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Eibenhecke-Pflege – Pflanzen, Düngen und Schneiden

Die Eibe vereint alle guten Eigenschaften, die sich Hobbygärtner von einer Heckenpflanze wünschen. Ihre immergrünen Zweige – dicht besetzt mit samtweichen Nadeln – nehmen unter der schöpferisch geführten Heckenschere jede nur denkbare Form problemlos an. Dank ihrer sagenumwobenen Schnittverträglichkeit, präsentiert sie sich nach jedem Rückschnitt erneut wie aus dem Ei gepellt. Damit Sie über viele Jahre von dem lebendigen Grün einer Eibenhecke profitieren, sind nur wenige Pflegeaspekte von Belang. Wie genau Pflanzen, Düngen und Schneiden gelingen, verraten die folgenden Zeilen.

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Steckbrief

  • Pflanzengattung: Eiben (Taxus)
  • Art: Europäische Eibe (Taxus baccata)
  • Wuchshöhe ohne Verschnitt bis 15 Meter
  • weiche, sichelförmige Nadeln
  • immergrün und winterhart
  • unscheinbare Blüten von März bis Mai
  • dunkelrote Samenfrüchte im Herbst
  • giftig in allen Teilen

Eiben können ein hohes Alter erreichen von mehreren Hundert Jahren. Die berühmten Gärten von Versailles sind der lebende Beweis, für die Generationen-übergreifende Langlebigkeit in atemberaubender Schönheit, zu der eine Eibenhecke fähig ist.

Standort

Alle Eiben-Sorten punkten mit einer ausgesprochenen Schattenverträglichkeit. In jungen Jahren favorisiert der Nadelbaum einen eher dunklen Standort. Erst mit zunehmendem Alter ist einer Eibe auch der volle Sonnenschein willkommen. Botaniker charakterisieren Taxus als Standort-vage, was die explizite Flexibilität sehr gut zum Ausdruck bringt, die zugleich die Bodenbeschaffenheit betrifft.

  • sonnige, halbschattige bis schattige Lage
  • je höher die Temperaturen, desto weniger Licht ist erforderlich
  • trockenes, wechselfeuchtes bis feuchtes Erdreich
  • ideal ist ein frischer, humoser, sandig-lehmiger Gartenboden

Der Kalkgehalt am Standort spielt für eine Eibenhecke keine Rolle. Von sauer bis alkalisch, nimmt sie jeden gegebenen pH-Wert hin. Somit gilt Toleranz in jeglicher Hinsicht als das zentrale Charaktermerkmal einer Eibe. Ergo rücken die gestalterischen Pläne in den Vordergrund bei der Wahl des Standortes für eine Eibenhecke.

Pflanzen

Die beste Zeit für die Pflanzung einer Eibenhecke sind die Wochen im Spätsommer und Frühherbst. Das Erdreich ist noch warm, sodass sich die Wurzeln problemlos etablieren können, bevor der Winter Einzug hält. Alternativ kommt das Setzen der Hecke im Frühjahr infrage, kurz vor dem frischen Austrieb. Während der Boden vorbereitet wird, setzen Sie die Wurzelballen in Wasser, damit sie sich vollsaugen können. Mageres Erdreich wird derweil angereichert mit Kompost und Hornspänen. Verdichteter Boden erhält eine Ladung Sand, um die Durchlässigkeit zu verbessern. Zur Orientierung sollten mindestens zwei Schnüre gespannt werden, damit der gerade Verlauf der Hecke sichergestellt ist. Achten Sie auf einen angemessenen Abstand zum Nachbargrundstück bzw. zur Straße. Planen Sie für ein dichtes Wachstum mindestens drei Pflanzen je laufendem Meter ein. Dann geht es wie folgt weiter:

  • Pflanzlöcher graben mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens
  • eine Drainage an der Sohle auslegen, bestehend aus Kies, Splitt, Schotter oder Tonscherben
  • den Aushub mischen mit Kompost und Hornspänen
  • eine ausgetopfte Eibe mittig einsetzen, sodass der Wurzelbereich bündig abschließt mit dem Boden
  • die Erde andrücken, angießen und mit einer Mulchschicht schützen

Bedenken Sie bei allen Pflanz- und Pflegearbeiten die hohe Toxizität der Pflanze. Tragen Sie unbedingt Handschuhe, langärmelige Kleidung und Augenschutz. 

