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Hochbeet aus Steinen selber bauen: so geht’s

Ein Hochbeet aus Steinen wirkt besonders natürlich, ist beständig und kann nicht nur den Ertrag erhöhen, sondern auch die Erntezeit verlängern. So geht der Bau Schritt für Schritt.

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Vorteile

Hochbeete sind mehr als nur ein dekoratives Element im Garten. Sie bringen auch zahlreiche Vorteile mit sich. Zu diesen gehören unter anderem:

  • früheres Anpflanzen möglich
  • große Mengen Nährstoffe für lange Zeit
  • größere Erträge
  • längere Erntezeit
  • möglicher Lebensraum für Eidechsen und andere Tiere
  • rückenschonendes Gärtnern möglich
  • Schutz vor Schnecken
  • Substrat kann einfach angepasst werden
  • widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit

Aufgrund der verschiedenen Schichten kann die Temperatur in dem Hochbeet bis zu acht Grad Celsius mehr betragen als der Boden in der Umgebung. Hierdurch ist es möglich, mit dem Anpflanzen zeitiger zu beginnen.

Hinzu kommt, dass aufgrund der Wärme das Wachstum und die Ausbildung von Früchten verlängert werden kann. Dadurch wird der Ertrag deutlich erhöht. Bei Hochbeeten aus Steinen ist dieser Effekt besonders stark ausgeprägt. Denn die Steine speichern die Wärme des Tages und geben diese über Nacht nach und nach wieder ab.

Hierdurch wird beispielsweise auch Schäden durch Spätfrost vorgebeugt. Zudem eignet sich das Hochbeet mit einem entsprechenden Aufbau unter anderem als eine Art Gewächshaus oder Tomatenzelt dienen.

Größe und Standort

Die Breite des Hochbeets sollte 60 bis 70 Zentimeter betragen, wenn das Beet nur von einer Seite zugänglich ist. Kann der Zugriff von beiden Seiten erfolgen, darf die Breite problemlos verdoppelt werden.
Die Länge ist abhängig von dem vorhandenen Platz und dem gewünschten Ertrag. Gängig sind 100 bis 120 Zentimeter. Kürzere oder deutlich längere Beete sind jedoch ebenfalls möglich.

Bei der Ausrichtung ist es optimal, die langen Seiten gen Norden und Süden auszurichten. Dadurch zeigen die kurzen Seiten nach Osten und Westen. Wichtiger als die Position entsprechend der Himmelsrichtungen, sind die Bedingungen am Standort. Für das Hochbeet aus Steinen sollte ein sonniger Platz gewählt werden, der nicht von Bäumen, größeren Gewächsen, Gebäuden oder Mauern beschattet sein. Offene Bereiche sind daher ideal.

Fundament für ein Hochbeet aus Stein anlegen

Fundament anlegen

Aufgrund des hohen Gewichts sollte das Hochbeet auf einem Fundament aufgebaut werden. Das verleiht ihm Stabilität und verlängert die Lebensdauer.
Benötigt werden:

  • Beton
  • Bohrmaschine mit Rühraufsatz
  • Eimer
  • Faden
  • grober Schotter
  • Kies
  • Minibagger
  • Rüttelplatte
  • Spaten
  • stabile Stöcke
  • Zollstock

1. Umriss abstecken

Nach dem Abmessen des Umrisses sollte dieser zur Orientierung abgesteckt werden. Durch Stöcke oder Leisten und einen Faden ist das sehr einfach möglich.

2. Fundament ausheben

Der angeschlagene Umriss kann zunächst oberflächliche mit einem Spaten ausgehoben werden. eine Spatentiefe und damit etwa 20 bis 30 Zentimeter reichen aus. Danach kann die Grube mit einem Minibagger auf eine Tiefe von 60 bis 80 Zentimeter ausgehoben werden.

3. Boden verdichte

Damit sich das Fundament als stabil erweist, müssen Boden und Wände verdichtet werden. Am besten ist hierfür eine Rüttelplatte geeignet. Die Ränder sollten anschließend mit Brettern abgesperrt werden, um einen Rahmen zu bilden.

4. Kies einfüllen und verdichten

Zunächst wird eine 15 bis 20 Zentimeter dicke Schicht Schotter eingefüllt und mit der Rüttelplatte verdichtet. Darauf wird eine ebenso dicke Schicht Kies gegeben und ebenfalls verdichtet.

