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Rasen auf den Winter vorbereiten – sinnvolle Maßnahmen

Wenn der Herbst das Ende des Gartenjahres einläutet, gibt es noch eine Menge zu tun, zum Beispiel in Bezug auf den Rasen. Denn die richtige Rasenpflege im Herbst ist die beste Vorbereitung auf den Winter, in dem die Rasenpflege allerdings nicht gänzlich vorbei ist.

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Letzte Rasenpflege im Herbst

Es gibt einige Arbeiten im Jahresrhythmus der Rasenpflege, die im Herbst besonders gut zu erledigen sind oder die nur im Herbst anfallen:

Wenn Ihr Rasen sehr alt und ziemlich verfilzt ist, könnten Sie Ihrem Rasen noch einmal etwas Durchlüftung gönnen, sobald die Sommerhitze vorbei ist, z. B. durch Vertikutieren. Denn ein völlig verfilzter Rasen sollte lieber öfter, dafür aber nicht zu gewaltsam vertikutiert werden, damit er bei jedem Durchgang zu neuem Wachstum angeregt wird. Sie sollten den Rasen jetzt nur so leicht vertikutieren, dass keine Lücken entstehen. Denn je mehr das Jahr voranschreitet, desto mehr beruhigt sich auch das Gräserwachstum. Wenn Sie jetzt ein wenig zu spät dran sind oder ein wenig zu eifrig vorgehen, könnten die hineingearbeiteten Lücken nicht mehr geschlossen werden. Im Gegenteil, ausnehmend genügsame Pflanzen wie diverse Unkräuter oder Moose könnten diese Lücken nutzen, um sich festzusetzen. Bis zu welchem Zeitpunkt Sie vertikutieren können, hängt von der Wetterlage ab. Immer wenn Sie begründet darauf hoffen können, dass die Wachstumsperiode noch mindestens zwei Wochen andauert, können Sie (vorsichtig) loslegen.

Auf jeden Fall können Sie jedoch mit dem Lüfter durch den Rasen gehen. Er arbeitet anders als der Vertikutierer nicht mit Schneidwerkzeugen, sondern man könnte sagen, er „kämmt“ den Rasen: Er ist mit Federn ausgestattet, die den Boden allenfalls kaum berühren. Wenn Sie ihn über den Rasen rollen, verletzt er die Wurzeln kaum, sondern hebt nur Filz, Moos und dichten Mulch aus dem Rasen.

Wenn die Lücken jedoch schon da sind, weil Ihr Rasen z. B. im Sommer unter Trockenheit gelitten hat, ist im Herbst die richtige Zeit zum Nachsäen. Das sollte allerdings so früh wie möglich geschehen, sobald die Sommerhitze endgültig vorbei zu sein scheint und sich eher ein wenig trübes, feuchtes Herbstwetter zeigt. Dann kann die Nachsaat sich vor dem Winter noch so weit entwickeln, dass die Wurzeln kräftig genug in den Winter ziehen. Im Durchschnitt empfiehlt sich in unserem Klima eine Nachsaat bis ungefähr Mitte September.

Ansonsten sollten Sie den Rasen, zumindest was Unkräuter betrifft, im Herbst eher in Ruhe lassen. Bis auf den unten beschriebenen Bodentest mit eventueller Kalkgabe zur Anpassung des pH-Werts können Sie denen jetzt nicht mehr viel schaden. Wenn Sie jetzt durch die Entfernung von Moos oder anderen Unkräutern Lücken im Rasen verursachen, ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass diese oder andere Unkräuter diese Lücken bis zum nächsten Frühjahr besetzen, als dass die Rasengräser sie schließen. Denn die meisten Unkräuter sind nun einmal viel strapazierfähiger als die Rasenpflanzen. Sie wachsen im Herbst noch lange und sind im Frühjahr als erste wieder am Start. Die Bekämpfung unerwünschter Gewächse im Rasen beginnt erst wieder im Frühjahr, wenn der Rasen bereits kräftiges Wachstum zeigt, was meist etwa nach dem zweiten bis dritten Mähen gegeben ist.

