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Blumenrasen anlegen | 8 Tipps zu Samen und Pflege

Die Eigenschaften eines Blumenrasens überzeugen immer mehr Hobbygärtner, sodass blütenreiche Flächen in den Gärten zunehmen. Davon profitiert nicht nur die Natur, sondern auch der Mensch. Das artenreiche Kleinbiotop entwickelt sich fast von allein. Nur in der Anfangszeit sollten Sie der Fläche etwas mehr Aufmerksamkeit schenken und prüfen, ob sich die gewünschten Arten entwickeln.

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Was ist ein Blumenrasen?

Blumenrasen sind mehrjährig, niedriger als Blumenwiesen und bestehen aus heimischen Wildpflanzen. Sie entwickeln Wuchshöhen zwischen 40 und 50 Zentimeter und sind eine ökologische und vielfältige Alternative zu Scherrasen oder hochwüchsigen Wiesen. In speziellen Fachmärkten werden Saatgutmischungen angeboten, die zu etwa 80 Prozent aus Wildgräsern bestehen. Diese sind weniger wuchsstark als Sportrasengräser. Dennoch entwickeln auch Wildgräser einen Rasenfilz, der eine mäßige Trittbelastung ermöglicht. Abgerundet wird die Mischung durch rund 20 Prozent Blütenpflanzen, die sich im Rasen beweisen können und zugleich schnittverträglich sind. Es sind oft typische Arten der Magerwiesen. Eine solche Blumenwiese überzeugt durch vorteilhafte Eigenschaften:

  • relativ anspruchslos in Bezug auf Standort
  • benötigen kaum Pflege
  • können betreten werden
  • setzen farbenfrohe Akzente
  • erhöhen die Artenvielfalt im Garten

Regionales Saatgut bestellen

Blumenrasen anlegen

Achten Sie darauf, dass die Samen aus Ihrer Region stammen und mehrjährig sind. So können Sie sicherstellen, dass sich ausschließlich heimische Wildpflanzen in Ihrem Garten verbreiten und diese über viele Jahre blühen. Regionales Saatgut hat außerdem den Vorteil, dass die Pflanzen optimal mit den vorherrschenden Klimabedingungen zurechtkommen. So sind hohe Keimraten und gute Wachstumserfolge garantiert. Ein besonders breites Artenspektrum deckt verschiedene Standorteigenschaften ab. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass sich der Rasen an den jeweiligen Standort anpasst. Es blühen die Pflanzen, die am besten mit den gegebenen Bedingungen zurechtkommen.

Mögliche Standorte abwägen

Sie können den blütenreichen Rasen auf jedem Standort anlegen, auf dem ein herkömmlicher Nutz- oder Zierrasen wächst. Die farbenfrohen Rasenmischungen wachsen sowohl auf sonnigen Standorten mit trockenen Bedingungen als auch anfeuchten und leicht beschatteten Stellen. Sonnige Lagen mit einem lockeren und wasserdurchlässigen Boden fördern ein optimales Pflanzenwachstum. Wenn Sie die Mischungen auf magere Sandböden aussäen, entwickeln sich mehr Blütenpflanzen als Gräser. Der Rasen bleibt lückig und erweist sich als weniger trittfest.

Fläche vorbereiten

Wenn Sie eine Neuaussaat planen, muss das Saatbett umgegraben und von Unkräutern befreit werden. Tragen Sie die alte Grasnarbe ab und entfernen Sie Wurzelreste von Giersch, Löwenzahn und anderen unerwünschten Beikräutern. Graben Sie den Boden um und zerkleinern Sie grobe Erdklumpen. Ebnen Sie die Fläche mit einem breiten Holz ein. Lassen Sie den Boden einige Tage ruhen, damit er sich setzen kann. Unebenheiten werden mit einer Harke ausgeglichen.

Tipp:

Saatbettvorbereitungen sollten spätestens einen Monat vor der Aussaat abgeschlossen sein. Dadurch kann sich das Bodenleben normalisieren.

