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Gartenteich im Herbst – Tipps zu Pflege und Reinigung

Er wird winterfest gemacht. Letzte Pflanzenarbeiten werden erledigt und nicht winterharte Gewächse und Getiere müssen heraus und frostfrei überwintert werden. Es ist also noch allerhand zu tun, bevor die ersten Fröste das Leben erstarren lassen..

Video-Tipp

Teichpumpe und Elektronik aus dem Teich nehmen

Pumpen, Fontänen, Schläuche, all diese Dinge, die nicht frostfest sind, können im Winter im Teich Schaden nehmen. Wasser dehnt sich aus, wenn es friert und Schläuche platzen, Pumpen können dem Druck nicht standhalten. Alternativ können Pumpen und Filter aber auch den Winter über weiterlaufen. Auch dadurch wird verhindert, dass die Aggregate einfrieren. Weder Durchlüfter, noch die Filterpumpe dürfen auf den Teichgrund gestellt werden, damit eine Verwirbelung des Wassers in der Tiefe verhindert wird. Besser ist, sie auf einem 20 bis 30 cm hohen Stein zu platzieren. Wichtig ist, nur Pumpen im Teich zu lassen, denen Frost nichts anhaben kann.

  • Nicht winterharte Geräte entfernen und frostfrei überwintern
  • Beim Kauf von Pumpen etc. auf Winterhärte achten
Tipp:

Pumpen immer in einem Eimer mit Wasser lagern! Das hat den Zweck, dass Dichtungen feucht bleiben und eventuelle Schmutzrückstände nicht verhärten. Dichtungen können bei Trockenheit spröde werden.

Laub entfernen

Den gesamten Herbst hindurch muss von Bäumen und Sträucher fallendes Laub abgefischt werden und zwar regelmäßig. Tut man das nicht, sinkt es auf den Grund des Teiches und wird zu Faulschlamm. Es entstehen Faulgase. Das Laub verändert die gesamte Wasserqualität und es werden jede Menge Nährstoffe freigesetzt, die im nächsten Jahr dann häufig zu einer Algenplage führen. Je nach Laubmenge sollte täglich abgefischt werden. Wem das zu viel Arbeit ist, der kann alternativ ein Laubschutznetz über dem Teich anbringen. Dieses hält zumindest die mittleren und größeren Blätter ab. Trotzdem sollte regelmäßig das kleinere Laub, dass durch die Maschen schlüpft, abgesammelt werden.

  • Je nach Menge des Laubes täglich abfischen
  • Laubschutznetze bieten Alternative

Wasserpflanzen zurückschneiden

Im Herbst lässt die Schönheit der Teichpflanzen meist rapide nach. Die Blätter werden braun und unansehnlich. Mitte Ende Oktober, aber auch noch im November (je nach Witterung) werden sie zurückgeschnitten. Zu dicht wuchernde Pflanzenbestände werden ausgelichtet. Zu üppig wachsende Pflanzen können umgruppiert oder entfernt werden. Wichtig ist, auch abgestorbene Teile von Pflanzen zu entfernen, weil auch diese Faulgase bilden können. Außerdem wird Verblühtes abgeschnitten. Jetzt ist auch Zeit, die Samen der Wasserpflanzen zu ernten. Außerdem ist es empfehlenswert, die Tiefenzone zu entkrauten. Nicht geschnitten werden Röhricht, Schilfhalme, Rohrkolben und alle Pflanzenstängel, die kräftig und innen hohl sind. Sie sehen bei Raureif toll aus und halten auch die Wasseroberfläche bei Frost etwas offen.