Tipp:

Verteilen Sie über der Drainage im Pflanzloch einige Brennnesselblätter, wirkt sich diese Maßnahme förderlich auf das Wurzelwachstum aus.

Gießen

Die frisch gepflanzte Eibenhecke legt einen hohen Wasserbedarf an den Tag. Gießen Sie daher täglich und reichlich, ohne Staunässe zu verursachen. Nachdem diese ein wenig kritische Phase erfolgreich bewältigt ist, reduziert sich die Häufigkeit des Wässerns zusehends.

  • adulte Eibenhecke während sommerlicher Trockenheit gießen
  • im Winter an frostfreien Tagen ein wenig wässern, wenn der Schnee ausbleibt
  • Regenwasser ist ebenso geeignet, wie Leitungs- oder Teichwasser

Düngen

Die Nährstoffversorgung einer Eibenhecke beschränkt sich auf eine Startdüngung im Frühjahr vor dem ersten Austrieb. Eine Dosis Langzeitdünger ist ebenso geeignet, wie eine reichlich bemessene Portion Kompost, angereichert mit Hornspänen. Sofern Sie die Hecke an einem sandigen Standort kultivieren, sind die Pflanzen während der Vegetationsperiode dankbar für die eine oder andere Ration Kompost oder Pferdedung. Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Laub hält nicht nur das Erdreich feucht und warm, sondern gibt zusätzliche Nährstoffe an die Eibenwurzeln ab.

Schneiden

Eibe

Eine dicht wachsende, vitale Eibenhecke unterstreicht das Prestige des Hobbygärtners nachhaltig. Je sachkundiger der Schnitt, desto intensiver tritt die eindrucksvolle Optik zutage. Folglich lohnt es sich, dem jährlichen Form- und Erhaltungsschnitt eine angemessene Aufmerksamkeit zu widmen. Eine Eibenhecke kann während des ganzen Jahres in Form gebracht werden, solange es nicht friert. Sinnvollerweise wählen geübte Gärtner für diese Pflegemaßnahme das zeitige Frühjahr, bevor die frischen Nadeln erscheinen. Bei Bedarf kommt die Heckenschere dann noch einmal Ende Juni zum Einsatz, wenn sich nach Sankt Johannis ein zweiter Austrieb zeigt. Spätestens bis Mitte/Ende August sollte ein Rückschnitt erledigt sein, damit die Nadelgehölze genug Zeit haben, um bis zum ersten Frost auszureifen. Ob Sie ein fantasievolles Hecken-Kunstwerk schaffen wollen, oder einfach nur einen blickdichten Sichtschutz; Eiben vertragen grundsätzlich einen Schnitt ins alte Holz, sodass ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt sind. Die folgenden Handgriffe gelten für jeden Schnitt:

  1. Richtschnüre spannen oder ein Holzgerüst aufbauen.
  2. Die Hecke im ersten Schritt gründlich auslichten.
  3. Totholz entfernen, kranke, verkümmerte Äste an der Basis kappen.
  4. Zu lange Zweige einkürzen bis knapp über einem nach außen gerichteten Auge.
  5. Jeden Schnitt schräg ansetzen, ohne den Trieb zu quetschen.
  6. Eine elektrische Heckenschere stets parallel führen zur Hecke.

Der sehr kompakte Habitus einer Eibenhecke verlangt nach einer Trapezform mit abgerundeten Ecken. Hier können Licht und Luft alle Regionen erreichen, damit die Gehölze nicht von innen heraus verkahlen. Eine schmale Oberkante verbreitert sich zur Basis hin um 15-20 Prozent.

Gesetzliche Vorgaben für den Verjüngungsschnitt beachten

Die Eibe zählt zu den wenigen Gehölzen, die aus dem Stock wieder austreiben. Dieser Umstand qualifiziert sie zum geeigneten Kandidaten für einen Verjüngungsschnitt, der nach 20 bis 30 Jahren mitunter infrage kommt. Dabei wird die gesamte Hecke bis knapp über dem Boden abgeschnitten. Diese radikale Maßnahme ist nicht zu jeder Zeit erlaubt. Das Bundesnaturschutzgesetz sieht eine Schutzzeit vor vom 1. März bis 30. September, damit brütende Vögel nicht gestört werden. Ein normaler Pflegeschnitt ist von dieser Regelung nicht betroffen.

