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Friesenwall selber bauen | Kosten für einen Friesenwall

Einen Friesenwall selbst zu bauen, erfordert Muskelkraft und Geduld. Die Planung ist ein wichtiger Arbeitsschritt, damit Sie beim Bau nicht plötzlich ohne Material dastehen. Mit dieser Anleitung können Sie sich einen ersten Überblick über die möglichen Gesamtkosten für das Projekt verschaffen. Abweichungen sind allerdings möglich, denn die Preise für Baumaterialien variieren je nach Unternehmen.

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Der Begriff Friesenwall

Diese Art von Mauer hat ihre Wurzeln in Friesland. Das Marschland prägt weite Teile der Region und bietet den Menschen kaum Möglichkeiten zur Gewinnung von Baumaterialien. Im offenen Land ist Holz selten und auch Steinbrüche gibt es in der norddeutschen Region nicht. Um eine Grundstücksabgrenzung zu bauen, behalfen sich die Menschen anderer Materialien aus der Natur. Sie nutzten Findlinge und Geröll von den Feldern und schichteten die Steine zu einer Mauer auf, die etwa hüfthoch gebaut wurde. Damit die Steine in ihrer Lage blieben, wurde Erde in die Zwischenräume geschüttet. Diese Natursteinmauer hat sich bis heute durchgesetzt und findet in ganz Deutschland Liebhaber, denn ein Friesenwall bietet viele Vorteile:

  • Unikatcharakter, denn Steine variieren in Form, Größe und Farbe
  • bietet Lebensräume für trockenheitsliebende Tier- und Pflanzenarten
  • urtümliche Ästhetik
  • natürliches Kunstwerk
  • überschaubare Kosten durch Wiederverwendung von Materialien aus dem Garten

Anleitung zum Bauen

Überlegen Sie, ob Sie bestimmte Materialien für die Natursteinmauer auf Ihrem Grundstück finden. Beim Aushub großer Gruben fällt viel Erdmaterial an, das sich perfekt für die Befestigung der Mauer eignet. Kosten für Unternehmen können eingespart werden, wenn Sie sich selbst an den Bau der Mauer wagen.

Fundament

Friesenwall Fundament

Die Natursteinmauer benötigt keine feste Grundlage. Es genügt, wenn Sie ein Bett aus Kies oder Sand mit einer Dicke von 20 Zentimeter anlegen. Die Breite richtet sich nach der gewünschten Ausdehnung der Mauer. Üblich sind Maße zwischen 80 und 100 Zentimetern. Heben Sie eine 20 Zentimeter tiefe Grube in entsprechender Länge und Breite aus und befüllen Sie diese mit Sand. Das Sandbett wird gut verdichtet, bevor Sie den Aushub mittig auf dem Sandbett verteilen. Wenn Sie einen zehn Meter langen und einen Meter breiten Wall errichten, benötigen Sie etwa 3,2 Tonnen Sand. Hier müssen Sie mit diesen Kosten für den Kauf von Sand rechnen:

  • Preis pro Tonne: 15 bis 20 Euro ohne Lieferung
  • Gesamtkosten: 48 bis 65 Euro

Randsteine setzen

Friesenwall Randsteine setzen

Die Randbefestigung besteht aus großen Steinen, die idealerweise eine spitze Seite haben. Nutzen Sie hierfür die größeren Steine mit einem Durchmesser von 50 Zentimeter. Das kleinere Material dient später zum Aufbau der Mauer. Setzen Sie die Spitze nach unten und klopfen Sie die Steine mit einem Setzhammer fest. Bei dieser Maßnahme wird der Boden rund um die Steine verdichtet. Wenn Sie keine eigenen Steine aus dem Boden Ihres Grundstücks holen können, besorgen Sie sich das Material beim Baustoffhandel oder im Fachmarkt. Für einen Quadratmeter benötigen Sie etwa eine halbe Tonne Steine. Je nach Gesteinsart kommen unterschiedlich hohe Kosten auf Sie zu:

  • Porphyr: 50 Euro pro Tonne
  • Granit: zwischen 55 und 100 Euro je Tonne
  • Dolomit und Basalt: 65 bis 120 Euro pro Tonne

Erde auffüllen

Friesenwall Erde auffüllen

Nachdem Sie die Umrandung gesetzt haben, wird der Innenraum mit Erde aufgefüllt. Sie gibt den Steinschichten, die Sie später leicht nach innen versetzt aufschichten, zusätzlichen Halt. Wenn die Erde aus den Zwischenräumen herausrieselt, sollten Sie das Material etwas befeuchten. Mit einem Hammerstiel verdichten Sie die Erde zwischen den Steinen. Der Aushub aus der Grube reicht nicht aus, um eine 80 Zentimeter hohe und zehn Meter lange Mauer vollständig mit Erde zu befüllen. Daher sollten Sie sich zusätzliche Säcke mit Erde aus dem Baumarkt besorgen.

