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Feuerbohnen-Anbau – Aussaat, Pflanzen und Pflege

Die Feuerbohne, auch Prunkbohne genannt, kommt ursprünglich aus Mittelamerika und ist dort ein Grundnahrungsmittel. Seit dem 17. Jahrhundert wird diese markant gefärbte Bohne auch in Europa kultiviert. Zumeist wird die Feuerbohne zum Verzehr angebaut, mit ihren schönen Blüten ist sie aber auch als Zierpflanze sehr beliebt.

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Aussaat

Es gibt verschiedene Sorten der Feuerbohne; Weißer Riese, Hestia, Lady Di und Butler, um nur einige zu nennen. Sie unterscheiden sich stark in der Blütenfarbe, der Wuchshöhe, Beschaffenheit der Bohnen (teilweise sogar fadenlose Hülsen erhältlich) und dem Erntezeitpunkt. Je nach Vorlieben kann eine bestimmte Sorte ausgewählt werden.

Die Feuerbohne stammt ursprünglich aus einem wärmeren Klima, daher ist es ratsam die Feuerbohnen zunächst im Haus vorzuziehen. Der Boden sollte eine Temperatur von mindestens 10 Grad haben, sonst keimen die Samen nicht oder nur schlecht. Feuerbohnen sind zwar robuster als ihre Verwandten wie z.B. Busch- oder Stangenbohnen, jedoch bekommt ihnen das Vorziehen in der warmen Stube gut und die Ernteerträge können durch gesunde und starke Pflanzen erhöht werden.

Vor der Aussaat im Haus, die ab Ende April erfolgen kann, können die Bohnensamen für ein bis zwei Tage in Wasser eingeweicht werden, das erleichtert die Keimung. Anschließend werden die Bohnen in die Pflanzerde gesetzt. Wichtig ist, dass die Samen nicht zu tief gesät werden, etwa 2-3cm, mehr sollten es nicht sein – ein Sprichwort besagt „Die Bohnen wollen die Glocken läuten hören“. Es sollte nicht zu viel gegossen werden, die Keimlinge mögen keine Staunässe. Je nachdem wie warm es die Samen haben dauert es ca. 4-12 Tage bis die ersten grünen Triebe aus der Erde spitzen.

Nachdem die letzten Nachtfröste vorbei sind, etwa Mitte Mai, können die Samen gleich draußen in die Erde gesetzt werden, ohne diese vorzuziehen. Die vorgezogenen Setzlinge können ebenfalls zu diesem Zeitpunkt ausgebracht werden, die Stängel gut anhäufen, das gibt den Pflanzen zusätzlichen Halt. Da Feuerbohnen erst spät im Jahr ausgebracht werden ist zu überlegen ob das Beet mit Vorkulturen wie Salat oder Radieschen bestückt wird, bevor die Bohnen gepflanzt werden.

Feuerbohnen benötigen Rankhilfen, es können Stäbe, Seile, Bögen oder auch Zäune benutzt werden, Hauptsache ist, die Pflanzen können sich daran emporranken. Durch die hübschen orange-roten Blüten kann die Feuerbohne auch gut als Zierpflanze auf dem Balkon oder als Sichtschutz angebaut werden.

Anbau & Aussaat

An jeder Rankhilfe werden 4-6 Pflanzen eingesetzt; es sollte ein sonniger, windgeschützter Standort gewählt werden. Feuerbohnen wachsen gut auf einem kalkhaltigen bis neutralen Boden, die Pflanzen werden bis zu drei Meter hoch. Da sie sogenannte Schwachzehrer sind, können sie den zum Wachstum notwendigen Stickstoff mit an den Wurzeln befindlichen Knöllchenbakterien selber aus der Luft binden. Ein lockerer Boden ohne Staunässe ist daher auch für den Anbau sehr wichtig, sonst können die Pflanzen sich nicht richtig entwickeln.

Da die Bohnen einen hohen Stickstoffgehalt im Boden erzeugen sollte fünf Jahre gewartet werden, bis auf derselben Stelle im Garten wieder Bohnen oder andere Leguminosen, z. B. Erbsen angebaut werden. Gute Nachbarn für Feuerbohnen im Garten sind Salat, Ringelblumen oder Tagetes sowie verschiedene Kohlarten. Nicht in direkter Nachbarschaft sollten Erbsen, Zwiebelgewächse und Fenchel stehen.

Feuerbohnen werden von Mitte Mai bis Mitte Juni direkt ins Freiland gesät. Um die Keimung zu beschleunigen, können die Samen vorher für ein bis zwei Tage in Wasser gelegt werden, damit sie das nötige Wasser aufnehmen können. Dann werden sie in den Boden gelegt, mit nur wenig Erde bedeckt und etwas angedrückt. Je nachdem, ob es sich um eine schwach oder starkwüchsige Sorte handelt, sind hierbei verschieden große Abstände zwischen den Samen einzuhalten. Nachdem der Samen gekeimt hat und daraus ein kleines Pflänzchen gewachsen ist, sollte dieses rundherum mit etwas Erde angehäufelt werden.

