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Brennende Liebe, Lychnis chalcedonica – Pflege-Anleitung

brennende Liebe - Lychnis chalcedonica

Mit leuchtend roten Blütenköpfchen spielt die Schmuckstaude Brennende Liebe eine eindrucksvolle Rolle im sommerlichen Garten. Auf bis zu 100 cm hohen, straff aufrechten Stängeln thronen die formschönen Blüten mit ihrer farbenprächtigen Signalwirkung. Beim Anblick blühender Lychnis chalcedonica kam selbst Johann Friedrich von Goethe ins Schwärmen, der die Scharlachlichtnelke als den schönsten Gartenschmuck hervorhob. Wie gut, dass sich das Nelkengewächs so unkompliziert gibt und ohne umfangreiche gärtnerische Vorkenntnisse zu kultivieren ist. Den Beweis erbringt die folgende Pflege-Anleitung, die Ihnen alle wichtigen Details erläutert.

Video-Tipp

Standort

Findet die Scharlachlichtnelke einen Standort vor, der ihrem sonnigen Gemüt entspricht, fühlt sie sich bestens aufgehoben. Je mehr Sonnenstrahlen über die schirmförmigen Blüten streichen, desto üppiger entfaltet sich die Farbenpracht. Wenngleich die Stängel robust und kräftig gedeihen, beugt eine windgeschützte Lage einem zerzausten Erscheinungsbild wirksam vor. Die wichtigsten Standortbedingungen im Überblick:

  • Vollsonnige bis sonnige Lage,
  • Warm, wind- und regengeschützt
  • Frischer Boden, nicht zu trocken und gut durchlässig
  • Lockere Erde, humos und nährstoffreich

Ungeachtet ihres Sonnenhungers, favorisiert Brennende Liebe somit einen gängigen Gartenboden und weniger die magere Erde des Steingartens.

Tipp:

Im Topf setzt sich eine Brennende Liebe augenfällig in Szene, wenn sie ihre Wurzeln in hochwertiger Kübelpflanzenerde ausstrecken kann. Diese ist strukturstabil beschaffen, enthält keinen oder nur wenig Torf und behält ihre lockere Konsistenz das ganze Jahr hindurch.

Gießen

Lassen Sie die Prachtstaude nicht unter Trockenstress geraten, ist der Wasserhaushalt im Lot. Gießen Sie eine Scharlachlichtnelke immer dann, wenn die Erdoberfläche angetrocknet ist. Um dies festzustellen, drücken Sie einen Finger ins Substrat. Fühlen sich die ersten 1-2 cm trocken an, besteht Wasserbedarf. Im Hochsommer kann dies täglich der Fall sein, da die Blume am sonnigen Standort reichlich Flüssigkeit verdunstet. Wässern Sie in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend unmittelbar auf die Wurzelscheibe. Unter direkter Sonneneinstrahlung verwandeln sich Wassertropfen in kleine Brenngläser, die das Laub und die Blüten beschädigen können.

Düngen

Um das opulente Blüten- und Blätterkleid zu entfalten, sollte eine Brennende Liebe mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden. Eine mineralisch-organische Startdüngung bringt die Staude im Mai auf Trap. In der Folgezeit düngen Sie von Juni bis August alle 2 Wochen mit Kompost und Hornspänen. Kultiviert im Kübel nimmt eine Lychnis chalcedonica Flüssigdünger für Blühpflanzen im 14-tägigen Abstand gerne an.

Tipp:

Bitte beachten Sie, dass Düngemittel nicht auf trockene Erde appliziert werden. Im Zweifel gießen Sie ein Malteserkreuz zunächst mit klarem Wasser, um anschließend das Präparat zu verabreichen.

