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Feldsalat anbauen – Ausssaat und Pflege im Garten

Ein üppig wachsender Gemüsegarten ist der Traum vieler, die nötige Zeit für aufwendige Pflege bringen aber die wenigsten mit. Feldsalat ist hierfür die ideale Lösung. Gesund und frisch kann er portionsweise geerntet werden und wächst mehrfach nach – sogar bei Minusgeraden. Dafür benötigt er nur ein wenig Zeit und das richtige Wissen bei der Aussaat und Pflege. Der Anbau von Feldsalat ist also selbst für Anfänger und Hobbygärtner im Stress bestens geeignet.

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Standort

Gartenbeet oder Balkon – dem Feldsalat ist es gleich. Er gedeiht im Prinzip überall, solange er ausreichend Sonne erhält. Die Südseite ist also optimal. Osten und Westen dürfen es aber ebenfalls sein, wenn das Blattgemüse hier nicht durch andere Gewächse, Zäune oder Mauern zusätzlich beschattet wird. Versperren Sträucher oder Geländer den Platz an der Sonne, sollte der Feldsalat einen erhöhten Standort bekommen. Ideal sind Hochbeete oder Kästen, die aufgehängt werden können. Auch Pflanztöpfe auf dem Fensterbrett sind aber Alternativen für den Anbau des gesunden Salats.

Substrat

Auch beim Substrat ist der Feldsalat nicht wählerisch. Optimal ist zwar lehmige Gartenerde mit einem hohen mineralischen Anteil, das Blattgemüse gedeiht jedoch auch in Pflanzen- oder Gemüseerde. Zur Auflockerung empfiehlt es sich, etwas Sand oder Kies unterzugeben. Diese Beimischung verbessert die Durchlauffähigkeit und sorgt dafür, dass die Wurzeln des Feldsalats nicht im Wasser stehen. Besonders einfach: Beim Anbau des Feldsalats muss keine Fruchtfolge beachtet werden. Auch ist es unnötig, das Beet im Vorfeld tiefgründig umzugraben. Ein leichtes Lockern der Oberfläche reicht voll und ganz aus.

Aussaat

Die Aussaat des Feldsalats kann zweimal jährlich erfolgen. Zunächst im späten Frühjahr, etwa im April. Die zweite Aussaat findet im frühen Herbst oder späten Sommer statt. Selbst wenn dann bereits mit niedrigen Temperaturen oder sogar mit Frost zu rechnen ist, können die Samen noch ausgebracht werden. Vorzugehen ist dabei wie folgt: 

  1. Bei der Aussaat im Beet werden zunächst etwa zwei bis drei Zentimeter tiefe Linien gezogen. In Kasten, Kübel oder Topf reicht es aus, kleine runde Vertiefungen in das Substrat zu drücken.
  2. Die Samen des Feldsalats werden in einem Abstand von mindestens zehn, besser noch 20 Zentimetern leicht in die Erde gedrückt.
  3. Alle Samen werden mit Erde bedeckt. Die Erde wird abschließend festgeklopft.
  4. Für eine schnelle Keimung ist es bei trockenem Boden sinnvoll, die Aussaat gut anzugießen. Das Substrat sollte gleichmäßig feucht aber nicht nass sein.

Wer nicht auf ordentlichen Reihen besteht, kann die Samen auch gestreut aussäen. Für eine einfache Ernte sollte dieses Vorgehen aber nur auf kleinen Beeten durchgeführt werden, anderenfalls sind die mittigen Pflanzen nicht zu erreichen, ohne die äußeren zu beschädigen. Soll ohnehin alles auf einmal oder von außen nach innen abgeerntet werden, anstatt portionsweise zu schneiden, kann der Anbau selbstverständlich auch auf großen Beeten so vollzogen werden.

Damit der Feldsalat auch am Anfang gut von Unkraut zu unterscheiden ist, sollten die Reihen markiert werden. Das kann wahlweise mit einer gespannten Schnur oder durch eingesteckte Fähnchen erfolgen.

Gießen

Viel Wasser benötigt der Feldsalat nicht, gerade hierdurch ist der Anbau zusätzlich vereinfacht. Im Frühjahr und Sommer ist es dennoch anfangs meist nötig, bei ausbleibendem Regenfall zur Gießkanne zu greifen. Gesammeltes Regenwasser oder härteres Leitungswasser – der Feldsalat verträgt beides. Das Substrat kann gleichmäßig feucht gehalten werden, jedoch darf es hin und wieder auch leicht austrocknen. Im Herbst ist es noch einfacher, hier reichen Regen und Tau meist aus. Ein Gießen ist also wirklich nur bei Bedarf erforderlich.

Tipp:

Eine Schicht Mulch, beispielsweise aus Rasenschnitt, ist gerade beim Anbau auf dem Balkon oder in kleineren Gefäßen sinnvoll. Diese verringert den Gießaufwand zusätzlich.

Düngen

Auf Dünger kann der Feldsalat getrost verzichten, er begnügt sich mit den im Boden vorhandenen Nährstoffen. Einzige Ausnahme bildet hierbei stark verbrauchte Erde, die bereits mehrmals in Folge bepflanzt wurde. Etwas Kompost oder Hornmehl in der Vorbereitung des Beets schafft Abhilfe.

