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Pflanzen mit weißem Schimmel auf Blättern – das hilft

In der Natur lebt weißer Schimmel überall auf Pflanzen und deren Blättern. Dieser wird von Pilzen hervorgerufenen, die sich auf absterbenden Substanzen mit einem organischen Ursprung einnisten. Bei gesunden und noch lebenden Pflanzen kann eine Schimmelbildung allerdings zu Schäden führen und macht zudem noch einen unansehnlichen Eindruck. Wenn sich Schimmel bei Zimmerpflanzen ausbreitet, dann ist Vorsicht geboten, da sich die Schimmelsporen in der Raumluft verteilen. Auf diese Weise können die Sporen bei den Bewohnern durch das Einatmen zu gesundheitlichen Schäden führen.

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Ursachen für die Schimmelbildung

Wenn Pflanzen vom Schimmel befallen sind, dann bildet sich eine weißliche Schicht auf den Blättern aus. Häufig ist eine zu hohe Luftfeuchtigkeit und Staunässe in der Erde schuld an der Schimmelbildung. In diesem Fall breiten sich die Schimmelsporen wie ein Netz über den Erdboden im Garten aus und befallen auch die Pflanzenblätter. Speziell während kühler Herbsttage, mit einem zu feuchten Wetter, kommt es zu einem vermehrten Schimmelbefall. Wenn sich dann die Sonne noch den ganzen Tag hinter Wolken versteckt, kann der Boden nicht ausreichend trocknen und der Schimmel findet perfekte Bedingungen vor.

  • Schimmelsporen brauchen ein bestimmtes Klima zur Verbreitung
  • Ideal ist lauwarmes Wetter mit einer hohen Luftfeuchtigkeit
  • Bevorzugt wolkenverhangene Wetterlagen
  • In heimischen Gärten und Blumentöpfen treten verschiedene Arten von Schimmelpilzen auf
  • Besonders verbreitet sind Alternaria, Aspergillus und Penicillium
  • Verschmutztes Gartenwerkzeug kann zu einer verstärkten Verbreitung führen

Schimmel im Garten

Im gewohnten Maße ist eine Schimmelbildung im Garten normal und zu erwarten. Die Schimmelsporen nisten sich vor allem bei organischen Substanzen ein, wenn diese absterben. Damit leisten Schimmelpilze einen maßgeblichen Beitrag für ein funktionierendes Ökosystem, dass sich selber ver- und entsorgen kann. Dadurch können die Nährstoffe der toten Pflanzen in den Erdboden übergehen und eine ausreichende Mineralisierung garantieren. Allerdings findet sich Schimmel nicht nur auf absterbenden Pflanzen und auf dem Komposthaufen ein, sondern befällt auch gesunde Triebe und nistet sich im Erdboden ein. Wenn gesunde und noch junge Pflanzen weißen Schimmel auf den Blättern ausbilden, dann sind zeitnah Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

  • Schimmel tritt besonders an schattigen und kühl-feuchten Standorten auf
  • Speziell Pflanzen unter tief wachsenden Bäumen sind betroffen
  • Absterbende Pflanzen in der Nachbarschaft unterstützen die Schimmelbildung
  • Übermäßige Schimmelbildung kann zum Absterben der Gartenpflanzen führen
  • Alle Gartenwerkzeuge stets vor und nach dem Benutzen mit Spiritus desinfizieren

Schimmel auf Zimmerpflanzen

Schimmelsporen fühlen sich besonders auf Zimmerpflanzen sehr wohl, wenn diese nur in den Wohnräumen kultiviert werden. In den Innenräumen herrschen ideale Wachstumsbedingungen für Schimmelkulturen. In der Natur sorgen extreme Temperaturschwankungen und starke Sonnenbestrahlung für eine natürliche Kontrolle. Dagegen findet Schimmel im heimischen Wohnzimmer die gewünschten Temperaturen und Bedingungen vor, wohlig-warm und feucht. In diesem Zusammenhang spielt eine übermäßige Befeuchtung der Topfpflanze eine wesentliche Rolle bei der weiteren Ausbreitung von Schimmel.

