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Spinat anbauen – Aussaat und Pflege im Gemüsegarten

Spinat - Spinacia oleracea

Der leckere und gesunde Spinat ist schon lange ein sehr beliebtes Gemüse, das auch im eigenen Garten einfach angebaut werden kann. Denn die Spinatpflanzen sind recht pflegeleicht, wachsen schnell und bieten eine reichhaltige Ernte, da sie vier- bis fünfmal in einem Jahr geerntet werden können. Die Pflanzen fordern nur ein wenig Vorbereitung des Gartenbeets und wenig Pflege, bis sie zur Ernte bereit sind, dauert es nur wenige Wochen. Gerade auch Kinder lieben den schmackhaften Spinat und aus dem eigenen Garten ist er nochmal so gesund.

Video-Tipp

Standort  

Spinat wird in das ganz normale Gartenbeet gesät, das in der Regel einen sonnigen bis halbschattigen Standort hat. Auch in einem Hochbeet kann Spinat kultiviert werden, der Vorteil hierbei ist, dass das Bücken bei allen Arbeiten und bei der Ernte entfällt. Folgende Beete können ansonsten für den Spinatanbau gewählt werden:

  • als Vorkultur für viele andere Gemüsesorten
  • als Nachkultur von Erdbeeren, Erbsen oder Frühkartoffeln
  • als Mischkultur mit anderem Gemüse
  • hierzu eigenen sich Tomaten, Radieschen, Kohlrabi, Rettich und Kartoffeln
Tipp:

Wer keinen Garten oder einen Platz auf der Terrasse für ein Hochbeet zur Verfügung hat, der kann Spinat auch in Balkonkästen ziehen. Natürlich fällt hierbei die Ernte weitaus geringer aus, doch frisches Gemüse aus eigener Anzucht kann auch auf diese Weise auf den Tisch kommen.

Garten- Hochbeet Vorbereitung

Soll der schmackhafte Spinat im eigenen Garten ausgesät werden, dann sollte das hierfür vorgesehene Gartenbeet ein paar Wochen vor der Aussaat vorbereitet werden. Hierzu wird im frühen Frühjahr, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist, Kompost und Torf, Rinderdung oder Pferdemist mit der vorhandenen Erde gemischt und gut vermengt. Danach sollte das Beet mit einer Bodenharke und danach mit dem Rechen bearbeitet werden, um eventuelle große Erdkrümel zu beseitigen. Denn für die Aussaat wird ein feinkrümeliges Substrat benötigt. Bis zur Aussaat sollte das Beet feucht gehalten werden, damit die Samen nicht in einen trockenen Boden ausgesät werden.

Tipp:

Die Vorbereitung des Garten- oder Hochbeets sollte etwa zwei bis drei Wochen vor der Aussaat erfolgen, so kann sich der Boden setzen. Die im Boden lebenden Microorganismen haben Zeit, den organischen Dünger zu zersetzen, so dass dieser danach gut von den Samen und Pflanzen aufgenommen werden kann.

Substrat & Boden

Der eisenhaltige und vitaminreiche Spinat benötigt einen lockeren, nährstoffreichen, humosen und feuchten Boden. Zudem sollte das Substrat einen neutralen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 besitzen.

Zeitpunkt

Der gesunde Spinat kann zweimal im Jahr eingesät werden, denn es gibt verschiedene Sorten. So ist der richtige Zeitpunkt für die Aussaat:

  • Frühspinat in den Monaten von März bis Mai
  • erntereif zwischen April und Anfang Juli
  • Spätspinat hingegen wird von August bis September gesät
  • erntereif wird dieser im Oktober
Tipp:

Wer sich daher für beide Arten von Spinat entscheidet, kann so länger ernten und bis in den Oktober frisches Gemüse auf den heimischen Tisch bringen.