Zielgerichtete Herbstdüngung

Zwischen August und Oktober bekommt Ihr Rasen auch noch ein wenig Nahrung mit auf den Weg in den Winter. Und zwar mit einem speziellen Herbstdünger, der kaliumbetont ausgerichtet ist. Während der normale Rasendünger viel Stickstoff, deutlich weniger Phosphor und etwa genauso viel Kalium wie Phosphor enthält, verzichtet der Herbstdünger vollkommen auf Phosphor. Dieser ist für die Blüten- und Fruchtbildung zuständig, und die Fruchtbildung der Gräser (die Ausbildung der Samen) ist ja bereits abgeschlossen – Phosphor wird also nicht mehr gebraucht. Der ideale Herbstdünger enthält Stickstoff und Kali in einem ausgewogenen Verhältnis, beispielsweise 20 Prozent Stickstoff und 20 Prozent Kalium.

Ein solcher Dünger als “Winternahrung” hat den Vorteil, dass er die Pflanzenzellen festigt und die Gräser auf diese Weise besser gewappnet sind gegen Frost und Trockenheit im Winter und gegen Pilzbefall, der häufig im Winter erfolgt. Wenn Ihr Rasen stark von Moos durchsetzt ist oder häufig andere Unkräuter zu sehen sind, die typische Zeigerpflanzen für einen (zu) sauren Boden sind, bietet sich jetzt an, den ph-Wert des Bodens zu kontrollieren. Der Rasenboden sollte einen pH-Wert zwischen 5,5 und 7,0 aufweisen. Wenn sich ein ph-Wert deutlich unter 5,5 ergibt, sollten Sie den Rasen kalken. Zu diesem Zweck wird im Gartenfachmarkt ein pH-Bodentest angeboten, der z. B. von der Firma Neudorff hergestellt wird.

Der letzte Einsatz des Rasenmähers

Solange er wächst, muss der Rasen gemäht werden. Unter Umständen bis tief in den Winter. Dann dürfen Sie sich zum Ausgleich aber über ein herausragend mildes Winterwetter freuen, denn nur bei ungewöhnlicher Milde wächst der Rasen so lange.

Der Rasen sollte mit seiner üblichen Länge in den Winter gehen. Wird er kürzer geschnitten, hat der Frost ein leichteres Spiel, wenn er länger bleibt, könnten umknickende Gräser Schäden verursachen.

Unkraut darf jetzt bleiben

Wenn Sie jetzt auf den Gedanken kommen, noch einmal so richtig gegen die Unkräuter vorzugehen und Ihren Rasen möglichst unkrautfrei in den Winter zu schicken, hält Ihr Rasen das für keine so gute Idee. Denn er stellt sein Wachstum zum Winter hin viel eher ein als die meisten Unkräuter, auch im Frühjahr sind diese meist schneller, Sie würden also den Unkrautanteil Ihres Rasens durch eine ausgedehnte Jät-Aktion im Herbst eher erhöhen.

Unkrautvernichter sollte im Herbst erst recht nicht angewendet werden; auch die Unkräuter haben ihren Stoffwechsel schon etwas zurückgefahren. Damit die herbiziden Stoffe wirken können, müssten Sie also mehr Unkrautvernichter ausbringen, der dann auch Ihren Rasen schädigen könnte.

Wenn Sie Ihren Rasen so perfekt vorbereiten, wird er den Winter sicher sehr gut überstehen und Sie im nächsten Frühjahr mit frischem Grün erfreuen. Nur auf eines müssen Sie im Winter noch achten: Wenn es längere Zeit ungewöhnlich trocken ist, braucht Ihr Rasen sogar in dieser Jahreszeit etwas Wasser!

Bevor Sie in die gärtnerische Winterpause gehen, sollten Sie Ihrem Rasenmäher auch ein wenig Pflege gönnen. Jeder Rasenmäher freut sich, wenn er gut gereinigt und geschmiert in den Winter geht, der Benzinmäher sollte sogar komplett gewartet werden: Zündkerzenstecker ziehen, Zündkerzen und Luftfilter wechseln, auch ein Ölwechsel ist nicht schlecht für die Lebensdauer des Motors. Wenn der Mäher noch voll Treibstoff ist, sollten Sie dann noch einen Benzinstabilisator zugeben, damit der Treibstoff dem Motor keinen Schaden zufügt und der Mäher im Frühjahr willig anspringt.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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