Besonders während der Keimung, aber auch in der Wachstumszeit braucht die Feuerbohne ausreichend Wasser und einen lockeren Boden, wo sie viel Sonne bekommt. Ab Juni beginnt die Feuerbohne zu blühen und es entwickeln sich die Bohnen, die am besten jung geerntet werden, weil sie sonst hart werden. Ihre Blütezeit kann bis in den September andauern und die Erntezeit beginnt bei den meisten Sorten im August. Die Feuerbohne wird bei uns als einjährige Pflanze kultiviert und daher in jedem Jahr neu ausgesät, in wärmeren Regionen kann sie aber auch mehrjährig sein.

Da die Feuerbohnen Stickstoff im Boden anreichern spielen sie auch bei der Fruchtfolge eine große Rolle. So können sie, nachdem der Boden durch Stark- und Mittelzehrer ausgelaugt wurde, gut gedeihen und regenerieren gleichzeitig die Erde für eine neue Fruchtfolge mit Stark- oder Mittelzehrer.

Die Bohne wurzelt tief, daher sollte beim Feldanbau auf einen lockeren Boden und beim Anbau auf dem Balkon auf eine ausreichende Gefäßtiefe geachtet werden.

Pflege

Wenn die Bohnenpflanzen die ersten Blüten bekommen, muss regelmäßig gegossen werden, sonst werden die Blüten abgeworfen und die Ernte ist dahin. Gelegentliches Düngen mit z.B. Brennesseljauche kann den Ernteertrag erhöhen. Um einen langen Erntezeitraum zu erreichen, sollten die Bohnen regelmäßig geerntet werden, nur dann setzt die Pflanze weiterhin viele neue Blüten an.

Feuerbohne - Phaseolus coccineus

Manche Sorten der Feuerbohne wachsen sehr stark, bilden Ranken, die mehrere Meter lang werden können und brauchen daher eine Kletterhilfe. Hierfür kann ein Gitter benutzt werden, das im Gemüsebeet aufgestellt wird, alternativ reichen aber auch Stangen oder Schnüre. Die nötige Stabilität kann bei Stangen am besten dadurch erreicht werden, dass man sie zeltförmig aufstellt. Ebenso gut kann aber auch ein Zaun, die Hauswand oder eine Gartenlaube mit dieser Pflanze begrünt werden, wo sie wegen ihrer Blüten sehr dekorativ wirkt und auch einen guten Sichtschutz bietet.

Schädlinge

Regelmäßig sollte auf Schädlingsbefall überprüft werden. Gerade junge Pflanzen werden gerne von Schnecken gefressen, hier sind geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen. In der Keimungsphase ist vor allem die Bohnenfliege zu beachten, die Maden bohren sich in den Keimling und zerstören ihn; die Keimblätter sterben ab. Regelmäßiges Wässern verhindert diesen Schädling. Später, bei den größeren Pflanzen, können schwarze Bohnenblattläuse vorkommen. Diese können mit den bekannten Hausmitteln wie Brennesseljauche oder Nützlingen bekämpft werden. Gegen bakterielle Erkrankungen (z.B. Fettfleckenkrankheit) sowie Pilzerkrankungen (z.B. Brennfleckenkrankheit) gibt es kein Mittel, betroffene Pflanzenteile sollten schnell entfernt und vernichtet werden.

Überwinterung

Feuerbohnen sind im Gegensatz zu Busch- oder Stangenbohne mehrjährig, jedoch wird die Feuerbohne in Europa meist als einjährige Pflanze kultiviert. Wer möchte kann die Wurzeln der Pflanzen im Herbst, ähnlich wie Dahlien, ausgraben und entweder in Sand oder Erde an einem kalten, dunklen Ort aufbewahren. Die Wurzeln dürfen über den Winter nicht komplett austrocknen. Nach dem Frost wieder ins Beet ausgebrachte Feuerbohnen haben oft einen höheren Ertrag.

Die Feuerbohne in der Küche

Gegessen werden von der Feuerbohne entweder die ganzen Schoten oder nur die Bohnenkerne. Die Hülsenfrüchte werden bis zu 25 Zentimeter lang, die Kerne sind nierenförmig und je nach Sorte weiß oder in verschiedenen Farben gescheckt und wirken daher auch auf dem Teller sehr dekorativ. Sie sind sehr nährstoffreich, dürfen aber wie auch viele andere Bohnensorten nur gekocht verzehrt werden, weil sie Lektine enthalten, die für den Menschen giftig sind. Diese Gifte werden bei einer Temperatur von mindestens 75° C zerstört. Besonders beliebt ist die Feuerbohne in der Steiermark, wo sie Käferbohne genannt wird. Dort ist der Käferbohnensalat, der mit Zwiebeln, Kürbiskernöl und Essig zubereitet wird, eine Spezialität.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, Feuerbohnen sind relativ leicht anzubauen, wenn man auf die richtige Bewässerung achtet. Egal ob im Beet oder auf dem Balkon, bieten sie neben leckeren Bohnen wunderschöne Blüten, die auch Bienen und Schmetterlinge anziehen.

Wichtiges auf einen Blick

  • Aussaat: Vorzucht im Haus ab Ende April, direkte Aussaat ins Beet ab Mitte Mai nach dem letzten Frost
  • Bodenbeschaffenheit: kalkhaltig bis neutral, keine Staunässe
  • Ernte: Juli bis Anfang Oktober
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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