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Wiesenrose, Sandrose, Rosa carolina – Pflanzen und Pflege

Die Wiesenrose oder Sandrose, wie sie auch bezeichnet wird, gehört zu den niedrigen Wildrosen und ist durch ihren dichten Wuchs auch eine ideale Heckenpflanze. Pflegeleicht und robust ist die Rosa carolina dennoch schön anzusehen und bereitet nicht nur dem Hobbygärtner Freude.

Im Sommer mit zierenden Blüten, von Herbst bis Frühjahr mit roten Hagebutten besetzt – die Wiesenrose ist eine Augenweide und dazu gleich mehrfacher Nützling im Garten. So profitieren Insekten, Vögel, der Boden und damit auch der Mensch von der Sandrose. Viel Aufwand ist dafür nicht nötig, denn die Rosa carolina hat nur geringe Ansprüche an ihre Kultur. Dennoch sind vom Standort bis zu den Pflegemaßnahmen einige Faktoren wichtig, damit sich die wilde Rose von ihrer besten Seite zeigt.

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Standort

Die Wiesenrose benötigt einen Standort mit viel Sonne, Schatten bekommt ihr gar nicht gut. Ideal ist daher die Südseite. Sie darf jedoch auch im Osten oder Westen stehen, wenn sie hier nicht beschattet wird.

Da die Sandrose eher klein bleibt, benötigt sie nicht viel Raum nach oben. Höhen bis anderthalb Meter sind absolute Ausnahmen, häufiger bleibt sie unter einem Meter.
Wind und Winter haben der Rosa carolina hingegen wenig an, der Standort für die Wildrose muss also nicht sonderlich geschützt sein.

Substrat

Beim Substrat zeigt sich die Wiesenrose ausgesprochen genügsam und sogar praktisch. Zum einen gibt sie sich auch mit sehr nährstoffarmer Erde zufrieden, solange diese durchlässig ist. Zum anderen sorgen ihre Wurzeln für die Bodenbefestigung. Gerade an Abhängen und Hügeln, bei denen es durch Regen häufig zu Erosion kommt, leisten die Sandrosen also gute Dienste.

Wer die Rosa carolina in voller Pracht erleben möchte, sollte dennoch einige Ansprüche an das Substrat erfüllen. Optimal sind sandige, lockere und durchlässige Böden. Aufgrund dieser Vorliebe für Sand, kam die Wiesenrose auch zu dem Beinamen Sandrose. Günstig ist es zudem, wenn der Boden sauer bis neutral ist und keinen Kalk enthält. Trotz des geringen Nährstoffanspruchs empfiehlt es sich zudem, den Boden mit etwas Kompost oder Stallmist anzureichern. Ist der Boden bereits reichhaltig, sollte er für einen verbesserten Abfluss des Wassers lediglich mit Sand aufgelockert werden.

Tipp:

Für besonders schöne Wiesenrosen sollte der pH-Wert des Bodens im Vorfeld mit entsprechenden Streifen getestet werden.

Pflanzen

Die Wiesenrose wird optimaler Weise im frühen Herbst oder späten Sommer gepflanzt, wenn der erste Frost noch einige Wochen auf sich warten lässt. Alternativ kann im Frühjahr gepflanzt werden.

Dabei wird zur erfolgreichen Pflanzung der Sandrose wie folgt vorgegangen:

  1. Am gewünschten Standort wird ein Lock ausgehoben, das mindestens die doppelte, besser aber die dreifache Größe des Wurzelballens aufweist.
  2. Der Boden des Lochs wird mit einer Mischung aus Erde, Sand und Kompost oder Stallmist bedeckt. Das Loch sollte dadurch so flach werden, das die Rosa carolina später mit der Oberfläche abschließt.
  3. Die Wiesenrose wird eingestellt, das Pflanzloch mit dem nun aufgelockerten und angereicherten Substrat aufgefüllt.
  4. Nach dem Festdrücken der Erde wird die Sandrose schwemmend angegossen.

Lediglich in den ersten Wochen nach dem Pflanzen muss die Wiesenrose zusätzlich angegossen werden. Sobald sie angewachsen ist, versorgt sie sich in der Regel problemlos selbst. Wurde sehr spät im Herbst gepflanzt und ist der Winter trocken, darf und sollte dennoch an frostfreien Tagen gewässert werden.

Gießen

Die Wiesenrose verträgt Trockenheit sehr gut, übersteht also auch regenfreie Phasen in der Regel problemlos. Das gilt jedoch nur, wenn die Sandrose gut angewachsen ist. Direkt nach dem Pflanzen oder bei der Kultur im Kübel muss allerdings regelmäßig gegossen werden. In sehr langen trockenen Sommern dürfen natürlich auch adulte Gewächse zusätzlich gewässert werden.

