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Orchideen düngen – wann, wie und womit? Die besten 10 Dünger

Wenn Sie sich für eine neue Orchidee entscheiden oder ihr Exemplar entkräftet wirkt, gehört das Düngen zu den essentiellen Schritten, um die „Königin der Blumen“ in all ihrer Pracht erstrahlen zu lassen. Doch können sich beim Düngen von Orchidaceae viele ungewünschte Fehler einschleichen. Aufgrund ihrer Eigenschaft, nährstoffarme Perioden auszuhalten, sind vor allem die Menge und Inhalte des Düngers entscheidend.

Video-Tipp

Wann wird gedüngt?

Beim Düngen der Phalaenopsis-Orchideen kommt es wie bei allen anderen Arten der Familie auf den richtigen Zeitpunkt an. Da ein übermäßiges Düngen schnell zum Übersalzen der Wurzeln führen würde, muss darauf ganz besonders geachtet werden. Beim Düngen der Orchideen finden sich zwei Phasen:

  • Wachstum
  • Blütezeit

Gedüngt wird bei Orchideen in der Wachstumszeit, die zu Beginn des Frühlings einsetzt und gegen Herbst endet. In der Blütezeit, vor allem im Winter, wird überhaupt nicht gedüngt, da Phalaenopsis sonst einen Nährstoffüberschuss verarbeiten müsste, der sich negativ auf den Wuchs auswirkt. Die Pflanze speichert nämlich bestimmte Mengen Dünger im Substrat ab und ernährt sich davon in der Blütezeit, ohne weiteres Düngemittel zu benötigen.

Sobald die ersten neuen Triebe oder Blätter im Frühling erscheinen, kann gedüngt werden. Dabei ist es wichtig, nur zu düngen, wenn die Nachtfalter-Orchidee auch wächst. Ist dies nicht der Fall, sollte kein Dünger zum Einsatz kommen. Gedüngt wird alle zwei bis vier Wochen, je nach Bedarf der Blume.

Gesunde Orchideen benötigen dabei mehr Dünger als Exemplare, die nicht austreiben oder schon einen Nährstoffüberschuss erdulden mussten. Je weniger Sie düngen, desto weniger Salzablagerungen finden sich im Substrat und Orchideengewächse vertragen weniger Düngungen besser als zu viele.

Tägliches Düngen

Orchidaceae cambria - Orchidee

Täglich Dünger verabreichen ist nur möglich, wenn Sie die Orchidee jeden Tag mit der Sprühflasche befeuchten. Aufgrund der geringeren Menge an Wasser, die der Orchidee durch das Anfeuchten der Wurzeln verabreicht wird, ist diese Form der Düngung möglich. Übertreiben Sie es hierbei aber nicht und düngen Sie ebenfalls nicht in der Ruhezeit.

Düngen nach dem Umtopfen

Wenn Sie nach dem Umtopfen oder dem Austauschen des Substrats düngen wollen, sollten Sie das nicht sofort tun. Da Nachtfalter-Orchideen erst ihre Wurzeln im neuen Substrat aufbauen müssen, würden Düngemittel die frischen Wurzeln überlasten und verbrennen. Warten Sie etwa vier bis sechs Wochen ab und düngen Sie dann erst. Je früher Sie im Jahr die Phalaenopsis umtopfen, desto früher sollte der Dünger verabreicht werden, da sonst die Orchidee unter einem Nährstoffmangel leiden könnte.

Wässern

Während der Wachstumsphase sollten Sie die Orchideen immer mal wieder ausschließlich mit Wasser gegossen werden, um das Substrat vor Ablagerungen der Düngemittel zu befreien. Das Wasser spült Salzablagerungen aus dem Substrat, was besonders wichtig für die Wurzeln ist. So können sie sich von den Salzen erholen, die sich während der Lebenszeit ansammeln. Vor allem im Sommer lohnt es sich, wenn Sie häufiger zwischendurch Wässern, um die Salze aus dem Substrat zu spülen.

Tipp:

Sie können auch Regenwasser zum Wässern benutzen, sobald Sie dieses vorher durch ein Sieb laufen lassen. Es ist besser als Leitungswasser und verfügt sogar über eine geringe Menge an Nährstoffen, die der Orchidee gut tun.

Der richtige Dünger

Orchideen wachsen im Vergleich zu anderen Pflanzen nicht im Boden und benötigen daher eine komplett andere Form der Nährstoffaufnahme als zum Beispiel Rosen oder Bäume. Sie wachsen auf den Ästen tropischer Bäume und ziehen ihre gesamten Nährstoffe aus dem dortigen Regen. Orchideen sind auf wenig Nährstoffe ausgelegt und benötigen daher besonders sanfte Düngemittel, die über eine geringe Konzentration an Inhaltsstoffen verfügen. Aus diesem Grund sollte auf jeden Fall auf typische Pflanzen- und Blumendünger verzichtet werden, da diese eine zu hohe Konzentration an Nährstoffen haben, was fatal für die Orchidaceae ist. Es finden sich eine Vielzahl von speziellen Orchideendüngern, die entweder als Flüssigmittel, Düngestäbchen oder Pulver angeboten werden. Aufgrund der Wuchsform der Nachtfalter-Orchidee bietet sich vor allem ein Flüssigpräparat an, das problemlos über das Gießwasser aufgenommen wird.
Es finden sich folgende Dünger:

  • Anorganische Dünger
  • Organische Dünger
  • Dünger aus eigener Herstellung (Hausmittel)

Anorganische Dünger

Orchidaceae phalaenopsis - Orchideen

Anorganische Dünger sind am besten geeignet für die Bedürfnisse der Orchideen, da sie nicht aus verrottenden Stoffen bestehen, die die Pflanze nicht verwerten kann. Diese Dünger verwenden ausschließlich die notwendigen Nährstoffe und Spurenelemente in Form von Salzen, die als Flüssigdünger, Düngestäbchen, Pulver oder Granulat angeboten werden. Sie werden industriell hergestellt und können aufgrund ihrer Zusammensetzung sehr einfach von den Wurzeln der Orchideen aufgenommen werden. Die wichtigsten Nährstoffe, die Phalaenopsis über die anorganischen Dünger aufnehmen kann, sind:

  • Stickstoff (N), unterstützt das Wachstum der Blätter und Triebe
  • Phosphat (P), wird für die Bildung der Blüten und Wurzeln benötigt
  • Kalium (K), sorgt für eine höhere Widerstandsfähigkeit der Pflanze
  • Spurenelemente wie Kalzium, Zink und weitere unterstützen wichtige Stoffwechselfunktionen

Flüssigdünger

Flüssigdünger haben sich für Nachtfalter-Orchideen als die beste Lösung zum Düngen erwiesen. Aufgrund ihrer flüssigen Form werden sie einfach in das Tauch- oder Gießwasser gegeben und können sogar über Sprühflaschen verabreicht werden. Flüssigdünger wird in bestimmten Zusammensetzungen angeboten, die sich auf der Verpackung nachlesen lassen und Aufschluss über die Inhalte des Düngers bieten. Die oben genannten Nährstoffe N, P und K werden in genau dieser Reihenfolge auf der Verpackung als Zahlen angegeben: 20 – 20 – 20 als Beispiel. Das bedeutet, jeder dieser Inhaltsstoffe ist zu 20 Prozent im Dünger vertreten. Die restlichen Prozent ergeben Spurenelemente und bestimmte Bindemittel. Die Zusammensetzung 20 – 20 – 20 ist bei weitem die am meisten verwendete Variante und für Phalaenopsis-Arten vollkommen ausreichend. Sie benötigen keine speziellen Dünger in höheren Stickstoff- oder Phosphatkonzentrationen.

Düngestäbchen, Pulver und Granulate

Diese Frage beschäftigt sehr viele Orchideenbesitzer und vor allem Neulinge auf dem Gebiet sind hierbei häufig überfordert. Da die klassischen Orchideen, die zur heutigen Zeit in vielen deutschen Haushalten zu finden sind, immer in einem losen Substrat sitzen, ist das Düngen über Düngestäbchen und selbst Granulate nicht zu empfehlen. Das Granulat oder Pulver kann nur schwer verteilt werden und taucht aufgrund der Form in unterschiedlichen Konzentrationen im Substrat auf. Ebenso verhält es sich mit den Düngestäbchen, die aufgrund ihrer Verarbeitung nur für Orchideen genutzt werden, die in einem festen Substrat wachsen. Die Stäbchen benötigen Erde, um überhaupt zu funktionieren und geben dann nur in einem äußerst kleinen Umfeld die Nährstoffe ab. Es kommt anschließend zu einer Überdüngung einzelner Wurzelabschnitte und einer Versalzung des Substrats im direkten Umkreis des Stäbchens. Daher sollte auf diese anorganischen Dünger wie die Stäbchen von Substral komplett verzichtet werden.

Organische Dünger

Aufgrund der Wuchsform von Phalaenopsis sollte komplett auf herkömmliche organische Dünger wie Kompost, Hornspäne oder Tiermist verzichtet werden. Da sie mit offenen Wurzeln im Substrat sitzen und dieses nicht über die notwendigen Mikroorganismen wie herkömmliche Blumenerde verfügt, können die Nährstoffe nicht aus dem Substrat aufgenommen werden. Das heißt, die Orchidee wird nicht mit genügend Nährstoffen versorgt und verendet über einen gewissen Zeitraum. Die einzigen organischen Dünger die verwendet werden dürfen, sind spezielle Substrate wie der Flüssigdünger von Compo, der auf Orchideen ausgelegt ist.

Gibt es Hausmittel?

