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Tellerhortensien – Pflege und Schneiden

Tellerhortensie - Hydrangea

Die Tellerhortensie ist eine üppig blühende und sehr dekorative Pflanze, die dem Garten einen besonderen Charakter verleiht. Anders als die sehr bekannte Bauernhortensie stammt die Tellerhortensie aus Asien. Besonders schön ist die Tellerhortensie, weil sie gegenüber der Bauernhortensie deutlich filigraner auftritt. Warum also die an sich robuste Pflanze nicht im eigenen Garten aufnehmen?

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Sorten

Insgesamt gibt es viele Arten von Tellerhortensien. Nachfolgend die bedeutendsten Sorten für unsere klimatischen Räume:

  • Die Acuminate ist eine sehr zarte Hortensienart, die mit stahlblauen Innenblüten und dazu rosa Randblüten überzeugt. Bei der Grayswood handelt es sich um eine Tellerhortensie, die rosa Innenblüten sowie weiße Randblüten aufweist, die sich dann nach der eigentlichen Blüte der Pflanze wiederum in ein attraktives Karminrot verfärbt.
  • Die Sorte Rosalba unterscheidet sich von den anderen Tellerhortensien durch ihren schirmförmigen Blütenstand, der in der Innenblüte die Farbtöne Rosa oder Blau aufweist, die Randblüten zunächst die Farbe Weiß haben und sich nach der eigentlichen Blüte in ein reizvolles Karminrosa verwandeln.
  • Die Sorte Intermedia weist weiße Randblüten mit einem Hauch von Blau auf, die die dunkelblauen Innenblüten attraktiv umgeben. Die Besonderheit unter anderem bei der Sorte Intermedia liegt darin, dass die Randblüten bei stark alkalischen Böden einen Rosaton aufweisen.
  • Die Tellerhortensie der Sorte Tiara hat gleichfarbige Innen- und Randblüten, die allerdings auf sauren Böden eher eine Blaufärbung haben, während sie auf alkalischen Böden beide eher Rosa gefärbt sind. Besonders reizvoll bei der Sorte Tiara ist das Laub, denn das nimmt zum Herbst hin eine interessante rot-violette Färbung an. Die Sorte Tiara erreicht eine maximale Höhe von etwa einem Meter.
  • Die Sorte Miyama-yae-murasaki verfügt über doppelt gefüllte sterile Randblüten, die je nach Boden entweder Blau oder Pink ausfallen. Dabei erreicht diese Sorte eine Höhe von bis zu 1,5 Metern. Da alle Tellerhortensien dem asiatischen Raum entstammen, haben sie ähnliche Ansprüche an die Pflege sowie auch den Standort.

Standortansprüche

Die Tellerhortensie hat ihre ursprüngliche Heimat in den regenreichen Bergwäldern von Japan und Korea. Diese Herkunft bestimmt auch die Anforderung, die die Tellerhortensie an ihren Standort und die Bodenbeschaffenheit dieses Standortes stellt. Perfekt ist ein Standort im lichten Schatten. Einen sehr sonnigen Standort verträgt die Pflanze nur dann, wenn sie mit ausreichender Feuchtigkeit versorgt wird. Der Boden sollte für die Tellerhortensie nährstoffreich sowie humos und mit luftigen Poren durchsetzt sein. Im pH-Wert des Bodens hat die Tellerhortensie eine Toleranzspanne von fünf bis acht, wobei sich die Blätter der einzelnen Sorten je nach pH-Wert des Bodens unterschiedlich färben. Einen leichten Kalkgehalt des Substrates nimmt die Tellerhortensie nicht übel.

