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Frühbeet selber anlegen und Anleitung zum Bepflanzen

Der erste harte Frost ist vorbei und schon kann es losgehen mit dem Bepflanzen eines Frühbeetes. Mit etwas Geschick lässt sich ein Frühbeet sehr gut selber bauen. Ein Frühbeet selber anzulegen, ist eine recht einfache und effektive Alternative zu einem Gewächshaus. Blumen und Gemüse lassen sich darin frühzeitig vorziehen. Es verlängert und optimiert die Vegetationsperiode der jeweiligen Pflanzen und bietet den jungen Pflanzen Schutz vor den Kapriolen des Wetters im Vorfrühling und Frühjahr.

Video-Tipp

Frühbeet kaufen

Das ganze Jahr über kann man fertige Frühbeete im Fachhandel oder online kaufen. Die Auswahl reicht von kleinen, ebenerdigen, mit Folien oder Glas bedeckten Gefäßen, bis hin zu höheren und großflächigen Frühbeeten. Manche Ausführungen besitzen eine Heizung. Der Übergang zu kleinen Gewächshäusern scheint fließend. Die Preise liegen in der Regel zwischen 30EUR und 200EUR Euro. Meistens werden sie als Bausatz verkauft. Wer sein Frühbeet den eigenen Bedürfnissen anpassen möchte und über etwas handwerkliche Geschickt verfügt legt selber Hand an.

Frühbeet selberbauen

Ein Frühbeet ist zunächst einmal nichts weiter als ein kastenförmiger Ramen aus Metall oder Holz, der anschließend mit Folie, Plexiglas oder Fensterglas ausgefüllt wird. Darauf kommt eine Dachkonstruktion, die ebenfalls mit lichtdurchlässigen Material bedeckt wird. Die Höhe, die Größe und auch die Form lassen sich beim Eigenbau ganz den individuellen den Bedürfnissen anpassen. Oft sieht ein Frühbeet in der Form aus, wie ein kleines Gewächshaus. Für ein kleines, einfaches Frühbeet sollte mindestens ein rechteckiger Grundschnitt mit einer Grundfläche von ein bis zwei Metern angestrebt werden. Einige Tipps für den Eigenbau:

  • rechteckige Form, auch die Beetmitte muss gut erreichbar sein
  • eine schräge Dachkonstruktion mit Scharnieren am Rahmen befestigt ist von Vorteil (Durchlüftung, Wasserablauf)
  • ein Versenken der Wände in die Erde verhindert Durchzug von unten
  • als Materialien sind geeignet: Holzbretter, Vierkanthölzer, Latten und robuste Folie oder Acryl
  • das ganze Beet sollte nach Süden hin leicht abfallen, um die Sonnenstrahlen optimal einzufangen und für einen guten Wasserabzug zu sorgen

Pflanzen

Es gibt kaum etwas, was man nicht in einem Frühbeet aussäen kann. Am sinnvollsten ist es, dort Gemüse und Sommerblumen auszusäen, die eine längere Kulturdauer haben:

  • Sommerblumen
  • Gurken
  • Kohlrabi
  • Salat
  • Kohlsorten
  • Tomaten
  • Möhren
  • Chili
  • Zucchini

Doch ein Frühbeet lässt sich auch einfach als Schutz für kleine Pflänzchen und Exoten nutzen, die bei der vorherrschenden Witterung ansonsten nicht im Freien überleben könnten. Im Herbst und Winter kann dort die eingebrachte Ernte gelagert werden. Ist das Frühbeet beheizt, kann man bereits im Januar mit Radieschen und Schnittsalat starten. Die Bodentemperatur muss dafür konstant um die 14°C liegen.

Tipp:

Hat man mal keine Lust für die Bepflanzung eines Frühbeetes im Frühjahr, dann ist der Platz ideal für eine kleine Pilzzucht. Leckere Austernpilze, Limonenpilze und Braunkappen finden dort optimale Bedingungen für ihr Wachstum. Als Substrat ist sauberes und natürlich ungespritztes Weizenstroh optimal.

Zeitpunkt

Sobald die harten, langen Fröste vorbei sind, kann man mit der Aufzucht Ende Februar, Anfang März beginnen. Der genaue Zeitpunkt hängt von der Region ab, von der Dämmung durch die Grundlage und der Seitenwände oder davon, ob eine Heizung vorhanden ist. Meistens können die jungen Pflänzchen gegen Ende März, Anfang April ins Freiland gesetzt werden. Wer früh, Im Februar, zum Beispiel mit robusten Radieschen, Rettich, Kerbel, Salat, Kresse und Kohlrabi beginnt, kann nach dem Aussetzen wieder neu aussäen. Dieses Mal dann Starkzehrer wie Tomaten, Erbsen, Zucchini, Melone, Paprika, Zuckermais und Gurken. Ende August, Anfang September ist Zeit für die Wintersaat. Jetzt können Winterkopfsalat und Radies ausgesät werden. Sie sind dann im November reif für die Ernte. Feldsalat, Weiß- und Wirsingkohl Anfang September ausgesät, kann Ende März ins Freiland gesetzt werden. Bei einer Winteraussaat und Bepflanzung wird man mit der Zeit herausfinden, was gut funktioniert und was eher nicht. Mit einem beheizbaren Frühbeet hat man hier wesentlich mehr Spielraum. Auch später im Jahr, bis in den Herbst hinein, lässt sich das Frühbeet noch einmal für eine Pflanzung von Feldsalat oder Winterkopfsalat nutzen. Im Spätherbst und Winter kann das Frühbeet auch für die Lagerung von Gemüse genutzt werden. Es empfiehlt sich, das Gemüse darin einzuschlagen oder leicht unter die Erde zu bringen. So ist es um einige Wochen länger haltbar.

