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Kokoserde – Vorteile von Kokossubstrat zur Anzucht

Im Frühjahr beginnt die neue Pflanzsaison. Immer wieder stellen sich Hobbygärtner und Pflanzenliebhaber die gleiche Frage: Welches Pflanzsubstrat ist das beste Anzuchtsubstrat für meine Pflanzen? Traditionell kommt Anzuchterde oder Blumenerde zum Einsatz, doch auch Seramis oder Kokoserde sind bekannte Alternativen. Besonders Kokoserde, die wie herkömmliche Pflanzenerde verwendet werden kann, lässt sich viel besser als die schweren unförmigen Pakete aus Blumenerde transportieren. Welche Vorteile bietet Kokoserde noch?

Video-Tipp

Ein natürliches Pflanzsubstrat

Kokoserde ist zu 100 Prozent natürlich. Dabei ist die Bezeichnung „Erde“ eigentlich irreführend, denn Kokoserde wird aus Pflanzenfasern hergestellt. Das Substrat wird aus der Rinde der Kokospalme, die in tropischen Ländern wächst, hergestellt und gilt damit als nachwachsender Rohstoff. Die Pflanzenfasern, die zu Kokoserde verarbeitet werden, sind ein Abfallprodukt bei der Herstellung von Kokosprodukten. Kokospalmen müssen dafür nicht extra angebaut werden. Die Pflanzenfasern werden zerkleinert, zerrieben, sterilisiert und zusammengepresst. Abgepackt in handlichen Päckchen landet die Kokoserde aus Übersee anschließend im Gartencenter.

Die gepressten Pakte in Form von Quelltabletten, Pellets oder in der Größe von Ziegelsteinen enthalten keinerlei Feuchtigkeit und wiegen so nur wenige Gramm. Sie wiegen nur rund 1/3 des Gewichtes von Blumenerde. Kokoserde ist biologisch abbaubar und frei von Schadstoffen und Chemikalien. Kokoserde kann ein Vielfaches Ihres Gewichtes an Wasser aufnehmen.

14 Quelltabletten ergeben mit 500 ml Wasser einen Liter Pflanzsubstrat. Ein Kokoserdeblock entwickelt nach der Zugabe von Wasser ein Volumen von rund neun Litern Erde.

Positive Eigenschaften

Kokoserde enthält kein Torf. Moore, die Hauptlieferanten für Torf, werden für die Herstellung von Blumenerde trocken gelegt. Torf fungiert in Blumenerde als Wasserspeicher und dient zur Lockerung des Substrates. Beide Funktionen werden durch Kokoserde 1:1 ersetzt. Zur Auflockerung dienen in Kokossubstraten gehäckselte Kokosnussschalen, die bei der Gewinnung des Kokosnussfleisches übrig bleiben. Somit ist der Einsatz von Torf vollkommen überflüssig. Durch den Torfabbau sterben nicht nur seltene Pflanzen und Tiere.

Klimafeindlichens CO2, das über lange Zeit in Torf gespeichert war, wird durch seine Trockenlegung und den Abbau freigesetzt und steigt in die Atmosphäre auf. Für die Herstellung von Blumenrede werden jedes Jahr viele Quadratkilometer Moor trockengelegt. Das ist eine ökologische Katastrophe!

Trockengelegte Moore sind bereits als braune Flächen in Google Earth aus dem Weltraum sichtbar! Selbst Bio-Erden bestehen zu 80 Prozent aus Torf.

Die Nährstoffe

  • Kokoserde enthält keine Nährstoffe
  • Nährstoffe müssen als externe Düngergaben zugesetzt werden
  • der Düngerbedarf lässt sich explizit auf die einzelnen Pflanzen ausrichten
  • die leichte Konsistenz von Kokoserde regt das Wachstum der Wurzeln an

Kokoserde lässt durch abgestimmte Nähstoffzugaben als Anzuchterde verwenden!

Tipp:

Bedürfnisse von Azaleen und Rhododendron beim Einsatz von Kokoserde durch die Beigabe von Rindenmulch, Laub oder Fichtennadeln decken!

