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Teich verliert Wasser | 4 Gründe für Wasserverlust

Dass ein Gartenteich im Sommer Wasser durch Verdunstung verliert, ist völlig normal. Sinkt der Wasserstand aber rapide und dazu auch in der Nacht und bei kühler Witterung, ist Handeln angesagt. Der Albtraum eines jeden Gartenbesitzers ist ein undichter Teich. Doch glücklicherweise bestätigt sich der Verdacht auf eine defekte Teichfolie nur selten. Meist hat es andere Ursachen, dass der Teich Wasser verliert.

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Wie viel Wasserverlust ist normal?

Sinkt der Wasserspiegel an einem heißen Sommertag etwas ab, so ist das ganz normal. Das ist zu einem Großteil auf die höhere Verdunstungsmenge zurückzuführen, teilweise aber auch auf den erhöhten Wasserbedarf der Pflanzen im Flachwasser- und Feuchtzonenbereich des Gartenteichs. Eine Aussage über die exakte Verdunstungsmenge pro Tag ist jedoch nur sehr schwer zu treffen. Schließlich ist die Verdunstung von vielen verschiedenen Faktoren abhängig.

Generell kann man jedoch sagen, dass der Wasserspiegel im Sommer durchaus schon einmal um rund zwei Zentimeter pro Tag absinken kann, ohne dass etwas zu befürchten ist. Diesen Wasserverlust können Sie durch gelegentliches Auffüllen mit Frischwasser ausgleichen. Dabei ist es wichtig, sehr langsam aufzufüllen, damit die Fische von dem kalten Leitungswasser keinen Temperaturschock erleiden.

Ursachen für größeren Wasserverlust

Verliert der Gartenteich größere Wassermengen pro Tag – und das womöglich nicht einmal im Sommer – kann Verdunstung nicht die Ursache sein. In diesem Fall ist es notwendig, systematisch vorzugehen, um die Ursache herauszufinden. Je nach Jahreszeit können die Gründe variieren. Im Sommer oder Herbst ist ein sinkender Wasserstand häufig durch eine zu dichte Wasser- und Uferpflanzenbewuchs zurückzuführen.

Kapillareffekt

Oft gehen Gartenteichbesitzer davon aus, dass die Teichfolie ein Loch hat, wenn der Teich stark an Wasser verliert. Die häufigste Ursache hierfür ist jedoch eine nur unzureichend angelegte Kapillarsperre. Erde, Steine oder auch Pflanzenwurzeln können im Uferbereich wie ein Docht wirken und das Wasser aus dem Teich saugen. Um diesen nicht unerheblichen Kapillareffekt zu verhindern, wird am Teichrand eine Kapillarsperre angelegt.

Kapillarsperre

Eine Kapillarsperre stellt eine Barriere zwischen dem Gewässer und seiner Umgebung dar. Sie verhindert einerseits, dass diese dem Gartenteich Wasser entzieht. Gleichzeitig beugt sie einem Eintrag von Erdreich oder Dünger in den Teich vor, die eine Überdüngung verursachen würden. Ihr erstes Augenmerk sollten Sie deshalb auf den Teichrand legen. Kontrollieren Sie diesen Meter für Meter und beseitigen Sie die Ursache:

  • Wurzeln von Uferpflanzen
  • Vlies oder Ufermatte (darf nicht über die Teichfolie hinausragen)
  • Absenkung im Gelände unter der Kapillarsperre
  • verschobene Teichfolie

Nachträglicher Einbau

Sollten Sie versäumt haben, eine Kapillarsperre anzulegen, kann diese eventuell auch noch nachträglich eingebaut werden. Wenn am Teichrand Platten oder Holz angebracht sind, wird die Folie einfach an den Planken festgeschraubt. Endet die Teichfolie am Rasen oder einer bewachsenen Fläche, wird rundum ein kleiner Graben parallel zum Teichrand ausgehoben. Dieser muss nur etwa 20 Zentimeter tief und breit sein. Legen Sie den Graben mit der Folie aus und leiten Sie sie dahinter ins Erdreich. Die Teichfolie muss dafür um die 50 cm breiter sein als der eigentliche Teich. Für die Anlage haben Sie verschiedene Möglichkeiten:

  • Graben mit Kiesschüttung
  • Graben mit Magerbeton und Platten zur Abdeckung
  • System mit mehreren Platten oder Blöcken
Tipp:

Ist die Teichfolie nicht groß genug, können Sie ein vorgefertigtes Randsystem aus etwa 20 Zentimeter hohen Profilen verwenden, um den Kapillareffekt zu verhindern. Die Profile gibt es als Meterware mit passenden Pfählen.

Schläuche und Technikanschlüsse

Ist der Uferbereich trocken, kontrollieren Sie als Nächstes die Filteranlage. Denn auch undichte Verbindungsstücke, Schläuche oder Filtergehäuse können schuld am Wasserverlust des Gartenteiches sein. Füllen Sie das Teichwasser auf und stellen Sie die Pumpe ab. Bleibt der Wasserstand in den nächsten Tagen konstant, ist eine Leckage an der Filteranlage wahrscheinlich. Diese müssen Sie dann genauer unter die Lupe nehmen und defekte Teile austauschen.