  • Braune Blätter und Stängel abschneiden
  • Pflanzen zurück- oder herausschneiden
  • Abgestorbene Pflanzenteile entfernen

Empfindliche Wasserpflanzen umsiedeln

Tropische Wasserpflanzen und alle nicht winterharten Gewächse werden besser außerhalb des Teiches an einem frostsicheren Platz überwintert. Empfehlenswert sind flache Schalen, die auf ein sonniges Fensterbrett gestellt werden. Alternativ können nicht ganz so empfindliche Pflanzen umgesetzt werden. Einige Seerosenarten bzw. –sorten werden einfach an die tiefste Stelle im Teich gesetzt. Die Tiefe muss mindestens 50 cm betragen, noch tiefer ist aber besser. Dort können sie bis April verbleiben.

  • Tropische Wasserpflanzen im Haus überwintern
  • Auch einige Seerosenarten sind nicht winterhart
  • Bei einigen Pflanzen reicht das Umsetzen in tiefere Zonen, mindestens 50 cm tief

Fische außerhalb des Teiches überwintern

Ist der Gartenteich optimal angelegt, also groß genug und mindestens einen Meter tief, kann man Fische sich selbst überlassen und muss sich nicht weiter um sie kümmern. Sie können in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Wie in freier Natur überstehen gut genährte, gesunde Tiere den Winter. Eine natürliche Auslese finden immer statt, aber das ist normal. Bei niedrigeren Wassertiefen wird es, je nach Härtegrad des Winters, für die Fische gefährlich. In Miniteichen und Flachwasserbecken können Fische nicht überleben, ebenso wenig wie in Kübeln, Wannen und anderen Gefäßen. Sie sollten zum Überwintern herausgefischt werden. Ideal ist, sie in einem frostfreien Raum unterzubringen, in welchem sich die Temperaturen zwischen 5 und 8°C einpendeln. Gut geeignet ist ein Aquarium, aber es tun auch andere Gefäße. Die Größe richtet sich nach der Anzahl der Fische. Als Faustregel kann gelten: Auf 10 cm Fisch sollten 10 bis 15 Liter Wasser kommen. Empfehlenswert ist, das Gefäß mit einem Gitter oder einem darüber gespannten grobmaschigen Stoff abzudecken, denn die Fische springen auch gern mal und fliegen dabei auch über den Rand. Bodengrund kann ausgespart werden, auch Licht ist nicht nötig. Die Fische benötigen ebenfalls keine Pflanzen oder irgendwelche Dekoration. Bei Wassertemperaturen unter 8°C brauchen Fische auch kein Futter. Günstig ist allerdings, wenn das Gefäß mit einer Durchlüfterpumpe über einen Ausströmstein belüftet wird. Wenn die kühle Überwinterung so nicht möglich ist und die Temperaturen über 8°C steigen, müssen die Fische gefüttert werden. Dadurch ist auch das Filtern des Wassers notwendig, den Kot und Futterreste verschmutzen das Wasser. Alle zwei bis drei Wochen sollte etwa 1/3 des Wassers ausgetauscht werden. Sinnvoll ist es auch, ein Wasseraufbereitungsmittel zuzugeben. Bei im Teich verbleibenden Fischen muss gewährleistet sein, dass die Wasseroberfläche nicht komplett zufriert. Das lässt sich auf verschiedene Weise erreichen.

  • Fische überleben nur in großen und tiefen Teichen, mindestens 1 m tief
  • Droht erfrieren, besser rausfischen und im Haus überwintern
  • Großes Gefäß, je nach Anzahl der Fische
  • Gefäß mit Gitter abdecken
  • Durchlüfterpumpe mit Ausströmstein anschließen
  • Wassertemperatur zwischen 5 und 8°C
  • Regelmäßiger Wasseraustausch
  • Unter 8°C Fische nicht füttern   