Aussaat

Die Aussaat erfolgt in Reihen direkt im vorbereiteten Garten- oder Hochbeet. Hierbei wird Idealerweise wie folgt vorgegangen:

  • Reihen ziehen
  • hierzu werden gerade Furchen mit einer Handschaufel durch das Beet gezogen
  • Abstand zwischen den Reihen sollte mindestens 15 cm je nach Sorte betragen
  • der Abstand der einzubringenden Samen sollte zwischen sechs und sieben Zentimeter betragen
  • wird enger gesät, muss später vereinzelt werden
  • Saatkörner ein bis drei Zentimeter tief eingeben
  • locker mit Erde bedecken, nicht andrücken oder gar festtreten
  • in den ersten Wochen das Beet mit dünner Gartenfolie abdecken
  • dies bietet einen optimalen Schutz, vor allem auch vor Vögeln
  • sind die Keimlinge robust genug, kann die Folie entfernt werden
Indischer Spinat - Basella

Um nicht alle Spinatpflanzen zur gleichen Zeit ernten zu müssen, können die Samen auch zeitversetzt in die Erde eingebracht werden. Dazwischen sollte immer etwa eine Woche Zeit liegen. So kann später dann Reihe für Reihe nacheinander abgeerntet werden. Dieses Verfahren ist vor allem dann von Vorteil, wenn der Spinat in der Küche nur für die täglichen Speisen verarbeitet werden soll. Anders sieht es aus, wenn der Spinat insgesamt verarbeitet und zum Beispiel für den Winter eingefroren werden soll. Dann kann auf einem Beet auch der gesamte Samen gleichzeitig ausgesät werden.

Tipp:

Die Reihen für die Spinatpflanzen werden schön gerade, wenn an jedem Ende des Beets ein Stock in die Erde gestellt wird und daran eine Schnur von der einen Seite zur anderen gezogen wird.

Gießen

Der Boden im Garten- oder Hochbeet sollte immer leicht feucht bleiben, daher sollte der Spinat auch regelmäßig gegossen werden. So muss in trockenen Zeiten zugegossen werden, allerdings sollte Staunässe vermieden werden. Spinat, der für längere Zeit zu trocken gestanden hat, beginnt früh zu blühen und ist für eine Ernte dann unbrauchbar.

Düngen

Wichtig für eine reichhaltige Ernte ist vor allem die Vorbereitung des Bodens mit Kompost vor der Aussaat. Danach kann in der Regel auf weitere Düngergaben verzichtet werden.

Überwintern

Es gibt Sorten von Spinat, die sehr früh im Jahr geerntet werden können. Dafür müssen diese aber bereits im September des Vorjahres ausgesät werden. Die jungen Pflanzen, die sich dann bereits vor dem Winter entwickelt haben, sollten jedoch vor Frost und Schnee geschützt werden. Steht ein Frühbeetkasten hierfür zur Verfügung, ist dies ideal. Im Frühling können die erntereifen Spinatpflanzen dann sofort aus dem Kasten geerntet werden. Wurde in einem Gartenbeet ausgesät, sollte dieses über den Winter mit einer durchsichtigen Folie abgedeckt werden. Noch besser ist es, über dem Beet ein Gestell zu bauen, über das die Folie gezogen wird. So kann die Luft besser zirkulieren. Zu den Sorten, die sowohl im Frühling als auch im Herbst zur Überwinterung angebaut werden können gehören:

  • Matador
  • Napoli F1
  • Monopa
  • Gamma

Gewinnen von Samen

Natürlich kann der für die Aussaat genutzte Samen nicht nur aus dem gut sortierten Gartenfachhandel besorgt, sondern dieser selbst gewonnen werden. Wer daher genügend Spinatpflanzen im Gartenbeet angebaut hat, kann auf die ein oder andere Pflanze sicherlich verzichten. So werden ein oder mehrere Pflanzen bei der Erntereife nicht abgeerntet sondern im Beet belassen. Nach einiger Zeit bilden diese Spinatpflanzen Blüten, aus denen die Samen für die nächste Anzucht gewonnen werden können. Bei der Gewinnung der Samen wird wie folgt vorgegangen:

  • Spinatpflanzen blühen lassen
  • diese sind für den Verzehr jedoch ungenießbar
  • werden nach Austreiben der Blüte bitter
  • dies ist auf die hohe Nitratkonzentration zurückzuführen
  • warten, bis die Blüten verblüht sind
  • Blütenstände insgesamt abschneiden
  • an warmen, trockenen Ort weiter trocknen und ausreifen lassen
  • danach einfach aus den vertrockneten Kelchblättern entnehmen
  • Samen kühl und trocken stellen, bis sie zur Aussaat benötigt werden
Tipp:

Die Gewinnung der eigenen Samen lohnt sich allerdings nur dann, wenn ein großes Gartenbeet bestellt wurde und auf einige der Spinatpflanzen verzichtet werden kann. Damit die Pflanzen die Blüten schneller bilden, kann auch bei einem kleinen, abgetrennten Teil des Spinatbeets auf das Gießen verzichtet werden, so dass der Boden abtrocknet.  

