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Kirschlorbeer hat braune Blätter – was tun?

Kirschlorbeer

Kirschlorbeer ist ein immergrünes Gewächs, welches auch im Winter seine dunkelgrüne Laubpracht nicht ablegt. Prunus laurocerasus gilt als überaus robust und kann vielseitig im Garten eingesetzt werden. Häufig weisen die Ziergehölze im Frühjahr braune Blätter auf, was viele Hobbygärtner verständlicherweise verzweifeln lässt. Doch anders als häufig vermutet ist das welke Laub nicht auf einen Pilzerreger oder eine Krankheit zurückzuführen. Viel mehr sind Frost oder auch Trockenheit die Verursacher der braunen Blätter. Mit einfachen Mitteln können Sie Ihre Pflanzen bedingt davor schützen.

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Beliebte Hecken- und Solitärpflanze

Kirschlorbeer ist aufgrund seines schnellen und dichten Wuchses eine begehrte Heckenpflanze. Innerhalb kurzer Zeit schottet das Gehölz den Garten vor den neugierigen Blicken von außerhalb ab. Dieser Schutz geht auch im Winter nicht verloren, denn die den Rosengewächsen angehörende Pflanze besitzt immergrünes Laub. Aufgrund der lorbeerähnlichen Blätter wurde dem Gewächs der deutsche Name „Lorbeerkirsche“ bzw. „Kirschlorbeer“ verpasst. Von einem Verzehr der Steinfrüchte oder anderer Pflanzenteile wird allerdings dringlichst abgeraten. Im Jahr 2013 wurde Prunus laurocerasus, syn.: Laurocerasus officinalisist zur Giftpflanze des Jahres ernannt. Bis auf seine Blattform hat Kirschlorbeer selbst nichts mit den richtigen Lorbeerarten zu tun.

Von Lorbeerkirschen sind weit über 20 verschiedene Zuchtformen und -Arten im Fachhandel erhältlich, welche sich besonders in der Wuchshöhe und -Geschwindigkeit unterscheiden. Doch auch beim Thema „Frosthärte“ gibt es Unterschiede. Während einige der immergrünen Arten nur in wintermilden Regionen problemlos kultiviert werden können, kommen andere selbst mit zweistelligen und lang anhaltenden Minustemperaturen zurecht. Werden die Bedürfnisse und Anforderungen der jeweiligen Kirschlorbeeren-Art nicht oder nur unzulänglich erfüllt, leiden die Gesundheit und auch das Wachstum des Ziergehölzes darunter. Pilzerreger, Schädlinge und auch andere Mangelerscheinungen sind ebenfalls häufig die Folge. Viele Hobbygärtner beklagen, dass ihre einstmals blickdichte Kirschlorbeeren-Hecke vermehrt braune Blätter aufweist. Mit nur wenig Aufwand können Sie Ihren Pflanzen zu ihrer alten Pracht verhelfen.

Braune Blätter am Kirschlorbeer

Lorbeerkirsche

Immergrüne Gehölze gelten als pflegeleicht und robust. Jedoch dürfen die Pflanzen keinesfalls komplett sich selbst überlassen bleiben, auch nicht in der kalten Jahreszeit. Braune Blätter am Ziergehölz treten oft nach einem langen oder strengen Winter auf und sind häufig auf einen Frostschaden zurückzuführen. Doch auch eine mangelhafte Versorgung mit Wasser kann braune Blätter und Verfärbungen hervorrufen. Besonders stark treten die Symptome ab Februar auf, wenn die Kraft der Sonne langsam zunimmt, die Wurzeln der Pflanze aber durch den gefrorenen Boden noch kein Wasser aufnehmen können. Die unschönen Stellen lassen sich im März und April rasch entfernen:

  • Abgestorbene Triebe bis zum lebenden Gewebe einkürzen.
  • Braune Blätter vorsichtig entfernen.
  • Im Frühjahr können Sie einen starken Rückschnitt vornehmen.
  • Verwenden Sie ausschließlich mechanisches Werkzeug.

Verzichten Sie auf motorisierte Garten- bzw. Heckenscheren. Denn bei dieser Art des Rückschnitts erleiden auch gesunde Blätter massiven Schaden, das äußere Erscheinungsbild des Ziergehölzes leidet enorm darunter. Braune Blätter am Kirschlorbeer sind unschöne Begleiterscheinungen bei einer falschen Kultivierung der Pflanzen. Auch wenn sich die abgestorbenen Blätter und Triebe rasch entfernen lassen, so sollten Sie doch der Ursache auf den Grund gehen.

Tipp:

Wuchsfreudige Kirschlorbeer-Arten können bis zu 2/3 eingekürzt werden. Das regt die Pflanze auch zu einem buschigen Austrieb an.

