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Staudendünger: wann und womit Sie Stauden düngen sollten

Viele Hobbygärtner bepflanzen ihre Gärten mit prächtigen Stauden, welche jedes Jahr aufs Neue im Frühjahr austreiben. Dieser Prozess stellt für die Pflanzen einen enormen Kraftaufwand dar, für welchen sie zusätzliche Nährstoffe benötigen. Der Großteil der Stauden gibt sich zwar mit einer jährlichen Düngung zufrieden, allerdings ist es unter bestimmten Voraussetzungen ratsam, die Pflanzen ergänzend mit Nährstoffen zu versorgen.

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Jährliche Grunddüngung

Kompost als Dünger

Die jährliche Grunddüngung findet in der Regel im Frühjahr, meist Anfang März, statt. Der optimale Zeitpunkt ist, nachdem die Pflanzen zurückgeschnitten sind und das Beet gejätet wurde. Für das Düngen der Stauden empfehlen sich insbesondere organische Dünger, welche über einen langen Zeitraum wirken und die Nährstoffabgabe des Bodens anregen. Für die jährliche Grunddüngung empfehlen sich daher folgende Düngemittel:

  • Kompost
  • Hornspäne
  • Blutmehl
  • Knochenmehl
  • tierischer Mist

Weniger empfehlenswert ist die Verwendung von mineralischen Düngemitteln für die jährliche Grunddüngung, denn diese lassen die Pflanzen zu schnell wachsen. Durch das rasche Wachstum könnten die Stauden instabil werden und sogar brechen. Zudem steigt der Wasserbedarf der Pflanzen enorm, weshalb sie wesentlich häufiger gegossen werden müssten.

Anleitung für die jährliche Grunddüngung

Bevor die Pflanzen im zeitigen Frühjahr neu austreiben, ist der ideale Zeitpunkt für die Grunddüngung. Benötigt wird hierfür neben dem passenden Düngemittel lediglich ein Grubber oder eine Grabegabel. Bevor die Pflanzen gedüngt werden, ist die vollständige Entfernung von etwaigem Unkraut erforderlich. Das Unkraut lässt sich am besten durch sorgfältiges Jäten entfernen. Allerdings sollte hierbei auf die Verwendung von Geräten verzichtet werden, da die flach verlaufenden Wurzeln beschädigt werden könnten. Anschließend wird bei der Grunddüngung wie folgt vorgegangen:

  • Erde oberflächlich lockern
  • hierfür eignet sich ein Grubber oder eine Grabegabel
  • keinesfalls den Boden tiefgründig lockern
  • denn viele Stauden wurzeln flach
  • anschließend den Langzeitdünger einarbeiten
  • hierbei die Packungsanweisen beachten!
  • in der Regel wird der Dünger unter den Stauden verteilt
  • und leicht in die Erde eingeharkt
  • abschließend die Erde gut bewässern

Mulchen

Kaffeesatz als Dünger

Das Mulchen rundet die jährliche Grunddüngung ab, denn von einer ordentlichen Mulchschicht profitieren in der Regel alle Stauden und Gehölze. Das Mulchen bietet zahlreiche Vorteile für die Pflanzen: Das Erdreich bleibt länger feucht und das Wachsen von neuem Unkraut wird zum Teil verhindert. Zudem schützt die Mulchschicht die Bodenoberfläche vor einer übermäßigen Erhitzung in besonders sonnigen Perioden und beugt zugleich das Verschlämmen und Wegspülen vor. Zudem bietet Mulch eine optimale Nährdecke für zahlreiche Bodenlebewesen, wie zum Beispiel Regenwürmer, welche sich ebenfalls positiv auf die Pflanzen auswirken. Als Mulchmaterial eignen sich folgende Materialen:

  • Kompost
  • Rasenschnitt
  • Laub
  • Grünabfälle
  • Kaffeesatz
  • Kies oder Splitt
Tipp:

Insbesondere bei der Neuanpflanzung ist es ratsam, auf die Verwendung von Rindenmulch zu verzichten. Denn dieser hat eine leicht herbizide Wirkung, welcher die Stauden schädigen oder im schlimmsten Fall sogar abtöten kann.

Düngen im Herbst

Bergenien - Bergenia

Eine zusätzliche Düngung im Herbst ist vor allem für immergrüne und wintergrüne Stauden empfehlenswert. Um diese optimal für die kalten Wintermonate vorzubereiten, sollten diese im August bzw. September mit einem kalireichen Spezialdünger gedüngt werden. Dieser regt den Stoffwechsel der Stauden an, wodurch diese den kommenden Frost besser vertragen. Zudem verfärben sich die Blätter in der kalten Jahreszeit nicht so schnell braun und schmücken den Garten auch im Winter mit ihrer grünen Blätterpracht. Von einer zusätzlichen Düngung im Herbst profitieren unter anderem folgende Stauden:

  • Bergenie (Bergenia)
  • Schleifenblume (Iberis)
  • Hauswurz (Sempervivum)

Starkzehrer

Wenngleich die meisten Stauden keinen hohen Nährstoffbedarf haben, gibt es dennoch einige Ausnahmen. Denn auch unter den Stauden gibt es sogenannte Starkzehrer, welche im Vergleich zu ihren Artgenossen eine höhere Nährstoffzufuhr für ihr Wachstum benötigen. Hierzu zählen meist hochgezüchtete Stauden sowie blühende Beetstauden. Diese stammen ursprünglich aus der nordamerikanischen Prärie und sind dementsprechend nährstoffreiche Lössböden gewöhnt. Die Liste der Starkzehrer unter den Stauden ist jedoch relativ übersichtlich:

  • Rittersporn (Delphinium)
  • Flammenblumen (Phlox)
  • Sonnenhut (Echinacea)
  • Sonnenbraut (Helenium)
Rittersporn

Die starkzehrenden Stauden sollten zusätzlich zur Grunddüngung im Frühjahr nochmals im Frühsommer nachgedüngt werden. Hierfür eignet sich insbesondere Brennnesseljauche, welche den Stauden unverdünnt und im Verhältnis von 1:10 verabreicht wird. Zudem lässt sich das Hausmittel relativ unkompliziert herstellen:

  • 10 Liter Eimer mit geschnittenen Brennnesseln füllen
  • Eimer bis zum Rand mit Wasser aufgießen
  • idealerweise wird hierfür Regenwasser verwendet
  • Eimer an einen sonnigen Platz stellen
  • einmal täglich umrühren
  • etwa 1 bis 2 Wochen gären lassen
  • wenn keine Bläschen mehr aufsteigen, ist die Jauche fertig

Schattenstauden

Schattenstauden haben in der Regel keinen hohen Nährstoffbedarf. Allerdings profitieren auch diese von einer kontinuierlichen Nährstoffversorgung. Hierfür eignet sich insbesondere Laubhumus, welcher im Frühjahr angebracht wird. Dieser ist zwar nicht sehr nährstoffreich, wirkt jedoch für die Schattenstauden wie eine Düngung und regt zugleich die Wurzelbildung an. Um die Schattenstauden mit den Nährstoffen zu versorgen, hat sich folgende Vorgehensweise bewährt:

  • etwa 3 Liter zersetztes Herbstlaub pro Quadratmeter Beetfläche
  • das Herbstlaub zwischen den Pflanzen verteilen

Nach Remontierschnitt düngen

Einige Staudenarten, wie zum Beispiel der Steppen-Salbei und der Rittersporn, blühen bis zum Spätsommer ein zweites Mal. Diese Stauden werden in der Regel nach der Hauptblüte bis einige Zentimeter über dem Boden zurückgeschnitten. Die remontierenden Pflanzen benötigen für die erneute Blüte enorm viel Kraft, weshalb eine zusätzliche Düngung sinnvoll ist. Hierfür eignet sich insbesondere ein mineralischer Dünger, wie zum Beispiel Blaukorn. Denn dieser enthält nicht nur alle wichtigen Nährstoffe, sondern kann von den Stauden auch sofort aufgenommen werden. Bei der Verabreichung des Düngemittels gilt es, Folgendes zu beachten:

  • Dünger sparsam dosieren
  • etwa 1 gehäufter Teelöffel pro Staude ist ausreichend
  • anschließend die Pflanze gut bewässern
  • dadurch löst sich der Dünger auf
  • und die Pflanze kann die Nährstoffe schneller aufnehmen

Sandboden verbessern

Ob das Düngen sinnvoll ist, kommt zudem auch auf die Art und Beschaffenheit des Bodens an. In vielen deutschen Gärten finden sich oftmals leichte und sandkörnige Sandböden. Diese waschen aufgrund ihrer Beschaffenheit die Nährstoffe schnell aus und speichern diese dementsprechend schlecht. Daher lohnt es sich, den Sandboden mit Kompost und Hornspänen anzureichern. Die Bodenqualität wird dadurch maßgeblich verbessert, denn aufgrund des Komposts werden dem Boden Nährstoffe zugeführt und Bodentiere sowie Mikroorganismen angeregt. Zudem verbessert er die Wasser- und Nährstoffspeicherung des Bodens. Bei der Bodenverbesserung mit Kompost gilt es, Folgendes zu beachten:

  • jedes Frühjahr den Boden mit Kompost bestreuen
  • pro Quadratmeter etwa 2-3 Liter reifer Kompost
  • idealerweise werde Hornspäne untergemischt
  • eine Handvoll Hornspäne ist ausreichend

Neues Staudenbeet

Hornspäne für Hornmehl

Wer ein neues Staudenbeet anlegt, steht oftmals vor dem Problem, dass sich auf der kahlen Erde schnell unliebsames Unkraut ansiedelt. Dieses kann zwar durch das regelmäßige Jäten im Zaum gehalten werden, allerdings entsteht dadurch ein hoher Pflegeaufwand in den ersten Jahren. Denn in der Regel lässt das Unkrautwachstum erst nach, wenn die Stauden die kahle Erde bedecken. Damit sich schnell eine geschlossene Pflanzendecke bildet, ist es daher ratsam, das frisch angelegte Staudenbeet mit Humus oder Kompost anzureichern. Zudem bringt dies den Vorteil mit sich, dass in den kommenden Jahren weniger Dünger verwendet werden muss. Um das neue Staudenbeet optimal vorzubereiten, wird am besten wie folgt vorgegangen:

  • Humus, Hornmehl oder Kompost verwenden
  • eine Pflanzschaufel reifen Kompost in das Pflanzloch schütten
  • bis zu 40 Liter pro Quadratmeter
  • in den obersten 10 cm des Bodens
  • alternativ hierfür eignet sich auch ein organischer Staudendünger
Tipp:

Viele Händler bieten mittlerweile auch eine spezielle Erde für Stauden an. Diese hat den Vorteil, dass sie bereits alle wichtigen Nährstoffe enthält und somit das Verbessern des Erdreiches mit Kompost oder Humus nicht erforderlich ist.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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