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Beton entsorgen: wohin mit Betonbruch?

Betonieren verspricht Stabilität und Beständigkeit. Soll der Beton entfernt werden, muss er richtig entsorgt werden. Dies ist gar nicht so einfach, den nicht jede Betonart ist per se als Bauschutt deklariert.

Video-Tipp

Betone und Betonbruch

Betone sind mineralische Baustoffe, die auf verschiedenste Weise zum Einsatz kommen, wie zum Beispiel für Mauern, als Fundament oder als Waschbeton für den Gehweg im Garten. Betonbruch ist genau genommen der Sammelbegriff für Betonaufbruch und Betonabbruch, wobei Aufbruchmaterial im Straßenbau und Abbruchmaterial bei Umbau- oder Abbrucharbeiten von Bauwerken und Betonwaren anfällt.

Hinweis:

In der Umgangssprache werden die Begriffe Betonbruch und Betonabbruch synonym verwendet.

Beton entsorgen

Da in vielen Fällen ein Bauteil nicht nur aus Beton besteht, sondern der Baustoff mit Füllstoffen und Versteifungen versehen ist, wird beim Entsorgen des Betonbruchs nach der Beschaffenheit des Materials unterschieden:

  • unbewehrter / herkömmlicher Beton: keine Zusätze wie Armierungen oder Füllstoffe
  • bewehrte / armierte Betonarten: mit Metallstangen, Baustahlmatten oder Moniereisen zur Bewehrung versehen
  • Betonarten mit Kunststoffen
  • Betonarten mit giftigen Fasern wie zum Beispiel Asbest

Sind Sie sich unsicher, um welche Betonart es sich handelt, können Sie eine Betonanalyse durchführen lassen. Besteht Asbestgefahr, sollten Sie unbedingt vor Beginn der Arbeiten einen Test für Heimanwender machen und dabei Schutzkleidung, Schutzbrille und eine Atemschutzmaske (mindestens FFP2-Maske) tragen.

Hinweis:

Porenbeton, Gasbeton oder Ytong werden in der Umgangssprache oft als Betone bezeichnet. Entsorgungsunternehmen handhaben diese Materialien jedoch meist getrennt vom Betonabbruch.

Bauschutt und Gasbeton

Unbewehrter Beton

Betonabbruch ohne Füllstoffe oder Stahlarmierungen können Sie

  • in einem Bauschuttcontainer entsorgen oder
  • als reinen Bauschutt zum Wertstoffhof bringen.

Bei der Anmietung eines Abfallcontainers sollten Sie darauf achten, dass Sie für Betonabbruch einen Bauschuttcontainer buchen, da das Material wieder verwertbar ist und dementsprechend vom anderen Müll getrennt entsorgt werden muss. Halten Sie die vorgeschriebene Mülltrennung nicht ein, hat dies zur Folge, dass der Entsorger den gesamten Container sortieren muss, was zu erheblichen Mehrkosten führt.

Hinweis:

Kleinere Mengen Betonabbruch können auch im Baustellenmischabfall-Container entsorgt werden. Da der Anteil jedoch maximal 15 Prozent betragen darf, sollten Sie dies vorab mit dem Entsorger besprechen.

Kosten

Die Entsorgungskosten richten sich bei einem Mietcontainer

  • nach dem Fassungsvermögen (Kubikmeter),
  • der Mietdauer und
  • der Entfernung zum Auftragsort sowie von dort zum Wertstoffhof.

Steht der Container auf einer öffentlichen Fläche, kommen Kosten für Stellgenehmigung und Halteverbotsschilder hinzu. Da die reinen Mietpreise höchst unterschiedlich sind, sollten Sie in jedem Fall die Preise vergleichen. Dies lässt bei bundesweiten Anbietern einfach bewerkstelligen, indem Sie Ihre Postleitzahl auf der Webseite des Entsorgers eingeben. Bei regionalen Entsorgungsunternehmen lohnt sich oft ein Telefongespräch.

Tipp:

Manche Firmen bieten spezielle Tarife an, wenn es sich um reinen Betonabbruch handelt.

Ganz allgemein betrachtet, kostet ein Bauschuttcontainer mit

  • drei Kubikmetern zwischen 85 und 125 Euro pro Kubikmeter
  • fünf Kubikmetern zwischen 50 und 88 Euro pro Kubikmeter
  • sieben Kubikmetern zwischen 40 und 75 Euro pro Kubikmeter

Haben Sie die Möglichkeit, den Betonabbruch selbst beim Wertstoffhof zu entsorgen, senkt dies die Kosten erheblich. Denn die Recyclingstellen nehmen für zehn Liter zwischen drei und fünf Euro.

Bewehrte Betonarten

Bauschutt

Im Vergleich zu herkömmlichem Betonabbruch ist das Entsorgen von armierten Betonbruch deutlich komplizierter, denn die Bewehrungen müssen vom Entsorger vom Abbruch getrennt werden. Da dafür entsprechendes Gerät benötigt wird, nimmt nicht jedes Entsorgungsunternehmen bewehrtes Material an. Haben Sie diese Hürde überwunden, sollten Sie folgende Fragen vorab klären:

  • Dürfen bewehrter und unbewehrter Betonabbruch in denselben (Bauschutt)-Container?
  • Welche Größe (Länge x Breite x Höhe) darf ein Stück armierter Betonbruch maximal haben?
  • Welche Mächtigkeit darf die Bewehrung aufweisen?
Hinweis:

Da die Entsorgung für den Dienstleister aufwendiger ist, müssen Sie in der Regel mit höheren Kosten rechnen.

Betonarten mit Kunststoffen

Mit Kunststoffen versetzte Betone werden entweder deponiert oder recycelt. Da ihre Weiterverarbeitung jedoch aufwendig und kostenintensiv ist, werden sie getrennt behandelt und in der Regel nicht dem Bauschutt zugeordnet. Deshalb sollten Sie sich vorab über Kosten und Entsorgung informieren.

Betonarten mit giftigen Fasern

Bei Betonabbruch, der mit giftigen Fasern versetzt ist, greifen die gesetzlichen Bestimmungen der Asbest- und Giftstoffentsorgung. Daher darf das Material nur von zertifizierten Unternehmen entsorgt werden, die besondere Vorkehrungen für Abtransport, Lagerung und den Transport auf eine Sondermülldeponie treffen müssen. Die Entsorgungskosten sind entsprechend hoch.

Hinweis:

Mit asbesthaltigen Betonstrukturen müssen Sie rechnen, wenn es sich um Bauteile handelt, die vor dem Asbestverbot von 1993 errichtet worden sind.

Autor Heim-Redaktion

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