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Bodendeckerrosen: Pflege von A – Z

Genau genommen handelt es sich um Kleinstrauchrosen. Sie bleiben niedrig und breiten sich kriechend aus. Ihre dichte Verzweigung kann Unkräuter unterdrücken, Hänge befestigen und ganze Flächen in farbenprächtige Blütenteppiche verwandeln.

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Steckbrief

  • Pflanzenfamilie: Rosengewächse (Rosaceae)
  • Wuchs: niederliegend, breit, aufrecht, buschig, mit überhängenden Trieben
  • Wuchshöhen: 25-100 cm
  • Blattwerk: dicht, Laub abwerfend
  • Blüten: in Büscheln, unterschiedliche Farbgebung, meist gefüllt, leichter Duft
  • Blütezeit: vom späten Frühjahr bis zum Frost
  • Hauptblütezeit: Juni

Standortbedingungen

Rosen sind wahre Sonnenanbeter und sollten dementsprechend möglichst sonnig stehen. So lange es hell genug ist, begnügen sie sich auch mit einem Platz im Halbschatten. Sie lieben offene Lagen, die Luft sollte jederzeit gut zirkulieren können, sodass die Blätter nach einem Regenguss schnell wieder abtrocknen können. Besonders heiße Plätze mag sie ebenso wenig wie Zugluft.

Bodenansprüche

Unabhängig von der Sorte benötigt die Bodendeckerrose einen durchlässigen, tiefgründigen, mittelschweren, lehmigen bis tonigen, humus- und nährstoffreichen Boden. Ideal ist ein pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Gegebenenfalls muss der Boden entsprechend aufbereitet werden. Er sollte gut aufgelockert werden, ohne die unterste Erdschicht nach oben zu holen. Ein stark verdichteter Boden muss tiefgründiger aufgelockert werden, ansonsten besteht die Gefahr, dass sich Staunässe bildet. Auch eine Gründüngung kann sinnvoll sein. Was man tunlichst vermeiden sollte, ist, Rosen dort hin zu pflanzen, wo bereits Rosen standen.

pH-Wert bestimmen

Bodenmüdigkeit beachten

Bodenmüdigkeit tritt vor allem bei Rosengewächsen auf, wenn man gleiche Arten hintereinander am selben Standort pflanzt. Problematisch kann auch die direkte Nachbarschaft zu einigen Gemüsesorten oder Obstgehölzen. Die neuen Rosen wachsen schlecht an, treiben nur schwach aus und auch die Blütenbildung ist deutlich eingeschränkt. Umso wichtiger ist es, bei der Pflanzung auf den richtigen Standort zu achten. Ansonsten hilft nur ein sehr großzügiger Austausch des Bodens. Auf rosenmüden Böden wachsen Rosen selbst nach mehr als zehn Jahren nur schlecht.

Tipp:

Größere Mengen des rosenmüden Bodens mit gesundem zu mischen ist nicht ausreichend. Sinnvoll kann dagegen eine Gründüngung u. a. mit Tagetes und Gelbsenf sein.

Pflanzanleitung

Bei der Pflanzung unterscheidet man zwischen verschiedenen Wurzelqualitäten. Gemeint sind sowohl wurzelnackte- als auch Container- oder Topfware. Während Containerrosen im Topf gewachsen sind, besitzen wurzelnackte Rosen keinen Erdballen.

Zeitpunkt

Bodendeckerrosen pflanzt man am besten im Herbst bis Frosteintritt. So können sie bis zur nächsten Saison gut anwurzeln. Bei frostfreiem Boden ist eine Pflanzung auch noch zwischen Dezember und Februar möglich. Einige Hobbygärtner bevorzugen das Frühjahr, sprich Mitte März bis Mai. Generell sollten wurzelnackte Rosen direkt nach dem Kauf gepflanzt werden. Eine kurzfristige Zwischenlagerung sollte 3-4 Tage nicht überschreiten. Containerware kann fast ganzjährig gepflanzt werden, solange der Boden frostfrei ist. Eine Ausnahme bilden Stecklinge, sie werden in der Regel im Sommer gepflanzt.

