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Bodenanalyse selber machen – Anleitung & Preise

Mineralischer Dünger

Damit Pflanzen bestmöglich gedeihen können, brauchen sie Licht, Wärme und ausreichend Wasser. Mindestens ebenso wichtig ist aber auch die Qualität des Bodens, die sich auf verschiedene Arten bestimmen lässt.

Wenn Pflanzen trotz ausreichenden Lichteinfalls und gewissenhaften Gießens nicht wie gewünscht gedeihen, liegt das zumeist an der Bodenqualität. Einer der wichtigsten Punkte ist hierbei der pH-Wert des Bodens, der sich direkt auf die Nährstoffaufnahme der Pflanzen auswirkt und somit sogar noch entscheidender als der eigentliche Nährstoffgehalt ist. Erfreulicherweise lässt sich der besagte pH-Wert mithilfe eines entsprechenden Analysegeräts oder eines einfachen Test-Sets aus dem Handel denkbar einfach und schnell selber ermitteln. Neben dem reinen pH-Wert verdienen aber selbstverständlich noch weitere Werte Beachtung, für deren Ermittlung unter Umständen ein richtiges Bodenanalyselabor beauftragt werden muss.

Video-Tipp

Wie wird der pH-Wert ermittelt?

Wenn der pH-Wert des Bodens ermittelt werden soll, kann dafür ein spezielles Labor beauftragt werden. Kostengünstiger wäre es jedoch, den Wert einfach selber mithilfe eines entsprechenden Messgerätes oder Analysesets zu messen. Die Vorteile der Messgeräte liegen hierbei zum einen in der komfortablen Bedienung. Zum anderen können sie immer wieder verwendet werden. Dafür sind die Analysesets in der Regel deutlich günstiger in der Anschaffung. Das gilt vor allem in Hinblick auf hochwertige Analysegeräte, die über den pH-Wert hinaus noch weitere Qualitätsmerkmale des Bodens punktgenau analysieren können.

Welche Bodenwerte sollten unbedingt ermitteln werden?

Neben dem pH-Wert, der im Übrigen zwischen 6 und 7 liegen sollte, gilt es unter anderem noch den Nitratgehalt zu ermitteln, der unter keinen Umständen zu hoch sein darf. Darüber hinaus verdienen selbstverständlich auch die Hauptnährstoffe besondere Beachtung. Zu den Wichtigsten unter ihnen gehören Phosphor, Kalium und Magnesium sowie die Spurenelemente Mangan, Eisen, Chlor, Zink, Kupfer, Bor sowie Schwefel und Molybdän. Ein weiteres Kriterium, das es zu beachten gilt, ist die Bodenschwere respektive Bodenzusammensetzung aus Sand, Lehm, Ton, Humus und sonstigen Bodenarten.

Was spricht für die professionelle Analyse durch ein Labor?

Wenngleich die erwähnten Analysegeräte und Analysesets von unschätzbarem Nutzen sind, gibt es Argumente, die klar für eine professionelle Analyse durch ein Labor sprechen. Das erste Argument ist dabei gleich jenes, dass sich nur mithilfe eines Labors absolut akkurate Analysewerte erzielen lassen. Zudem kann ein Labor auch jene Analysewerte ermitteln, die mit handelsüblichen Analysegeräten oder Analysesets nicht ermittelt werden können. Besondere Erwähnung verdienen hierbei etwaige Giftstoffe im Erdreich, wie zum Beispiel Rückstände von Schmieröl, Benzin respektive Kerosin oder Teer und dergleichen mehr, die spätestens im Fall des Nutzgartenbaus eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die eigene Gesundheit darstellen würden. Aus eben diesem Grund ist es auch mehr als ratsam, schon vor dem Grundstückskauf ein Labor für die Bodenanalyse zu beauftragen. Darüber hinaus spricht für Labore, dass sie anhand der Bodenanalyse fundierte Empfehlungen bezüglich des Düngens oder sonstiger Maßnahmen zur Bodenverbesserung aussprechen können.

Tipp:

Wer absolute Gewissheit haben möchte, ohne sich dafür in Unkosten stürzen zu müssen, sollte die Erstanalyse von einem versierten Labor machen lassen und von da an in regelmäßigen Abständen von zwei bis drei Jahren eigene Folgeanalysen mithilfe eines geeigneten Geräts oder Sets durchführen.