Ernte

Der Feldsalat ist bereit zur Ernte, wenn er mehrere Blätter trägt. Lange muss darauf nicht gewartet werden. Selbst im Herbst und Winter sind maximal acht Wochen bis zur vollen Reife nötig. Mit viel Sonne geht es dementsprechend etwas schneller. Zudem muss nicht alles gleichzeitig abgeerntet werden. Die Blätter können portionsweise direkt von der Pflanze geschnitten werden und wachsen mehrmals nach, wenn dabei nicht zu erdnah gekürzt wird. Daher ist es gar nicht nötig, große Flächen für den Anbau zu reservieren. Wer den Feldsalat als Zwischenfrucht anbaut, kann natürlich auch das ganze Beet mit der Saat bestreuen und bei der Ernte die Pflanzen direkt aufbrauchen. Dennoch ist eine stets frische Ernte nach Bedarf über mehrere Monate hinweg möglich.

Schutz

Der Feldsalat Anbau ist einfach und pflegeleicht, das Blattgemüse dafür schmackhaft. Leider teilen diese Meinung auch Blattläuse und Vögel. Vor allem im Beet ist daher etwas Schutz angeraten. Gegen einen Befall mit Blattläusen hilft das Besprühen mit Brennnesseljauche. Allerdings sollte diese Maßnahme zeitlich nicht zu nah an der Ernte liegen, da Brennnesseljauche einen recht unappetitlichen Geruch verströmt und auch den Geschmack beeinflussen kann. Damit sich weder Vögel noch andere Tiere am Feldsalat gütlich tun, kann zudem ein Netz oder Vlies über die Pflanzen gelegt werden. Bei frostigen Temperaturen ist der Schutz durch ein Gartenvlies ohnehin empfehlenswert, da er das Wachstum beschleunigt und das Gemüse vor Schäden bewahrt.

Anbau auf dem Balkon

Wird der Feldsalat auf dem Balkon angebaut, sollte das eine oder andere beachtet werden. Worauf es ankommt, erfahren interessierte Hobbygärtner in der folgenden Übersicht:

  •  Bei kleineren Pflanzgefäßen im Winter für ausreichend Schutz gegen die Kälte sorgen – auf Styroporplatten stellen oder in Gartenvlies wickeln reicht meist aus
  • Auf den Wasserabfluss achten – Töpfe, Kübel und Co. müssen mit Löchern versehen werden und auch in den Untersetzern darf kein Wasser stehen bleiben. Das Einbringen einer Drainageschicht aus grobem Kies oder Tonscherben kann sinnvoll sein.
  • Aufgrund der geringeren Reserven an Erde und damit auch an Feuchtigkeit, muss bei dem Anbau des Feldsalats auf dem Balkon – häufiger gegossen werden. Das Substrat sollte stetig leicht feucht sein.
  • Eine Gefahr für Blattläuse besteht bei der Topfkultur auf dem Balkon nur in sehr geringem Maße, dennoch sind regelmäßige Kontrollen angeraten 
Tipp:

Feldsalat kann übrigens auch im Haus angebaut werden, wenn er hier hell steht. Direkt griffbereit im Küchenfenster oder gar in einem unbeheizten Raum gedeiht er ebenso problemlos wie im Freien. Für regelmäßigen Nachschub ist es sinnvoll, den Feldsalat in Kästen anzubauen. Diese sind zugleich verhältnismäßig platzsparend.

Schädlinge, Krankheiten und Pflegefehler

Krankheiten finden sich mit Ausnahme von Fäulnis kaum am Feldsalat, auf der Liste der möglichen Parasiten stehen hauptsächlich Blattläuse aber auch eigentlich nützliche Vögel können sich hin und wieder an dem Blattgemüse gütlich tun. Die tierischen Fressfeinde sind jedoch ganz einfach mit Vlies, Netzen oder Brennnesseljauche im Schach zu halten. Wer die geschmackliche Auswirkung der Pflanzenjauche nicht riskieren möchte oder wenn ein Befall erst kurz vor der Erntereife auftritt, ist hingegen der Einsatz von Marienkäfern empfehlenswert. Diese können im Fachhandel erworben und direkt an die Pflanzen gesetzt werden. Blattläuse haben dann keine Chance mehr und der Feldsalat wird im Geschmack nicht beeinflusst.  Bei Fäulnis verhält es sich etwas anders. Diese kommt nur zustande, wenn der Feldsalat nass steht. Das kann auf ein zur Verdichtung neigendes Substrat zurückzuführen sein, bei dem Wasser nicht ausreichend abfließt. Möglich sind auch ein zu gut gemeintes Wässern oder ein zu kalter Standort. So pflegeleicht und anspruchslos der Feldsalat beim Anbau auch ist, eine ausreichend lockere Erde und reichlich Sonne benötigt auch dieses Gewächs. Eine bedachte Wahl von Standort und Substrat am Anfang lohnt sich daher schnell. Fehler machen sich hingegen ebenso schnell und verheerend bemerkbar.

Fazit

Feldsalat selbst anzubauen gelingt auch ohne grünen Daumen problemlos und ohne viel Aufwand. Wer die entscheidenden Faktoren für eine reiche Ernte kennt und diese berücksichtigt, benötigt noch nicht einmal einen Garten für den Nachschub an frischem Grün.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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