Saatzeitpunkt abwarten

Sie können Ihren Blumenrasen zwischen Frühling und Vorsommer anlegen, wobei sich die optimale Zeitspanne von Mitte April bis Mitte Juni zieht. Wenn Sie die Samen bereits im März aussäen, müssen diese auf höhere Bodentemperaturen warten. In der Zwischenzeit können sich bereits unerwünschte Kräuter auf der Fläche ausbreiten. Bei einer zu späten Aussaat besteht die Gefahr, dass die Keimlinge unter der heißen Sonne verbrennen oder austrocknen. Aussaaten im Herbst sorgen für eine Anlage, in der Gräser dominieren. Blütenpflanzen sind dann zu schwach entwickelt und überleben den Winter nicht.

Tipp:

Ist es bereits zu spät für eine Aussaat, können Sie die Fläche mit einer nicht überwinternden Gründüngung vor Erosion und Verunkrautung schützen.

Saatgut strecken

Vor der Aussaat sollten Sie den Boden leicht auflockern, wobei die Gartengeräte maximal in eine Tiefe von drei Zentimeter vordringen dürfen. Pro Quadratmeter werden etwa sechs Gramm ausgestreut. Da Wildpflanzensamen sehr fein sind, sollten Sie die Saatgutmischung mit Sand strecken. Feinkörniger und trockener Sandkastensand ist ideal geeignet. Auf vier Quadratmeter Saatfläche kommt gut einen Liter Sand mit der entsprechenden Menge an Saaten. Ausgesät wird in zwei Arbeitsgängen, um eine gleichmäßige Aussaat sicherzustellen:

  • Fläche in Längslinien ablaufen und Saat-Sand-Gemisch ausstreuen
  • anschließend in Querlinien aussäen
  • Samen nicht in den Boden einarbeiten, sondern anklopfen oder walzen
  • keine Nachsaat durchführen

Unkraut richtig behandeln

Direkt nach der Aussaat wird die Fläche nicht bewässert, damit die Saaten nicht weggeschwemmt werden. Je nach Artenzusammensetzung kann sich die Keimung über drei Monate ziehen. In dieser Zeit ist es völlig normal, dass unerwünschte Beikräuter aufkommen. Diese werden nicht gejätet, da Sie dadurch den Boden beschädigen und die Samen in tiefere Erdschichten gelangen können. Sobald das Unkraut so hoch und dicht gewachsen ist, dass der Boden kein Licht mehr abbekommt, wird die Fläche gemäht. Stellen Sie den Rasenmäher auf die oberste Stufe oder nutzen Sie eine Sense. Das Mähgut wird anschließend abtransportiert. Es kann sein, dass Sie im Aussaatjahr mehrmals mähen müssen.

Schonend mähen

Blumenrasen schonend mähen

In den folgenden Jahren wird der Rasen ein bis drei Mal gemäht. Der erste Schnitt erfolgt, sobald der Rasen ausreichend hoch gewachsen ist. Sollten Sie vor dem ersten Mai mähen, lassen Sie einige Margeriteninseln auf der Fläche stehen. Diese werden mit der zweiten Mahd zwischen Anfang und Mitte Juni abgemäht. Der dritte Mahdzeitpunkt richtet sich nach dem Zuwachs. Stellen Sie Ihren Rasenmäher so ein, dass die Fläche auf etwa acht bis zehn Zentimeter gestutzt wird. Damit sich der Bestand schnell erholen kann, sollten Sie nicht tiefer als fünf Zentimeter schneiden.

Pflegemaßnahmen einstellen

Je mehr Nährstoffe und Wasser die Pflanzen bekommen, desto höher ist der Pflegeaufwand. Durch den erhöhten Zuwachs müssen Sie häufiger mähen. Die Grasnarbe wird dichter und kann mehr belastet werden. Allerdings verschwinden dadurch einige Blütenpflanzen. Um die volle Artenvielfalt auszuschöpfen, sollten Sie den Rasen weder düngen noch gießen. So kann sich ein magerer Rasen entwickeln, der mit den Jahren immer schöner wird.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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