Pflanzung im Beet

  • Wurzelballen unabhängig vor dem Pflanzen wässern
  • wurzelnackte Pflanzen oberhalb der Veredlungsstelle einkürzen
  • bei Pflanzung im Herbst ca. 35 cm
  • im Frühjahr etwa 20 cm
  • auch die Wurzeln etwas einkürzen
  • bei Containerpflanzen kein Einkürzen notwendig
  • Pflanzgrube ausheben, mindestens 40 cm tief und breit
  • Erdaushub gegebenenfalls mit etwas Rosenerde mischen
  • kein Kompost oder anderen Dünger zur Pflanzung
  • Boden im Pflanzloch gut auflockern
  • Bodendeckerrose mittig einsetzen
  • mit Erdaushub auffüllen, Erde andrücken
  • Veredlungsstelle muss ca. 5 cm mit Erde bedeckt sein
  • nach der Pflanzung und in Wochen danach regelmäßig wässern

Nachdem die Rose gewässert wurde, ist es ratsam, sie so hoch mit Erde anzuhäufeln, dass noch ungefähr eine Hand breit herausschaut. Das Anhäufeln soll sie in der ersten Zeit vor Sonne, Wind und Frost schützen. Man entfernt sie erst, wenn die Rose weitere zehn Zentimeter ausgetrieben hat.

Bodendeckerrosen

Im Pflanzkübel

  • Kübel sollte mindestens 40 cm tief und breit sein
  • Abzugslöcher im Topfboden für guten Wasserabfluss
  • Topf zuerst mit Drainage ausstatten
  • aus Tonscherben, Kies oder Blähton
  • Pflanzschnitt wie bei Beetpflanzung
  • Kübel mit einem Teil Rosenerde befüllen
  • Rose einsetzen und mit Erde auffüllen
  • Pflanztiefe entspricht, der im Beet
  • Topf während des Auffüllens mehrmals vorsichtig aufschlagen
  • um mögliche Hohlräume im Wurzelbereich aufzufüllen
  • Bodendeckerrose anschließend wässern
  • nach etwa drei bis vier Jahren Erde austauschen

Pflanzabstände

Die Pflanzabstände bei bodendeckenden Rosen variieren je nach Sorte. Grundsätzlich werden 40-80 cm bzw. zwei bis fünf Pflanzen pro Quadratmeter oder zwei Exemplare pro laufendem Meter empfohlen. Flach niederliegende und buschig wachsende Sorten sollten mindestens 40 cm auseinanderstehen. Bei denen mit bogig überhängenden Seitentrieben sollte man sich an der jeweiligen Wuchshöhe orientieren. Für eine flächige Bodenabdeckung sind bei kleinwüchsigen Sorten drei bis fünf und bei eher starkwüchsigen zwei bis drei Pflanzen empfehlenswert.

Tipp:

Bei den Pflanzabständen spielt auch die Pflege eine Rolle, denn je größer sie sind, desto mehr Unkraut kann sich entwickeln. Stehen die Pflanzen zu dicht, wird es schwierig mit der Pflege, beispielsweise beim Auflockern des Bodens.

Gießen

Direkt nach der Pflanzung wird gründlich gewässert und dann in den darauf folgenden Wochen bzw. im ersten Jahr regelmäßig. Später muss nur noch bei Hitze und Trockenheit im Sommer gegossen werden, bestenfalls mit kalkarmem Wasser. Dabei ist darauf zu achten, nur auf den Wurzelbereich und nicht über die Blätter zu gießen. Mit einer Mulchschicht auf dem Wurzelbereich lässt sich die Feuchtigkeit länger im Boden halten. Allerdings sollte man erst ab dem zweiten Jahr im Sommer mulchen.

Düngen

Das erste Mal wird gedüngt, wenn die Bodendeckerrose angewachsen ist und die frischen Triebe etwa 10-20 cm lang sind. Man verteilt 80-100 g Rosendünger pro Quadratmeter und harkt ihn ein. Bereits bestehende Rosen versorgt man im zeitigen Frühjahr auf die gleiche Weise mit Dünger. Zwischen Mai und Ende Juni kann gegebenenfalls eine weitere Gabe von 40-60 g pro Quadratmeter sinnvoll sein. Langzeitdünger sollten ausschließlich im Frühjahr verabreicht werden. Eine verspätete Gabe im Juli kann über den Winter zu Frostschäden führen.