Die richtige Pflege

Lorbeerkirsche

Braune Blätter bei den immergrünen Ziergehölzen sind ein Ärgernis, jedoch selten ein Grund zur Besorgnis. Um jedoch im Frühjahr nicht immer zur Schere greifen zu müssen, sollten Sie einige Vorkehrungen treffen. Einige Sorten des Kirschlorbeers können mühelos -20°C über sich ergehen lassen, ohne dass erkennbare Schäden an den Pflanzen auftreten. Das Zusammenspiel von Sonne, Wind und Frost birgt jedoch für empfindliche Sorten ein hohes Risiko. Verzichten Sie auf Spontankäufe, denn die Kirschlorbeeren-Art sollte nicht nur Ihren eigenen Anforderungen erfüllen, sondern auch problemlos zu den vorherrschenden, klimatischen Verhältnissen passen.

Winterharte Sorten

  • Prunus laurocerasus Caucasica: Erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 2,50 Metern. Schnell wachsende Sorte mit einem Zuwachs von etwa 50 Zentimetern pro Jahr.
  • Prunus laurocerasus Cherry Brandy: Eher breit wachsende Kirschlorbeeren Art, erreicht eine maximale Höhe von etwa 1 Meter. Die Wuchsbreite schwankt zwischen 2 und 3,5 Metern.
  • Prunus laurocerasus Herbergii: Beliebte, winterharte Sorte. Die Wuchshöhe beträgt etwa 3 Meter.

Eine weitere Möglichkeit, um kostengünstig an eine robuste Sorte von Lorbeerkirsche zu gelangen: Machen Sie einen Rundgang durch die Nachbarschaft und halten Sie die Augen offen nach älteren Kirschlorbeer-Gewächsen. Am äußeren Erscheinungsbild erkennen Sie, ob die Pflanzen Probleme mit dem Klima haben. Fragen Sie nach einem oder mehrere Ableger bei gesunden Ziergehölzen. Pflanzen Sie die Gewächse wenn möglich an einem windgeschützten Standort.

Vorbeugende Maßnahmen

Auch winterharte Sorten von Prunus laurocerasus sind nicht vollständig vor braunen Blättern gefeit. Meist liegt hier ein Schaden durch Trockenheit vor. Anders als sommergrüne Pflanzen benötigen Gewächse mit einem immergrünen Laubkleid ganzjährig eine mäßige Versorgung mit Wasser. Gegossen werden sollte an frostfreien Tagen, was besonders in der kalten Jahreszeit häufig ein Problem ist. Treffen Sie bereits im Herbst Vorkehrungen, um das Gießen auch im Winter zu ermöglichen:

  • Den Boden – auch bei Heckenpflanzen – ausreichend auflockern.
  • Eine 3 bis 4 Zentimeter dicke Schicht aus Rindenmulch ausbringen.
  • Vor dem ersten Frost die Pflanzen kräftig wässern.

Auch Kompost ist gut dafür geeignet, um das Erdreich vor dem Durchfrieren zu schützen. Das Material zersetzt sich langsam, neben der Wärmeproduktion gibt es auch wichtige Nährstoffe an den Boden ab. Diese nutzt der Kirschlorbeer, um im zeitigen Frühjahr kraftvoll neu auszutreiben.

Lorbeerkirsche

Die beste Pflanzzeit für immergrüne Gewächse ist im Spätsommer bzw. Frühherbst. Auch dabei können Sie direkt Vorsorgemaßnahmen ergreifen, um die jungen Gehölze sicher durch den ersten Winter zu bringen. Lockern Sie den Boden ausreichend auf und füllen Sie in das Pflanzloch eine etwa 10 Zentimeter dicke Schicht aus halb-reifem Kompost. Halten Sie einen ausreichenden Mindestabstand zwischen den einzelnen Kirschlorbeer-Pflanzen ein. Denn dann konkurrieren die Gewächse nicht untereinander um Wasser und Nährstoffe. Zwischen September und März darf die immergrüne Pflanze übrigens nicht künstlich gedüngt werden. Auch wenn der Wurzelballen nicht austrocknen darf und deswegen regelmäßiges Gießen notwendig ist, sieht es bei Mineralstoffen anders aus. Im Winter sind die Gewächse nicht in der Lage, den Dünger optimal zu verwerten, Schäden an den ober- und unterirdischen Pflanzenteilen können auftreten.

Fazit

Kirschlorbeer ist eine dekorative Pflanze, welche unter den richtigen Standort- und Pflegebedingungen überaus robust und wuchsfreudig ist. Trotz aller Sorgfalt und Vorsichtsmaßnahmen lassen sich jedoch besonders während eines harten Winters Schäden durch Trockenheit und Kälte fast nicht vermeiden Selbst die frostbeständigen Arten des Kirschlorbeers leiden darunter. Treffen Sie Vorsorge und reduzieren Sie die Beschädigung. Braune Blätter an der Lorbeerkirsche lassen sich zudem schnell und problemlos mit einer Schere entfernen. Ein falscher Rückschnitt ist dabei fast nicht möglich, denn kahle Stellen an der Pflanze werden schnell durch das rasante Wachstum des Ziergehölzes verdeckt.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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