Hecken übernehmen im heimischen Garten allerhand Aufgaben. Große Exemplare bieten kleinen Säugetieren und Vögeln einen perfekten Lebensraum, schützen vor Wind sowie vor neugierigen Blicken und dienen als natürliche Begrenzung. Kleinere Hecken werten als gestalterisches Element das grüne Wohnzimmer optisch auf. So lassen sich mit ihnen Beete einteilen, Teilbereiche im Garten abgrenzen oder eine Sitzgelegenheit umranden. Zum Pflanzen eignen sich geschnittene Hecken. Diese sind nicht nur preiswert, sondern auch langlebig.
Die Wahl der Pflanzen
Die Auswahl an Heckenpflanzen im Fachhandel ist groß. Da ist es nicht immer einfach, auf Anhieb geeignete Pflanzen zu finden. Bei der Pflanzenwahl kommt es auf die Standortbedingungen an. Stehen die Pflanzen an einem vollsonnigen Plätzchen, im schattigen Bereich oder beides? Auch die Frage nach den Bodenverhältnissen ist ausschlaggebend. Es gibt unter den Gehölzen Sorten, die bereits hier hohe Ansprüche stellen und andere, die auf fast jedem Boden gedeihen. Ein weiterer Punkt ist der Arbeitsaufwand. Schnell wachsende Hecken müssen ein- bis zweimal im Jahr geschnitten werden. Wer darauf verzichten möchte, wählt langsam wachsende Hecken. Und letztlich spielt die Optik eine entscheidende Rolle bei der Auswahl der Heckenpflanzen.
Beliebteste Heckenpflanzen
Soll es eine immergrüne Hecke sein, die auch im Winter Akzente im Garten setzt? Oder doch lieber eine Variante, die Laub abwirft oder die mit ihren farbenfrohen Blüten bezaubert? Zu den beliebtesten Heckenpflanzen zählen Sorten wie Liguster, Eibe, Scheinzypresse, Thuja, Kirschlorbeer oder die Hainbuchenhecke. Jede Heckenpflanze hat ihre eigenen Vor- und Nachteile.
Der richtige Zeitpunkt zum Anpflanzen
Heckenpflanzen sollten in der Regel im Spätherbst

Damit die Hecke auch zum Hingucker wird, ist eine sorgfältige Vorbereitung notwendig. Dazu gehört die Erstversorgung der Heckenpflanzen. Wurzelnackte Heckenpflanzen sollten bis zu 24 Stunden vor dem Pflanzen in Wasser gestellt werden. Bei Container- oder Ballenpflanzen wird der Topf vor dem Anpflanzen so lange in Wasser getaucht, bis keine Bläschen mehr aufsteigen. Kann die Hecke nicht umgehend gepflanzt werden, ist es ratsam, die Pflanzen in großes Erdloch zu stellen, mit Erde zu bedecken und mit Wasser einzuschwemmen.
- Pflanzgraben ausrichten und ausheben
Pflanzgraben mithilfe einer Richtschnur ausrichten. Wer keine Richtschnur zur Hand hat, nutzt eine Wäscheleine, die auf zwei Pflöcken aufgewickelt wird, und spannt diese als Leine kurz über den Boden. Pflanzgraben etwa 30 cm tief und 50 cm breit ausheben und mit reifem Kompost anreichern. Alternativ dazu kann der Boden mit einer Motorfräse aufgelockert und reifer Kompost eingearbeitet werden. Durch die Komposterde verbessert sich der Wasser- und Lufthaushalt im Wurzelbereich. Zudem wird die Wurzelbildung gefördert.
- Pflanzabstände
Mittels einer Bambusstange
- Anpflanzen
Die Pflanzen werden entlang der Richtschnur und mit passendem Abstand in den Pflanzgraben gesetzt. Beim Anpflanzen ist darauf zu achten, dass der Topfballen der Hecke mit dem Boden eine Ebene bildet.
- Verschließen und Wässern
Die angereicherte und ausgehobene Erde wird im nächsten Arbeitsschritt wieder in den Pflanzgraben gefüllt. Dabei die Pflanze etwas rütteln, damit keine Hohlräume zwischen den Wurzeln entstehen. Erde mit Gefühl festtreten und Gießrand formen. Anschließend müssen die Wurzeln regelrecht eingeschlämmt werden.