5. Beton gießen

Sowohl Beton als auch Zement können dazu verwendet werden, das Fundament aufzugießen. Hierdurch ist nach dem Austrocknen eine stabile und belastbare Unterlage gegeben. Allerdings ist dieser Schritt nicht unbedingt erforderlich. Ein Fundament aus Schotter und Kies kann bereits ausreichen, um den Wänden des Hochbeets als Stütze zu dienen. Wenn diese Vorbereitungen abgeschlossen sind, können die Bretter des Rahmens entfernt werden.

Tipp:

Sowohl ein Minibagger als auch die Rüttelplatte können beispielsweise in Baumärkten gemietet werden. Sie erleichtern die Arbeit erheblich, weswegen ihr Einsatz vor allem beim Anlegen mehrerer Hochbeete sinnvoll und empfehlenswert ist.

Hochbeet aus Stein selber mauern

Hochbeet mauern

Abhängig davon, welche Steine gewählt werden, kann sich auch der Prozess des selber Bauens erheblich unterscheiden. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Steine stabil aufeinander befestigt werden. Hierzu bietet sich Mörtel als verbindendes Mittel an.

1. Planung

Gerade bei Natursteinen, die unregelmäßige Formen aufweisen, ist die Planung entscheidend. Die Steine werden zunächst als Reihe ausgelegt, sodass Abstände und Reihenfolgen geplant werden können. Dies sollte für jede Reihe wiederholt werden.

2. Wände des Beets bauen

Die Steine werden mit Mörtel auf dem Fundament befestigt. Danach werden die Reihen Stein für Stein ausgelegt und die Fugen zwischen den einzelnen Elementen ebenfalls mit Mörtel verbunden. Das gilt sowohl für die horizontale als auch die vertikale Richtung.

3. Mauern

Wenn alle Steine an der richtigen Position liegen, sollten die Abstände zwischen ihnen nochmals überprüft werden. Zu große und tiefe Lücken lassen sich nachträglich mit Mörtel verschließen. Dies ist wichtig, um die notwendige Stabilität zu gewährleisten.

4. Befüllen

Erst wenn die Wände vollständig getrocknet und ausgehärtet sind, sollte das Hochbeet befüllt werden. Alternativen zu Natursteinen stellen beispielsweise Backsteine oder Porenbeton dar. Sie sind aufgrund ihrer Form einfacher zu verlegen, können verhältnismäßig einfach auf das benötigte Maß zugesägt werden und lassen sich auch nachträglich noch gut optisch anpassen. Welche Steine für das Hochbeet in Frage kommen, ist von mehreren Faktoren abhängig.

Tipp:

Maler-Krepp mit Nummern zu beschriften und dieses auf die einzelnen Steine zu kleben kann dabei helfen, die Orientierung zu behalten und die Reihenfolge einzuhalten.

Hochbeet befüllen

Das Substrat in dem Hochbeet aus Steinen setzt sich aus mehreren verschiedenen Schichten zusammen. Bei diesen handelt es sich um:

  • 1. Schicht: Baumschnitt, Äste und Zweige von Sträuchern sowie Büschen
  • 2. Schicht: Grasschnitt
  • 3. Schicht: grober Kompost und Laub
  • 4. Schicht: feiner beziehungsweise fertiger Kompost und Erde
Hochbeet aus Stein: Füllung

Durch diesen Aufbau sind die Verrottungszeiten unterschiedlich, was zum einen Wärme entstehen lässt. Zum anderen sind die Versorgung mit Nährstoffen, Isolierung von unten und Ablauf des Wassers sichergestellt.

Außenwände bepflanzen

Vor allem bei Natursteinen besteht die Möglichkeit, die Außenwände des Hochbeets dekorativ zu bepflanzen. Eine Möglichkeit hierfür stellen Hauswurzen dar. Sie können in Rillen eingesetzt werden und verschönern die Optik durch ihre markanten Rosetten. Wer die Wände nicht direkt bepflanzen möchte, kann auch Töpfe daran aufhängen oder auf dem oberen Rand abstellen.

Stein-Hochbeet reinigen

Ein weiterer Vorteil des Hochbeets aus Stein ist, dass es sich verhältnismäßig einfach reinigen lässt. Wenn Moos oder andere unerwünschte Pflanzen beziehungsweise Verunreinigungen sich in den Fugen und Unregelmäßigkeiten ansammeln, können diese einfach mit einem Hochdruckreiniger entfernt werden.

Bei älteren Hochbeeten kann es nach der Reinigung notwendig sein, Risse, größere Abstände und herausgebrochene Mörtelstücke auszubessern. Diese Reparaturen sollten jedoch erst stattfinden, wenn die Wände des Beets gereinigt wurden und vollständig getrocknet sind.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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