft vertreibt die Läuse. Geeignete Kräuterarten sind:

  • Salbei
  • Lavendel
  • Bohnenkraut
  • Thymian

Beim Knoblauch verwenden Sie die Zehen zur Vorbeugung, indem Sie diese senkrecht in den Pflanzentopf stecken. Die Spitze sollte einige Millimeter über die Erdoberfläche herausragen. Von einem Knoblauchgeruch, der sich im ganzen Raum verteilt, ist nicht auszugehen. Aber die Läuse nehmen diesen bereits aus der Distanz wahr und wechseln daraufhin ihre Richtung.

Salbei - Salvia

Vorbeugend gegen Blattläuse eignet sich ein Sud aus Knoblauch oder Zwiebelschalen. Dazu geben Sie circa zwei kleingeschnittene Knoblauchzehen oder 200 Gramm Zwiebelschalen in circa ein Liter Wasser und kochen diese auf. Lassen Sie den Sud anschließend rund eine Stunde lang ziehen. Sieben Sie dann den Knoblauch oder die Zwiebelschalen heraus und lassen Sie den Sud auskühlen. Danach fügen Sie diesen dem Gießwasser hinzu und gießen Ihre Kräuter damit. Den Sud sollten Sie einmal im Monat anwenden.

Tipp:

Der Sud aus Zwiebelschalen oder Knoblauch wirkt auch hervorragend bei einem Lausbefall. In dem Fall füllen Sie den abgekühlten Sud in eine Sprühflasche und besprühen die betroffenen Kräuterteile mehrere Tage hintereinander gezielt damit. 

Fazit

Blattläuse und ihre Artgenossen können immense Schäden an Ihren Kräutern im Topf in der Küche, als auch in Ihrem Kräuterbeet anrichten. Die chemische Keule wirkt zwar schnell, aber bringt meist unangenehme Nebenwirkungen für Verzehrpflanzen, Menschen und Tiere mit sich. Hausmittel und biologisch natürliche Präparate eignen sich optimaler zur Bekämpfung von Blattläusen. Die genannten Beispiele und Methoden zählen zu den wirksamsten und sind unproblematisch von Jedermann anwendbar.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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