Standort

Der sonnigste Bereich im Garten ist gerade richtig, um dort das Frühbeet aufzustellen. Tagsüber sollte es, bei vollem Sonnenschein, so gut wie nie beschattet sein. Um noch mehr von der Sonneneinstrahlung aufzufangen, wird das Frühbeet leicht in eine Nord-Süd-Schräglage gebracht oder gebaut. Wird die Sonne zu heiß und stark im Laufe des Frühjahres, sollten Strohmatten oder ein Vlies zum Schutz bereitliegen. Diese können bei Frösten in der Nacht auch dafür sorgen, dass nicht zuviel Wärme nach außen abgegeben wird.

Vorbereitung

Die erste Schicht im Frühbeet kann mit lockerem Mutterboden befüllt werden, ca 10 cm hoch. Diese Schicht wird leicht festgetreten und sollte einige Tage Zeit bekommen, um abzusacken. Darauf kommt eine dünne Schicht Mist und darauf, einige Zentimeter hoch, Anzuchterde oder erneut Mutterboden. Nach oben hin müssen die Pflänzchen dann gut 15 cm Platz zum Wachsen haben. Dann werden sie ins Freiland gesetzt werden.

Einsetzen, Aussäen

In den so vorbereiteten Boden werden nun die Samen gelegt. Je nach dem ob sie Hell- oder Dunkelkeimer sind auf, oder in die Erde. Je mehr Platz zur Verfügung steht, desto großzügiger kann man die Samen setzen. Das erleichtert das spätere Pikieren. Kleine Setzlinge werden mit genügend Abstand voneinander eingesetzt, damit sie sich nicht gegenseitig die Nährstoffe streitig machen oder sich mit ihren Wurzeln ins Gehege kommen. Die zarten Pflanzen und Samen werden dann ganz vorsichtig angegossen. Am besten mit einer feinen Düse, damit sie nicht wegschwimmen.

Tipp:

Beim Einpflanzen und Säen muss darauf geachtet werden, dass die Pflanzen, auch wenn sie größer werden, nicht mit den Seitenwänden oder der Folie in Berührung kommen. Die starke Hitze, die dort bei Sonneneinstrahlung entsteht, würde die Pflanze verbrennen.

Pflege

Nun heißt es ständig die kleinen Schützlinge beobachten und vor allem auch auf die Wetterlagen achten. Ist es besonders heiß muss beschattet werden. Bei guter Wetterlage die Klappe ruhig länger öffnen. Sowieso muss unbedingt täglich auf eine gute Durchlüftung geachtet werden, damit kein Hitzestau entsteht oder Schimmelbildung und Fäulnis durch zuviel Feuchtigkeit.

Gießen und Düngen

Gegossen wird je nach Wetterlage, denn das Frühbeet ist ja mit dem Freiland in Verbindung. Bei starken Regenfällen braucht man kaum zu gießen. Täglich muss der Boden auf die richtige Feuchtigkeit hin kontrolliert werden. Gegossen wird am besten mit Regenwasser oder abgestandenem Wasser. Die Samen und Setzlinge benötigen hier noch keine Düngung. Sie ziehen ihre Nährstoffe aus dem Mist in der unteren Schicht heraus. Außerdem bilden die Pflänzchen in der Anfangsphase, mit weniger Nährstoffen, ein robustes Wurzelwerk aus.

Krankheiten und Schädlinge

Auch hier muss täglich auf Schädlingsbefall oder Krankheiten kontrolliert werden. Das Frühbeet bietet zwar eine Art Schutzzone vor Fressfeinden, doch wenn das Fenster oft lange Zeit unbeobachtet aufsteht, findet doch der ein oder andere hungrige Gast Einlass. Auch durch falsches Belüften schleichen sich gerne mal Blattläuse oder Schimmelpilze ein.

  • das Fenster sollte nicht dauerhaft aufstehen
  • in der Nacht muss es geschlossen sein, damit sich keine hungrigen Räuber daran vergreifen, zum Beispiel Schnecken
  • täglich lüften
  • eine leichte, konstante Durchlüftung sorgt dafür, dass keine Schimmelpilze entstehen 
Tipp:

Apropos Tiere, in einem Frühbeet kann man auch wunderbar seine Haus-Schildkröte überwintern lassen.

Fazit

Mithilfe eines Frühbeetes lassen sich Gemüse und Blumen schon früh vorziehen. Pflanzen, die in einem Frühbeet starten bringen nachweislich einen größeren Ernteertrag, die Blüte fällt üppiger aus. Die gesamte Vegetationszeit dieser Pflanze verlängert sich. Dabei ist selbst im kleinsten Garten Platz für ein Frühbeet. Auch eine Eigenanfertigung ist nicht besonders anspruchsvoll. So lässt sich das Beet in Höhe und Größe perfekt für die eigenen Bedürfnisse zusammenbauen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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