Schneiden

Mithilfe der Gartenschere üben erfahrene Hobbygärtner einen nachhaltigen Effekt auf die Dauer der Blütezeit aus. Alle Gelegenheiten, zu denen eine Brennende Liebe geschnitten wird, haben wir im Folgenden für Sie zusammengestellt:

  • Verwelkte Blütenköpfe regelmäßig ausputzen
  • Wahlweise einen Rückschnitt nach der ersten Blütezeit im Juli, um eine Nachblüte hervorzulocken
  • In den späten Vormittagsstunden Stängel mit soeben geöffneten Knospen schneiden als Vasenschmuck

Es ist Ihrer individuellen Entscheidung überlassen, zu welchem Zeitpunkt Sie die verwelkte Nachblüte schneiden. Ein zeitnaher Rückschnitt bis zu den grundständigen Blattrosetten erspart der Staude das kraftraubende Wachstum der Kapselfrüchte mit den Samen. Ist indes die Selbstaussaat im Garten erwünscht, belassen Sie die Stängel bis zum ersten Frost oder den Spätwinter.

Überwintern

brennende Liebe - Lychnis chalcedonica

Sie ist hart im Nehmen, denn eine Brennende Liebe erträgt klaglos Temperaturen bis – 34 Grad Celsius. Folglich kommt die Staude ohne besondere Vorkehrungen gesund und unbeschadet durch den Winter. Das gilt zumindest für Malteserkreuze im Beet. Gedeiht die Pflanze im Kübel, sollte dieser geschützt werden. Aufgrund der exponierten Lage des Wurzelballens besteht die Gefahr, dass dieser durchfriert und den Belastungen von Frost und Tauwetter nicht standhält. Hüllen Sie Kübel und Blumenkasten daher rechtzeitig in Luftpolsterfolie und stellen die Gefäße auf Holz oder Styropor. Das Substrat erhält eine dicke Schicht aus Laub, Stroh, Reisig oder Sägespänen.

Tipp:

Das wintergrüne Laub verdunstet auch im Winter Feuchtigkeit. Gießen Sie eine Brennende Liebe daher bei Kahlfrost, wenn bei klirrender Kälte die wasserspendende Schneedecke ausbleibt.

Vermehren

Für die Nachzucht von Lychnis chalcedonica wählen Sie unter den folgenden beiden Methoden diejenige aus, die Ihnen zusagt. Unkompliziert in der Ausführung sind sie alle beide.

Teilung

Die beste Zeit für eine Vermehrung durch Teilung ist im Herbst, wenn das Erdreich tiefgründig erwärmt ist. Wer diesen Termin verpasst, nimmt die Nachzucht im Frühjahr in Angriff, sobald der Boden vollständig aufgetaut ist. So machen Sie es richtig:

  • Den Wurzelballen mit der Grabegabel rundherum gut auflockern
  • Mit dem Spaten die Staude aus der Erde heben und auf eine feste Unterlage legen
  • Mit einem scharfen Messer oder dem Spaten den Wurzelballen zerteilen in 2 Hälften oder 4 Viertel
  • Bei einer Teilung im Herbst das noch nicht eingezogene Laub an der Pflanze belassen

Solange ein Ballenstück über mindestens 2 Augen verfügt, besitzt es das Potenzial zu einer neuen Brennenden Liebe. Am neuen Standort pflanzen Sie die Segmente im Abstand von 30 cm in die gründlich geharkte, mit Kompost angereicherte Erde und gießen an. Wichtig zu beachten ist, dass die bisherige Pflanztiefe beibehalten wird.

Aussaat

Um die geruhsame Winterzeit mit sinnvoller gärtnerischer Tätigkeit zu füllen, bietet sich von Januar bis März die Aussaat von Scharlachlichtnelken an auf der warmen Fensterbank. Um die winzigen rot-braunen Samen gut handhaben zu können, werden sie mit feinem Vogelsand vermischt. Wie gut, dass wir es hier mit Normalkeimern zu tun haben, denn so einfach gelingt die Aussaat:

  • Kleine Töpfe oder eine Saatschale mit Torf-Sand, Pikiererde oder handelsüblicher Saaterde füllen
  • Das Samen-Sand-Gemisch dünn ausstreuen, mit Substrat 0,5-1 cm dick übersieben und andrücken
  • Idealerweise gießen Sie die Aussaat von unten, indem das Gefäß für einige Minuten in Wasser gestellt wird

Im Zimmergewächshaus oder auf der Fensterbank nimmt die Keimung bei 20 Grad Celsius zwischen 1 und 3 Wochen in Anspruch. Halten Sie während dieser Zeit das Substrat konstant feucht. Haben sich an einem Keimling mindestens 2 Blattpaare entwickelt, wird er pikiert in einen Einzeltopf. Bis Mitte Mai haben sich Ihre Zöglinge in vitale Jungpflanzen verwandelt und werden ins Beet oder den Kübel ausgepflanzt.

