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Kokohum-Blumenerde zur Anzucht – Tipps für Pflanzen

Kokohum-Blumenerde gilt als Geheimtipp für Pflanzenliebhaber und wird gerne zum Pflanzen und zur Anzucht eingesetzt. Dieses biologisch wertvolle Substrat ist im Handel i.d.R. als Blöcke bzw. „Ziegel“ erhältlich. Kokoserde – das sind dehydrierte Kokosfasern, ein hochwertiges keimfreies und torffreies Produkt. Wie entsteht Kokoshumus und was sind dessen wichtigste Eigenschaften? Was ist beim Pflanzen zu beachten? Ist Kokohum uneingeschränkt zu empfehlen oder nur für bestimmte Pflanzen und Samen sinnvoll? Auf diese und weitere Fragen rund um Kokohum Blumenerde antwortet dieser Beitrag.

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Kokohum – Was ist das?

Kokoserde, d.h. Kokosfasern gemischt mit einem Granulat aus dem Bindemittel dieser Fasern, ist sozusagen ein Nebenprodukt von Kokos-Öl sowie weiteren Produkten aus der Kokosnuss. Das Fruchtfleisch von Kokosnüssen gilt in vielen Ländern als eine leckere Speise und ein Zuckerersatz. Kokosöl wird u.a. zum Braten eingesetzt. Zurück bleiben die harten Kokosschalen, die früher verbrannt wurden, da sie zum Kompostieren mehrere Jahre brauchen. Doch Kokosfasern erwiesen sich als alles andere als nutzlos, denn nach einer speziellen Bearbeitung verwandeln sich sich in eine wertvolle Pflanz- und Anzuchterde. Um Kokoserde herzustellen, werden die Kokosfasern in grob und fein sortiert, danach geschreddert, gründlich gespült und sterilisiert. Anschließend erfolgt die Dehydrierung – ein möglichst vollständiger Entzug der Feuchtigkeit – und das Zusammenpressen zu kompakten Briketts. Freilich gibt es auch lose Kokoserde zu kaufen, d.h. Kokosfasern, die nicht dehydriert wurden. Tipp: Im Handel sind auch praktische Kokos-Töpfe erhältlich, die sich mit der Zeit von selbst auflösen. Somit muss eine empfindliche Pflanze beim Umtopfen nicht aus dem zu kleinen gewordenen Blumentopf „herausgeschält“ werden.

Eigenschaften und Vorteile von Kokohum

Kokoserde hat für Hobby-Gärtner zahlreiche Pluspunkte, die dieses Substrat v.a. für Anzucht gut geeignet machen. Hier sind die Top-3 Vorteile von Kokohum:

  1. Torffrei und somit ökologisch wertvoll. Die herkömmliche Blumenerde enthält i.d.R. einen hohen Torfanteil. Zwar macht Torf den Boden locker, trägt aber auch zur dessen Übersäuerung bei und vermindert somit die Boden-Qualität. Darüber hinaus schadet die Gewinnung von Torf der Umwelt, da dafür Moore trocken gelegt und Habitate von vielen Tier- und Pflanzenarten zerstört werden. Kokoshumus ist dagegen umweltfreundlich hergestellt und auch biologisch abbaubar. Kokoserde ist nicht nur luftig-locker, sondern auch basisch.
  2. Keimfrei auf eine natürliche Art. Dank dem natürlichen Stoff Lignin, der übrigens die Kokosfaser nur schwer kompostierbar macht, ist die Kokoserde weitgehend keimfrei. Bei der Herstellung wird sie darüber hinaus biologisch schonend sterilisiert, damit alle eventuell in den Fasern vorhandenen Schädlingseier oder Larven sicher vernichtet werden. Kokohum ist somit eine gesunde neutrale Anzuchterde, die auch nicht zum Schimmeln neigt.
  3. Großzügiger Wasserspeicher. Kokosfasern können beträchtliche Wassermengen aufnehmen und speichern, die Feuchtigkeit geben sie nur langsam zurück und versorgen somit die Pflanzen oder Samen mit dem Leben spendenden Nass. Für den Hobby-Gärtner hat diese Eigenschaft von Kokoserde den Vorteil, dass Gießen in relativ großen Abständen möglich ist.

