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Gartenerde verbessern – Tipps zum aufbereiten

Erde Doden Regenwurm

Für ein prächtiges Wachstum verschiedenster Pflanzen muss ein guter Gartenboden genügend Wasser speichern, eine krümelige Struktur aufweisen, ausreichend Nährstoffe bereithalten und gut zu bearbeiten sein. In der Regel werden diese Eigenschaften durch die Mischung aus Sand, Humus, Ton und Lehm bewirkt. Hier kommt es, wie so oft im Leben, auf die Mischung an. Nun erfreut sich nicht jeder Hobbygärtner an einer qualitativ hochwertigen Gartenerde. Selbst wenn der Gartenboden keine idealen Eigenschaften besitzt, so ist es mit Zusatzstoffen und speziellen Beimischungen möglich, die Gartenerde zu verbessern.

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Bodenanalyse

Bevor es allerdings darum geht, den Gartenboden aufzubereiten, sollte dieser analysiert und auf seinen pH-Wert hin getestet werden. Dazu sind folgende Schritte notwendig:

  • eine handvoll Erde aus dem Garten entnehmen
  • in einen Becher geben und mit Wasser vermengen, bis eine halbfeste Masse entsteht
  • die Masse aus dem Becher nehmen
  • auf einer festen Unterlage zu einer Rolle formen

Leichter Boden / Sandboden

–    ist locker, gut durchlüftet und leicht zu bearbeiten
–    kann Wasser sowie Nährstoffe nicht lange speichern
–    produziert weniger Humus, da die organischen Materialien langsamer abgebaut werden

Bodenverbesserung für Sandböden

Am einfachsten und günstigsten ist es, dem Boden reichlich Humus beizumischen. Hier eignet sich Stalldung, Kompost oder Gründünger. Natürlich können auch Küchenabfälle oder Grünreste verwendet werden. Eine weitere Möglichkeit bietet das Tonmineral Bentonit. In den Sandboden eingearbeitet, verbessert Bentonit die Speicherkapazität von Nährstoffen und Wasser.

Sandböden lassen sich außerdem mit Gründüngerpflanzen aufbereiten. Bestimmte Pflanzen wie Klee, Wicken, Sonnenblume, Raps oder Lupinen sorgen für Beschattung, reichern den Boden mit Stickstoff an und lockern ihn tief greifend.

Bevorzugte Pflanzenarten

  • Sanddorn
  • Heidekraut
  • Flieder
  • Felsenbirne
  • Hasel
  • Berberitze
  • Stechpalme
  • Kartoffel
  • Rettich
  • Karotten
  • Erbsen
  • Spargel
  • Lauch
  • Rote Beete
Flieder - Syringa

Tonboden

  • fühlt glatt an und klebt
  • beim Reiben entsteht eine glänzende Oberfläche
  • hat eine dichte und schwere Struktur
  • Pflanzenwurzeln breiten sich schwer aus
  • Aufnahme von Nährsalzen und Wasser wird erschwert
  • erwärmt sich oftmals schlechter
  • Oberfläche nach Einsaat mit dunklem Kompost bedecken

Bodenverbesserung für Tonböden

Humus, Schreddergut und Sand in den Tonboden einbringen. Dadurch wird er lockerer und lässt mehr Wasser und Sauerstoff durch. Weiterhin empfiehlt es sich, tonige Böden vor dem Wintereinbruch einmal tief umzugraben. Dadurch sammelt sich Wasser in den Hohlräumen.

Gefriert das Wasser im Winter, dehnt es sich aus und sprengt größere Erdklumpen. Diese sogenannte „Frostgare“ trägt maßgeblich zur Verbesserung der Bodenqualität bei.

Tonböden mit Staunässe werden mit einer Drainage verbessert. Tiefwurzelnde Gründüngung sorgt für Auflockerung und Durchlüftung von Böden mit hohem Tonanteil.

Bevorzugte Pflanzenarten

  • Kastanie
  • Vogelkirsche
  • Stechpalme
  • Weißdorn
  • Aster
  • Sonnenbraut
  • Sonnenauge
  • Silberkerze
  • Kirschlorbeer
  • Rosen
  • Strauchbeerenobst
  • Obstbäume
  • Kartoffel
  • Zucchini
  • Kohl
  • Gurke
Rosen

Lehmboden

  • bietet bei guter Pflege optimale Bedingungen
  • ist glatt und geschmeidig
  • durchlässig
  • klebt nicht und lässt sich gut zu einer Wurst formen
  • locker und nährstoffreich

Bodenverbesserung für Lehmböden

Vor dem ersten Frost wird der Lehmboden umgegraben, damit die gelockerten Lehmstücke bei Frost aufplatzen können und die Gartenerde so lockerer wird. Gleichzeitig wird Sand in den Lehmboden eingearbeitet oder zumindest auf dem lehmigen Boden verteilt. Sand macht die Bodenart um einiges durchlässiger. Sollen Blumen gepflanzt werden, muss der Boden mit Kompost angereichert werden. So entstehen nicht nur Hohlräume, sondern der Boden wird auch gleichzeitig mit Nährstoffen versorgt.  

