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Weißkohl, Weißkraut – Anbau und Pflege von Kohl

Kohl gehört in Deutschland zu dem beliebtesten Gemüse, denn dieses kann sowohl gekocht oder auch roh gegessen werden. Allerdings stellt er so seine Ansprüche an den Boden, aber wer diese beachtet wird mit einer reichen und leckeren Ernte belohnt. Dabei ist die Beschaffenheit des Bodens sehr wichtig, und vor allem das der Weißkohl vorgezogen werden muss. Dieser kann nicht gleich ausgesät werden, sondern nur die jungen Pflanzen.

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Vorbereitung des Bodens

Der Weißkohl liebt humusreichen und mittelschweren Lehmboden. Sollte der Boden zu feucht oder sandig sein, kann entweder Kompost oder Mist unter die Erde gemischt werden. Hier sollte ein Eimer mit 10 Litern auf einen Quadratmeter ausreichend sein und der Kompost oder Stallmist gut untermischen. So ist der Boden optimal vorbereitet und jetzt können die jungen Pflanzen gesetzt werden. Hierzu sollte ein sonniger und doch windgeschützter Ort im Garten ausgesucht werden, denn hier kann der Weißkohl am besten gedeihen.

Am besten gedeiht der Weißkohl in mittelschweren humosen Lehmboden. Dabei spielt die Bodenfeuchtigkeit eine bedeutende Rolle, welche immer ausreichend gewährleistet sein sollte. Zur Verbesserung von allzu durchlässigem, trocknem oder sehr sandigen Erdreich mischt man pro Quadratmeter einen 10 Liter Eimer gut verrotteten Gartenkompost oder Stallmist unter. Besonders schöne Köpfe erntet man an gut windgeschützten Standorten. Der Weißkohl muss im Früh- oder Saatbeet vorgezogen und später an den endgültigen Platz ausgepflanzt werden. Hierfür sollte eine sonnige Stelle mit durchlässiger erde gewählt werden.

Aussaat und Pflanzung

Weißkohl kann mit seinen vielen verschiedenen Sorten und Varietäten außer in den Wintermonaten fast das ganze Jahr ausgesät werden. Im Allgemeinen zieht man die frühen Sorten unter Glas, die mittelfrühen im Frühbeet und die späteren Sorten direkt im Freiland.  Der Spitzkohl wird im August in ein Beet mit 5mm tiefen rillen und einen Reihenabstand von 15cm gesät. Der richtige Aussaatzeitpunkt ist bei Spitzkohl sehr wichtig, denn sät man zu früh aus, wachsen die Pflanzen zu schnell heran und bilden eine feste Köpfe, bei zu später Aussaat reift der Spitzkohl nicht mehr ganz aus

Sommerweißkohl

wird zur Frühlingsmitte dünn in 5mm tiefe Rillen mit einem seitlichen Abstand von etwa 15cm ausgesät. Die Keimlinge werden, wenn sie stark genug sind auf 5cm ausgedünnt und setzt die heranwachsenden Jungpflanzen Ende Mai bis Anfang Juni an ihren endgültigen Standort. Das Beet muss während der Sommermonate regelmäßig gehackt werden und darf niemals austrocknen.

Die Aussaat der Samen beginnt erst ab Mai und kann noch um weitere zweimal ausgeweitet werden. So kann der Weißkohl bis in den Spätherbst oder sogar Winter geerntet werden. Ab Juni kann der Jungkohl dann in das Freilandbeet gesetzt werden. Der Abstand innerhalb der Reihen sollte ca. 50 cm und der Abstand der Reihen ungefähr 60 cm betragen. Danach muss das Beet ständig nass gehalten werden, gerade im Sommer, wenn es sehr trocken ist. Natürlich nur wenn es nicht geregnet hat, da kann das Gießen dann vielleicht einmal ausfallen.

Herbst- und Winterweißkohl

sät man genauso aus wie Sommerweißkohl jedoch erst Mitte Mai. Später kann man noch zwei Folgeaussaaten machen, um die Erntezeit bis in den Spätherbst und den Winter auszudehnen. Die Jungpflanzen werden im Juni an Ort und Stelle gepflanzt. Der Abstand in den 60cm voneinander entfernten Reihen sollte etwa 50cm betragen. Das Beet hält man durch ständiges Gießen feucht. Vor allem in den trockenen Sommermonaten benötigen die Pflanzen sehr viel Wasser.

Anbau

Damit der Kohl richtig gedeihen kann, sollten folgende Schritte eingehalten werden:

  • Weißkohl in einem Saat- oder Frühbeet vorziehen
  • Den richtigen Standort auswählen, dieser muss windgeschützt und sonnig sein
  • Vorm Einpflanzen den Boden eventuell noch mit Kompost oder Stallmist vorbereiten
  • Einen Pflanzabstand innerhalb des Beetes von ca. 50 cm einhalten
  • Zwischen den Beeten ungefähr einen Abstand von 60 cm
  • Regelmäßig wässern, denn Trockenheit verträgt der Kohl nicht
  • In gewissen Abständen Düngen, da Weißkohl viele Nährstoffe braucht
  • Immer wieder die Erde lockern und dabei abgestorbene Pflanzen entfernen
  • Nur den inneren Kohlkopf ernten, die äußeren Blätter auf den Kompost

So fühlt sich das Weißkraut am wohlsten und wird garantiert richtig gut wachsen. Natürlich fordert dies einiges an Arbeit, aber der Lohn ist gesundes Gemüse aus dem eigenen Garten. Gerade auch für Menschen die auf Chemie verzichten wollen, ist der eigene Anbau die beste Alternative. Allerdings ist Weißkohl nicht wirklich für kleine Gärten geeignet, dies hängt auch von der Menge ab. Vor allem gibt es verschiedene Kohlsorten, die schon früher eingepflanzt werden können. So kann dann das gesamte Jahr geerntet werden.