Pflanzen in Kokoserde – Nützliche Tipps

Grundsätzlich ist Pflanzen in Kokohum-Blumenerde kein kompliziertes Unterfangen, einige Aspekte sind jedoch für den Erfolg unbedingt zu beachten.

Wenn Kokoshumus in Briketts oder sog. Ziegeln verkauft wird, dann gilt es natürlich zuerst wässern, dann pflanzen. Dafür soll ein größeres Behältnis (z.B. ein Blumentopf oder Kübel) genommen werden, der Ziegel oder die Kokohum-Tabs wird hinein gelegt und mit viel Wasser übergossen. Angaben auf der Verpackung sind zu beachten, dort steht es, wie viele Liter Wasser pro Brikett notwendig sind und wie viel Kokoserde ein Block ergibt. Tipp: Wenn nicht das ganze Substrat gleich verbraucht wurde, den Topf mit einer Folie oder Stoff dicht abdecken, damit keine Insekten im Substrat Eier legen können. Besonders unangenehm sind Trauermücken!

Fertige feuchte Erde in eine Schale oder einen großen flachen Blumentopf füllen und mit einem Stöckchen Rillen machen. In die Rillen Samen legen und andrücken oder mit einer Schicht Erde bedecken. Alternativ können Samen in Kokos-Töpfe gelegt werden, die Töpfe sollen zuvor in ein größeres Behältnis, gefüllt mit Pflanzenerde, platziert und angefeuchtet werden. Tipp: Auch Kokos-Tabs sind eine praktische Variante für die Anzucht. Dafür einfach Tabs anfeuchten, aufquellen lassen und Samen (einen oder mehre – je nach der Größe der Pflanze, nicht des Samens!) hinein legen und sanft andrücken.

Sehr wichtig: Zwischen Licht- und Dunkelkeimern unterscheiden, auch Kaltkeimer beachten. Auf der Verpackung mit den Samen findet sich ein Hinweis, ob es sich dabei z.B. um Dunkel- oder Lichtkeimer handelt. Während die Ersteren mit einer Schicht Erde bedeckt werden müssen – auf der Verpackung steht übrigens auch die Pflanztiefe, brauchen Lichtkeimer, wie der Name schon sagt Licht zum Keimen. Diese Samen werden lediglich sanft in die Erde gedrückt, bleiben aber auf der Oberfläche. Tipp: Gerade das Nicht-Beachten von den Hinweisen zur Anzucht führt oft zum Misserfolg bei dem Keimen. Schuld ist dabei weniger das Substrat, sondern mehr die ungünstigen Bedingungen für das keimende Pflänzchen,

Substrat stets feucht halten. Kokohum speichert Wasser, doch auch Kokoserde trocknet im Laufe der Zeit aus. Samen sind aber gegenüber Flüssigkeitsmangel sehr empfindlich, so dass ein Hobby-Gärtner gut beraten ist, täglich den Wassergehalt zu prüfen und regelmäßig zu gießen. Übrigens wollen die meisten Samen, wenn es sich nicht gerade um Reis handelt, nicht im Wasser schwimmen, daher gießen „auf Vorrat“ ist keine gute Lösung. Tipp: In einem Mini-Gewächshaus sind dank dem „Treibhauseffekt“ für die meisten Samen ideale Bedingungen fürs Keimen geschaffen: Es ist warm und feucht.

FAQ

Ist Kokohum für alle Samen gleich gut geeignet?

Grundsätzlich können alle Samen in der Kokoserde problemlos keimen. Selbstverständlich sind „Rahmenbedingungen“ wie Temperatur, Licht usw. unbedingt zu beachten.

Kann die Kokoserde auch für Mischungen verwendet werden?

Ja, Kokohum lockert den Boden auf und sorgt somit für bessere Belüftung der Wurzeln. Besonders ist Kokohum übrigens für Exoten zu empfehlen.

Wie ist die Blumenerde, u.a. auch Kokoshumus, gegen Insekten zu schützen?

Damit keine Insekten ihre Eier in die Erde ablegen können, lohnt es sich, das Substrat mit einer dünnen Sandschicht zu bedecken.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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