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Urnengrabgestaltung – Infos zu Kosten und Bepflanzung

Grabbepflanzung

Der Verlust eines Angehörigen will nicht nur emotional verkraftet werden. Mit dem Sterbefall einher geht stets die Bewältigung einer organisatorischen und finanziellen Belastung. Neben den klassischen Kosten einer Beerdigung, schlagen weitere Aufwendungen für die Ruhestätte zu Buche. Dank eines breit gefächerten Angebotes auf dem Markt, ist der Ausdruck höchster Wertschätzung des Verstorbenen nicht gebunden an die Höhe der finanziellen Aufwendungen. Die folgenden Infos zu Kosten und Bepflanzung geben näheren Aufschluss darüber, wie eine Urnengrabgestaltung in ansprechendem Rahmen gelingt für jedes Budget.

Video-Tipp

Grabkosten und Bestattungsgebühren

Bevor Sie an die eigentliche Gestaltung des Urnengrabes herangehen, ist die Grabstelle auf dem Friedhof zu erwerben. Die Zahlung dieser Friedhofsgebühr ermöglicht die Nutzung für eine bestimmte Ruhezeit, die regional unterschiedlich festgelegt wird. Hinzu kommen die Kosten für die Öffnung, Auskleidung und spätere Schließung der Grabstätte. Über die konkreten Beträge hält die Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung genaue Informationen bereit. Bundesweit sind Differenzen von mehr als 1.000 Euro auszumachen, sodass die folgende Übersicht als repräsentatives Beispiel dient:

  • Urnenwahlgrab für 1-4 Urnen: 1.100 Euro
  • Beerdigungsgebühren: 140 Euro
  • Aufbewahrung der Urne bis zur Beisetzung: 30 Euro

Alternativ bieten die Gemeinden mitunter die Nutzung einer Urnenkammer (Kolumbarium) für eine angemessene Ruhezeit an. Die Kosten schlagen mit ca. 2.100 Euro für eine Urne zu Buche, wobei die Beerdigungsgebühren entfallen.

Urnengrabstein und Einfassung

Hat sich die Grabstelle einige Monate nach der Beerdigung vollständig gesetzt, ist die Zeit gekommen für die eigentliche Urnengrabgestaltung. Jetzt gilt es, für das zur Verfügung stehende Budget eine vollendet Lösung zu finden. Im Folgenden werden populäre Modellierungen mit dem entsprechenden Kostenrahmen vorgestellt:

Traditionelles Grabmal

modernes Grab

Hölzerne Kreuze sind als Grabmal nur noch sehr selten anzutreffen. Es sind vielmehr steinerne Denkmäler, mit denen ein Urnengrab geschmückt wird. Ein begabter Steinmetz gestaltet dabei jedes gewünschte Motiv. Die Kosten für eine individuelle Kreation beziffern sich verständlicherweise höher, als ein Urnengrabstein aus der Serienfertigung. Darüber hinaus nimmt die Wahl des Materials Einfluss auf die Preisgestaltung. Mit diesem Kostenrahmen ist zu rechnen:

Aus der Hand des Bildhauers:

  • Elbsandstein mit 80 cm Höhe und plastischem Ornament: 2.700-2.900 Euro
  • Granit mit 80 cm Höhe, in individueller Form: ab 3.000 Euro
  • Marmor mit 85 cm Höhe und detailreicher Ausschmückung: ab 4.100 Euro

Aus industrieller Serienfertigung:

  • Himalaya mit 60 cm Höhe ohne Beschriftung mit Sockel: ab 1.100 Euro
  • Marmor mit 65 cm Höhe ohne Beschriftung mit Sockel: ab 1.200 Euro
  • Indish Black mit 65 cm Höhe ohne Beschriftung ohne Sockel: ab 574 Euro

Die Bandbreite zwischen den beiden vorgestellten Extremen ist dicht besetzt mit Anbietern jeglicher Couleur, wobei nach oben in der Preisgestaltung nahezu keine Grenzen gesetzt sind.

Steinerne Bücher als Grabmal

Als eine kreative Alternative zum klassischen Grabstein, hat sich bei der Formgebung eines Urnengrabes das Grabbuch herauskristallisiert. Auf den aufgeschlagenen, steinernen Buchseiten werden die Daten des Verstorbenen eingraviert. Platziert wird diese schöpferische Form einer Grabplatte auf einer bereits vorhandenen Steinplatte, auf Zierkies oder eingebettet in die Erde. Die Beschaffenheit des Materials bestimmt dabei wesentlich die Kosten:

  • Naturstein Aruba ohne Beschriftung: 300-350 Euro
  • Beschriftung je Buchstabe: 6-25 Euro
  • Ornament in Bronze: 79-119 Euro

 Diese Visualisierung des Mottos ‚in Stein gehauen für die Ewigkeit‘ setzt ein fähiger Steinmetz um zu einem Grabmal. Geformt als sanft geschwungene, aufrecht stehende Schriftrolle, entsteht eine Grabsteintafel mit Platz für individuelle Trauersprüche. Dieser Luxus hat natürlich seinen Preis. In Granit belaufen sich die Kosten auf eine Größenordnung von 4.150 bis 6.980 Euro.

Tipp:

Mit einem oval geformten Grabbild verleihen Sie dem Urnengrab eine persönliche Note. Gebrannt auf Porzellan, belaufen sich die Kosten für ein kleines Bild von 4×6 cm auf 28 Euro, bei einer Größe von 15×20 cm auf 100 Euro. Befestigt wird das Bild mit einem Spezialkleber.

Grabeinfassungen und Grabplatten

Grabpflege - Gießen

In Bezug auf die Grabeinfassung, haben sich schlichte, viereckige Formen für das Urnengrab bewährt. Wiederum dominieren Natursteine als Material aufgrund ihrer Langlebigkeit. Zudem entscheiden sich Angehörige bei der Urnengrabgestaltung für die vollständige oder teilweise Abdeckung der Ruhestätte mit einer Grabplatte, wenn der Zeitrahmen für die Pflege begrenzt ist. Mit dem folgenden Preisniveau ist zu kalkulieren:

  • Himalaya, Außenmaße 90×90 cm, 15 cm hoch, 10 cm dick: ab 670 Euro
  • Himalaya, Außenmaße 90×90 cm, 15 cm hoch, 15 cm dick: ab 890 Euro
  • Marmor, Außenmaße 90×90 cm, 15 cm hoch, 15 cm dick: ab 910 Euro

Passende Grabplatten in einer Dicke von 6 cm sind in Naturstein bereits ab 160 Euro im Handel zu entdecken. Sobald die Form der Abdeckung künstlerisch geformt werden soll, beispielsweise für ein mittig freiliegendes Beet zur Bepflanzung, steigen die Kosten proportional zum Aufwand.

Tipp:

Bei den Kosten für Grabstein, Einfassung und Grabplatte dürfen die Transportkosten bis zum Urnengrab nicht unterschätzt werden. Da bei Naturstein ein beträchtliches Gewicht zusammenkommt, sollte bei Angeboten dieser Kostenfaktor für einen fundierten Vergleich stets berücksichtigt werden.

Bepflanzung

Ein Urnengrab ist deutlich kleiner als ein Erdgrab und somit insgesamt kostengünstiger. Das gilt nicht nur für die grundlegende Gestaltung mit Grabmal und Einfassung, sondern setzt sich bei der Bepflanzung fort. Die knapp bemessene Fläche stellt freilich den Gärtner vor eine besondere Herausforderung. Im Folgenden werden die Kosten einer Erstbepflanzung näher beleuchtet:

Pflanzidee für unbeschattete Lagen

Befindet sich das Urnengrab am sonnigen Standort mit trockener, steiniger Erde, bieten sich vor allem Duft- und Aromastauden für die Bepflanzung an. Sind diese erst einmal angewachsen, ist kaum an Pflegeaufwand erforderlich. Das folgende Pflanzen-Paket summiert sich in den Kosten auf unter 30 Euro:

  • 1 x roter Sonnenhut (Echinacea purpurea ‚Magnus Superior‘)
  • 1 x karmin-rosa Pfingst-Nelke (Dianthus gratianopolitanus ‚Eydangeri‘)
  • 1 x dunkle Blaunessel (Agastache Rugosa-Hybride ‚Black Adder‘)
  • 2 x kriechendes Berg-Bohnenkraut in Weiß (Satureja spicigera)
  • 3 x Kaskaden-Thymian in hellem Lila (Thymus longicaulis)

Pflanzidee für halbschattige Lagen

Eine Ruhestätte unter mächtigen Bäumen ist auf deutschen Friedhöfen nach wie vor begehrt. Für die Wahl der Bepflanzung kommen in diesem Fall Gewächse in Betracht, die sich mit wenigen Sonnenstunden begnügen. Das folgende Pflanzen-Paket für die Erstbepflanzung bewegt sich in den Kosten unter 40 Euro:

  • 1 x rote Lenzrose (Helleborus Orientalis-Hybride ‚Red Lady‘)
  • 1 x Berg-Ilex (Ilex crenata ‚Dark Green‘)
  • 2 x Schatten-Segge (Carex umbrosa)
  • 2 x rosa Sterndolde (Astrantia major)
  • 3 x Duftveilchen (Viola odorata)
Grabbepflanzung

Pflanzidee für kühle, schattige Lagen

Die Farbkombination Grün und Weiß vermittelt im kühlen Schatten eine Aura von Ruhe, Frieden und stiller Andacht. Im feuchten, humosen Erdreich gedeihen auf einem Urnengrab robuste Waldstauden und Gräser das ganze Jahr hindurch. Die Pflege beschränkt sich auf die Gabe von ein wenig Kompost ab und zu sowie einen Rückschnitt im Herbst. Das folgende Pflanzen-Paket beansprucht Ihr Budget mit knapp 30 Euro:

  • 1 x weiße Christrose (Helleborus niger)
  • 1 x mittelgroßer Geißbart (Aruncus Aethusifolius)
  • 2 x Japan-Gold-Segge in weiß mit gelblichen Streifen (Carex oshimensis)
  • 4 x weiße Elfenblume (Epimedium grandiflorum)

Alle Pflanzideen werden optimiert mit passenden Blumenzwiebeln, die im zeitigen Frühjahr für eine zarte Blütenpracht auf dem Urnengrab sorgen.

Fazit

Im Abstand von einigen Wochen oder Monaten zur Beerdigung kommt auf die Angehörigen die Frage nach einer würdevollen Urnengrabgestaltung zu. Bis dahin muss sich das Erdreich der Grabstätte setzen und erhält in dieser Zeit eine vorübergehende Bepflanzung. Dieses Erfordernis verschafft den Hinterbliebenen ein ausreichend großes Zeitfenster, um Entscheidungen zu treffen hinsichtlich des Grabmals, der Einfassung oder ob eine Grabplatte verwendet wird. Dank des großen Angebotes auf dem Markt, steht für jedes Budget eine repräsentative Formgebung zur Auswahl bereit, um die Wertschätzung gegenüber dem Verstorbenen zum Ausdruck zu bringen. Die Bandbreite erstreckt von künstlerischen Arbeiten eines Bildhauers über die Leistungen eines fähigen Steinmetzes bis hin zu kostengünstigen und gleichwohl ansprechenden Angeboten aus industrieller Serienfertigung. In Anbetracht der kleinen Fläche, machen sich die Kosten für die Bepflanzung nur wenig bemerkbar. Das gilt insbesondere dann, wenn die Angehörigen sich gerne gärtnerisch betätigen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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