Ernte

Etwa acht Wochen nach der Aussaat sind die Spinatpflanzen fertig zur Ernte. Hierzu sollte nicht die gesamte Spinatpflanze entfernt werden, denn diese bringt vier- bis fünfmal Erträge in einem Jahr. Daher sollte bei der Ernte wie folgt vorgegangen werden:

  • einzelne Blätter direkt über dem Boden rund um das Herz abschneiden
  • aus dem Herz entwickeln sich neue Blätter
  • diese können jederzeit geerntet werden
  • durch einen ständigen Schnitt wird das Wachstum gefördert

Spinat enthält Nitrat, das unter Umständen für den menschlichen Körper auch giftig sein kann. Über den Tag wird dieses Nitrat über fotochemische Vorgänge in pflanzeneigene Stoffe umgebaut. Daher ist die Nitratkonzentration in den Pflanzen am Abend am geringsten. Daher sollte eine Ernte Idealerweise immer am Abend erfolgen, dann sind die Blätter des Spinats am bekömmlichsten für uns Menschen.

Spinat - Spinach

Sobald in einem Beet die Spinatpflanzen mehrfach geerntet wurden oder sie zu Blühen beginnen, kann das gesamte Beet abgeerntet und alle Spinatpflanzen herausgezogen werden. Befinden sich noch genießbare Blätter an den Pflanzen, können diese in der Küche verwertet werden, der Rest der Spinatpflanzen wird auf dem Kompost entsorgt.

Krankheiten

Eigentlich sind die Spinatpflanzen sehr robust, dennoch können Krankheiten sie befallen. Hierzu gehören zum Einen die Blattfleckenkrankheit, bei der es sich um eine Pilzerkrankung handelt. Die Blätter werden trocken oder verwelken und haben braune Flecken mit einem roten Rand. Diese befallenen Blätter sollten vollständig entfernt und nicht auf den Kompost, sondern im Hausmüll entsorgt werden. Die restlichen Blätter können jedoch geerntet werden. Auch kann es zu falschem Mehltau kommen, vor allem wenn das Wetter sehr feucht und kalt ist. Hierbei sollte dann auf Folgendes geachtet werden:

  • auf Blattunterseite befindet sich weiß-grauer Belag
  • Vergilben der Blätter
  • auf Blattoberseite braune oder gelbe Flecken
  • die befallenen Pflanzen insgesamt entfernen
  • nicht verwerten, im Restmüll entsorgen
  • Pflanzen bei Aussaat nicht zu dicht stellen
  • so kann der falsche Mehltau vermieden werden

Schädlinge

Als Schädlinge sind die Gemüseeule sowie die Rübenfliege bekannt. Bei der Gemüseeule handelt es sich um einen Schmetterling, der seine Larven gerne auf die späten Spinatpflanzen setzt, die im Herbst geerntet werden. Die Raupen-Larven ernähren sich von den Blättern und hinterlassen Fressschäden. Werden daher die ersten Löcher in den Spinatpflanzen erkannt sollten diese auf die Raupen untersucht und diese per Hand abgesammelt werden. Die Rübenfliegen hingegen befallen die jungen Pflanzen im Frühling. Hierbei sollte auf das Folgende geachtet werden:

  • weiße Eier werden an die Blattunterseiten gelegt
  • pro Jahr mehrere Generationen
  • bis in den Herbst ist dann mit einem Befall zu rechnen
  • die Larven fressen sodann die Blätter an
  • bekämpft werden kann mit Insektiziden
  • vor der Verwertung der Spinatpflanzen müssen diese in einem solchen Fall gründlich gewaschen werden

Fazit

Spinat anzubauen ist einfach und leicht, es steht vom Frühjahr bis zum Herbst immer frisches Gemüse aus dem eigenen Garten auf dem Tisch. Vor allem dann, wenn die verschiedenen frühen und späten Spinatsorten so gewählt und eingesät werden, dass immer neue, frische Pflanzen zur Ernte bereitstehen. Da die Pflanzen schnell wachsen und nur auf das Gießen geachtet werden muss, macht nur die Beetvorbereitung und die Aussaat ein wenig Arbeit.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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