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Vorkultur von Pflanzen im Haus, Gewächshaus

Für die Aussaat von neuen Pflanzen gibt es viele Techniken, die diesen Vorgang beschleunigen bzw. vereinfachen. Die Vorkultur ist eine der bekanntesten Varianten. Ihr gegenüber steht die Direktaussaat von Samen im Frühling. Bei der Vorkultur werden die Samen in der Regel in eine Kulturschale gegeben, um eine Vorkeimung zu erreichen.

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Wie wird die Vorkultur gehandhabt?

Bei der Vorkultur werden die Sämereien nicht nur so lange in der Kultur gelassen, bis sie erste Keime zeigen. In der Regel wird die Vorkultur von Pflanzen solange betrieben, bis man Jungpflanzen erhält. Diese werden dann im Frühjahr an den Platz ausgepflanzt, für den sie vorgesehen sind.

Der Vorteil einer Vorkultur ist, dass man schneller ausgewachsene Pflanzen bekommt. Dies eignet sich vor allem für Büsche und Zierpflanzen sehr gut. Allerdings hat die Durchführung der Vorkultur den Nachteil, dass die Versorgung des Saatgutes, der Keimlinge und der Jungpflanzen den gesamten Winter über gewährleistet sein muss. Während der Vorkultur ist es notwendig, die Pflanzen mehrfach in größere oder tiefere Gefäße umzutopfen. Dafür besteht der Vorteil, dass die Blütezeit einiger Pflanzen früher beginnt.

Nicht jede Pflanze eignet sich für eine Vorkultur. Frostkeimer zum Beispiel können nicht vorkultiviert werden, da sie den Frost im Boden benötigen, um Keimlinge auszubilden. Vor allem für Blühpflanzen, die Wärme benötigen ist die Vorkultur jedoch eine gute Möglichkeit, das Ausbilden von Keimen zu ermöglichen. Zudem hat das Vorkeimen in speziellen Töpfen den Vorteil, dass die Pflanzen später nicht von Tieren oder Pflanzenschädlingen gefressen werden können. Mit der Vorkultur kann man daher das Anwachsen möglichst vieler Pflanzentriebe gewährleisten.

Worauf ist bei der Vorkultur zu achten?

Wichtig ist die Zeit, in welcher man mit der Vorkultur beginnt. Der richtige Termin ist oftmals entscheidend für das Gelingen der Aussaat. Wenn zu wenig Licht vorhanden ist oder aber die Temperaturen zu niedrig sind, dann wird es nichts.

  • Der früheste sinnvolle Aussaattermin ist Anfang März.
  • Man wählt für die Anzuchtgefäße den hellsten Platz am Fenster.
  • Direkte knallige Sonne ist für die Jungpflanzen nicht empfehlenswert.
  • Stehen die Pflänzchen aber zu dunkel, vergeilen sie.
  • Günstig ist, die Gefäße immer mal zu drehen, damit sich die Pflanzen nicht nur in einer Richtung dem Licht zuneigen!
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  • Für die Vorkultur geeignete Gefäße sind: Aussaatschalen, Minigewächshäuser, Blumentöpfe aus Kunststoff, Anzuchttöpfe aus organischem Material, Quelltabletten, Torfquelltöpfe und ähnliche.
  • Man legt nicht zu viele Samen in ein Gefäß!
  • Sehr kleine Samen mischt man am besten mit feinem Sand. So lassen sie sich besser verteilen.
  • Zur Aussaat eignet sich spezielle Aussaaterde. Sie ist feiner und nährstoffärmer als normale Blumenerde.
  • Darauf achten, ob es sich um Licht- oder Dunkelkeimer handelt!
  • Lichtkeimer nicht abdecken bzw. nur mit einer hauchdünnen Erdeschicht.
  • Dunkelkeimer tief pflanzen, am besten 4 bis 5 cm tief!
  • Zum Anfeuchten am besten eine Sprühflasche nutzen!
  • Oft ist es günstig, eine Tüte über das Saatgefäß zu ziehen, damit eine höhere Luftfeuchtigkeit entsteht. Lüften nicht vergessen, sonst kann es zu Schimmelbildung kommen.
  • Gefäße warm, aber nicht heiß stellen!

Pflege der Keimlinge

  • Wenn die Pflänzchen eine bestimmte Größe haben, werden sie vereinzelt (pikiert). Das verhindert, dass sie sich gegenseitig bedrängen.
  • Pikiert wird nicht, bevor sich zwei Blattpaare gebildet haben!
  • Man muss sehr vorsichtig vorgehen. Die jungen Pflanzen sind zart und sehr empfindlich.
  • Jedes Pflänzchen bekommt sein eigenes Töpfchen.
  • Wenn es auch nachts warm genug ist, können die Jungpflanzen ins Freie gestellt werden. Wichtig ist, sie erst langsam an die Sonne zu gewöhnen. Also, erst einmal in den Schatten stellen!

Fazit der Redaktion

Wer Samen im Handel erwirbt, bekommt in der Regel eine Anleitung dazu, wie er bei der Vorkultur, der Aussaat vorgehen muss. Wichtig ist, sich daran zu halten! Dann kann kaum noch etwas schief gehen. Die vorgezogenen Blumen gelangen in den meisten Fällen eher zur Blüte, als draußen ausgesäte. Außerdem sind die Keimlinge und die Jungpflanzen vor gefräßigen Schnecken und anderen Fressfeinden geschützt.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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