Fische im Teich überwintern

Ist der Teich groß und tief genug, können einheimische Fische getrost draußen überwintern. Wie oben beschrieben, werden sie nur solange gefüttert, wie es die Temperaturen erfordern. Wichtig ist, den Teich, zumindest eine Stelle eisfrei zu halten, damit Sauerstoff in den Teich gelangt und Faulgase aus dem Wasser entweichen können. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, das zu erreichen. Große, starke Wassergräser sorgen dafür, dass zwischen ihnen das Eis Freiflächen aufweist. Bei starkem Frost sollte da aber kontrolliert werden. Außerdem kann der Teich mit einer entsprechend großen Styroporplatte abgedeckt werden. Diese muss mit Belüftungslöchern versehen sein. Die Platte wird auf den Teich gelegt. Die Bewegung der Platte auf dem Wasser verhindert, dass diese Löcher zufrieren. Durch sie gelangt Sauerstoff ins Wasser und die Faulgase können entweichen. Diese Variante ist natürlich nur für kleinere Teiche geeignet.

Eine andere Methode ist, die Wasserfläche mit PE-Bällen abzudecken. Die mit Luft gefüllten Bälle verhindern ein zu starkes Auskühlen und Zufrieren des Wassers. Die Bälle sind lichtdurchlässig, so dass für die Lebewesen im Teich keine Nachteile zu befürchten sind. Mindestens zwei Drittel des Teiches sollten mit den Bällen belegt werden. Empfohlen werden häufig schwarze Bälle. Zwar heizen sie sich am schnellsten auf und geben die Wärme an das Teichwasser ab, aber sie lassen auch das wenigste Licht durch. Außerdem wirken sie im winterlichen Garten sehr düster und eher fremd. Besser sind grüne Bälle. Sie passen farblich, lassen mehr Licht durch und heizen sich auch ganz gut auf.  Die Luft in ihnen erwärmt sich recht schnell, was für die Auskühlung des Teiches vorteilhaft sein kann. PE-Bälle sind allerdings keine preiswerte Wahl. Dafür sind sie unschädlich. Der Kunststoff enthält keine Weichmacher, so werden keine giftigen Stoffe ins Teichwasser abgegeben. Es gibt sogar solche, die auf Lebensmittelechtheit geprüft sind.

In zahlreichen Teichen werden Sauerstoffsteine genutzt. Je nach Größe des Teiches werden mehr oder weniger davon benötigt. Wenn sie an der richten Stelle, also nicht zu hoch und nicht zu tief eingebaut werden, sorgen sie dafür, dass eine oder mehrere Stellen im Eis offen bleiben. Sie erzeugen Sauerstoffbläschen, durch welche das Wasser in deren Umgebung in Bewegung bleibt und sich dort kein Eis bilden kann. Gern genutzt werden Eisfreihalter. Es gibt verschiedene Typen davon im Handel zu kaufen, mit und ohne Stromanschluss. Man kann sich aber auch selbst einen basteln, das ist nicht schwierig. Bei Styroporringen ist auf eine Verankerung zu achten, damit das leichte Teil vom Wind nicht weggeblasen wird.

  • Große, starke Wassergräser
  • Abdeckung mit Styroporplatten
  • PE-Bälle
  • Sauerstoffsteine
  • Eisfreihalter

Fazit

Ab Ende September wird es im und rund um den Gartenteich immer ruhiger. Pflanzen und Tiere bereiten sich auf den Winter vor. Um ihnen das Überleben zu erleichtern, kann einiges getan werden. Wer seinen Teich regelmäßig pflegt, hat dann auch im Herbst nicht allzu viel zu tun. Geräte werden, wenn sie nicht für den Winterbetrieb geeignet sind, aus dem Wasser genommen, gewartet und aufbewahrt, die Pflanzen werden geschnitten, aussortiert und/oder umgesetzt, Laub muss aus dem Wasser gefischt, evtl. auch aus den Tiefen geholt werden. Nicht an unser Klima angepasste Gewächse und Geschöpfe werden besser frostfrei im Haus überwintert, aber nicht bei Wohnraumtemperaturen, sondern bei 5 bis 8°C. Wichtig ist, dafür zu sorgen, dass ein bewohnter Teich nicht zufriert, es sei denn, er hat die entsprechende Größe und Tiefe.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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