Immer mehr Gärtner wollen auf andere Formen der Düngung umsteigen und suchen daher nach klassischen Hausmitteln, die sich als günstiger Dünger anbieten. Es bieten sich einige Genuss- und Nahrungsmittel im Haushalt an, die sich für die Düngung eignen, doch sind sie im Vergleich zu den gezielt auf die Orchideen abgestimmten Präparaten nur als Zusatz zu empfehlen. Zu diesen zählen:

  • Gekochtes Reiswasser (kalt)
  • Inhalt gebrauchter Teebeutel
  • Melasse
  • Milch
  • Gekochter Kaffee (kalt)
Frauenschuh Orchidee - Paphiopedilum

Als Alleskönner unter diesen Düngemitteln sind vor allem das Reiswasser und Milch zu nennen. Sie verfügen über Proteine und Minerale wie Kalzium, die essentiell für die Pflanzen sind. Kaffee dagegen bietet sich aufgrund des Koffeingehalts sehr gut für einen Energieschub für das Pflanzenwachstum an, sollte aber nicht zu häufig verwendet werden. Melasse und der Inhalt von Teebeuteln, nachdem er gekocht wurde, sind ebenfalls Lieferanten für Kalzium und Stickstoffe, die überlebenswichtig für die Orchideen sind.

Beste Dünger

Auf dem Markt finden sich eine Vielzahl von Herstellern, die spezielle Dünger für Orchideen herstellen. Diese orientieren sich an der oben genannten Konzentration von 20 – 20 – 20, weisen auf diese aber nicht immer auf der Verpackung hin. Zu den besten Marken für Orchideendünger gehören:

  • Seramis
  • Compo
  • Chrysal

Seramis ist seit Jahren an der Spitze der Flüssigdünger aufgrund der Zusammensetzung, dem günstigen Anschaffungspreis und der einfachen Handhabung. Für den Orchideen-Neuling ist dieser Dünger wirklich empfehlenswert. Compo Flüssigdünger ist ein Dünger auf organisch-mineralischer Basis, der aus Guano, einer Paste aus verkalkten Meeresvögel-Ausscheidungen, besteht und speziell auf die Bildung eines starken Pflanzengewebes ausgerichtet ist. Chrysal dagegen lohnt sich für Sie, wenn Sie eine ausgiebige Blütenpracht wünschen. Dieser Flüssigdünger verfügt zudem über zusätzliche Vitamine, die die Stoffwechselprozesse der Orchidee positiv anregen.

Düngen: eine Anleitung

Um die Orchideen artgerecht zu düngen, sollten einige Faktoren beachtet werden, die die Pflanzen vor dem Verbrennen und einem Nährstoffmangel bewahren. Orchideen sind nicht die pflegeleichtesten Gewächse und nehmen dem Gärtner kleine Fehler schnell übel. Mit der folgenden Anleitung gelingt das Düngen problemlos.

  1. Nachdem Sie sich für einen Dünger entschieden haben, sollten Sie diesen entweder im Fachgeschäft oder in Online-Shops erwerben.
  2. Schauen Sie auf die Verpackung des Düngers und richten Sie sich beim Düngen genau nach den Konzentrationsangaben, die dort stehen. Bei Orchideen ist es überaus wichtig, niemals zu viel Dünger zu nutzen. Nehmen Sie ruhig etwas weniger Düngemittel und die Pflanze wird es Ihnen danken.
  3. Da sich Flüssigdünger für Phalaenopsis am besten eignet, sollten Sie diesen zusammen mit dem Gießwasser verabreichen. So wird auf jeden Fall der gesamte Wurzelballen angereichert und die einzelnen Wurzeln können die Nährstoffe problemlos aufnehmen.
  4. Nutzen Sie das Gießwasser wie üblich. Das heißt, bereiten Sie die notwendige Wassermenge vor und geben Sie den Flüssigdünger hinzu. Nun tauchen Sie den Wurzelballen für einige Minuten in das Tauchwasser inklusive Dünger und setzen die Pflanze wieder zurück in das Substrat.
  5. Wiederholen Sie diesen Vorgang etwa alle zwei bis vier Wochen während der Wachstumsphase.
  6. Alternativ können Sie die Orchidee auch über eine Sprühflasche düngen. Dazu geben Sie den Flüssigdünger in das Wasser und feuchten Sie die Wurzeln jeden Tag an.
Tipp:

Topfen Sie Ihre Orchidee etwa alle zwei Jahre um oder wechseln Sie das Substrat. Da sich Dünger in seiner Intensität im Substrat auf Dauer verstärkt, ist es notwendig, das Substrat alle paar Jahre zu wechseln um so einem Überschuss an Salzen vorzubeugen.

Überdüngung erkennen

Orchidaceae dendrobium

Egal ob Sie ein Neuling im Bereich der Orchideenhaltung oder schon versierter sind, kann es immer vorkommen, dass Orchideen überdüngen. Das liegt vor allem an den empfindlichen Wurzeln und dem Substrat, das nach ungenügendem Wässern zuviel Salze an die Pflanze abgibt. Die folgenden Anzeichen weisen auf eine mögliche Überdüngung hin:

  • weiße, pulverige Schicht auf dem Substrat
  • geschwärzte Wurzeln
  • Blattspitzen vertrocknen

Tritt eines dieser Symptome auf, sollten Sie unbedingt das Düngen unterlassen, den Wurzelballen wässern und das Substrat austauschen. Danach keinen weiteren Dünger verwenden und wie nach dem Umtopfen verfahren.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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