Startseite » Gartenpflege » Bodenpflege » Mutterboden – Definition und Preise

Mutterboden – Definition und Preise

Von Mutterboden ist häufig die Rede, wenn neue Rabatten angelegt oder Hochbeete geplant werden. Auch beim Ausgleich von Unebenheiten oder wenn die Erde im Garten nicht für das gezielte Einsetzen von Pflanzen geeignet ist, wird oftmals zu ihm gegriffen. Doch worum handelt es sich hier eigentlich?

Mutterboden oder Oberboden, wie dieser auch genannt wird, kann auf dem Grundstück oder im Garten zu zahlreichen Zwecken eingesetzt werden. Das Auffüllen von Löchern und aufwerten der Bodenqualität im eigenen Grün ist mit diesem ganz einfach möglich. Zudem eignet sich dieses Substrat auch für neuangelegte Beete und nährstoffarme Bereiche. Wann ist das Einbringen von Mutterboden aber wirklich von Nöten und wo liegen die Grenzen dieser besonderen Erde? Interessierte Hobbygärtner erfahren es im Folgenden.

Video-Tipp

Definition

Die Bezeichnung Mutterboden wird für die oberste, natürliche Erdschicht verwendet. In dieser Schicht leben die meisten Organismen und Insekten, wie beispielsweise Regenwürmer. Durch diese werden auffallende Pflanzenteile und andere Substanzen zu Nährstoffen umgewandelt. Eben diese Prozesse sorgen dafür, dass der Mutterboden so nährstoffreich und fruchtbar ist.

Damit hat er einen großen Wert für die Pflanzen, ohne Oberboden wächst nichts.

Er erfüllt aber auch weitere Funktionen, die von großer Bedeutung für die Umwelt sind. Darunter wirkt diese Erdschicht als Filter, der eventuelle Schadstoffe aus Regen und Schnee entfernen, bevor dieses Wasser in das Grundwasser eingeht.

Schutz

Mutterboden steht unter besonderem Schutz und darf nicht entsorgt werden. Stattdessen muss er – wenn er beispielsweise für Bauvorhaben aus einem Bereich entfernt wird – fachgerecht gelagert und weiterverwertet werden. Entsprechend begrenzt ist das Gesamtvorkommen, wodurch auch im eigenen Garten sparsam damit umgegangen werden sollte.

Ist ein Wechsel von Nöten?

Bevor Mutterboden bestellt und ausgebracht wird, sollte sicher sein, dass ein Austausch der Erde überhaupt nötig ist. Ist ein Bereich stark von Unkraut und anderen unerwünschten Pflanzen bewachsen, lag lange Zeit brach und scheint dadurch unbrauchbar, greifen viele vorschnell zum neuen Oberboden.

Das Abtragen der alten Erde ist in einem solchen Fall jedoch gar nicht notwendig. Stattdessen sollten die unliebsamen Gewächse möglichst mit zugehörigem Wurzelwerk entfernt und der Boden umgegraben werden. Das Einbringen von gut verrottetem Kompost und eventuelles Kalken verbessern die Qualität des Bodens in kürzester Zeit. Ein Wechsel der Erde ist hier also gar nicht notwendig.

Tipp:

Diese Maßnahme möglichst im Herbst durchführen und die Erde über den Winter ruhen lassen.

Möglichkeiten

Geeignet ist Mutterboden für das Auffüllen von Unebenheiten, wenn die oberste fruchtbare Erdschicht vollkommen fehlt oder selbst nach der oben beschriebenen Maßnahme eine sehr schlechte Qualität aufweist.

Auch für das Anlegen von Hochbeeten oder das künstliche Schaffen von Hügeln lohnt sich der Einsatz von Mutterboden.

Tipp:

Wer sich unsicher ist, ob die Investition in Oberboden sinnvoll ist, kann bei hiesigen Gärtnern um Rat bitten. Diese können aufgrund ihrer Erfahrung häufig besser urteilen.

Sorten

Mutterboden wird in verschiedenen Sorten angeboten. Grundsätzlich erfolgt eine Unterscheidung in gesiebten und ungesiebten Oberboden. Die gesiebte Variante ist feinkörnig und frei von Pflanzenteilen, wie beispielsweise Wurzel. Durch das Sieben kommen auch nur bedingt Steine in ihm vor.

Weil Fremdkörper in ihm weitestgehend fehlen, eignet sich gesiebter Mutterboden insbesondere für Fein- und Modellierarbeiten. Also immer dann, wenn eine sehr ebene Fläche gewünscht ist.