Da die Wiesenrose unter Kalk schnell leidet, sollte ausschließlich weiches Wasser Verwendung finden. Ideal ist Regenwasser. Gerade bei der Kultur im Kübel und auf dem Balkon, wenn also keine Regentonne oder keine ausreichende Menge dieses Wassers zur Verfügung steht, müssen jedoch Alternativen gefunden werden. Empfehlenswert ist in diesen Fällen weiches Leitungswasser. Ob das eigene Leitungswasser wenig Kalk enthält oder nicht, kann bei dem jeweiligen Wasserversorger in Erfahrung gebracht werden. Der Härtegrad des Wassers lässt sich allerdings auch durch entsprechende Teststreifen direkt vor Ort messen.

Eine weitere Lösung ist es, Leitungswasser für etwa eine Woche abstehen zu lassen. Eine ausreichende Menge wird, beispielsweise in eine Gießkanne, abgefüllt und nicht bewegt. Hierbei setzt sich der Kalk am Boden ab. Beim Wässern der Wiesenrose wird langsam gegossen und der Bodensatz im Gefäß belassen.

Düngen

Ob die Wiesenrose eine zusätzliche Nährstoffversorgung benötigt oder nicht, hängt von dem gewählten Substrat ab. Ist dieses bereits bei der Pflanzung verbraucht und nährstoffarm, sollte mit gut verrottetem Kompost oder Stallmist nachgeholfen werden. Dieser kann einmal jährlich im Frühjahr rund um die Pflanze verteilt und leicht in die Oberfläche eingearbeitet werden.

Wurde am Standort der Sandrose hingegen reichhaltige Erde lediglich mit Sand aufgelockert, ist in den ersten Jahren keine zusätzliche Düngung erforderlich. Bei Bedarf, wenn die Pflanze also nur schwach wächst oder die Blühkraft nachlässt, können ab dem dritten Standjahr Düngungen der Wiesenrose mit den erwähnten organischen Mitteln oder kleinen Gaben Rosendünger erfolgen.

Verschneiden

Ein aufwendiges Verschneiden der Wiesenrose ist nicht nötig. Empfehlenswert ist es jedoch, die Sandrose hin und wieder auszulichten oder zumindest abgestorbene, kranke und beschädigte Teile zu entfernen.     

Im Grunde kann diese Maßnahme jederzeit durchgeführt werden. Herbst und Frühjahr sind jedoch als Zeitpunkte am besten geeignet.

Dann kann auch das gründliche Auslichten und Verjüngen idealerweise stattfinden. Die folgende Anleitung zeigt, wie dabei vorzugehen ist:

  1. Zunächst werden die zwei bis drei ältesten Triebe der Rosa carolina knapp über dem Boden gekürzt. Bei diesen Zweigen handelt es sich für gewöhnlich um stark verholzte Abschnitte, die zunehmend verkahlen. Sie zeigen also weder viele Blätter noch Blüten und tragen auch ansonsten nicht zur Dichte des Gewächses bei.
  2. Nachdem die ältesten Triebe entfernt wurden, werden an den verbleibenden Zweigen sämtliche Abschnitte entfernt, die nach innen wachsen, kahl oder vertrocknet sind.
  3. Anschließend kann die Höhe der Pflanze begrenzt werden, indem bis zu einem Viertel der Trieblängen gekürzt wird.
  4. Nach dem Verschneiden der Wiesenrose sollte, direkt im Anschluss oder im folgenden Frühjahr, eine Düngung der Sandrose erfolgen.

Diese radikale Maßnahme ist erst dann nötig, wenn die Wiesenrose Anzeichen des Alterns zeigt. Verkahlende Stämme, nachlassende Blühkraft und ein schwaches Wachstum gehören zu diesen und können durch das Zurechtschneiden beseitigt werden.  

Umtopfen und Umsetzen

Das Umtopfen der Wiesenrose gestaltet sich recht einfach und sollte durchgeführt werden, wenn die Standsicherheit leidet oder außerhalb des Topfbodens bereits Wurzeln sichtbar sind. Die Rosa caronlina wird dann lediglich in einen ein bis zwei Nummern größeren Topf gesetzt, das alte Substrat entfernt und durch neue Erde ersetzt.

Beim Umsetzen wird es etwas schwieriger. Da die Sandrose ein weit und tief reichendes Wurzelgeflecht ausbildet, sollte sie auch möglichst großzügig ausgegraben und so viel Wurzelmasse wie möglich erhalten werden. Unter Umständen kann das sehr aufwendig sein oder zum Eingehen der Wiesenrose führen. Die Wahl des richtigen Standorts ist daher von Anfang an entscheidend.

Überwintern

Die Wiesenrose ist sehr frosthart und kann auf einen Winterschutz vollkommen verzichten. Viel wichtiger ist es, sie vor Staunässe während des Tauwetters zu bewahren. Hier kommt wiederum das Substrat ins Spiel. Ist dieses ausreichend durchlässig und mit Sand aufgelockert, muss ein Eingehen nicht befürchtet werden.

Fazit

Die Wiesenrose ist nicht nur für Gärtner eine Freude, sondern auch eine Bereicherung für Vögel und Bienen. Durch den pflegeleichten Charakter und ihre robuste Natur ist die Sandrose besonders für natürliche Grünflächen und für alle ideal, die im Garten lieber entspannen als viel Aufwand zu betreiben.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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