- Rindenmulch auftragen
Ist das Wasser vollständig versickert, wird die Erde erneut etwas aufgelockert. Zum Abschluss werden die Wurzelballen mit einer dicken Schicht Rindenmulch abgedeckt. Dadurch trocknet der Boden nicht aus und die jungen Heckenpflanzen sind vor Frostschäden geschützt. Außerdem ist Rindenmulch sehr hilfreich gegen Unkraut.Pflegetipps für Hecken
Ob nun Laub abwerfende Heckenarten wie Liguster oder Rotbuche oder die immergrünen Arten wie Feuerdorn, Konifere oder Kirschlorbeer - eines haben alle gemeinsam. Dekorative Heckenpflanzen möchten gepflegt und regelmäßig geschnitten werden. Ein Schnitt dient nicht allein dafür, dass die Hecke blickdicht bleibt, schneller wächst oder immer mehr verzweigt. Auch wird der Hecke durch den Heckenschnitt eine Form verliehen, die wunderschöne Akzente im Garten setzen kann - vorausgesetzt man kann es. Wer die Hecke zurückschneiden möchte, sollte dies im Frühjahr erledigen. Mitte März bietet sich hier an, denn er liegt vor dem Austrieb der Pflanze. Ein späterer Rückschnitt sollte nicht erfolgen, denn Hecken bieten vielen Vogelarten einen Brutplatz. Der zweite Rückschnitt erfolgt dann in den Monaten von August bis Oktober.
Zu beachten ist nur, dass der Schnitt trapezförmig geschieht. Das heißt, an der Basis breit und nach oben hin schmaler. So bleibt die Hecke auch im unteren Bereich dicht und bekommt das nötige Sonnenlicht zum Wachsen. Von März bis Ende September kann der Formschnitt durchgeführt werden. Bitte nicht später schneiden, da sonst die ersten Nachtfröste zarte Triebe schädigen können. Alles in allem gestaltet sich das Pflanzen von Hecken mit den oben erwähnten Arbeitsschritten ebenso einfach wie die Pflege. Wichtig ist nur, dass der vorgeschriebene Grenzabstand und der Schnitttermin eingehalten werden. Mit dem entsprechenden Werkzeug kann auch bei der Pflege der Hecke nichts mehr im Weg
Wissenswertes zum Hecken pflanzen in Kürze
Bei neuangelegten Hecken auf fruchtbaren Ackerböden kann eine Aushagerung des Bodens sinnvoll sein, um schnellwüchsige nährstoffliebende Arten zu unterdrücken und um einen wesentlich artenreicheren Bestand von seltenen Spezialisten zu fördern. Das Schnittgut der jährlichen Mahd und des Gehölzrückschnitts muss dabei über mehrere Jahre entfernt werden. Ansonsten sollte das Schnittgut am Ort bleiben, um die Entstehung von Streu, Moder- und Rohhumushorizonten und von Totholz zu fördern.
Zur Neuanlage von Hecken werden seit Beginn der 1990er Jahre besonders so genannte Benjeshecken propagiert. Das Prinzip der Benjeshecken besteht darin, Hecken nicht durch Neuanpflanzungen, sondern durch den Sameneintrag von Vögeln aufzubauen. Dazu wird Gehölzschnitt streifenförmig abgelegt und nach einem meist Brennnesselreichen Krautstadium setzt eine Verbuschung ein. Der Vorteil besteht darin, dass diese Form der Anlage kostengünstig ist und heimisches Saatgut durch Vögel eingebracht wird. Nachteilig ist, dass sich besonders Sträucher aus ausschlagfähigem Gehölzverschnitt wie etwa Brombeeren durchsetzen. Während auf diese Weise ein positiver Einfluss auf Vogelwelt, Kleinsäuger und Insekten erzielt werden kann, ist die Benjeshecke für den botanischen Artenschutz eher bedeutungslos. Als sinnvoller hat es sich erwiesen, Benjeshecken durch Gehölzanpflanzungen zu ergänzen.
Tipps zur Pflanzung
- Bei der Heckenpflanzung empfiehlt sich meist der Aushub eines Pflanzgrabens in doppelter Breite und Tiefe des Pflanzenwurzelballens
- Mischen Sie den Aushub bei schweren Böden mit Sand oder Lavagranulat und arbeiten Sie etwas organischen Dünger mit ein (z.B. Kompost oder Hornspäne)
- Pflanzen von Laubhecken um 1/3 bis 1/2 einkürzen - Nadelgehölze nur auf einheitliche Höhe kappen
Verteilen Sie die Gehölze gleichmäßig im Pflanzgraben, so dass sich die Seitentriebe gerade berühren
- Beim Auffüllen des Pflanzgrabens die Pflanzen rütteln und Erdgemisch gut antreten, um Hohlräume zu vermeiden
- Gießwall anlegen und Pflanzen gut angiessen
- Pflanzbereich mit Rindenmulch abdecken, um schnelles Austrocknen des Bodens zu vermeiden.
Heckenpflanzen, die sich für den Garten eignen sind unter anderem: