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Buchenblattlaus bekämpfen – Hilfe bei Läusen an Buchen

Buchenblattlaus
Drahkrub, Phyllaphis fagi 1-2, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Die Buchenblattlaus ist auch unter den Namen Buchenwolllaus, Wollige Buchenlaus und Buchenblattbaumlaus sowie Buchenzierlaus bekannt. Sie hat eine spezielle Vorliebe für Buchenblätter und zieht daraus ihre Nahrung. An Buchenbäumen und -hecken hinterlässt sie entsprechende Schädigungen. Während kräftige Buchen einen Befall meist gut überstehen, leiden bei einem größeren sowie länger andauernden Befall vor allem die Buchenhecken. Dies reicht schlimmstenfalls bis zum Absterben, wenn keine Bekämpfung erfolgt. Der Pflanzenratgeber von Hausgarten nennt Ihnen effektive Bekämpfungsmethoden, die leicht anzuwenden sind und die Buchenblattläuse schnell der Vergangenheit angehören lassen.

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Erkennung

Damit Sie die richtige Bekämpfungsmethode gegen Schädlinge auswählen können, müssen Sie zuvor wissen, um welche Schädlinge es sich handelt. Die Buchenblattlaus erkennen Sie an folgendem Aussehen und den Buchenbefall an bestimmten Merkmalen:

  • Körperlänge zwischen ein bis drei Millimeter
  • Hellgrüne bis schwarze Farbe
  • Am Hinterbereich können dunkle Bänderungen vorhanden sein
  • Ausscheidung von weißen oder bläulich weißen Wachsfäden, die wie Wolle aussehen
  • Sitzen saugend an den Blattunterseiten
  • Blätter und Blattstiele sowie Zweige können sich klebrig anfühlen (Honigtau)
  • Es bilden sich bräunliche Flecke bis das Blatt ganz braun wird
  • Blätter verkrüppeln mit eingerollten Blatträndern
  • Vermehrtes Abfallen angegriffener Blätter

Ansiedlung

Die Buchenblattlaus beschränkt sich bei ihrer Nahrungsaufnahme meist rein auf Buchengehölze beziehungsweise auf deren Blattkleid. In Europa sind vor allem die Rotbuche mit all ihren Unterarten wie Blut- und Sünthe-Buche davon betroffen. Die Buchenbaumblattläuse gelangen überwiegend über Ameisen auf die Bäume und Hecken, kriechen gelegentlich aber auch selbst die Stämme hinauf. In der Regel siedeln sie sich in Kolonien an blattnahen Zweigen sowie an den Blattstielen an. Von dort aus ziehen sie an die Blattunterseiten und saugen ihre Nahrung aus den Blättern.

Bei hohen Aufkommen verbleiben einige unter den Blättern sitzen. Mitunter befallen sie auch unterständige Pflanzen, die unter dem Buchenbaum gedeihen, wie zum Beispiel der Wald-Frauenfarn. Andere Wirtspflanzen besiedeln die Buchenblattläuse nicht.

Buchenbaum-Behandlung

Wenn ein meterhoher Buchenbaum von Buchenwollläusen heimgesucht wurde, finden Sie die gleichen Merkmale an den Blättern vor, wie bei Buchenhecken. In den höheren Lagen ist es schwieriger, die Äste und Stiele genauer auf diese Parasiten zu untersuchen. Hier haben Sie in der Regel rein auf die typischen Blattschädigungen zu vertrauen, um den Verdacht von Buchenzierläusen zu erhalten.

Da die Buchenbäume sehr gut mit den Schädlingen zurecht kommen und diese keine lebensbedrohliche Gefahr für den Baum hervorrufen können, reicht es meist aus, wenn Sie die Zweige mit betroffenen Blättern einfach abschneiden. In der Regel sind sie genau dort, wo die Blätter angegriffen sind. So stehen die Chancen gut, dass Sie mit der Astabtrennung alle Exemplare entfernen.

Buchenblattlaus
Sarefo, Phyllaphis fagi adult, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0
Tipp:

Schmeißen Sie die befallenen Zweige nicht auf den Komposthaufen, sonst laufen Sie Gefahr, dass sich die Parasiten vermehren und erneut den Weg zu Ihrer Buche antreten. Besser Zweige verbrennen oder kleinschneiden und im Hausmüll entsorgen.

Chemie-Einsatz

Der Einsatz von chemischen Insektiziden ist immer mit einem gewissen Risiko für die Umwelt, Sie und in der Umgebung aufhaltende Tiere verbunden. Aus diesem Grund ist die Anwendung nur bedingt empfehlenswert. Sie sollte ausschließlich zum Einsatz kommen, wenn ein immens umfangreicher Befall von Buchenblattläusen gegeben ist und ein Abschneiden der Äste keine beziehungsweise nur geringfügige Wirkung gezeigt hat.

Im Fachhandel sind chemische Insektizide gegen Buchenwollläuse erhältlich, die Sie in eine speziell für große Flächen entwickelte Druckpumpflasche mit Wasser vermischen müssen. Mit einer Leiter und einem langen Teleskop-Sprühstab können Sie auch die Blätter in einigen Metern Höhe erreichen.

Hausmittel

Anstelle eines chemischen Insektizids eignet sich ein Hausmittelrezept mit Rapsöl und effektiver Wirkung. Rapsöl hat die Eigenschaft, dass es die Atemwege der Phyllaphis fagi verklebt, dadurch die Atmung zunehmend einschränkt, bis letztendlich die Schädlinge ersticken. Das Rapsöl können Sie als Wasser-Gemisch ebenfalls in eine Druckpumpflasche füllen und genau so vorgehen, wie unter „Chemie-Einsatz“ bereits beschrieben. Für die Herstellung von 10 Litern halten Sie sich an folgendes Rezept:

  • 3 Liter Rapsöl mit 7 Liter Wasser vermischen
  • Gemisch in die Druckpumpflasche füllen
  • Baum großflächig einsprühen, insbesondere die Blattunterseiten
  • Bei Bedarf frühestens nach 24 Stunden wiederholen
  • Gegebenenfalls mehrmals wiederholen
  • Nach jeder Behandlung Baum soweit wie möglich vollständig abduschen
  • Nur frisch angesetzte Rapsöl-Mischung verwenden
  • Reste wegschütten
Tipp:

Spülen Sie nach jeder Anwendung die Sprühdüse und den Innenbehälter der Sprühpumpe gut aus, damit sich keine Rapsöl-Reste absetzen und den Sprühkopf verkleben/verstopfen können.

Buchenhecken

Meist werden Buchenhecken in einer überschaubaren Höhe gehalten, so dass sich hier die Bekämpfung von Blattläusen etwas einfacher gestaltet und auch mehr Möglichkeiten geboten werden. Natürlich können Sie auch die genannten Methoden anwenden, wie sie unter der Rubrik „Buchenbaum-Behandlung“ beschrieben sind. Weniger umständlich geht es aber mit folgenden Bekämpfungsmaßnahmen.

Erste-Hilfe

Ist die Buchenblattlaus auf Ihrer Hecke entdeckt, heißt es sofort zu handeln, denn diese ist gegen diese Parasiten nicht im Ansatz so robust, wie ein kräftiger Buchenbaum. Als erste Maßnahme gilt es den Gartenschlauch hervorzuholen und die Hecke weitläufig im Bereich von Blattschädigungen abspritzen. Vorteilhaft ist, dass sich die Schädlinge meist an den außenliegenden Pflanzenteilen aufhalten, weil hier das Blattkleid fleischiger ist, als zum Heckeninneren hin. So lassen sie sich mit dem Wasserstrahl gut erreichen.

Buchenblattlaus
Magnefl, Phyllaphis fagi, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

In der Regel reicht bei den kleinen Plagegeistern ein normaler Wasserdruck, wie er für Haushaltswasser üblich ist. Dieser liegt meist bei vier oder fünf bar. Sollte dies nicht ausreichen, können Sie sich auch mit einem Hochdruckreiniger weiten Abstand zur Hecke und niedrigster bar-Stufe vorsichtig an die Läuse heranwagen. Ratsam ist es, zuerst mit einem weiten Abstand zu beginnen und sich dann in kleinen Schritten der Hecke zu nähern. Wichtig ist, dass durch den immens höheren Wasserdruck, nicht alle Blätter und Zweige abgetrennt werden. Sonst sind Sie im Anschluss nicht nur die Buchenblattläuse los, sondern auch ihre Hecke für einige Monate.

Absammeln

Sollten Sie frühzeitig einen Lausbefall bemerken, kann ein klassisches Absammeln eventuell ausreichen, um einer Ausbreitung vorzubeugen. Voraussetzung dafür ist, dass sie Buchenblattlaus nur in einem überschaubaren Bereich ihr Unwesen treibt. Bei größeres Befallflächen, werden Sie mit dem Absammeln keine Ausbreitung verhindern können.
Zum Absammeln gehen Sie wie folgt vor:

  • Betroffene Pflanzenteile mit Daumen und Zeigefinger umfassen
  • Stets am untersten Bereich beginnen
  • Finger leicht zusammenpressen und langsam am Pflanzenteil nach oben schieben
  • Vor jedem erneuten Fingeransatz, abgesammelte Läuse auf einem Papier abstreifen
  • Bei Bedarf, diese Technik mehrmals wiederholen
  • Papier mit abgesammelten Läusen im Hausmüll entsorgen – nicht auf dem Kompost!
  • BIO-Pflanzenschutz

Gerade bei Buchenhecken sollten Sie auf den Einsatz von chemischen Mitteln gegen die Buchenblattlaus verzichten. Hunde schnuppern gern an ihnen, Katzen erledigen nicht selten ihr Geschäft im Bodengestrüpp und Kinder streifen oftmals im Vorbeigehen an den Blättern entlang. Das Einatmen und Berühren kann je nach Inhaltsstoffen, zu schweren Vergiftungen und allergischen Reaktionen bei Tier und Mensch führen. Deshalb sollten Sie insbesondere bei Buchenhecken ausschließlich umweltfreundliche und gesundheitlich unbedenkliche BIO-Pflanzenschutz-Produkte verwenden.

Verschiedene Hersteller bieten entsprechende BIO-Pflanzenschutzprodukte an. Zu den bekanntesten Herstellern zählen zum Beispiel:

  • Bayer
  • Neudorff
  • Celaflor
  • Naturen
  • Nützlinge

Eine der natürlichsten und umweltfreundlichsten Maßnahmen, ist die Bekämpfung mit sogenannten Nützlingen. Darunter sind kleine Insekten zu verstehen, zu dessen Hauptnahrungsmitteln die Buchenblattlaus zählt. Wenn Sie diese in der nahe Umgebung haben, finden sie den Weg schnell auf und in die Buchenhecke. Hier vertilgen sie je nach Insektenart, bis zu 800 Buchenblattläuse oder mehr pro Tag. Als effektiv wirkende Nützlinge gegen die Phyllaphis fagi gelten vor allem:

  • Marienkäfer
  • Florfliegen
  • Schwebfliegen
  • Schlupfwespen

Nützlinge können Sie zielsicher in die Nähe Ihrer Buchenhecken locken, indem Sie ein sogenanntes Insektenhotel dort aufstellen. Dies wird gern von den genannten Insekten angenommen und meist bleiben sie längerfristig in der nahen Umgebung, sodass sie auch gleichzeitig vor einem neuen Befall schützen können.
Alternativ sind Nützlinge auch über einen Fachhandel zu erhalten. Manche haben sie auf Lager, andere müssen sie erst bestellen.

Hausmittel

Wer gänzlich auf gekaufte Produkte verzichten oder schnell reagieren möchte, die Geschäfte aber geschlossen sind, der kann mit einfachen Hausmitteln ebenfalls effektiv gegen diese Parasiten vorgehen.

Buchenblattlaus
Drahkrub, Phyllaphis fagi 2, bearbeitet von Hausgarten, CC BY-SA 3.0

Brennnessel-Sud

Da die Fläche eines Buchenbaumes einfach zu groß ist, um diese tropfnass mit Brennnessel-Sud zu besprühen, eignet sich diese Methode daher nur für bis zu mittelgroßen Hecken. Bei der Zubereitung des Suds gehen Sie wie folgt vor:

  • Sie benötigen circa ein Kilogramm Brennnesseln
  • Füllen Sie einen Eimer Wasser mit zehn Liter Wasser
  • Drücken Sie die Brennnesseln hinein
  • Lassen Sie die Brennnesseln für 24 Stunden im Wasser
  • Sieben Sie die Brennnesseln aus
  • Sud in eine Druckpumpflasche gießen
  • Buchenhecke großzügig tropfnass einsprühen
  • Vorgang nach zwei Tagen wiederholen
  • Behandlung bei starkem Befall circa fünf Mal wiederholen, um auch Eier abzutöten

Schmierseife

Eine weitere effektive Bekämpfung gegen die Buchenblattlaus kann mit Schmierseife als Lauge erfolgen.

  • Einen Esslöffel Schmierseife pro einem Liter Wasser
  • Alternativ kann auch Kaliseife verwendet werden
  • Achten Sie darauf, dass die Kaliseife keine Zusatzstoffe enthält
  • Pro Liter Wasser circa zehn Milliliter Spiritus zur Wirkungsverstärkung hinzufügen
  • Lauge in die Drucksprühpumpe füllen
  • Buchenhecke an den betroffenen Stellen massig besprühen
  • Nach drei Tagen nochmals die Lauge anwenden
  • Bei Bedarf und Restbefall nach einer Woche wiederholen
  • Am Ende der Behandlung die Hecke großzügig mit klarem Wasser abspritzen

Vorbeugen

Um einen Neubefall zu verhindern und gleich von Anfang an, Buchenblattläuse abzuwehren, empfiehlt es sich, entsprechende Vorbeugemaßnahmen zu ergreifen.

Düngung

Da eine Düngung bei Buchen nur in den ersten zwei Lebensjahren sinnvoll ist, können Sie auch nur während dieser Zeit mit dem richtigen Düngen vorbeugen können.
Buchenwollläuse mögen es, wenn die Blätter schön saftig sind, was letztendlich durch stickstoffhaltigen Dünger gefördert wird. Hier sollten Sie zur Vorbeugung von Buchenzierläusen auf hohe Stickstoffgehalte verzichten. An einem optimalen Standort und guter Pflege erhalten Buchen auch ohne zusätzlichen Stickstoff in den ersten zwei Jahren gesunde Blätter.

BIO-Pflanzenschutz

Auch ohne aktuellen Befall sind BIO-Pflanzenschutzmittel zur Vorbeugung im Fachhandel erhältlich. Es empfiehlt sich, bereits zu Beginn des Frühjahres Ihre Buchenbäume und -hecken damit einzusprühen. Wichtig ist dabei, dass Sie nahezu jedes Blatt erreichen, um einen vollständigen Schutz gegen die Buchenblattlaus zu erhalten. In der Regel halten hochwertige Produkte, wie zum Beispiel von Bayer oder Neudorff, ihre Wirkung bis in den Herbst hinein, wenn diese Parasiten nicht mehr auf Futtersuche gehen.

Fazit

Während sich Buchenbäume sehr robust gegen diese Lausart zeigen und kaum mit schwerwiegenden Schäden zu rechnen ist, kann der Parasit Buchenhecken ernsthafte Probleme bereiten. Mit den hier genannten Methoden zur Bekämpfung der Buchenblattlaus werden Sie diese recht schnell und vor allem effektiv wieder los. Und wenn Sie entsprechende Vorsorgemaßnahmen treffen, müssen Sie sich in Zukunft um keinen weiteren Befall sorgen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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