Tipp:

Eine Unterversorgung mit Nährstoffen sollte vermieden werden, denn sie kann einen Befall mit Läusen, Pilzen und anderen Pflanzenkrankheiten begünstigen.

Schneiden

Bodendeckerrosen

Der ideale Schnittzeitpunkt ist im Frühjahr. Dauerfröste sind dann meist kein Thema mehr und die Rosen beginnen auszutreiben. In besonders milden Lagen kann auch im Herbst verschnitten werden.

  • Schnitt generell alle drei bis vier Jahre
  • im Frühjahr erfrorene, kranke, abgestorbene und wilde Triebe entfernen
  • alle anderen um etwa zwei Drittel einkürzen
  • etwa fünf Millimeter oberhalb einer äußeren Knospe schneiden
  • zur Förderung des Neuaustriebs einen oder zwei alte Haupttriebe abschneiden
  • radikalerer Schnitt alle vier bis fünf Jahre
  • dabei bis zu 15 cm zurückschneiden
  • verwelkte Blüten regelmäßig entfernen

Überwintern

Bodendeckerrosen sind zwar winterhart, sollten aber dennoch vor Kälte und Frost geschützt werden, insbesondere im ersten Winter. Dazu häufelt man sie vor dem ersten Frost etwa 20 cm hoch mit Erde, Kompost oder Rindenmulch an. Alternativ kann man sie auch mit Tannenreisig abdecken. Etwa ab Mitte/Ende März sollte man den Winterschutz wieder entfernen. Belässt man ihn zu lange an der Pflanze, kann es zu Fäulnis kommen.

Vermehren

Stecklinge

  • bester Zeitpunkt während der Vegetationsperiode
  • zwischen Juni und Anfang August
  • von frischen diesjährigen Trieben schneiden
  • mindestens eine Blüte am Triebende sollte geöffnet sein
  • Stecklingsmaterial aus mittlerem Bereich am besten geeignet
  • jeder Steckling sollte über 2-3 Augen verfügen
  • Triebspitzen samt Blüten und Knospen abschneiden
  • bis auf das oberste, alle Blätter entfernen
  • fertige Stecklinge etwa bleistiftlang
  • einzeln in Töpfe mit Anzuchterde stecken
  • nur ein Auge und oberstes Blatt sollte noch herausschauen
  • Substrat leicht andrücken und angießen

Nach dem Angießen werden die Töpfe samt Steckling mit einer Plastikhaube bedeckt und an einen schattigen Platz gestellt. Die Abdeckung sollte alle ein bis zwei Tage entfernt, das Ganze belüftet und gegebenenfalls nachgegossen werden. Zeigt sich ein neuer Austrieb, war die Bewurzelung erfolgreich und der Steckling kann einige Wochen später in den Garten umgepflanzt werden.

Bodendeckerrosen

Steckhölzer

  • Steckholzvermehrung während der Vegetationsruhe
  • Steckhölzer zwischen Oktober und November schneiden
  • nur ausgereiftes Holz verwenden
  • verholzten Trieb in 17-20 cm lange Steckhölzer teilen
  • dann komplett entblättern
  • direkt an endgültigen Standort in den Boden stecken
  • Erde vor dem Stecken gegebenenfalls mit Sand abmagern
  • oberstes Auge sollte aus der Erde schauen
  • Boden ab jetzt feucht halten
  • Vliesabdeckung schützt vor Frost

Pilzkrankheiten

Stehen die Rosen zu dicht, zu nass oder kann die Luft nicht richtig zirkulieren, können Pilzerkrankungen auftreten. Das können Rosenrost, Sternrußtau, Mehltau oder die Rindenfleckenkrankheit sein. In der Regel werden befallene Teile bis ins gesunde Holz abgeschnitten und die Pflanzen mit einem entsprechenden Fungizid behandelt.

Blattläuse, Rosenblattwespe, Rosenblattrollwespe

Schäden durch die am häufigsten auftretenden Schädlinge zeigen sich vor allem an den Blättern und Knospen. Auch hier ist es ratsam, befallene Pflanzenteile abzuschneiden und zu entsorgen. Gegen Blattläuse helfen Spritzungen mit neemölhaltigen Präparaten. Ansonsten bieten sich zur Bekämpfung zugelassene Pflanzenschutzmittel gegen saugende Insekten an.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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