Keine Keime, Schadinsekten und Schimmel

Kokoserde ist frei von Insekten, Schimmelsporen und Larven von Pflanzenschädlingen. Umgetopfte Pflanzen und Aussaaten leiden daher nicht unter dem Befall von Springschwänzen, Trauermücken oder verschiedenen Pilzkrankheiten, die besonders schnell zarte Anzuchtkulturen vernichten.

Vorteile gegenüber Anzuchterde

Kokosnusspalme - Cocos nucifera

Herkömmliche Anzuchterde ist dunkel und feinkrümlig. Sie wirkt besonders hochwertig. Unter der Zugabe von Wasser verdichtet sich Anzuchterde, da poröse Inhaltsstoffe fehlen. Das Ergebnis ist ein nur kümmerliches Wachstum und gelbe Blätter bei den Jungpflanzen, da Gießwasser schlecht ablaufen kann und die jungen Wurzeln dauernd feucht stehen. Anzuchterde aus Kokos sind daher kleingehäckselte Schalen von Kokosnüssen beigemischt. Sie sorgen dafür, dass Kokoserde auch im feuchten Zustand gut durchlässig ist und ihre krümelige Struktur behält.

Anzucht mit Quelltabletten

Jede Quelltablette aus Kokosfasern ist so dimensioniert, dass sie später eine Jungpflanze beherbergen kann. Für die Aussaat werden mehrere Quelltabletten nebeneinander in eine Anzuchtschale gelegt. Für eine einzelne Quelltablette wird ein wasserfestes Gefäß verwendet. Nun werden die Quelltabletten mit Wasser übergossen. Die Quellzeit liegt bei rund fünf Minuten. Das überschüssige Wasser wird danach abgegossen. Die Quelltabletten haben ihr Volumen durch das aufgesogene Wasser deutlich erweitert. Jede Quelltablette umgibt nun ein feinmaschiges Netz, was die Quelltablette in Form hält.

Das Netz wird nun an der Oberseite leicht eingeschnitten und der Pflanzensamen mit einem Pikierstab in das Substrat gedrückt. Die Öffnung wird nun wieder verschlossen und wenn nötig mit Kokosfasern bedeckt. An einem hellen warmen Platz erfolgt nun, wie bei richtiger Erde, der Keimvorgang, wenn der Kokospflanzballen regelmäßig feucht gehalten wird. Hat sich das Pflänzchen gut entwickelt, dann kann es mitsamt der Quelltablette in ein größeres Gefäß oder ins Freiland gepflanzt werden, sobald die Wurzeln durch das Netz hindurch wachsen. Das Netz wird nicht entfernt. Dadurch würde der Wurzelballen beschädigt. Es ist biologisch abbaubar und zersetzt sich nach einiger Zeit selbstständig im Boden.

Tipp:

Staunässe vermeiden und für eine gute Luftzirkulation sorgen!

Dünger

Kokoserde lässt sich auf zwei Arten mit Düngergaben versetzen. Handelsüblicher Dünger kann zum einen während des Quellvorgangs zugegeben werden. Die Kokoserde nimmt die Pflanzennährstoffe auf und gibt sie später während des Gießens an den Keimling ab. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Dünger direkt mit dem Gießwasser zuzugeben. Ein fester Langzeitdünger, der direkt mit eingepflanzt wird und sich langsam auflöst gewährleistet eine regelmäßige Nährstoffzufuhr über einen längeren Zeitraum.

Häufig gestellte Fragen

Kann Kokoserde als Anzuchterde empfohlen werden?

Ja, denn Kokoserde ist wasserdurchlässig und schimmelt nicht.

Welches sind die wichtigsten Vorteile gegenüber Anzuchterde?

preisgünstig
geringes Gewicht
geringer Umfang beim Transport
Beitrag zum Umweltschutz

Was muss ich beim Einkauf von Kokoserde beachten?

Nachhaltig produzierte Kokoserde ist durch ein Gütesiegel gekennzeichnet.

Wie lange halten die Anzuchttöpfchen aus Kokoserde?

Quelltabletten aus Kokoserde verrotten innerhalb weniger Monate.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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