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Goji-Beere – Infos zu Standort, Pflege und Rückschnitt

Goji-Beeren

Die Goji-Beere trägt die botanische Bezeichnung Lycium barbarum und stammt ursprünglich aus dem südöstlichen Europa und Asien. Die Beeren des exotischen Strauches sind für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt geworden, deshalb lohnt sich der Anbau im Garten, um den eigenen Speiseplan zu verbessern. Aufgrund der guten Frosthärte lässt sich die Goji-Beere auch hierzulande anpflanzen und verträgt sowohl kalte Winterperioden als auch heiße Sommermonate. Wichtig ist die ständige Kontrolle des Wuchses, da der Strauch schnell großflächige Ausmaße annehmen und für Schäden sorgen kann.

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Standort & Pflanzsubstrat

Wenn die Goji-Beere an den richtigen Standort kommt, blüht sie kräftig und trägt reichlich Früchte aus. Wichtig ist ein Platz mit ausreichender Sonne und Wärme, damit sich die Pflanze das ganze Jahr über wohlfühlen kann. Bei dem Pflanzsubstrat spielt der Nährstoffgehalt eine große Rolle, außerdem braucht die Goji-Beere durchlässige Böden, da gestaute Nässe nicht vertragen wird. Idealerweise lässt sich der Strauch, ähnlich wie bei den Brombeeren, an einem horizontalen Gerüst aufziehen, das Gerüst sorgt für eine bessere Kontrolle des Wildwuchses und ermöglicht eine bequemere Ernte. Die folgenden Aspekte sind beim Standort und Pflanzsubstrat zu beachten:

  • Bevorzugt teilweise sonnige bis halbschattige Standorte
  • Direkte Mittagshitze unbedingt vermeiden, wird nicht vertragen
  • Gut dosierte Sonnenbestrahlung fördert das Wachstum
  • Auf windgeschützte Bedingungen achten
  • Anspruchslos bei der Bodenbeschaffenheit, normaler Gartenboden reicht aus
  • Kommt mit sehr leichten Sandböden zurecht
  • Toleriert auch hohe Salzkonzentrationen im Boden
  • Braucht jedoch hohen Nährstoffgehalt für Ausbildung der Beeren
  • Verdichtete und undurchlässige Erdböden vor dem Pflanzen auflockern
  • Vorsorglich Drainage einbauen, um Durchlässigkeit zu erhöhen
  • Kultivierung im Kübel für Balkone und Terrassen möglich
  • Pro Pflanze einen Quadratmeter einplanen
  • Zwischen mehreren Goji Pflanzen jeweils 2 m Platz frei lassen
  • Wurzelballen am Standort etwa 30 cm tief einsetzen
Goji-Pflanze
Tipp:

Bei der Auswahl des Standortes ist zu bedenken, dass die Pflanze schnell und großflächig wächst, deshalb braucht diese genügend Platz, um sich ohne Probleme auszubreiten und gedeihen zu können.

Pflege

Wer den Strauch in seinen Garten nahe an anderen großflächig wachsenden Pflanzen oder an dem Nachbargrundstück kultivieren will, der sollte unbedingt eine Wurzelsperre einsetzen, da sich die Goji-Beere ohne Probleme ausbreiten kann. Wenn der Anbau mit dem Ziel der reichen Ernte erfolgt, dann gibt es im Fachhandel ein großes Angebot an bereits bewurzelten Sträucher zu erhalten, die bereits einige Jahr alt sind. In diesem Fall erfolgt die erste Ausbildung der Beeren halbwegs zeitnah. Wenn das Exemplar bereits älter und mit einem größeren Erdballen versehen ist, dann kann dieses zu jeder Jahreszeit eingesetzt werden, solange der Erdboden nicht komplett durchgefroren ist. Die folgenden Kriterien sind bei der Pflege entscheidend:

  • Aufzucht und Pflege sind relativ einfach ist
  • Eine mindestens 30 cm tiefe Wurzelsperre einsetzen, ideal ist starke Teichfolie
  • Bester Zeitpunkt zum Pflanzen ist im Frühjahr, idealerweise April bis Mai
  • Trägt normalerweise erst im dritten Lebensjahr Früchte
  • In den Monaten zwischen August und September bilden sich die Beeren aus
  • Ernte erfolgt im Spätsommer und Frühherbst
  • Ältere Pflanzen sind relativ robust und überleben auch erste Nachtfröste im Herbst
  • Noch junge Exemplare freuen sich über zusätzlichen Frostschutz
  • Lässt sich als buschig wachsenden Strauch kultivieren
  • Kann Wuchshöhen von 2-4 Meter erreichen
  • Erreicht im Alter doppelte Breite zur Wuchshöhe
  • Alternativ wird nur ein Hauptstamm stehen gelassen
  • In diesem Fall wird ein sehr dicker und aufrecht wachsender Zweig ausgewählt
  • Hochstamm erleichtert den Zugang bei der Ernte

Gießen & Düngen

Goji-Pflanze

Die Goji-Beere hat einen normalen Wasserbedarf, welcher sich jedoch während extrem heißer und trockener Wetterlagen erhöht. Wichtig sind regelmäßige Düngergaben, damit die Pflanze eine reiche Ernte ausbilden kann. Idealerweise wird organischer Dünger verwendet, damit keine Giftstoffe in die Beeren kommen, welche als Nahrungsmittel dienen:

  • Mindestens einmal in der Woche gießen, abhängig von der Regenhäufigkeit
  • Staunässe unbedingt vermeiden, wird nicht vertragen
  • Optimaler Dünger ist eigener Kompost
  • Nährstoffzugaben sind wichtig, um den Ertrag bei der Ernte hoch zu halten
  • Beim Einpflanzen organischen Dünger einarbeiten
  • Hoher Mineralgehalt im Boden spielt wichtige Rolle bei der Ausbildung der Fruchtsüße
Tipp:

In der Eingewöhnungszeit braucht die Goji-Beere besonders viel Wasser, damit die Pflanze gut und problemlos anwachsen kann.