Fazit

Die klassische Eibenhecke hat an Aktualität nichts eingebüßt. Sie führt nach wie vor unangefochten die Rangliste der populärsten Heckenpflanzen an. Zurückzuführen ist die Beliebtheit auf eine bemerkenswerte Schnittverträglichkeit und genügsame Anspruchslosigkeit in Bezug auf die Pflege. Weder Pflanzen, noch Düngen oder Schneiden stellen einen Hobbygärtner vor schwierige Herausforderungen. Geht es um die Kultivierung einer Eibenhecke, darf die künstlerische Gestaltung vollkommen in den Vordergrund gestellt werden.

Wissenswertes zur Eibenhecke in Kürze

Eigenheiten

  • Taxus bacatta, unsere einheimische Eibe ist eine ideale Heckenpflanze, wenn man mal davon absieht, dass fast alles an ihr giftig ist.
  • Es gibt verschiedene Sorten von Eiben, darunter auch eine gelbe Sorte: Taxus bacatta ‚Washingtonii‘, die Gelbe Straucheibe.
  • Der Vorteil der Eiben liegt darin, dass sie immergrün sind. Es sind edle und leider auch teure Gewächse.
  • Eiben werden sehr alt und wachsen so gut wie überall. Sie kommen mit wenig Licht und kargen Böden aus.
  • Sie können locker mannshoch wachsen und bietet einen optimalen Sichtschutz. Gut ist, dass sie auch den Wurzeldruck hoher Bäume aushalten.
  • Eiben sind absolute Überlebenskünstler. Aus ihrem Wurzelgeflecht regenerieren sie sich immer wieder, selbst wenn der Stamm zerstört oder verfault ist.

Pflanzen

  • Der Pflanzabstand von Eiben, die als Heckenpflanzen gedacht sind, sollte mindestens 60 cm betragen.
  • Bei schwachwüchsigen Sorten wählt man einen etwas geringeren Abstand.
  • Der Standort für die Hecke kann sonnig, halbschattig und sogar schattig gewählt werden.
  • Die Pflanzen sind mit allem zufrieden. Sie wachsen auf jedem Boden und kommen selbst auf felsigem Untergrund zurecht.
  • Man lockert den Boden doppelt so tief auf, wie der Pflanzcontainer tief ist. Der Aushub wird maximal so tief wie der Pflanzcontainer.
  • Die Erde muss nicht verbessert oder angereichert werden. Man kann beim Pflanzen etwa eine handvoll Urgesteinsmehl in jedes Pflanzloch geben.
  • Man muss Eiben ansonsten nicht düngen. Nach dem Pflanzen muss natürlich reichlich gewässert werden.
  • Auch in den ersten zwei Jahren nach der Pflanzung benötigt die Eibe regelmäßig Wasser. Danach ist sie so gut eingewurzelt, dass sie sich selbst versorgt.

Pflege

  • Eibenhecken sind pflegearm und dicht.
  • Eibenhecken schneiden ist kein Problem. Sie vertragen jeden Schnitt, sogar wenn man sie bis auf 10 cm Höhe runter schneidet.
  • Sie treiben auch aus dem Altholz wieder aus. Allerdings dauert es nach einem Radikalschnitt Jahre, bis sich die Hecke wieder aufgebaut hat.
  • Besser ist ein regelmäßiger Schnitt. Der beste Zeitpunkt für einen Schnitt ist das zeitige Frühjahr, vor Austriebsbeginn.
  • Im Prinzip kann man ganzjährig schneiden, aber von März bis September können Vögel in der Hecke brüten und deshalb tut man es einfach nicht.
  • Allenfalls herausragender Neutrieb wird weggekürzt und das nicht mit einer brüllenden Heckenschere!
  • Vermehrt werden kann die Eibe durch Stecklinge. Bis daraus aber eine dichte, hohe Hecke wird dauert es.
Vorsicht

Eiben sind in fast allen Teilen giftig. Das ist nicht ideal für Kinder und Haustiere und ganz besonders schlimm für Pferde.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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