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Baumspinat anbauen – Aussaat, Pflege und Ernte

Baumspinat

Der Name Baumspinat ist ein wenig irreführend. Zwar wächst die essbare Pflanze bis zu drei Meter hoch, allerdings handelt es sich nicht um einen Baum in eigentlichen Sinn. Zudem ist der Baumspinat nur entfernt mit dem uns bekannten Gemüsespinat (Spinacia) verwandt. Andererseits kann der Baumspinat genau wie der Echte Spinat in der Küche verwendet werden. Im Gegensatz zum Echten Spinat hat der Baumspinat den Vorteil, dass er enorm in die Höhe wächst und somit sehr platzsparend ist. So kann über den gesamten Sommer immer wieder von derselben Pflanze geerntet werden.

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Kurzer Steckbrief

  • botantischer Name: Chenopodium giganteum
  • andere Namen: Riesengänsefuß
  • gelegentlich wird auch der Echte Buchweizen als Baumspinat bezeichnet
  • krautige, einjährige Pflanze
  • Wuchshöhe: bis zwei Meter (selten bis drei Meter)
  • rötlicher, aufrechter Stängel
  • Blätter: gestielt, hellgrün, bis zu 20 cm Länge
  • Blüte: Juni bis September
  • Verwendung: als Gemüsepflanze (Blätter sind essbar)
  • gelegentlich auch als Zierpflanze

Vorkommen

Ursprünglich stammt der Baumspinat (Chenopodium giganteum) aus China und Südostasien. In Indien ist der Baumspinat schon sehr lange in Kultur, denn in tropischen Feuchtgebieten wächst die Pflanze problemlos bis zu drei Meter Höhe heran. Heutzutage ist der Baumspinat in nahezu allen gemäßigten Klimazonen anzutreffen und somit bestens für die Kultur im Garten geeignet. Als Gemüsepflanze in unseren Gärten ist der Baumspinat allerdings eine eher neue Erscheinung. Die Blätter des Baumspinats sind gekocht wie roh essbar, die Samen sind gekocht auch zum Verzehr geeignet.

Standort

Bei den Standortbedingungen ist der Baumspinat recht unkompliziert. Hat er ausreichend Licht, Nährstoffe und Wasser, zeigt er sich recht genügsam und wächst innerhalb nur einer Vegetationsperiode in rasantem Tempo bis über zwei Meter Höhe und etwa einem Meter Breite heran. Am besten eignet sich ein geschützter Standort, der für einige Stunden am Tag direkte Sonneneinstrahlung bietet.

  • sonnig bis halbschattig
  • windgeschützt
Riesengänsefuß

Boden

Der Baumspinat gedeiht auf nahezu allen Bodenverhältnissen, insofern sie gut wasserdurchlässig sind. Deshalb kann er in fast jedem Garten angebaut werden. Ist die Erde sehr fest oder neigt zu Staunässe, sollte etwas Sand eingearbeitet werden. Das hat gleich zwei wichtige Funktionen. Zum einen kann das Wasser besser abfließen, zum anderen lockert Sand oder Kies den Boden auf, sodass er besser durchlüftet wird. Optimale Bedingungen für eine Kultivierung bietet ein Gartenboden, der folgende Eigenschaften aufweist:

  • mittlere Nährstoffgehalte
  • gut wasserdurchlässig
  • gut luftdurchlässig (locker)

Bevor ein Chenopodium giganteum ins Gartenbeet gesät oder ausgepflanzt wird, sollte der Boden daher gut aufgelockert und eine etwa zwei Zentimeter dicke Schicht reifer Kompost eingearbeitet werden.

Gießen und Düngen

Zwar verträgt der Baumspinat Trockenheit, jedoch bleiben die Blätter weicher und zarter, wenn der Boden gleichmäßig feucht gehalten wird. Bei längerer Trockenheit muss der Baumspinat daher regelmäßig gegossen werden. Wird beim Pflanzen (Säen) von Chenopodium giganteum gleich eine geringe Menge Kompost in den Boden eingearbeitet, so ist eine weitere Düngung im Jahresverlauf nicht notwendig. Vorsicht ist bei stark stickstoffhaltigen Düngern geboten. Der Riesengänsefuß speichert den Stickstoff als Nitrat in seinen Blättern.

Pflege

Der Baumspinat ist eine sehr genügsame Pflanze und benötigt keine besonderen Pflegemaßnahmen. Er kann als Einzelexemplar gepflanzt werden oder auch auf einem ganzen Beet kultiviert werden. Je mehr Platz die Pflanze hat, umso besser kann sie gedeihen, in die Höhe und Breite wachsen. Im Juni bildet Chenopodium giganteum Blüten und ab dem Spätsommer Samen aus. Wer möchte, dass sich sein Riesengänsefuß für das kommende Jahr selbst aussät, kann die Samenstände stehen lassen. Ansonsten empfiehlt es sich, die Blüten frühzeitig zu entfernen, da der Baumspinat dann seine Energie in das Wachstum der Triebe und Blätter legt.

Aussaat ins Freiland

Bei einjährigen Pflanzen wie dem Baumspinat empfiehlt sich generell die Aussaat der Samen im Frühjahr. Die Samen können direkt ins Freiland gesät oder alternativ auf der Fensterbank vorkultiviert werden. Für eine vierköpfige Familie reichen in der Regel drei Pflanzen, insofern sie als Solitärpflanze in einem Abstand von etwa 1 bis 1,5 Meter sehr früh im Jahr ausgesät werden und somit ihre maximale Wuchshöhe erreichen können. Häufig werden die Pflanzen aber auch in geringeren Abständen gesät und früher geerntet.

