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Affenschwanzbaum, Araukarie – Pflanzen, Pflege und Vermehrung

Die Familie dieses Baumes gehört zu den ältesten Baumfamilien der Erde, fossile Funde werden auf das Alter von 90 Millionen Jahren geschätzt. Der auch als Chilenische Tanne bezeichnete Baum hat Seltenheitswert und kann durchaus mehrere Jahrzehnte alt werden.

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Merkmale der Araukarie

Bei der chilenischen Araukarie handelt es sich um einen immergrünen Baum mit ganz besonders auffallenden „Zweigen“. Es sind vielmehr Blätter, die hart und ledrig und schuppenförmig angeordnet an den Zweigen, Ästen und am Stamm sitzen.

  • Diese Blätter haben ein dreieckiges Aussehen und sind ca. 3 cm lang. Sie sind scharf und spitz und haben an der Spitze einen braunen Dorn.
  • Die Rinde der Araukarie ist besonders gegen Feuer geschützt, so wie sie es in ihrer Heimat auch nötig hat. Sie ist bis zu 14 cm dick und hat eine graue bis anthrazitfarbene Farbe.
  • Der Affenschwanzbaum bildet männliche Zapfen aus, die eine Länge von ca. 6 cm erreichen können. Die weiblichen Zapfen sind rund.
  • Die Araukarie wird erst mit den Jahren schöner. In jungen Jahren sieht er noch sehr mager und dünn aus, erst im mittleren Alter wird seine Verzweigung immer dichter.
  • Bis zum hohen Alter bekommt der Affenschwanzbaum dann eine schirmförmige Krone.

Verbreitungsgebiet

Die chilenische Aurakarie stammt aus der Region der Anden in Chile, auch in Argentinien und Patagonien kommt sie vor. Bei der Araukarie handelt es sich um einen immergrünen Baum, der in seiner Heimat in Höhenlagen bis zu 1.700 m. ü. d. M, vorkommt. Bei uns kann die Araukarie nur in milden Regionen den Winter gut überstehen. Der Affenschwanzbaum wird auch auf den Britischen Inseln kultiviert, hier besonders wegen der exotischen Schönheit, die der Baum vermittelt. Hier ist er nicht von der Abholzung bedroht, im Gegensatz zu seiner Heimat, wo er zum Hausbau, zum Bau von Booten und auch von Brücken genutzt wird. Eine weitere Besonderheit stellt der Baum bei den Indiostämmen in Chile dar. Sie verwenden seine Samen als Nahrungsmittel, besonders über die Wintermonate ist es oft die einzige Nahrungsquelle, die die Menschen vom Stamm der Mapuche über den Winter rettet.

Standort

Wer gerne einen Affenschwanzbaum in seinem Garten oder im Kübel heranziehen möchte, sollte einige Dinge wissen. Der Standort sollte für diesen Baum einen guten, durchlässigen Boden aufweisen. Er sollte gleichmäßig feucht sein und ordentlich Nährstoffe haben. Wenn der Garten in einer Region mit strengen Frösten liegt, muss die Araukarie einen Winterschutz bekommen. Grundsätzlich ist dieser ab Temperaturen von -5 °C notwendig.

Tipp:

Winterschutz aus Strohmatten, Reisig oder ander organische Materialien verwenden.

Der Wind ist im Winter oft schlimmer als kalte Temperaturen. Er trocknet nicht nur die Zweige von Bäumen aus, sondern auch das Erdreich. Außerdem kann die Sonne im Winter sehr warm werden und ihren Beitrag dazu leisten, dass die Araukarie es schwer hat. Die Erde sollte deshalb ebenfalls gegen Kälte und Wind geschützt werden. Dies geschieht mit einer dicken Mulchschicht. Wenn der Affenschwanzbaum älter wird, steigt auch die Abhärtung gegen winterliche Einflüsse.

Schmucktanne - Araucaria araucana - Andentanne

Der Standort kann sonnig sein, der Boden darf auf keinen Fall Staunässe zeigen. Abgesehen von Pilzinfektionen können noch andere Krankheiten dazu führen, dass der Baum schwächelt. Der richtige Standort mit den gewünschten Bodenverhältnissen sollte sorgfältig ausgewählt werden, weil es nach Jahren nicht mehr möglich ist, die Araukarie zu verpflanzen. Er bildet nach der Umpflanzung nur sehr wenige neue Wurzeln aus, die ihm ein Anwachsen erleichtern würden. Wenn man es dennoch versuchen möchte, sollte das im frühen Frühjahr oder im späten Herbst durchgeführt werden.