Tipp:

Stülpen Sie über das Saatgefäß eine transparente Haube, schreitet die Keimung im darunter entstehenden feucht-warmen Mikroklima zügig voran. Brechen die Keimblättchen sich Bahn durch die Samenschale, hat die Abdeckung ihre Aufgabe erfüllt und wird entfernt.

Krankheiten und Schädlinge

brennende Liebe - Lychnis chalcedonica

Ihre robuste Konstitution bewahrt die Lychnis chalcedonica nicht vor einem Befall mit Krankheiten und Schädlingen. In erster Linie sind hier die Pilzinfektion Mehltau und die Pflanzensaft-saugenden Blattläuse zu nennen. In beiden Fällen erübrigt sich der Griff zur chemischen Keule, um die Scharlachlichtnelke von der Plage zu befreien, denn es stehen zwei wirksame Hausmittel bereit. Gegen den mehlig-grauen Pilzbelag wirkt ein Mix aus 900 ml Wasser und 100 ml Frischmilch, der wiederholt alle 2-3 Tage aufgesprüht wird. Den Blattläusen bereitet die klassische Schmierseifenlösung den Garaus. Hierzu geben Sie in 1000 ml Wasser je 15 ml reine Schmierseife und Spiritus und bringen die Lösung auf die Ober- und Unterseiten der Blätter aus.

Schöne Sorten

Die edle Blumenart beschenkt uns mit wunderschönen Sorten, die sich nicht auf die rote Signalfarbe beschränken. Empfehlenswerte Lychnis chalcedonica haben wir hier für Sie zusammengestellt:

Brennende Liebe ‚Plena‘

Eine Premium-Sorte mit scharlachroten, gefüllten Blüten, die keine Wünsche offen lässt. Das silbrig schimmernde Laub bleibt im Winter grün und ziert den ansonsten kahlen Garten.

  • Wuchshöhe 80-100 cm
  • Blütezeit von Mai bis Juli mit Nachblüte im September

Brennende Liebe ‚Rauhreif‘

Die einfachen, weiß gefüllten Blüten kontrastieren wunderbar mit den hellroten Farben ihrer Artgenossen. Eine unverzichtbare Sorte für den kreativen Bauerngarten und naturnah kultivierte Beete.

  • Wuchshöhe 90 cm
  • Blütezeit im Juni und Juli sowie im September

Brennende Liebe ‚Carnea‘

Eine imposante Züchtung mit unzähligen rosafarbenen Sternenblüten, die sich zu schirmförmigen Blütenköpfen zusammentun. Diese Lychnis chalcedonica eignet sich überdies ausgezeichnet als Schnittblume für die Vase.

  • Wuchshöhe 110-130 cm
  • Blütezeit von Juni bis August

Fazit

Mit unübersehbarer Präsenz reckt sich die Brennende Liebe mit ihren leuchtend roten Blüten der Sonne entgegen. Damit die Schmuckstaude in Ihrem Garten dieses sommerliche Blütenfestival inszeniert, bedarf es eines überschaubaren Aufwandes. Am sonnigen Standort, in frisch-feuchter und nahrhafter Erde gibt sich die Lychnis chalcedonica anspruchslos und genügsam. Regelmäßiges Gießen bei Trockenheit und düngen im 2-Wochen-Rhythmus von Mai bis August, stimmt die Sommerschönheit auf eine lange Blütezeit ein. Schneiden Sie den ersten Blütenflor bis knapp über der grundständigen Blattrosette ab, dankt die Scharlachlichtnelke die Mühen mit einer hübschen Nachblüte. Vermöge einer robusten Frosthärte bis – 30 Grad Celsius, sind im Beet keine Vorkehrungen für die Winterzeit zu treffen. Im Bezug auf die Vermehrung setzt sich die unkomplizierte Pflege-Anleitung nahtlos fort, denn mittels Teilung des Wurzelballens ziehen Sie im Handumdrehen vitale Nachkömmlinge heran.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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