Zudem kann er mit Kompost, verschiedenen Düngestoffen oder auch mit Pflanzenerde gemischt gekauft werden, wenn der gewünschte Einsatz dies erforderlich macht.

Der ungesiebte Mutterboden enthält hingegen teilweise Pflanzenteile und Steine, zudem ist seine Körnung grober als die der gesiebten Variante. Auch hier kann eine Mischung mit anderen Mitteln – je nach Anbieter – möglich sein. Dennoch ist der ungesiebte Oberboden preislich günstiger. Dafür eignet er sich jedoch auch eher für Grobarbeiten.

Bezugsquellen

Fruchtbarer Mutterboden kann auf verschiedenen Wegen bezogen werden. Darunter:

  • Baustoffhandel
  • Baumarkt
  • Gartencenter
  • Gärtnereien
  • Regionale Tauschbörsen

Der Kauf ist also online ebenso möglich wie über größere Gärtnereien oder die Kleinanzeigen. Wer zum ersten Mal Oberboden kauft, sollte sich aber für eine Bezugsquelle mit möglicher Beratung entscheiden.

Preise

Die Preise für Mutterboden sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Zu diesen zählen:

  • Güte
  • Aufbearbeitung, also gesiebte oder ungesiebte Erde
  • Enthaltene Zusätze, wie Kompost, Dünger oder andere Erdarten
  • Menge, die Abnahme größerer Mengen ermöglicht oft Rabatte
  • Bezugsquelle

Als Orientierung kann mit Mutterboden Preisen zwischen 20 EUR und 30 EUR pro Kubikmeter gerechnet werden. Je feiner die Erde und je mehr sie veredelt wurde, desto höher sind die Kosten. Hinzu kommen – wenn nötig – die Kosten für die Anlieferung des Oberbodens.
Vergleichen kann sich hier schnell lohnen.

Beratung

Wie bereits erwähnt, sollten sich unerfahrene Hobbygärtner möglichst bei der Auswahl und der Berechnung der notwendigen Menge beraten lassen. Erfahrene Gartennachbarn können ein erster Anlaufpunkt sein, ebenso wie Gärtner oder Fachpersonal.

Die Berechnung der notwendigen Menge an Mutterboden ist hingegen recht einfach. Hierfür werden Länge und Breite des Bereichs zunächst miteinander multipliziert. Für eine einfache Auflage zur Aufwertung der Bodenqualität sollten 20 bis 30 Zentimeter Höhe eingeplant werden. Diese werden ebenfalls mit Länge und Breite multipliziert. Im Vorfeld werden alle Maße in die Einheit Meter umgerechnet, auf diese Weise ergibt das Resultat direkt die erforderlichen Kubikmeter.

Häufig gestellte Fragen

Wann kann Mutterboden ausgebracht werden?

Oberboden kann das ganze Jahr über ausgebracht werden. Nur Frosttage sind aufgrund der Bodenbeschaffenheit wenig sinnvoll.

Muss ich Mutterboden zusätzlich düngen?

Das kommt allein auf den Verwendungszweck und die gewünschte Bepflanzung an. Starkzehrende Pflanzen werden auch bei frischem Oberboden schnell zusätzliche Nährstoffe benötigen, andere Gewächse hingegen nicht. Wer eine besonders nährstoffreiche Erde möchte, kann diese auch wie erwähnt veredeln lassen. Das bietet sich immer dann an, wenn kein eigener Kompost vorhanden ist, aber möglichst natürlich gedüngt werden soll.

Tipps für Schnellleser

  • Mutterboden ist die oberste Erdschicht
  • In ihm leben die meisten Insekten und Organismen
  • Sehr fruchtbare Erdschicht
  • Wirkt als Filter zwischen Niederschlag und Grundwasser
  • Kann zum Anlegen von Hügeln und Hochbeeten, zum Auffüllen von Lücken und zum Ausgleich von Unebenheiten verwendet werden
  • Wertet den Boden bei schlechter Erdqualität deutlich auf
  • Ein Wechsel ist nicht immer notwendig, wenn vorhandene Erde gereinigt und angereichert werden kann
  • In gesiebten und ungesiebten Varianten erhältlich
  • Gesiebte Varianten sind weitestgehend frei von Pflanzenteilen, Wurzeln und Steinen
  • Ungesiebter Mutterboden ist grobkörniger und enthält teilweise Steine, Wurzeln und anderen Humus
  • Preise pro Kubikmeter liegen zwischen etwa 20 EUR und 30 EUR
  • Erhältlich im Baustoffhandel, Baumarkt, in Gärtnereien oder Tauschbörsen
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Bodenpflege

Zum Thema Bodenpflege

Scroll Up