  • Dauerhaft feuchte Erde führt zu Schimmelbefall bei Zimmerpflanzen
  • Herabfallende und faulende Blätter bieten perfekte Lebensbedingungen
  • Nähe zum Heizkörper garantiert warme Konditionen
  • Oft wird nicht ausreichend gelüftet
  • Menschliche Ausdünstungen erhöhen die Luftfeuchtigkeit
Tipp:

Bei Menschen mit Allergien gegen Schimmelpilze und mit schweren Erkrankungen, ist der Verzicht auf Topfpflanzen in Wohnräumen zu empfehlen.

Mehltau

Apfelmehltau
Jonathan Billinger, Apple Powdery Mildew – geograph.org.uk – 1274755, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 2.0

Der Echte Mehltau ist ein hartnäckiger Schimmelpilz, der sowohl Nutz- als auch Zierpflanzen befällt. Dieser Schimmel bevorzugt gute Wetterlagen, mit Temperaturwerten von über 20° C und in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit. Besonders neue Blätter können bei einer anhaltenden Trockenheit nicht richtig ausreifen und bieten den Pilzsporen willkommene Angriffsflächen bei erneut einsetzendem Regen. An den befallenen Stellen macht sich der Mehltau als weißer und mehliger Belag sichtbar. Als Vorbeugung ist ein sonniger und luftiger Standort ausschlaggebend, damit die Blätter nach jedem Regenguss wieder rasch trocknen können. Auf diese Weise wird dem Mehltaupilz nur wenig Angriffsfläche geboten. Darüber hinaus unterbindet eine nährstoffreiche und hochwertige Erde das Aufkommen.

  • Lässt sich durch das Einsprühen mit Tinkturen bekämpfen
  • Bewährt hat sich eine Brühe aus Schachtelhalmen
  • Hilfreich sind auch Knoblauchsud und Rainfarntee
  • Milch und Molke verfügen ebenfalls über heilsame Eigenschaften
  • An einem regenfreien und trockenen Tag einsprühen
  • Direkt auf die befallenen Stellen aufbringen
  • Behandlung regelmäßig wiederholen, bis der Schimmel verschwindet

Grauschimmel

Wenn die Pflanze mit Grauschimmel befallen ist, dann überzieht ein grauer und samtiger Belag die betroffenen Blätter. Besonders anfällig für diesen Schimmelpilz sind alle Pflanzenarten mit weichen Blättern. In der Regel bildet sich Grauschimmel meist auf beschädigten und abgestorbenen Pflanzenteilen aus. Wenn sich auf den Blättern dauerhaft Wasser ansammelt und nicht zügig abtrocknen kann, dann wird die Schimmelbildung gefördert. Darüber hinaus unterstützt eine zu starke Stickstoffdüngung die Ausbildung von Grauschimmel.

  • Zu kräftiges und häufiges Einsprühen der Blätter vermeiden
  • Befallene Blätter und Stängel abschneiden
  • Mit Fungizid behandeln
  • Bei extrem fortgeschrittenem Befall die gesamte Pflanze entsorgen

Bekämpfung

Wenn sich Schimmel auf Pflanzenblättern ansiedelt, dann sollte dieser so schnell wie möglich entfernt werden. Ansonsten können die Schimmelsporen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen bei den Bewohnern führen, wenn es sich um Zimmerpflanzen handelt. Von den Topfpflanzen ausgehend kann es im Extremfall zu einer Ausbreitung auf die umgebenden Decken und Wände kommen. Aber auch im Garten kann übermäßiger Schimmelbefall schädlich sein und zum Absterben von gesunden Pflanzen führen. Außerdem stellt dieser eine Gefahr für spielende Kinder und herumtollende Haustiere dar. Wenn sich der Schimmel bis zu den Blättern der Pflanze ausbreitet, dann ist in der Regel auch der Erdboden befallen.