Was den Standort angeht, fühlt sich die Tellerhortensie besonders wohl im Umfeld von tiefwurzelnden Laubbäumen, da sie diese Vorteile für sich zu nutzen weiß. Durch ein dichtes Blätterdach von umgebenden Bäumen ist die Tellerhortensie nämlich sowohl vor zu heißem Sonneneinfluss als auch vor stark prasselndem Regen bestens geschützt, bekommt aber dennoch milde Sonnenstrahlen ab. Aufgrund ihrer zarteren Beschaffenheit als die Bauernhortensie sowie einer Höhe von in der Regel um die 100 cm, kann sich diese Pflanze sehr gut in Staudenrabatten einfügen, wenn sie eine ausreichende Wasserversorgung erhält. Der botanische Name der Tellerhortensie heißt Hydrangea, was übersetzt „Wassergefäß“ oder „viel Wasser“ heißt und damit schon einen wesentlichen Pflegeanspruch deutlich macht, den die Tellerhortensie hat.

Die Tellerhortensie schätzt:

  • einen licht schattigen Standort
  • intensive Wasserversorgung
  • abgestandenes Regenwasser
  • einen humosen, mit luftigen Poren durchsetzten Boden
  • die Nachbarschaft von tiefwurzelnden Laubbäumen als Sonnen- und Regenschutz

Idealer Pflanzzeitpunkt/Pflege

Am besten ist es, die Tellerhortensie im Mai auszupflanzen. Nach dem Einpflanzen ist reichliches Gießen sehr wichtig. Wird die Tellerhortensie als Kübelpflanze gehalten, ist eine intensive Wasserversorgung besonders wichtig, wobei die Staunässe unbedingt vermieden werden sollte. Am liebsten ist dieser Pflanze die Wasserversorgung mit weichem und kalkarmem Regenwasser, das in der Regentonne gesammelt wird und deshalb abgestanden ist. Der besonders hohe Wasserbedarf der Tellerhortensie sogar an schattigen Standorten ist einfach erklärbar, denn die Pflanze hat eine insgesamt große Blattoberfläche, die auch außerhalb der Blütezeit für eine intensive Wasserverdunstung sorgt. Deshalb ist die Tellerhortensie nicht nur innerhalb der Blüte – wie viele andere Pflanzen – sondern ganzjährig, so lange sie Laub trägt und es draußen nicht friert, auf intensive Wässerung angewiesen. Ihre Blüten trägt die Pflanze übrigens in der Zeit von Juni bis September.

Überwintern

Die Tellerhortensie hat kein Problem mit Außentemperaturen um den Gefrierpunkt herum und sie kommt auch mit leichtem Frost sehr gut zurecht. Ist der Winter aber kälter als um 0 °C, dann sollte die Pflanze vor der Kälte geschützt werden. Der Wurzelbereich lässt sich mit einer dichten Schicht aus Stroh oder Laub beziehungsweise Reisig vor der Kälte schützen. Die Triebe und Zweige der Pflanze werden mit Gartenvlies oder Luftpolstersäcken beziehungsweise Jutesäcken vor dem Frost geschützt. An frostfreien Tagen sollte die Pflanze mit etwas weichem Wasser versorgt werden, um das Austrocknen von schon vorhandenen Blütenknospen zu verhindern. Erst wenn die Temperaturen wieder dauerhaft über 0 °C ansteigen, sollte der Winterschutz entfernt werden – dann allerdings auch zügig, da sonst die Gefahr von Schimmelbildung besteht. Für eventuelle Spätfröste sollte der Überzug der Pflanzen aber noch griffbereit gehalten werden. Im Kübel ist die Tellerhortensie dem Risiko ausgesetzt, dass der Wurzelballen komplett durchfriert. Deshalb sollten Kübelpflanzen unbedingt zum Winter hin in ein frostfreies aber kühles Winterquartier umziehen. Auch dort dürfen die Pflanzen natürlich keinesfalls austrocknen.

Die Tellerhortensie:

  • ist winterfest bis zum Gefrierpunkt
  • braucht bei Frost guten Schutz für Wurzeln sowie Triebe und Zweige
  • muss auch unbedingt noch vor Spätfrösten bis in den Mai durch Überzüge geschützt werden
  • sollte als Kübelpflanze frostgeschützt aber kühl überwintert werden

Die Tellerhortensie zum Blühen bringen

Tellerhortensie - Hydrangea

Blüht die Tellerhortensie nicht wie gewünscht, dann kann das verschiedene Ursachen haben. Ein falscher Schnitt und die Entfernung der Blüten für den nächsten Frühling reduziert die Blühfähigkeit der Pflanze. Auch Spätfröste, denen die Pflanze ungeschützt ausgesetzt war, können zu Knospenschäden und damit ausbleibenden Blüten führen. Bis Mitte Mai sollten Hobbygärtner den Überzug für die Tellerhortensie für die frostigen Nächte immer griffbereit halten.