Wie werden Bodenproben richtig entnommen?

Vor der Bodenanalyse steht die fachgerechte Probenentnahme, die auch im Fall einer professionellen Laboranalyse in die eigenen Hände genommen werden kann. Im Idealfall sollte hierfür ein spezieller Bohrstock verwendet werden, der für gewöhnlich vom Analyselabor zur Verfügung gestellt wird. Wer die Analyse nun aber selber durchführen möchte, kann zur Not auch einen herkömmlichen Spaten für die Probenentnahme verwenden. Pro Gartenabschnitt (z. B. Rasen, Nutz- und Ziergarten), sollten in etwa zehn Proben entnommen werden. Die Tiefe der Probenentnahme richtet sich dabei direkt nach der Art der Gartennutzung. Im Fall stark beanspruchter Nutzgärten sollte die Bodenprobe bis in eine Bodentiefe von 20 bis 30 cm reichen. Bei dem Rasen und dem Ziergarten sollte hingegen schon eine Tiefe von 10 bis 15 cm völlig ausreichen. Bei Gehölzen und sogenannten Dauerkulturen wird wiederum zu einer Tiefe von gut 90 cm geraten. Nach der Entnahme werden die Proben der betreffenden Gartenabschnitte miteinander gemischt und abschließend entsprechend der diesbezüglichen Angaben des Geräteherstellers beziehungsweise Setanbieters analysiert. Selbstverständlich könnten die Proben stattdessen auch einzeln analysiert werden, was aber in Hinblick auf eine flächendeckende Dünung wenig sinnvoll wäre.

Tipp:

Wer die Bodenanalyse selber durchführen möchte, aber die erheblichen Kosten für einen eigenen Bohrstock scheut, kann sich auch einfach einen von einer Gärtnerei oder einem Gartenverein leihen respektive mieten.

Der fachgerechte Umgang mit Bohrstöcken

Bohrstöcke werden mithilfe eines Kunststoffhammers senkrecht bis in die gewünschte Tiefe in den Boden getrieben. Dann wird er behutsam wieder unter leichtem Drehen wieder herausgezogen. Sollte der Bohrkern dabei zu Schaden kommen, empfiehlt es sich, eine neue Probe zu entnehmen. Bis zu einer Bohrtiefe von 30 cm kann der gesamte Bohrkern zur Bodenanalyse herangezogen werden. Bei der tief reichenden Bodenanalyse im Fall von Dauerkulturen und Gehölzen empfiehlt es sich hingegen, den Bohrkern in gleich große Teile mit einer Länge von maximal 30 cm zu unterteilen und jeden Teil für sich separat zu analysieren.

Die Bodenproben beim Labor einreichen

Die Bodenproben werden in der vom Labor gewünschten Menge in Tüten verpackt und mit allen wichtigen Eckdaten beschriftet. Zu den besagten Eckdaten gehören das genaue Datum sowie die Tiefe der Probenentnahme. Zudem sollte auch die Nutzungsart des betreffenden Gartenabschnitts vermerkt werden. Außerdem empfiehlt es sich, Angaben bezüglich der Werte, die analysiert werden sollen, zu machen.

Häufig gestellte Fragen

Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Bodenanalyse?

Die Erstanalyse sollte noch vor der eigentlichen Gartenplanung durchgeführt werden, damit der Garten entsprechend der vorherrschenden Gegebenheiten optimal eingeteilt werden kann und sich noch etwaige Maßnahmen zur Bodenoptimierung treffen lassen. Die Folgeanalysen können dann entweder im Frühjahr vor der Aussaat oder aber im Herbst nach der Ernte erfolgen.

Wie teuer ist eine professionelle Laboranalyse?

Die Kosten für eine Bodenanalyse richten sich in erster Linie nach ihrem Umfang im Allgeimeinen und den jeweiligen Besonderheiten, auf die der Boden untersucht werden soll, im Speziellen. Davon abgesehen können die Preise von Labor zu Labor mehr oder minder stark variieren.

Was kosten Analysegeräte?

Einfache Analysegeräte für die Feststellung des pH-Werts sind schon für knapp 10 bis 20 Euro zu haben. Analysegeräte, die über den reinen pH-Wert hinaus noch weitere Werte ermitteln, können hingegen mehrere Hundert Euro kosten, sodass es unter Umständen günstiger wäre, ein professionelles Labor zu konsultieren.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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