  • Preis pro Quadratmeter: drei bis vier Euro
  • Gesamtkosten: 20 bis 30 Euro

Mauer aufschichten

Friesenwall Mauer aufschichten

Langsam entwickelt sich die Mauer, indem Sie nacheinander Steine aufschichten und den Innenraum mit Erde befüllen. Der Friesenwall ist am Ende leicht nach innen geneigt. Diese Form bietet der Mauer eine hohe Stabilität und überschüssiges Regenwasser kann über das Gefälle zum Boden ablaufen. Setzen Sie an allen Ecken der Mauer einen Holzstab in den Boden und spannen Sie eine Schnur zwischen den Stäben. Diese wird im Winkel von 15 Grad zur grundlegenden Steinschicht ausgerichtet, sodass Sie die Neigung des Walls immer im Auge behalten. Nachdem Sie die gewünschte Höhe erreicht haben, werden die letzten Steine auf das obere Plateau der Mauer gesetzt.

Tipp:

Sie können auch Rollrasen zwischen den einzelnen Steinschichten auslegen, um die Erde im Inneren zu befestigen. Schneiden Sie schmale Streifen und legen Sie diese in die vertikalen und horizontalen Fugen.

Anleitung zum Bepflanzen

Bei der Bepflanzung der Mauer können Sie Ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Trockenmauern kommen sowohl mit niedrigen Bodendeckern als auch mit höher wachsenden Sträuchern oder Rosen gut zur Geltung. Da diese Lebensräume besonders exponiert sind, müssen Sie die Pflanzen während der Anwachsphase regelmäßig gießen.

Längsseiten

Bei der Bepflanzung der Mauerseiten sollten Sie berücksichtigen, wie viel Niederschlag die Pflanzen an ihren Wuchsorten abbekommen. Setzen Sie trockenheitsverträgliche Bodendecker an Schrägen, die kaum Regen abbekommen. Ideale Pflanzen für diese Bereiche sind Hornkraut, Fetthenne, Mauerpfeffer und Felsenmispel. Die Seite, die häufiger dem direkten Niederschlag ausgesetzt ist, wird mit feuchtigkeitsliebenden Kriechpflanzen verschönert. Hier fühlt sich die Vogelmiere besonders wohl.

Hinweis:

Nutzen Sie einen Blumenzwiebelpflanzer, um ein Loch in das Substrat zwischen den Steinen zu bohren. Mit diesem Hilfsmittel kommen Sie tief genug in das Innere der Mauer, ohne dass zu viel Erde aus den Zwischenräumen rieselt.

Mauerplateau

Friesenwall bepflanzen

Befüllen Sie die Steinfugen auf der Mauer mit einem Gemisch aus Sand und Erde und bewässern Sie das Substrat gründlich, damit es sich setzt. Hierbei ist Vorsicht geboten, da das Material leicht weggeschwemmt wird. Auf dem Plateau fühlen sich trockenheitsliebende Bodendecker, Gräser und Polsterstauden besonders wohl. Ein Arrangement aus Steinbrech, Sauerampfer, Mauer-Zimbelkraut und Hauswurz sorgt für bunte Farben und bietet Schmetterlingen und Insekten eine wertvolle Nahrungsquelle. Sie können auch mediterrane Gewürzkräuter oder wärmeliebende Gemüsesorten auf die Mauer setzen. Die Kosten für die Bepflanzung variieren je nach Artenauswahl. Wenn Sie vorgezogene Pflanzen auf die Mauer setzen, sind die Gesamtkosten für einen Meter etwas höher als im Vergleich zur Aussaat von Samen.

  • Preis für Bepflanzung pro Meter: zwischen fünf und zehn Euro
  • Gesamtkosten für zehn Meter: 50 bis 100 Euro
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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