  • erste Aussaat (Freiland): ab Mitte April
  • Abstand: mindestens 50 Zentimeter
  • bei Einzelpflanzen: Abstand 1 bis 1,5 Meter
  • späte Aussaat: bis Juni möglich
  • Abstand: 30-40 Zentimeter
  • spät ausgesäte Pflanzen werden nicht mehr so groß
  • zunächst Gartenerde wässern (falls der Boden trocken ist)
  • zur besseren Dosierung eine feine Linie in die Erde ziehen
  • Samen mit größerem Abstand in die Kerbe einlegen
  • nicht mit Erde bedecken (Lichtkeimer)
  • nur ganz dünn mit feinem Sand bestreuen oder alternativ leicht andrücken
  • Boden bis zur Keimung immer leicht feucht halten
  • nach dem Keimen nur die kräftigsten Pflanzen stehen lassen
  • alle übrigen entfernen (Abstand beachten)
Chenopodium giganteum

Vorkultur auf der Fensterbank

Um den Pflänzchen einen Vorsprung zur Freilandaussaat zu verschaffen, können die Samen auch in Töpfen oder einem Minigewächshaus auf der Fensterbank ausgesät werden. Auch ein Frühbeet mit Glasabdeckung eignet sich für eine frühe Aussaat hervorragend. Allerdings muss der Baumspinat dann später ins Freiland gepflanzt werden, da er sehr schnell sehr groß wird.

  • Zeitpunkt: ab Anfang März
  • Substrat: Anzuchterde oder Kakteenerde (geringer Nährstoffgehalt)
  • Erde vor dem Aussäen leicht anfeuchten
  • Samen nur auf die Erde auflegen und leicht andrücken
  • benötigen zum Keimen Licht
  • Töpfe in Untersetzer stellen, etwa 1 cm Wasser einfüllen
  • Töpfe mit Folie oder Glasscheibe abdecken
  • Temperatur: über 18 Grad
  • Keimdauer: 2 bis 3 Wochen
  • hell (keine direkte Sonne)
  • Keimlinge nach der Bildung des zweiten Blattpaares in einzelne Töpfe pflanzen
  • ab Mai ins Freiland pflanzen
Tipp:

Ein Baumspinat ist als Solitärpflanze im Kübel auch sehr gut auf dem Balkon zu kultivieren. Der Topf sollte jedoch eine Mindestgröße von 35 bis 40 Zentimetern aufweisen, damit sich die Pflanze gut entwickeln kann.

Ernte

Ab Juni beginnt die Erntezeit, die sich bis in den Herbst hineinzieht. Es sind zwei verschiedene Techniken zur Ernte von Baumspinat möglich, je nachdem, wann der Baumspinat gesät wurde und wie dicht die Pflanzen nebeneinanderstehen.

Einzelne Blätter abzupfen

Steht der Baumspinat einzeln im Garten und kann sich ohne Konkurrenz zu einer riesigen Pflanze entwickeln, so ist es möglich, nach Belieben seine Blätter abzuzupfen. Bei der Ernte sollten immer die unteren Blätter entfernt werden. Die Vegetationszone, in der die Pflanze neue Blätter bildet, muss dabei großzügig ausgespart werden. Mindestens 6 bis 8 Blätter sollten erhalten bleiben, sonst kann der Riesengänsefuß nicht weiterwachsen.

Tipp:

Werden die Blüten- oder Samenstände herausgebrochen, so wird das Breitenwachstum des Baumspinats angeregt. In den Achseln bilden sich neue Seitentriebe bis in den Herbst hinein.

Ganze Pflanze ernten

Baumspinat

Wird ein Beet mit Reihenabständen von etwa 30 Zentimetern angelegt, so sollte der Baumspinat bei einer Größe von etwa 30 Zentimetern komplett geerntet werden, da ihm danach der Platz fehlt. Nach der ersten Ernte ist eine Neuaussaat möglich. Zudem werden die ganzen Pflanzen geerntet, wenn es sich hierbei um eine Spätaussaat im Juni handelt. Die Pflanzen werden im Herbst noch deutlich vor den ersten Frösten aus der Erde geholt, denn bei kühlen Temperaturen welkt die einjährige Pflanze und stirbt ab.

Tipp:

Der Baumspinat sollte nicht auf dem Kompost entsorgt werden. Da sich normalerweise größere Mengen an reifen Samen an der Pflanze befinden, würde im nächsten Jahr womöglich der ganze Garten voller Baumspinat sein.

Fazit

Ein Baumspinat ist eine tolle Gemüsealternative für den Garten. Er ist recht anspruchslos und robust, wird selten krankt und benötigt fast keine Pflege außer einem gelegentlichen Wässern bei Trockenheit. Die Pflanze kann wie der Echte Spinat in der Küche verwendet werden, ist allerdings deutlich platzsparender und ergiebiger bei der Ernte. Denn der Baumspinat wächst statt in die Breite in die Höhe und kann bei früher Aussaat und ausreichendem Abstand zu Nachbarpflanzen bis über zwei Meter hoch werden. Geerntet wird zwischen Juni und September, indem einfach die unteren Blätter abgezupft werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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