Schneiden

Auch wenn die verwelkten Blätter im Spätherbst fast jeden Hobbygärtner zu einem Schnitt verleiten, sollte man darauf verzichten, da die Tellerhortensie darunter unter Umständen leiden würde. Weil nämlich die meisten Sorten die Blütenknospen im vorjährigen Holz anlegen, kann ein zu früher und intensiver Schnitt die Blütenpracht für das nächste Jahr kosten. Zudem kennen erfahrene Hobbygärtner die Gewohnheit der Hydrangea, die ihre Blätter abwirft, allerdings die vertrockneten Blütenstände bis zum kommenden Frühjahr am Strauch verbleiben lässt. Im Winter sind diese sogar eine Zier, wenn sie mit Frost oder Raureif überzogen oder von Schnee bedeckt werden. Erst im Frühjahr sollte dann der leichte Schnitt zur Unterstützung der nahenden Blüte stattfinden. Dann gilt es, die erfrorenen Triebspitzen zu kappen und sämtliches Totholz in Bodennähe auszuschneiden sowie auch die innen gerichteten Zweige zu entfernen. Auch sich überkreuzende Treibe sowie verwelkte Blätter werden im Frühjahr entfernt.

Der Schnitt sollte knapp über den neuen Knospen stattfinden und es sollten auch keine langen Aststummel stehenbleiben. Zur Gesunderhaltung der Pflanze sollte nur scharfes und gründlich desinfiziertes Schneidwerkzeug zum Einsatz kommen, denn Zweige und Triebe dürfen keinesfalls gequetscht werden. Der Test, ob ein Trieb noch lebt, ist einfach. Kratzt man mit dem Nagel etwas an der Rinde und es kommt Grün zum Vorschein, dann lebt der Trieb und darf nicht beschnitten werden. Ein regelmäßiger Erhaltungsschnitt verhindert die Verkahlung der Pflanze von unten. Wirkt die Hortensie aufgrund nicht ausreichender Erhaltungsschnitte verkümmert, kann sie mit einem Verjüngungsschnitt auf eine Höhe von 15 bis 20 cm nach zwei bis drei Jahren gerettet werden.

Pflegeschnitt für Garten- und Tellerhortensien

Der Schnitt dieser Hortensien kann sich deshalb einfach auf die notwendige Pflege beschränken:

  • Zunächst sollten Sie, wie oben schon angedeutet, die alten Blütenstände entfernen. Das aber erst im Frühjahr, denn erst dann können Sie die neuen Blüten, die die Pflanze bereits die kommende Saison gebildet hat, gut sehen und laufen wenig Gefahr, mit der alten Blüte auch gleich die neue zu entfernen. Die neuen Knospen entwickeln sich unter der alten Blüte, knapp darüber wird geschnitten.
  • Bei dieser Gelegenheit sollten Sie auch gleich prüfen, ob Ihre Hortensie über den Winter einige Triebspitzen dem Frost opfern musste. Diese abgestorbenen Triebe werden dann bis dorthin abgeschnitten, wo dass gesunde Gewebe beginnt (wo sich unter der Rinde grüne Farbe zeigt).
  • Außerdem können Sie die gesamte Pflanze ein wenig auslichten, wenn sie im Inneren zu dicht verwachsen ist. Dabei sollten Sie darauf achten, immer die ältesten Triebe zu beschneiden, die dann bis auf Bodenhöhe zurückgeschnitten werden können.

