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Eukalyptusbaum: 11 Tipps zu Pflege & Überwintern

Der Eukalyptus zählt zu den interessanten Zierpflanzen, denn seine Blätter verströmen ein intensives Aroma und können bei einigen Arten sogar genutzt werden. Die Pflege gestaltet sich etwas aufwändiger, denn das tropische Gewächs ist nicht an die klimatischen Bedingungen in Deutschland angepasst. Neben der Zuwendung im Sommer benötigt die Pflanze für ein gesundes Wachstum auch im Winter etwas Aufmerksamkeit.

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Entwicklungszeit gewährleisten

Die ideale Pflanzzeit liegt im Frühjahr, denn die empfindlichen Gehölze benötigen Zeit zum Einwurzeln. Damit sie den Winter im Freien überleben, sollten Sie die Gewächse nicht zu spät einpflanzen. Frostharte Arten können Mitte Mai nach den Eisheiligen ins Freiland gesetzt werden. Wählen Sie einen vollsonnigen Platz, um der sonnenhungrigen Pflanze optimale Standortbedingungen zu schenken. Frostempfindliche Arten eignen sich in Deutschland nur für die Kultur in Kübeln. Sie verbringen die warme Jahreszeit gerne draußen:

  • Töpfe nach den Eisheiligen ins Freie stellen
  • einen windgeschützten Standort an einer südlichen Hauswand bevorzugen
  • Kübel können bis in den Herbst auf Balkon und Terrasse stehen
Tipp:

Sie können frostempfindliche Eukalyptusarten mit Topf im Boden versenken. Nutzen Sie hierfür Tontöpfe ohne Lasierung, die den Wasserhaushalt automatisch regulieren.

Fruchtbaren Boden bereitstellen

Nahezu alle Eukalyptusarten bevorzugen einen nährstoffreichen Boden, der einen hohen Wasserabzug gewährleistet. Die Gehölze fühlen sich in einem schwach sauren bis neutralen Boden wohl. Normaler Gartenboden wird vor dem Einpflanzen mit Kompost aufgewertet, um die Fruchtbarkeit zu erhöhen. Ist der Boden stark lehmhaltig, kann er mit einem Gemisch aus Sand und Kompost verbessert werden.

Wasserdurchlässigkeit optimieren

Auf Staunässe im Substrat reagieren Eukalyptusarten sehr empfindlich. Ihre Wurzeln beginnen schnell zu faulen, wenn Gieß- oder Regenwasser nicht optimal ablaufen kann. Viele Substrate neigen zum Verdichten. Im Freiland fließt das Gießwasser oberflächlich ab und dringt nicht bis zum Wurzelballen vor. Bei Kübelpflanzen kann es leicht zu Staunässe am Topfboden kommen, wenn kein durchlässiges Substrat verwendet wird. Mischen Sie grobkörnige Bestandteile unter das Substrat, damit sich kleine Hohlräume im Boden bilden. Kübelpflanzenerde wird mit grobem Sand angereichert, damit das Gießwasser besser ablaufen kann.

Tipp:

Ein erhöhter Standort im Garten wie ein Hochbeet oder ein Terrassenhang optimiert den Wasserabzug.

Wasserverlust ausgleichen

Eukalyptus - Eucalyptus gunnii

Der Eukalyptusbaum hat vergleichsweise große Blätter, über die bei direkter Sonneneinstrahlung große Mengen an Wasser verdunsten. Damit das tropische Gehölz auch in Deutschland überlebt, sollte es regelmäßig gegossen werden. Achten Sie auf eine gleichmäßige Feuchtigkeit im Boden, denn die Zierpflanze mag keine extremen Schwankungen. Ein ausgeglichener Wasserhaushalt führt zu einem raschen Wachstum und einer optimalen Blattausfärbung. Der Wasserbedarf reduziert sich außerhalb der Hauptwachstumsperiode. Während Sie das Gewächs im Winter nur selten gießen müssen, benötigt der Eukalyptusbaum im Sommer mehr Zuwendung:

  • Substratoberfläche vor jedem Gießen antrocknen lassen
  • Feuchtigkeit im Substrat mit dem Finger kontrollieren
  • durchdringend gießen und überschüssiges Wasser abschütten
Tipp:

Vor allem Topfsubstrate neigen dazu, an der Oberfläche auszutrocknen. Unter der bröckeligen Kruste ist jedoch meist ausreichend Feuchtigkeit vorhanden, weswegen die Fingerprobe unbedingt angewendet werden sollte.

Kalkzufuhr vermeiden

Kalk vertragen die tropischen Gewächse nicht, weswegen Sie nicht nur den Boden entsprechend vorbereiten sollten. Auch beim Gießen müssen Sie darauf achten, dass die Pflanze nicht zu viel Kalk bekommt. Sollte das Leitungswasser in Ihrer Region stark kalkhaltig sein, lassen Sie es für einige Zeit stehen. Dadurch setzt sich der Kalk an der Gefäßwand ab und im Gießwasser bleiben nur wenige Restbestände zurück. Sie können das Wasser auch abkochen oder mit destilliertem Wasser mischen. Die beste Möglichkeit ist das Gießen mit Regenwasser.

