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Garten im Frühjahr düngen – Infos zur Gartendüngung

düngen im Garten

Im Frühjahr, wenn der Garten zu neuem Leben erwacht, dann benötigt dieser neben Wasser und Sonnenlicht auch einen guten Dünger, der eine reichhaltige Blütenpracht und Ernte garantiert. Viele Nährstoffe, die über den langen Winter über Ausschwemmung dem Boden verloren gegangen sind, müssen den Pflanzen nun wieder zugeführt werden, damit diese sich auch im neuen Gartenjahr wieder gesund und kräftig entwickeln können. Doch welcher Dünger sollte hier genutzt werden und wie wird im Frühjahr richtig gedüngt.

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Der ideale Zeitpunkt

Bereits wenn es die ersten frostfreien Tage gibt, kann mit der Vorbereitung für einen nährstoffreichen Boden begonnen werden. Wenn der Boden dann so gut abgetrocknet ist, dass er an den Gartengeräten nicht mehr hängen bleibt, dann ist der ideale Zeitpunkt, um zu beginnen. Dies ist natürlich von Region zu Region sowie von Jahr zu Jahr unterschiedlich und ein bestimmtes Datum kann daher nicht als idealer Zeitpunkt genannt werden. Die Beete müssen vor der Gabe von Dünger vorbereitet werden.

Die Vorbereitung

Alle Beete müssen vorbereitet werden, damit die Erde die neuen Nährstoffe auch aufnehmen kann. So ist es wichtig, dass Beete mit einjährigen Pflanzen, zu denen auch die Gemüsebeete gehören, von allen Altlasten befreit werden, wenn dies nicht bereits im Herbst erfolgt ist. Bei den mehrjährigen Pflanzen werden abgestorbene Pflanzenteile entfernt und die Gehölze eventuell zurückgeschnitten sowie herabgefallene Blätter aufgerecht. Auch Unkraut, das mit den ersten Sonnenstrahlen zu sprießen anfängt, muss nun bereits das erste Mal entfernt werden. Der Boden sollte nun jedoch nicht umgegraben, sondern nur mit einer Grabgabel vorsichtig aufgelockert werden.

Tipp:

Vor allem in Beeten, in denen noch Pflanzen stehen, muss mit der Grabgabel sehr vorsichtig umgegangen werden, damit keine Wurzeln beschädigt werden.

Boden auf Beschaffenheit prüfen

Jeder Gartenboden ist anders. Es gibt lehmige oder sandige Böden, entsprechend muss hier auch der Dünger gewählt werden. Viele Hobbygärtner sind sogar schon dazu übergegangen, Bodenproben ins Labor schicken zu lassen, um herauszufinden, welchen pH-Wert dieser besitzt. Dies ist wichtig, damit herausgefunden werden kann, welcher Dünger genutzt werden sollte. Hier kann wie folgt vorgegangen werden:

  • von allen Flächen, wie Rasen, Gemüsebeet oder Ziergarten Proben entnehmen
  • dies sollte an 10 bis 15 Stellen geschehen
  • diese werden pro Beet gemischt und in ein Labor geschickt
  • kostet zwischen 10 und 20 Euro
  • private und staatlich überwachte Labore nehmen diese Untersuchungen vor
Tipp:

Wer seinen Gartenboden auf die Beschaffenheit in einem Labor untersuchen lässt, bekommt direkt eine Liste mit benötigten Düngern zu seinem Ergebnis mit zugesandt und ist so auf der sicheren Seite, was das Düngen betrifft.

Kompost und Hornspäne

Hornspäne

Stickstoff ist in fast jedem Boden in den hiesigen Breitengraden zu wenig zu finden. Daher ist eine Düngung mit Hornspänen in der Regel immer sinnvoll, denn hierdurch wird der Erde wieder genügend Stickstoff zugeführt. Kompost kann immer dann als Dünger verwendet werden, wenn im Boden ausreichend Kalium und Phosphor vorhanden ist und diese daher nicht mehr zugeführt werden müssen. Die Menge für die ideale Düngung kann hier wie folgt errechnet werden:

  • pro Quadratmeter Gartenboden etwa 100 Gramm Hornspäne
  • Starkzehrer wie Gurken, Tomaten oder Kürbisse benötigen mehr
  • Bohnen, Zwiebeln oder Erbsen sind Schwachzehrer
  • diese benötigen weniger Stickstoffgehalt im Boden
  • 3 Liter Kompost kommen auf einen Quadratmeter Boden
Tipp:

Es ist sinnvoll, den Kompost, der verwendet werden soll, vorher zu sieben, denn so kommen nur die wirklich bereits ganz durch kompostierten Teile zum Einsatz. Alle größeren Teile, die noch im Sieb hängen bleiben, gehören zur weiteren Zersetzung wieder auf den Kompost.

Verschiedene Arten von Düngern

Idealerweise werden die vorbereiteten Böden etwa zwei Wochen vor der Neubepflanzung gedüngt. Bei Beeten, in denen bereits mehrjährige Pflanzen angesiedelt sind, kann die Düngung direkt während der Beetvorbereitung mit der Grabgabel erfolgen. Je nachdem, welcher Dünger genutzt wird, muss dieser vorsichtig untergehoben, mit Wasser vermengt oder einfach nur über das Beet gestreut werden. So können die Nährstoffe bereits in den Boden eindringen und sich hier verteilen, bevor eine Neupflanzung erfolgt. Bei gekauften Düngern aus dem gut sortierten Fachhandel sollte sich immer strikt an die Herstellerangaben gehalten werden, denn weder eine Überdüngung noch eine Düngung, bei der zu wenig Nährstoffe verteilt werden, ist hilfreich, um eine reichhaltige Ernte und ein bestmögliches Ergebnis zu erhalten. Neben dem selbsthergestellten Kompost und Hornspänen, die dem Boden immer vorsichtig untergemischt werden müssen, sind noch folgende Dünger im Handel erhältlich:

Organischer Volldünger

  • hat den Vorteil, dass er aus natürlichen Rohstoffen besteht
  • alles, was die Pflanzen an Nährstoffen benötigen, ist hier enthalten

Kalkstickstoff

  • hält den pH-Wert des Bodens stabil
  • wird vor der eigentlichen Düngung eingesetzt

Kuh- oder Pferdemist

  • ist leider mit Geruch behaftet
  • hat jedoch einen relativ ausgewogenen Nährstoffgehalt

Blaukorn

  • relativ bekannter Langzeitdünger
  • alle benötigten Nährstoffe werden geliefert
  • kann jedoch durch Versickerung von Nitrat das Grundwasser belasten

Flüssigdünger

  • werden in der Regel für Topfpflanzen genutzt
  • sie werden mit dem Gießwasser verabreicht
  • viele Spezialprodukte erhältlich
  • Flüssigdünger werden schnell ausgewaschen
  • Pantekali beinhaltet nur Kalium, Schwefel und Magnesium
  • gut für Tomaten, alle Wurzelgemüse und Kartoffeln

Bittersalz

  • wird nur bei akuten Mangelerscheinungen von Magnesium eingesetzt
Tipp:

In erster Linie ist es ratsam, einen Volldünger zu nutzen, der für alle Pflanzen gleichermaßen ideal ist. Nur wenn bei der Bodenprobe etwas anderes festgestellt wurde, kann oder muss auf spezielle Dünger zurückgegriffen werden. Alles andere bringt viel zu viel Aufwand mit sich und geht vor allem auch ins Geld. Denn die Spezialdünger sind häufig sehr teuer in der Anschaffung.

Rasen düngen

Rasendünger

Auch eine Rasenfläche, egal ob diese nur klein oder aber weitläufig ist, benötigt Dünger, damit sich der Rasen gegen Unkraut gut durchsetzen kann. Wurde in der Rasenerde ein pH-Wert unter 5,5 festgestellt, muss der Boden vor einer Düngung als erstes ausreichend gekalkt werden. Hierzu werden etwa 150 Gramm Kalk auf einem Quadratmeter Rasen verteilt. Durch Wässerung gelangt der Kalk in die Erde. Danach kann wie folgt gedüngt werden:

  • drei Wochen nach der Kalkung kann die Düngung erfolgen
  • der passende Zeitpunkt ist der Vorfrühling
  • hier kann sich nach den blühenden Forsythien gerichtet werden
  • ist der Rasen höher als fünf Zentimeter, vor der Düngung mähen
  • im Handel erhältlichen, stickstoffhaltigen Rasendünger nutzen
  • kann für die meisten Rasensorten genutzt werden
  • drei bis vier Wochen nach dem Düngen wird der Rasen vertikutiert
  • die einzelnen Grashalme sind durch die Düngung stark geworden
  • sämtliches Unkraut und liegen gebliebener Rasenschnitt entfernt werden
Tipp:

Selten kommt es vor, dass der Rasen einen pH-Wert von über 8,5 besitzt. Ist dies doch einmal der Fall, muss mit einem sehr sauren Dünger vorgegangen werden.

Fazit

Um den Boden im Frühjahr gut vorzubereiten, reicht es nicht aus, Dünger aus dem Handel zu besorgen und diesen über das Beet zu streuen oder einfach irgendeinen Flüssigdünger zu nutzen. Zur Düngung im Frühjahr, um ein gutes Ergebnis bei den Zierpflanzen sowie im Nutzgarten zu erreichen, muss daher einiges mehr vorgenommen werden. Gerade jetzt, in dieser für alle Pflanzen wichtigen Wachstumsphase sollte der Hobbygärtner daher ein wenig Zeit mehr erübrigen und seinen Garten gut auf die neue Saison vorbereiten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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