Regelmäßiges Gießen muss sein

Damit der Boden alle Nährstoffe freisetzen kann, muss regelmäßig gegossen werden. Da bei sandigen Böden das Wasser zu schnell und bei lehmigen Böden zu langsam versickert, werden dann auch die Nährstoffe nicht richtig abgegeben. Daher ist die richtige Wahl beim Boden so wichtig, denn ohne diese kann der Kohl nicht wachsen. Deshalb sollte auch in regelmäßigen Abständen die Erde immer wieder aufgelockert werden, wobei dann auch gleich das Unkraut entfernt wird. Damit der Kohl wirklich auch alles an Nährstoffen bekommt, was nötig ist, sollte auch gedüngt werden. Natürlich sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu viel gedüngt wird. So kann auch jeder seinen eigenen Dünger aus Brennnesseln herstellen, oder einen geeigneten beim Gärtner kaufen.

Brennnesseljauche

Brennnesseljauche als Dünger selbst herstellen

Hierzu einfach 1 kg Brennnesselblätter und 10 Liter Wasser nehmen. Die Blätter zerkleinern und anschließen mit dem Wasser zugedeckt 2 Wochen lang ziehen lassen. In regelmäßigen Abständen von einigen Tagen umrühren. Diese Brennnesseljauche sollte dann so alle drei bis vier Wochen als Dünger verteilt werden. So ein Dünger ist garantiert umweltverträglich und vollkommen ohne Chemie, was gerade im eigenen Garten sehr wichtig sein kann.

Krankheiten und Schädlinge

Eine der Krankheiten, die bei Weißkohl auftreten kann sind Blattfleckigkeit, falscher Mehltau und Kohlhernie. Um diese Krankheiten zu vermeiden, sollte in regelmäßigen Abständen der Kohl von toten Pflanzmaterial befreit werden. Dies gilt auch für das Beet, denn hierdurch kann sich gerade Kohlhernie verbreiten. Dazu gehört auch den Boden regelmäßig zu Kalken und natürlich immer wieder aufzulockern, damit der Weißkohl sich dann richtig wohlfühlt und besonders gut wachsen kann.

Kohlhernie, Falscher Mehltau und Blattfleckigkeit zählen zu den häufigsten Krankheiten der Weißkohlsorten. Zur Vorbeugung wird totes Pflanzenmaterial entfernt, welches einen guten Nährboden für Krankheiten und Schädlinge bietet. Durch gründliches Kalken und regelmäßiges Auflockern des Bodens verhindert man die gefährliche Kohlhernie.

Ernten und richtiges Lagern

Bei der Ernte werden die äußeren und losen Blätter abgeschnitten. Geerntet wird nur der innere und feste Kopf. Soll der Weißkohl überwintern, dann sollte dieser mit den Wurzeln ausgegraben, und mit den Köpfen nach unter, in einem dunklen Keller aufgehängt werden. Aber auch eingelegt als Sauerkraut wird aus Weißkraut eine leckere Delikatesse, die selbst gemacht noch besser schmeckt. Natürlich gibt es viele leckere Gerichte, die dann mit dem eigenen Kohl noch besser schmecken.

Auch wenn der Kohl keine Wurzeln mehr hat, ist dieser lange haltbar. Dafür einfach nur kühl lagern, denn bei der Haltung ist dieser dann doch wieder einfach. Die einzige Aufmerksamkeit die er benötigt ist bis zur Ernte. Aber hier muss dann jeden Tag nach diesem geschaut werden, es sei denn es hat geregnet. In besonders heißen Sommern muss manchmal sogar morgens und abends gegossen werden, ansonsten kann Weißkraut nicht wachsen. Doch ansonsten können selbst Anfänger im Garten mit diesem Gemüse zurechtkommen, ohne weitere Probleme. Natürlich kann es sein, das hier Nacktschnecken an den Kohl wollen. Diese sollten dann einfach von Hand entfernt, oder mit einer Bierfalle entfernt werden. Ansonsten bei richtiger Pflege ist Weißkraut oder Weißkohl wenig anfällig für Krankheiten, was dann wiederum für eine gute Ernte sorgt. Weißkohl muss verdient werden.

Beliebte Sorten

  • Marner Allfrüh, Sommerweißkohl- eine sehr frühe Sorte
  • Braunschweiger, Herbst- und Winterweißkohl- Herbstsorte mit plattrunden, weißen Köpfen
  • Erstling, Spitzkohl- mittelkleine, stumpfspitzige, sehr früh erntefähige Köpfe, gut für Herbstaussaat
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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