Wenn Ihre Gartenhortensie sich bei Ihnen so wohl fühlt, dass sie richtig fleißig wächst und langsam zu groß wird, können Sie sie auch stärker beschneiden. Dann werden Sie jedoch fast unweigerlich auch in die neu angelegten Blütenstände schneiden, was zur Folge hat, dass Sie in der Saison nach einem solchen Radikalschnitt nur recht wenig Blüten sehen werden.

Neue Züchtungen machen den Schnitt einfacher

Wenn Sie wenig Lust haben, vor dem Schnitt einer Gartenpflanze jedes einzelne Zweiglein daraufhin zu untersuchen, ob neue Knospen zu sehen sind oder nicht, könnten Sie sich eine Hortensien-Neuzüchtung zulegen, die Sie von solchen Überlegungen befreit: Die Hortensie „Endless Summer“, eine neue Variante der Gartenhortensie, wurde von ihren Züchtern dazu überredet, auch an frischen Trieben Blütenknospen zu entwickeln. Deshalb können Sie hier beim Rückschnitt nichts mehr falsch machen, Sie nehmen einfach jeweils die verblühten Enden ab, aus denen die „Endless Summer“ gleich mehrmals im Jahr neue Blüten hervorbringen kann.

Auch mit erfrorenen Trieben werden Sie bei dieser Sorte wenig Last haben, sie erträgt bis minus 30 Grad Wintertemperatur. Wenn Sie sich auch noch von der Sorge um den pH-Wert des Bodens und der damit einhergehenden rosafarbenen oder blauen Blüte befreien möchten, kaufen Sie sich eine „Endless Summer“ von der Sorte „The Bride“, die in jedem Boden herrliche reinweiße Blütenbälle hervorbringt. Mehr zur neuen Züchtung erfahren Sie auf der Website www.hortensie-endless-summer.de.

Häufig gestellte Fragen

Was tun – meine Tellerhortensie will nicht blühen?

Nährstoffmangel oder der Schnitt von lebenden Trieben sind die wesentlichen Gründe für ausbleibende Blüten bei der Pflanze. Erfolgt der Schnitt korrekt, sollte ein Bodentest aus dem Gartencenter für die Prüfung des Bodens durchgeführt werden, der den pH-Wert des Bodens ausweist. Ein optimaler pH-Wert und ein spezieller Hortensiendünger bringen die meisten Pflanzen zum Blühen. Dabei sollte aber dringend ein Hortensiendünger genutzt werden, weil dieser anders als andere Dünger einen geringen Phosphor-Anteil aufweist.

Welche Schädlinge sind für Tellerhortensien gefährlich?

Die Spinnmilbe befällt die Tellerhortensie gern, wenn diese zu trocken gehalten werden. Gründliches Abduschen der Pflanzen sowie ein Besprühen mit einem rapsölhaltigen Spritzmittel kann schon Abhilfe schaffen. Zur Stärkung der Pflanze sollte dann über einen Standortwechsel mit mehr Sonnenschutz angedacht werden.

Wissenswertes in Kürze

  • Rispenhortensien gehören zu denen, die einen Schnitt benötigen, um schön buschig zu werden. Man schneidet sie nach den letzten Frösten auf ca. 50 cm zurück.
  • Sollte man einmal eine Hortensie stark beschneiden müssen, ist das durchaus möglich. Allerdings muss man dann im nächsten Jahr auf die Blüte verzichten.
  • Auch die Tellerhortensien dürfen nicht beschnitten werden. Die Anlagen für die neuen Blüten bilden sich während der Blüte. Schneidet man mehr als nur die verblühten Blütenbälle ab, entfernt man die Ansätze der Blüten für das kommende Jahr und die Hortensie blüht nicht.
  • Eine einfache Lösung, wie man zurückschneiden kann und trotzdem Blüten bekommt ist, den Schnitt auf ein paar Jahre zu verteilen. Man schneidet immer nur ein paar Äste zurück. Diese werden nicht blühen, aber der Rest der Pflanze entschädigt dafür, indem er schön weiterblüht.
  • Außerdem kann man bei älteren Pflanzen einzelne, stark verholzte Triebe ganz entfernen. Dadurch wird die Bildung neuer Bodentriebe angeregt.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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