Folie

Teichfolie

Sind alle anderen Ursachen ausgeschlossen, müssen Sie davon ausgehen, dass das Leck innerhalb des Teiches liegt und die Teichfolie doch irgendwo undicht geworden ist. Sehr viel zeitaufwendiger als die Ausbesserung ist die Suche nach dem Leck.

Leck finden

Um die Suche zu vereinfachen, füllen Sie den Gartenteich zunächst einmal bis zum Rand mit Frischwasser auf und stellen alle Pumpen ab. Kontrollieren Sie jeden Tag den Wasserstand und markieren Sie diesen auf der Teichfolie. Sobald der Verlust deutlich nachlässt oder gar völlig zum Stillstand kommt, ist die Höhe des Risses oder Lochs erreicht. Gegebenenfalls müssen Sie Fische oder andere Tiere umsiedeln. Sollte die Reparatur länger dauern, sind eventuell auch die Teichpflanzen umzusetzen. Dafür eignen sich Kunststoffwannen oder auch ein aufblasbarer Pool. Jetzt müssen Sie nur noch die Teichfolie auf der Höhe des Wasserspiegels absuchen. Können Sie das Leck nicht lokalisieren, füllen Sie noch einmal ein paar Zentimeter Wasser nach und bestreuen die Wasseroberfläche mit etwas Mehl durch ein feines Sieb. Das ablaufende Teichwasser erzeugt eine leichte Strömung, sodass das Mehl zur Leckage treibt.

Häufige Ursachen für Schäden an der Folie

  • Pflanzenwurzeln oder Rhizome
  • scharfkantige oder spitze Steine
  • gealterte, spröde Teichfolie (Lebensdauer PVC um 15, EPDM über 25 Jahre)
  • Fremdkörper (wie Scherben oder Äste)
  • Falten/Knicke in der Folie

Leckage beseitigen

Haben Sie das Loch in der Teichfolie gefunden, geht es an die Reparatur. Ein einzelnes Loch lässt sich relativ leicht ausbessern. Markieren Sie die Leckage und senken den Wasserspiegel mindestens um 15 weitere Zentimeter ab. Liegt das Loch in tieferen Zonen, müssen Sie unter Umständen die Pflanzen herausnehmen und alle Tiere umquartieren. Vor allen Verklebungen ist es notwendig, die Folie gründlich zu reinigen. Dies geschieht am besten mit einem speziellen Grundreiniger. Anschließend lassen Sie die Folie gut trocknen.

Tipp:

Untersuchen Sie das Loch auf Fremdkörper. Diese müssen Sie vor der Reparatur herausziehen.

PVC-Teichfolie flicken

Die Reparatur einer PVC-Folie ist relativ einfach. Mithilfe eines dauerelastischen PVC-Teichfolienklebers und einem Stück neuer Teichfolie können Sie Löcher und Risse wieder verschließen. Wichtig ist hierbei, dass Sie eine Folie derselben Qualität wählen, um eine dauerhafte Verbindung herzustellen. Machen Sie deshalb vorher an einer unauffälligen Stelle eine Klebeprobe.

  • Flickengröße: mindestens 10 cm größer als der Riss (an allen Seiten)
  • Spezialkleber für PVC-Teichfolie
  • Flicken faltenfrei aufstreichen
  • mit Andruckwalze Luftblasen entfernen
  • Aushärtung: mehrere Tage

Kautschukfolie flicken

Bei einer Kautschukfolie ist eine Reparatur etwas aufwendiger. Hierfür benötigen Sie einen geeigneten Kautschukkleber. Zusätzlich sollten Sie ein EPDM-Klebeband auf das Loch kleben. Im Handel gibt es spezielle Reparatursätze mit detaillierter Anleitung. Alternativ ist es möglich, eine EPDM-Teichfolie mit flüssiger Teichfolie zu bestreichen, um kleinere Schäden zu beheben.

Teichfolie erneuern

Ist die Teichfolie an mehreren Stellen brüchig oder die Risse extrem lang, muss die gesamte Folie erneuert werden. Dazu ist es nicht notwendig, die schadhafte Folie zu entfernen. Legen Sie die Neue einfach auf die Alte auf. Soll die Folie lange halten, entscheiden Sie sich vorzugsweise für eine etwas kostspieligere Kautschukfolie (EPDM) statt einer PVC-Teichfolie. Ihre Lebensdauer ist etwa doppelt so hoch wie die der günstigeren Variante. Und denken Sie daran, gleich eine geeignete Kapillarsperre einzubauen.

Falsche Bepflanzung

Schilfgras - Rohrkolben

Gelegentlich können auch bestimmte Pflanzen am oder im Teich eine Gefahr für die Teichfolie darstellen. Dazu gehören all solche Gewächse, die kräftige, spitz zulaufende Ausläufer bilden, wie beispielsweise ein Großteil der Schilf- und Bambusarten. Damit Sie nicht auf diese attraktive Uferbepflanzung verzichten müssen, empfehlen sich ein paar Schutzmaßnahmen:

  • Rhizomsperre aus PE (80 cm Höhe)
  • Teichschilf: nur in geschlossene Behälter setzen, häufig kontrollieren
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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