Nährstoffbedarf decken

Eine hohe Nährstoffversorgung unterstützt den Eukalyptus und gewährleistet eine zügige Blattentwicklung. Die Wachstumsperiode setzt im Frühjahr erneut ein, nachdem das Gehölz die Winterruhe überstanden hat. Ab diesem Zeitpunkt können Sie dem Gehölz alle zwei bis vier Wochen Nährstoffe verabreichen. Nutzen Sie während dieser Phase einen Volldünger und beachten Sie diese Tipps:

  • Dünger in normaler Konzentration verabreichen
  • zu hohe Nährstoffversorgung führt zu übermäßigem Wuchern
  • Dünger sollte wenig Stickstoff und Phosphor beinhalten.

Im Sommer wechseln Sie zu einem Kaliumdünger, denn dieser unterstützt die Verfestigung des Blatt- und Zellgewebes. Der Eukalyptus kann sich so optimal auf den bevorstehenden Winter vorbereiten. Ab August wird die Nährstoffversorgung langsam eingestellt, damit der Eukalyptus in die Ruhephase übergehen kann.

Austrieb fördern

Im zeitigen Frühjahr erfolgen Schnittmaßnahmen, denn dadurch wird der Blattaustrieb gefördert und der Eukalyptus entwickelt ein dichtes Blattwerk. Der Blaugummibaum (Eucalyptus globulus) entwickelt silbergraue Blätter, die an den Jungtrieben besonders ästhetisch wirken. Solche Arten können im Frühjahr stärker zurückgeschnitten werden, damit das frische Blattwerk optimal zur Geltung kommt. Der durchschnittliche Zuwachs pro Jahr liegt bei einem Eukalyptus bei 40 Zentimeter. Gehölze mit einem üppigen Wachstum können auch im Herbst gestutzt werden. So schneiden Sie den Baum richtig:

  • schiefe Zweige oder störende Äste entfernen
  • Rückschnitt bis auf stärkere Leitäste möglich
  • Sprosse werden auf zwei bis drei Knospen zurückgeschnitten
  • größere Wunden mit Lackbalsam bestreichen

Rechtzeitig umtopfen

Eukalyptus - Eucalyptus

Eukalyptusbäume wachsen einem schnell über den Kopf, sodass sie bei optimalen Lebensbedingungen bis zu zwei Mal im Jahr umgetopft werden müssen. Dadurch eignen sich Eukalyptusarten nur wenige Jahre für die Kultivierung im Kübel. Die Gehölze können problemlos im Herbst umgetopft werden, sofern ihnen bis zur Platzierung im Winterquartier noch eine Erholungsphase gegönnt wird. Der Wurzelballen sollte nicht beschnitten werden, da diese Maßnahme zu viel Kraft raubt. Es erfolgt eine Gießpause von zwei Tagen, bevor Sie wieder zum normalen Bewässerungsrhythmus zurückkehren.

Winterschutz im Freien

Viele Eukalyptusarten werden im Handel als frosthart verkauft, vertragen allerdings nur geringe Minusgrade. In Deutschland werden lediglich die Arten ins Freiland gepflanzt, die sich wegen ihrer Wuchsgröße nicht im Kübel wohlfühlen. Während die Gehölze in wintermilden Regionen ohne Winterschutz überleben, sollten sie außerhalb dieser Zonen gut vor Frost geschützt werden. Eukalyptusbäume sind nicht an winterliche Temperaturen angepasst. Sie bekommen bei Wintersonne in Kombination mit Frost leicht Risse am Stamm. Gefriert der Boden, besteht die Gefahr der Austrocknung. Wenn Sie den Eukalyptus nicht im Haus überwintern können, sollten Sie den Baum entsprechend schützen:

  • Substrat mit einer dicken Mulchschicht bedecken
  • Sackleinen oder Schilfrohrmatten um den Stamm wickeln
  • Äste mit transparentem Gartenvlies umhüllen

Winterschäden vermeiden

Damit Sie lange Freude am Eukalyptusbaum haben, sollten Sie das Gewächs im frostfreien Quartier überwintern. Stellen Sie den Kübel in einen lichtdurchfluteten Raum, in dem Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad Celsius herrschen. Eukalyptus ist immergrün und behält sein Laub auch im Winter, daher benötigt das Gehölz auch während der kalten Jahreszeit Licht. Bevor die Winterpause beginnt, sollten Sie die Spitzen leicht zurückschneiden.

Hinweis:

Wenn Sie das Gehölz wärmer überwintern, müssen Sie die Pflege anpassen und häufiger gießen.

Luftfeuchtigkeit anpassen

Wegen seiner stark riechenden ätherischen Öle ist der Eukalyptusbaum äußerst resistent gegen Krankheiten und Schädlinge. Steht das Gehölz im Winter in einem beheizten Raum, finden Blattläuse im trockenen Mikroklima optimale Lebensbedingungen vor. Sie besiedeln hauptsächlich die frisch austreibenden Blätter und saugen den Pflanzensaft aus dem Gewebe. Die Schädlinge hinterlassen klebrige Absonderungen, die als Honigtau bezeichnet werden und einen idealen Nährboden für Rußtaupilze darstellen. Um einen Schädlingsbefall vorzubeugen, sollten Sie ein Schälchen mit Wasser auf die Heizung stellen. Dadurch wird die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöht, was Blattläuse nicht mögen. Haben sich die saugenden Insekten dennoch ausgebreitet, können Sie diese im frühen Stadium einfach bekämpfen:

  • Pflanze mit hartem Wasserstrahl abspritzen
  • Lösung aus Rapsöl und Wasser auf die Blattläuse sprühen
  • Blattunterseiten mit einem Tuch abwischen
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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