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Goji-Beeren selber pflanzen – Anbau selbst gemacht

Goji-Beeren

Goji-Beeren oder auch chinesische Wolfsbeeren, die zu den Nachtschattengewächsen gehören, sind aller Wahrscheinlichkeit nach ursprünglich im asiatischen oder südosteuropäischem Raum beheimatet, haben sich über die Jahrhunderte hinweg aber bis zum hiesigen Breitengrad ausgebreitet und sich den hier bestehenden Witterungsbedingungen mit den Jahren angepasst. Daher erfreut sich der attraktive und vor allem gesunde Bocksdorn auch in den hiesigen Gärten großer Beliebtheit. Denn Blüten und Früchte sehen nicht nur dekorativ aus, die Beeren sind auch in der Küche verwertbar.

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Standort

Wer sich dazu entschlossen hat, in seinem Garten eine Goji-Beere, auch bekannt unter dem Namen gemeiner Bocksdorn, zu kultivieren, der benötigt für seine Pflanzen einen besonders sonnigen Standort. Denn auch wenn es sich um ein Nachtschattengewächs handelt, was bedeutet, dass die Früchte in der Nacht im Dunkeln reifen, so benötigt die Pflanze am Tag jedoch genug Sonne und Wärme. Als Standort kann entweder ein sonnenbeschienenes Gartenbeet oder aber auch ein Kübel auf einer sonnigen Terrasse oder einem Süd-Balkon gewählt werden. Hier hat die Goji-Beere keine besonderen Ansprüche, wenn die weitere Umgebung, zum Beispiel die Bodenbeschaffenheit und genügend Platz nach allen Seiten, gewährleistet ist. Folgendes sollte beim gewählten Standort noch beachtet werden:

  • Kübelpflanzen sollten im Sommer jedoch nicht der prallen Mittagssonne ausgesetzt werden
  • im Beet kultivierte Pflanzen haben hiermit keine Probleme
  • die Pflanzen sind zwar winterhart, im Kübel angebaute Büsche müssen im Winter trotzdem geschützt werden
  • denn die Wurzeln im Kübel sind im Winter anfälliger
  • daher Kübel im Winter nach Drinnen verbringen oder mit Pflanzenvlies rund um den Kübel schützen und auf eine Styroporplatte setzen
  • im Gartenbeet kultivierte Pflanzen können im Winter ohne Schutz verbleiben

Aussaat

Goji-Beeren können ganz einfach ausgesät werden, jedoch sollte hierbei bedacht werden, dass eine Ernte der roten Früchte erst nach mehreren Jahren erfolgt. Hierbei ist zu unterscheiden, dass Kübelpflanzen bereits nach ein bis zwei Jahren Früchte tragen können, die Pflanzen im Gartenbeet benötigen hierfür drei bis vier Jahre. Doch als Zierstrauch eignet sich der Bocksdorn bereits ab dem ersten Jahr, auch wenn es sich dann noch um ein sehr kleines Pflänzchen handelt, das bei entsprechender Pflege mit den Jahren zu einem stattlichen Busch von bis zu vier Metern heranwachsen kann. Bei der Aussaat sollte folgendes beachtet werden:

  • die Aussaat erfolgt in kleinen Töpfen im frühen Frühjahr ab etwa Anfang März
  • die Anzuchttöpfe können ihren Platz in der warmen Wohnung oder einem Wintergarten haben
  • hierzu eignet sich zum Beispiel eine helle, zur Südseite gelegene Fensterbank
  • eine Keimtemperatur von etwa 20° bis 25° Celsius ist hierbei ideal
  • da Staunässe vermieden werden soll, werden Anzuchttöpfe mit Löchern im Boden empfohlen, die in eine Anzuchtschale gestellt werden
  • auf diese Weise kann das abgelaufene Wasser abgeschüttet werden
  • für die Aussaat wird Kokosfaser oder Anzuchterde aus dem Handel benötigt
  • hier hinein werden die Samen tief eingedrückt, nachdem sie eine Nacht zuvor in zimmerwarmen Wasser verbracht haben
  • Töpfe mit lichtdurchlässiger Folie abdecken
  • um Schimmelbildung auf der Erde zu vermeiden, regelmäßig lüften
  • Keimlinge feucht aber keinesfalls zu nass halten
  • nach etwa zwei bis sechs Wochen zeigen sich die ersten zarten Pflanzen
  • pikieren und in eigene Töpfe setzen
Tipp:

Das Saatgut sollte hochwertig sein, bewährt für die eigene Anzucht haben sich die Samen von der echten Goji-Beere, der Lycium barbarum.

Goji-Strauch pflanzen

Pflanzen

Nach Draußen ins Gartenbeet oder in einen Kübel auf der Terrasse werden die Goji-Beeren nach dem letzten Frost, idealerweise nach den Eisheiligen im Mai gepflanzt. Denn auch wenn die Pflanze winterhart ist, so kann ein letzter Nachtfrost für die gerade entstandenen jungen Büsche doch schädlich sein. Wer daher sichergehen will, behält die Keimlinge solange im Haus oder im Wintergarten. Wird der Bocksdorn im Kübel für einen Standort auf einer Terrasse oder einem Balkon kultiviert, so muss eine Drainage über den Abflusslöchern gelegt werden. Diese kann aus Tonscherben oder Steinen bestehen, über die ein Pflanzenvlies gelegt wird. Die Erde für die Kübel sollte aus handelsüblicher Blumenerde und Perlit oder Sand bestehen, so wird eine Wasserdurchlässigkeit gewährleistet. Durch die angelegte Drainage wird Staunässe vermieden. Bei der Pflanzung im Gartenbeet wird wie folgt vorgegangen:

  • werden mehrere Büsche kultiviert oder stehen diese neben anderen Pflanzen, muss auf genügend Platz geachtet werden
  • Goji-Beeren wachsen nicht nur in die Höhe sondern auch in die Breite
  • kann ohne Rückschnitt bis zu vier Meter hoch werden
  • Pflanzloch ausheben und Erde vorbereiten
  • mit Sand oder Perlit mischen, um eine Durchlässigkeit zu geben
  • auf dem Boden des Pflanzlochs eine Drainage anlegen
  • junge, selbst gezogene oder aus dem Handel erworbene Goji-Beere einsetzen
  • Erde aufschütten und leicht andrücken
  • regelmäßig gießen und düngen
  • auf diese Weise erhält der Hobbygärtner schnell einen stattlichen Busch
Tipp:

Aus dem Handel gekaufte, bereits größere und ältere Pflanzen können jederzeit ins Gartenbeet oder einen Kübel umgepflanzt werden.

Vermehren durch Absenker

Die Goji-Beeren haben die Angewohnheit, sich selbst durch Absenker zu vermehren. Dabei senken sich längere Äste ab, was an eine Trauerweide erinnert. Bei dem Kontakt der Äste mit dem Boden bilden sich Wurzeln. Hobbygärtner, die ihre vorhandenen Goji -Beeren nicht vermehren möchten, müssen darauf achten, dass die Äste nicht zu weit nach unten hängen und diese über die Sommermonate hochbinden. So können sich an diesen Trieben noch Beeren bilden. Doch die Absenker können gut zur Vermehrung genutzt werden. Hierbei wird wie folgt vorgegangen:

  • lange Äste zur Unterstützung eingraben, damit diese Wurzeln bilden können
  • hierzu Zeltheringe nutzen, um den Ast im Boden zu halten
  • sobald die Wurzeln stark genug geworden sind, werden die Triebe vom alten Ast getrennt
  • da die Absenker meist zu nah an einer alten Pflanzen stehen, müssen diese vorsichtig ausgegraben werden
  • die so erhaltenen neuen Pflanzen finden einen neuen Standort im Garten oder im Kübel, der ihnen viel Platz bietet
Tipp:

Wenn Absenker zur Vermehrung genutzt werden sollen, dann dürfen einige der herunterwachsenden Äste nicht hochgebunden oder geschnitten werden, sondern bleiben hängen, bis sie die Verbindung zum Boden für die Wurzelbildung genutzt haben.

Goji-Beeren

Vermehren durch Stecklinge

Wenn die Goji-Beere einen Schnitt benötigt, können Äste hiervon für die Vermehrung durch Stecklinge genutzt werden. Hierzu werden etwa 15 Zentimeter lange Stecklinge bis zu 5 Zentimeter tief in einen Topf mit Anzuchterde gesteckt und angegossen. Nach kurzer Zeit bilden sich Wurzeln, die ersten Blätter und neuen Triebe zeigen sich. Der Steckling muss regelmäßig gegossen werden ohne Staunässe ausgesetzt zu sein. Ein sonniger und warmer Standort ist auch bei diesem Verfahren der Vermehrung ideal. Ist kein Frost in der nächsten Zeit zu erwarten, kann die so neu gewonnene Pflanze ins Gartenbeet ausgepflanzt werden. Stecklinge für Kübelkultivierung können direkt von Anfang an dort eingesteckt werden.

Substrat & Boden

Der ideale Boden für die Goji-Beeren ist durchlässig. Auch ein sandiger Boden wird von dem attraktiven Strauch angenommen. Bietet der Boden am gewünschten Standort jedoch nur eine geringe Wasserdurchlässigkeit, sollte dieser aufbereitet werden. Hierbei wie folgt vorgehen:

  • Drainage im unteren Bereich des Pflanzlochs aus Steinen anlegen
  • Erde, Kompost, Rindenmulch, Sand oder Perlit untermischen, damit diese durchlässiger wird
Tipp:

Häufig werden Goji-Beeren von den Gemeinden auf dem Mittelstreifen der Autobahnen angepflanzt, da der Strauch auch mit leichten Salzmengen gut zurecht kommt. Dies ist besonders gut für den Winter zu wissen, wenn die Zierpflanze im Garten neben einem Weg kultiviert wurde.

Fazit

Goji-Beeren eignen sich sehr gut für die Kultivierung in den hiesigen Gärten und Vorgärten, aber auch auf einer sonnendurchfluteten Terrasse oder einem Südbalkon. Denn die sehr winterharten Nachtschattengewächse können auch als Kübelpflanze gut auf die gewünschte Größe geschnitten werden. Einen sonnigen Standort danken sie dem Hobbygärtner mit einer reichhaltigen Ernte ihrer schmackhaften und gesunden Früchte. Leicht lassen sich die Sträucher selbst aus Samen ziehen, wer eine schnellere Ernte wünscht, pflanzt kleine Sträucher aus der Gärtnerei. Hobbygärtner, die schon den einen oder anderen Bocksdorn besitzen, können diesen auch durch entnommene  Stecklinge oder Absenker vermehren.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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