Araukarie pflanzen

Um stolzer Besitzer einer Araukarie zu werden, kann man eine kleine Pflanze in die Erde setzen, oder die Nachzucht durch Samen vornehmen. Araukarien sind relativ leicht zu vermehren. Bei der Anzucht durch Samen sollte darauf geachtet werden, dass die geernteten Samen sofort in die Erde kommen. Trocknen sie erst einmal aus, ist der Erfolg der Vermehrung nicht so gut. Wenn eine Zeit überbrückt werden muss, können sie im feuchten Sand in der Plastikfolie geschützt im Kühlschrank gelagert werden. Kleine Pflänzchen können hell und um etwa 15 °C überwintern.

Tipp:

Der Affenschwanzbaum wächst sehr langsam.

Die Samen sollten mit der Spitze nach unten und bis zur Hälfte in „Kokohum“ oder ersatzweise in mit Sand angemischte Anzuchterde gesteckt werden. Danach werden sie befeuchtet und abgedeckt und bleiben nun für 3-4 Wochen kühl stehen. Das kann im Kühlschrank oder in einem Kalthaus geschehen. Die Keimtemperatur sollte 20 °C nicht übersteigen und nicht unter 15 °C abfallen. Sie sollten feucht, aber nicht nass gehalten werden. Nach der Kältephase werden die Sämlinge vereinzelt. Die Erde sollte nie ganz austrocknen.

Schädlinge

Bei zuviel Bodennässe können die Nadeln gelbe und braune Verfärbungen annehmen. Durch den zu nassen Boden können Pilzerkrankungen entstehen, die die Wurzeln zum Absterben bringen. Allerdings gibt es auch andere Pilze im Boden. Ein gut durchlässiger und nicht zu nasser Boden ist sehr wichtig. Außerdem sollte die Araukarie im Abstand von 14 Tagen mit Dünger versorgt werden.

Wissenswertes in Kürze

Der Affenschwanzbaum ist ein bizarres Gewächs, ein Baum, den man immer häufiger in unseren Gärten sieht. Man nennt ihn auch Schmucktanne oder Andentanne. Die meisten dieser Bäume sind nicht so groß wie ihre Artgenossen in Chile und Argentinien. Die Familie der Araucaria ist eine der ältesten Baumfamilien der Welt. Der Affenschwanzbaum wächst sehr langsam und kann sehr alt werden. Die Araukarie ist immergrün.

  • Der Affenschwanzbaum mag einen vollsonnigen hellen Platz. Am besten wirkt der Baum als Solitär, ohne Bepflanzung ringsum.
  • Das Pflanzsubstrat sollte feucht, aber durchlässig, mäßig nährstoffreich und leicht sauer sein.
  • Während der Hauptwachstumszeit muss der Baum ausreichend und regelmäßig gegossen werden. Man wartet aber immer, bis die oberste Erdschicht gut abgetrocknet ist.
  • Der Baum ist empfindlich gegen Staunässe. Das ist besonders wichtig, solange man ihn im Kübel hält. Eine Drainage am Topfboden ist empfehlenswert.
  • Die Araukarie kommt besser mit Trockenheit als mit Nässe zurecht. Solange der Baum im Kübel steht, sollte man alle zwei bis drei Wochen mit Flüssigdünger düngen.
  • Junge Bäume vertragen unsere Winter nicht so gut. Sie benötigen einen Winterschutz.
  • Die ersten 4 bis 5 Jahre macht es sich deshalb gut, den Baum in einem großen Kübel zu kultivieren. Danach kann er ausgepflanzt werden.
  • Ältere Bäume vertragen bis -15 ˚C, maximal bis -20 ˚C, aber nicht über längere Zeit. Araukarien sind bei Frost empfindlich gegen Wintersonne.
  • Den Affenschwanzbaum kann man durch Samen selbst ganz leicht heranziehen. Was man beachten sollte ist, dass die Samen nicht austrocknen dürfen. Man sollte also sofort nach dem Reifen aussäen.
  • Muss man die Samen lagern, dann am besten in feuchtem Sand in Plastikfolie im Kühlschrank, aber nicht lange! Die Sämlinge werden hell und bei etwa 15 ˚C überwintert.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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