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Was ist Fließbeton | Eigenschaften & Anwendungen

Fließbeton

Beton mit verbessertem Fließvermögen ist unter dem Begriff Fließbeton bekannt. Herkömmlicher Beton wird dafür mit Fließmitteln angemischt. Bestimmte Eigenschaften werden dadurch verbessert, damit der Beton für spezielle Anwendungen nutzbar ist.

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Zusammensetzung

Was ist Fließbeton? Diese Frage kommt häufig auf, wenn nach dem passenden Betontyp für das eigene Projekt gesucht wird. Bei diesem Typ handelt es sich um klassischen Beton, der mit einem speziellen Fließmittel angemischt wird. Durch das Fließmittel wird der sonst zähflüssige Beton deutlich flüssiger und lässt sich einfacher gießen. Es gibt eine Vielzahl von Fließmitteln, die zum Anmischen geeignet sind. Dabei handelt es sich nicht um einzelne Stoffe, sondern fertige Produkte, die zusammen mit dem klassischen Beton angemischt werden, der aus den folgenden Inhaltsstoffen besteht:

  • Zement
  • Gesteinskörnung
  • Wasser

Fließmittel

Das Fließmittel wird in der Regel nach den Angaben des Herstellers dosiert. Am häufigsten wird von einer Menge von 0,2 bis zu drei Prozent ausgegangen. Mehr würde zu einem deutlich zu flüssigen Beton führen, der sich nur noch schlecht verarbeiten lässt. Geeignet ist die Nutzung von Fließmitteln für alle Konsistenzklassen von F1 bis F6, was Fließbeton recht vielseitig macht. Am häufigsten werden die Klassen F4 bis F6, die zu den fließfähigen gehören, mit Fließmitteln angesetzt. Es gibt unterschiedliche Grundstoffe, die für die Herstellung von Fließmitteln zum Einsatz kommen. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Effektivität. Zu den wichtigsten gehören:

  • Naphthalinsulfonat: oft genutzter Grundstoff
  • Ligninsulfonat: häufig in Verwendung mit anderen Grundstoffen
  • Polycarboxylatether: für High Performance-Fließmittel
Hinweis:

Die Zugabe von Fließmittel bis zur benötigten Konsistenz wird „Einstellen“ genannt.

Fließbeton

Eigenschaften

Aufgrund der Zusammensetzung verfügen Fließbetone über besondere Eigenschaften, die keine anderen Typen bieten können. Aus diesem Grund handelt es sich bei ihnen um hochspezialisierte Betone, dessen primäre Eigenschaft die Fließfähigkeit ist. Im Vergleich ist der Beton deutlich flüssiger und weicher, wodurch die Mischung leichter gegossen werden kann. Zur gleichen Zeit handelt es sich bei diesem Typ um selbstverdichtende Betone, da sie sich unabhängig von der verwendeten Menge schneller ausbreiten. Die weiteren Eigenschaften des Fließbetons sind abhängig vom Ausgangsbeton. Das heißt, die folgenden Punkte werden durch den Beton bestimmt, dem das Fließmittel beigemischt wird:

  • Schwindverhalten
  • Kriechverhalten
  • endgültige Festigkeit

Anwendungen

Aufgrund der Zusammensetzung bietet sich Fließbeton für bestimmte Anwendungsgebiete deutlich besser als andere Betonarten an. Am häufigsten wird er eingesetzt, um Schalsteine zu verfüllen. Der Grund: Aufgrund der Konsistenz lässt sich der gesamte Stein problemlos füllen, ohne dass sich in einzelnen Bereichen Hohlräume bilden, die sich negativ auf die Statik der fertigen Wand auswirken könnten. Weiterhin lässt sich der Beton leicht pumpen, was die Befüllung beschleunigt. Neben der Verfüllung gibt es noch andere Anwendungen, für die Fließbetone geeignet sind:

  • Sichtbeton
  • fugenlose Bodenbeläge
  • Bodenausbesserungen
  • Gießen von Tritt- oder Arbeitsplatten

Im Vergleich zu herkömmlichen Betonarten sind Fließbetone zudem hervorragend als Ausgleichsbeton nutzbar. Mit ihnen können Flächen beispielsweise Schritt für Schritt erhöht werden, ohne das zu viel Material zum Einsatz kommt. Dabei sind nur einige Punkte zu beachten:

  • ideal für kleine Flächen
  • in geringen Mengen verwendbar
  • jede Schicht aushärten
Tipp:

Sie können Fließbetone ebenfalls für künstlerische Zwecke einsetzen. Beispielsweise lässt sich der Beton in Formen gießen und nach dem Aushärten bildet das Gemisch die Grundlage einer Skulptur.

Vorteile

Fließbetone haben im direkten Vergleich einige Vorteile, die vor allem bei den genannten Anwendungen zum Einsatz kommen. Einer der größten Vorteile ist die simple Anwendung mit oder ohne Pumpe, da sich dadurch der Arbeitsaufwand verringern lässt. Ein häufig übersehener Punkt ist der geringere Wasserverbrauch bei gleichbleibender Festigkeit. Durch das Fließmittel wird weniger Wasser zum Anmischen benötigt, was vor Problemen beim Mischen und zu dünnflüssigem Beton schützt. Es sollte niemals zu viel Wasser dazugegeben werden, da der Beton sonst an Stabilität einbüßt. Da Fließbetone selbstverdichtend sind, entfällt ein weiterer Arbeitsschritt. Zur gleichen Zeit wird dadurch weniger Beton benötigt, denn durch die effektive Ausbreitung füllen geringere Mengen des Betons mehr Raum. Das können Sie sich zunutze machen, wenn Sie Flächen gießen oder Schalsteine füllen.

Hinweis:

Der einzige Nachteil von Fließbetonen ist die höhere Planungsaufwand vor dem Gießen der Masse. Beispielsweise müssen Schalsteine exakt sitzen, damit der Beton nicht falsch aushärtet oder ausläuft.

Fließbeton getrocknet und ausgehärtet

Kosten

Beim Einsatz von Fließbeton müssen natürlich die Kosten in Betracht gezogen werden. Neben den eigentlichen Kosten für den Beton kommt noch das Fließmittel hinzu, welches den Preis entsprechend erhöht. Da nur wenig Fließmittel pro Kilogramm Beton benötigt wird, werden die Produkte in Flaschen oder Kanistern angeboten, die sich leicht dosieren lassen. Bei den folgenden Kosten handelt es sich um Preisbereiche für das Fließmittel:

  • 1 l Flasche: 7 bis 15 Euro
  • 5 l Kanister: 10 bis 30 Euro

Wenn Sie den Preis für den Beton inklusive Fließmittel berechnen wollen, müssen Sie die bereits genannte Dosierempfehlung beachten. Beton ist in verschiedenen Klassen verfügbar, was sich deutlich auf den Preis auswirkt. Soll beispielsweise ein Kubikmeter Beton mit der Klasse C30/37 angemischt werden, müssen Sie die benötigte Menge an Fließmittel ausrechnen:

  • 1 m³ Beton entspricht 1.000 l
  • 0,2 bis 3 % Fließmittel sind 2 bis 30 l

Sie benötigen also zwei bis 30 Liter Fließmittel, was einem Preis von etwa 12 bis 200 Euro entspricht, je nachdem wieviel des Zusatzstoffes benötigt wird. Dadurch gestalten sich die Endkosten für einen Kubikmeter C30/37-Beton wie folgt:

  • 1 m³ Beton: 90 Euro
  • 0,2 bis 3 % Fließmittel: 12 bis 200 Euro
  • Fließbeton: 102 bis 290 Euro
Autor Heim-Redaktion

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