Überwiegt das Gemüse, wird in der gemüsefreien Zeit eine Gründüngung vorgenommen. Hier bieten sich Sonnenblumen und Lupinen geradezu an, da ihre Wurzeln tief in die Erdschichten eindringen. Kurz bevor die Samen reif sind, wird gemäht. Das Schnittgut verbleibt auf dem Boden, bis dieser vor dem ersten Frost erneut umgegraben wird.

Bevorzugte Pflanzenarten

  • Flieder
  • Schneeball
  • Fette Henne
  • Haselnuss
  • Efeu
  • Christrose
  • Kirschbaum
  • Lorbeer
  • Pflaumenbaum
  • Kartoffeln
  • Möhren
Kletterefeu - Hedera helix

Moorboden

Der typische Moorboden lässt sich anhand seiner dunkelbraunen bis fast schwarzen Farbe leicht erkennen. Er besteht zum größten Teil aus organischen Stoffen wie Pflanzenresten, die teilweise verrottet sind. Ein Moorboden ist oft recht nährstoffarm und weist einen niedrigen pH-Wert auf. Daher gibt es nur wenige Pflanzen, die mit so einem sauren Boden zurechtkommen.

Bodenverbesserung für Moorböden

Das Ziel der Bodenverbesserung ist das Anheben des pH-Wertes und somit die Erhöhung des Nährstoffgehalts. Um gleichzeitig die Speicherfähigkeit der Nährstoffe zu erhöhen, wird Gesteinsmehl oder Bentonit in den Boden eingebracht.

Zusätzliche Kalkgaben heben außerdem den pH-Wert an. Liegt der Wert nach einmaligem Kalken weiterhin unter 5,0, wird erneut gekalkt. Benötigte Spurenelemente und Nährstoffe können durch das Ausbringen von Kompost und abgelagerten Stallmist in den Boden gelangen.

Bevorzugte Pflanzenarten

  • Azaleen
  • Rhododendren
  • Farne
  • Hortensien
  • Lorbeerrose
  • Lavendelheide
  • Moosbeere
  • heimische Orchideenarten
Lavendel mit Schmetterling

Unter den Gemüsesorten findet sich nur Rhabarber, der mit extrem saurem Boden zurechtkommt.  

Mit Bodenprobe den pH-Wert testen

Im Allgemeinen gedeihen Pflanzen am besten bei einem pH-Wert von 5 bis maximal 7,5. Tiefere Werte führen bei den meisten Pflanzen zu Mangelerscheinungen und Krankheiten. Ausnahmen bilden Moorbeetpflanzen, Azaleen und Rhododendron.

Diese bevorzugen einen pH-Wert von 4,0 bis 4,5. Kalk liebende Pflanzen wie Clematis oder Buchs benötigen einen pH-Wert über 7,0. Damit der optimale Wert erhalten bleibt, ist es ratsam, jedes zweite Jahr zu kalken.

Wie wird der pH-Wert getestet?

Im Handel sind spezielle Teststreifen erhältlich, mit denen der pH-Wert gemessen werden kann.

  • saurer Boden: pH-Wert unter 5,5
  • neutraler Boden: pH-Wert genau 7
  • alkalischer Boden: pH-Wert über 7

Für die unterschiedlichen Bodenarten werden auch verschiedene pH-Werte angestrebt:

  • Sandboden: pH-Wert von 5,5
  • mittlerer Boden: pH-Wert von 6 bis 6,5
  • schwerer Ton- und Lehmboden: pH-Wert von 7,2

Häufig gestellte Fragen

Wie kann das Wasserhaltevermögen bei Sandböden verbessert werden?

Sandige Böden lassen sich durch das Einbringen von Bentonit verbessern. Wem das organische Tonmineral zu teuer ist, kann alternativ auf Lehm zurückgreifen oder nutzt mineralisches und nicht klumpendes Katzenstreu auf der Basis von Bentonit.

Kann ich neben Stalldung auch Stroh in den Boden einarbeiten?

Stroh bietet sich keineswegs an, da es durch Millionen Mikroorganismen schnell zersetzt wird. Diese vermehren sich dadurch so stark, dass sie dem Boden Stickstoff entziehen und sich bei der Pflanze Mangelerscheinungen zeigen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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