  • Mit Schimmel befallene und bereits faulende Blätter im Hausmüll entfernen
  • Müll umgehend aus der Wohnung beseitigen
  • Sporen verbreiten sich unaufhörlich über die Luft
  • Betroffene Pflanze zeitnah umtopfen
  • Pflanzgefäß mit neuer und hochwertiger Blumenerde auffüllen
  • Wohnräume regelmäßig und länger lüften
  • Betroffene Zimmerpflanzen auf die Fensterbank in die Sonne stellen
  • Wenn vorhanden, bei warmem Wetter für einige Zeit auf den Balkon bringen
Tipp:

Wenn nach den Gegenmaßnehmen der Schimmelbefall auf den Blättern schnell wieder auftritt, dann lässt sich dieser anscheinend nicht vollständig entfernen. In diesem Fall ist eine komplette Entsorgung der betroffenen Pflanzen zu empfehlen.

Vorbeugen

Damit sich die Pflanzen im Garten und in den Wohnräumen an einer langen Lebensdauer erfreuen können, sollte der Bildung von Schimmelpilzen nachhaltig vorgebeugt werden. In der Erde befinden sich von Natur aus diverse Mikroorganismen und Pilze, in einem gesunden Ökosystem regulieren sich diese von alleine. Wenn sich allerdings Fehler bei der Pflege einschleichen und die Standortbedingungen nicht stimmen, dann kommt es zu einer übermäßigen Schimmelbildung. Speziell im Herbst und im Frühling ist ein überhöhtes Wachstum von Schimmelpilzen zu erwarten. Aus diesem Grund sollten die Pflanzen zu dieser Jahreszeit regelmäßig auf Schimmelbefall kontrolliert werden. Wenn sich Schimmelpilze auf den Blättern breitmachen, dann sind diese unverzüglich zu entfernen.

  • Sparsam gießen, Wassergaben nie übertreiben
  • Staunässe unbedingt vermeiden
  • Drainage anlegen, sowohl im Garten als auch im Blumentopf
  • Dergestalt kann überschüssiges Wasser stets ablaufen
  • Ablaufloch im Blumentopf mit einer Tonscherbe bedecken
  • Kiesschicht locker darüber legen und mit Erde bedecken
  • Erdoberfläche zwischendurch immer mal komplett austrocknen lassen
  • Zimmerpflanzen jedes Jahr im Frühjahr umtopfen

Fazit

Das Vorkommen von weißem Schimmel ist in der Natur ein ganz natürlicher Prozess, der sich normalerweise von ganz alleine reguliert. Im Garten kann es jedoch aufgrund von falschen Standortbedingungen und langanhaltender Regentage zu perfekten Konditionen für einen übermäßigen Schimmelbefall auf den Blättern kommen. Wenn dieser Überhand nimmt, dann kann sogar die ganze Pflanze absterben. Deshalb sind umgehend Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die faulenden Pflanzenteile sind direkt zu entfernen und zwar nicht auf dem Komposthaufen, sondern im Hausmüll. Schimmelsporen sind extrem fein und sehr leicht, diese verbreiten sich über die Luft schon mit einer zarten Brise. Bei Zimmerpflanzen sorgt anhaltende Staunässe oft für eine Schimmelbildung auf den Blättern. In diesem Fall hilft eine Verminderung der Gießeinheiten und das Anlegen einer Drainage. Beim Gebrauch von Werkzeugen ist stets auf eine vorhergehende und abschließende Desinfizierung mit Spiritus zu achten. Auf diese Weise wird das Übertragungsrisiko vermindert. Ein weißer und mehlartiger Belag ist ein Hinweis auf Mehltau, der sich mit dem Einsprühen von natürlichen Hausmitteln bekämpfen lässt. Wenn der Belag eher grau ist, dann handelt es sich um Grauschimmel, diese lässt sich oft nur schwer komplett entfernen. Wenn sich der Schimmelbefall extrem ausbreitet, dann ist als letzte Hilfsmaßnahme oft nur noch das Beseitigen der ganzen Pflanze ratsam.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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