Rückschnitt

Aufgrund des ausufernden Wuchses kann der Strauch schnell lästig werden und ungewollt zum Nachbargrundstück rüber wandern. Deshalb muss der Rückschnitt frühzeitig und bei Bedarf auch ausgiebig angesetzt werden. Junge Triebe können in einem Jahr einige Meter lang wachsen und benachbarte Pflanzen, Gebäude und Grundstücke belästigen. Sind die Triebe extrem lang, dann verbraucht die Pflanze zuviel Energie, um diese ausreichend zu versorgen. Damit die Goji-Beere eine ansehnliche Form inne hat und viele Früchte ausbilden kann, muss sie deshalb beschnitten werden. An den Stellen des Rückschnitts verzweigt sich der Strauch erneut und wächst im Anschluss schön buschig, anstatt kreuz und quer ohne Kontrolle.

Blüte der Goji-Pflanze

Durch das Beschneiden kann die Pflanze jeden ihrer Zweige mit den benötigten Nährstoffen versorgen und als Folge eine große Anzahl an Früchte ausbilden:

  • Sommergrüner Strauch, treibt bogenförmige und überhängende Zweige aus
  • Triebe bilden Wurzeln aus, sobald diese den Erdboden berühren
  • Wächst und wuchert schnell und oft unkontrolliert
  • Erreicht oft schon im ersten Jahr eine Wuchshöhe von 1 m
  • Zu lange Zweige mindern die Ausbildung der Blüten und Früchte
  • Ein- bis zweimal jährlich beschneiden, abhängig vom Dauer und Ausmaß des Wuchses
  • Ideale Zeitpunkte für den Rückschnitt sind im Frühjahr und Herbst
  • Nicht mehr als 5-6 Triebe an der Pflanze lassen
  • Länge der Triebe auf ca. 50-60 cm einkürzen
  • Jeder Schnitt sorgt für bessere Verzweigungen
  • Beschneiden fördert buschiges und dichtes Erscheinungsbild
  • Im Herbst die toten Zweige entfernen
  • Bereits im dritten Lebensjahr trägt der Busch reichlich Früchte
  • Nach der Fruchtausbildung nicht mehr radikal beschneiden
Tipp:

Die noch jungen und schnell lang wachsenden Triebe haben die Tendenz, sich durch das Eigengewicht auf den Boden herabzusenken und sich dann erneut zu verwurzeln. Das sollte allerdings nicht passieren, da ansonsten die Kontrolle des Wuchses erschwert wird.

Überwintern

Die Goji-Beere ist extrem robust und übersteht auch längere und sehr kalte Frostperioden der hiesigen Winter. Noch kleine Stecklinge müssen allerdings ein gutes Maß an Größe zur Winterzeit erreicht haben, damit diese Fröste gut überstehen können. Jeder Strauch freut sich über einen zusätzlichen Winterschutz, um keine Schäden durch Wind und Wetter davon zu tragen:

  • Frosthärte bis etwa -25° C
  • Pflanze eignet sich auch für höher liegende Standorte mit kälteren Winterphasen
  • Winterschutz in Form von Mulch und Reisig auslegen
  • Verträgt keine allzu exponierten Plätze, braucht windgeschützte Standorte

Krankheiten & Schädlinge

Zweig der Goji-Pflanze

Die Goji-Beere ist bei Pflegefehlern und falschen Standortbedingungen schnell anfällig für Mehltau. Zwar verliert der Strauch dabei die Blätter, darüber hinaus hat der Befall keine weiteren negativen Auswirkungen auf die Beeren. Außerdem berichten immer mehr Gärtner in den letzten Jahren von einem Befall mit der asiatischen Gallmilbe. Die folgenden Vorgehensweisen haben sich bei Krankheiten und Schädlingen bewährt:

  • Neigt zu Mehltau, lässt sich durch rechtzeitiges Zurückschneiden in Griff bekommen
  • Befallene Zweige im Hausmüll entsorgen, nie auf dem Kompost
  • Zur Bekämpfung von Mehltau nur biologische Pflanzenschutzmittel einsetzen
  • Bei Befall mit der Gallmilbe eine Schwefelbehandlung vor dem Austrieb vornehmen

Fazit

Die Goji-Beere ist ein exotisch anmutender Strauch, welcher relativ anspruchslos ist und mit den hiesigen Bedingungen gut umgehen kann. Da die Pflanze erst nach einigen Jahren Früchte trägt, ist entweder Geduld angeraten oder der Kauf eines mehrjährigen Exemplars, welches eine baldige Ernte garantiert. Das Ausmaß und die Qualität der Ernte-Erträge hängen stark von dem Nährstoffgehalt des Bodens und der Wärme und Sonnenlichtdauer am Standort ab. Eine magere Ernte lässt sich durch zusätzliche Düngergaben und einen guten Wind- und Wärmeschutz ausgleichen. Da die Goji-Beere schnell und ausufernd wächst, ist ein regelmäßiger Rückschnitt dringend anzuraten. Der Rückschnitt fördert darüber hinaus auch die Ernte-Erträge und die Höhe der Inhaltsstoffe, welche viele gesundheitlichen Vorteile inne haben. Die Goji-Beere lässt sich entweder als buschig wachsender Strauch kultivieren oder an einem Hochstamm ziehen, welcher die Ernte leichter gestaltet.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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