Startseite » Gemüsegarten & Gemüse » Gemüsesorten » Rosenkohl-Pflanzen im Garten anbauen – Anleitung

Rosenkohl-Pflanzen im Garten anbauen – Anleitung

Rosenkohl ist vielleicht nicht die Lieblingsspeise vieler, als Wintergemüse aber eine gesunde Bereicherung in der kalten Jahreszeit. Umso besser, wenn er nach Bedarf im eigenen Garten geerntet werden kann. Für den Anbau der Rosenkohl-Pflanzen muss jedoch etwas Wissen mitgebracht werden, denn die Gewächse sind Starkzehrer mit dem einen oder anderen Anspruch an die Pflege und Bedingungen. Was für eine erfolgreiche Rosenkohl Ernte erforderlich ist, erfahren interessierte Hobbygärtner in der folgenden Anleitung.  

Video-Tipp

Standort

In Hinblick auf den Standort gibt sich der Rosenkohl schnell zufrieden. Für einen optimalen Ertrag und starke Pflanzen sollte es jedoch ein sonniger Platz sein, der etwas geschützt liegt. Zudem sollte die Fruchtfolge beachtet werden. Da der Rosenkohl selbst zu den Starkzehrern zählt, sollte das gewählte Beet in den drei Jahren zuvor nicht als Anbaufläche für andere Starkzehrer genutzt worden sein.   

Substrat

Nährstoffreich, humos und dennoch locker muss das Substrat für den Anbau der Rosenkohl-Pflanzen sein. Ideal ist Garten- oder Gemüseerde, die mit Kompost angereichert und mit Sand aufgelockert wird.

Beet vorbereiten

Damit der Rosenkohl von Anfang an gut gedeiht, benötigt er optimale Bedingungen im Beet. Dazu wird am besten im Herbst vor dem geplanten Anbau des Rosenkohls reichlich gut verrotteten Kompost auf dem Beet ausgebracht. Im Anschluss wird der natürliche Dünger durch Umgraben untergearbeitet oder bei bereits lockerer Erde schlicht eingeharkt. Wer diesen Zeitpunkt verpasst, kann die Maßnahme im Frühjahr nachholen. Dann sollten bis zum Einsetzen des Rosenkohls aber wenigstens zwei, besser noch vier Wochen vergehen. Während dieser Wartezeit verteilen sich die Nährstoffe gleichmäßiger in der Erde und setzen sich ab. Zudem finden mit Hilfe verschiedener Bodenbewohner wichtige Prozesse im Substrat statt. Dadurch werden optimale Verhältnisse im Boden geschaffen. Bei zur Verdichtung neigender Erde empfiehlt es sich, den bereits erwähnten Sand zur Auflockerung einzubringen. Dabei sollte so viel untergemischt werden, dass eine feucht krümelige Struktur entsteht.  

Sortenauswahl

Je nach dem Zeitpunkt, zu dem der Rosenkohl geerntet werden soll, kommen verschiedene Sorten in Frage. Grundsätzlich werden Rosenkohl-Pflanzen in frühe und späte Sorten unterteilt. Bei einigen ist eine Ernte daher bereits im September möglich, bei anderen erst im Dezember. Gerade wenn der Weg zum Garten mit einer Anfahrt verbunden ist, sollte genau abgewägt werden, ob Wintersorten die richtige Wahl sind – denn die Rosenkohl Ernte sollte möglichst verteilt erfolgen.  

Eher zeitige Rosenkohl Sorten

  • Early Tall Half
  • Falstaff
  • Nelson
  • Predora
  • Hossa
  • Wilhelmsburger

Bei diesen muss genau darauf geachtet werden, ob es sich um frostfeste Sorten handelt oder nicht. Sehr zeitig reife Rosenkohl-Pflanzen sind das nicht in jedem Fall, wodurch die Ernte früh abgeschlossen werden muss. Dafür ist allerdings auch keine Kälteeinwirkung von Nöten, um den süßlichen Geschmack zu erreichen.

Späte und empfehlenswerte Sorten

  • Boxer
  • Gronninger
  • Hilds Ideal
  • Igor
  • Harald
  • Fortress

Vorzucht

Der Rosenkohl kann direkt ins Beet gesät werden, bessere Ergebnisse lassen sich jedoch durch das zeitige Vorziehen im Haus erzielen. Hierbei wird wie folgt vorgegangen: 

  1. Die Anzuchterde wird in kleine Pflanztöpfe oder – praktischer – in Topfplatten gegeben.
  2. Der Rosenkohlsamen wird jeweils zu zweit oder dritt in jeden Topf gelegt und leicht mit Erde bedeckt.
  3. Das Substrat wird gut durchfeuchtet aber nicht geschwemmt.
  4. Derartig vorbereitet werden die Anzuchtgefäße an einen hellen Ort verbracht. Die ideale Keimtemperatur richtet sich nach der jeweiligen Sorte.
  5. In den ersten drei bis vier Wochen sollte das Substrat leicht feucht gehalten werden aber niemals nass sein. Eine Abdeckung ist nicht nötig.

Der ideale Zeitpunkt für das Vorkeimen der Samen ist im zeitigen Frühjahr oder – wiederum je nach Sorte – im späten Winter gekommen. Für die meisten Rosenkohl-Zuchtformen ist der Februar oder März optimal.     

Anbau

Rosenkohl - brassica oleravea var. gemmifera - Brüssler Kohl

Zwischen April und Mai kann der Anbau im Freien beginnen, hierzu werden die vorgezogenen Pflanzen zunächst pikiert. Lediglich die stärksten Exemplare sollten eingepflanzt werden. Im Anschluss wird wie folgt verfahren: 

  1. In der Reihe und zwischen den Reihen wird ein Abstand von jeweils 50 Zentimetern abgesteckt.
  2. Die Rosenkohl-Pflanzen werden einzeln eingesetzt und gut angegossen.
  3. Um die Pflanzen zu stabilisieren und die Ernte zu vereinfachen, kann ein einfaches Gestell aus Holz gebaut werden. Zwei Pfähle werden jeweils am Anfang und Ende jeder Reihe senkrecht eingesetzt. Darauf wird ein Verbindungsstab gelegt und befestigt.
  4. Von jeder Pflanze aus kann ein weiterer Stab mit dem Gerüst verbunden werden. Diese Konstruktion schützt den Rosenkohl vor Windschäden und hat auch noch einen weiteren praktischen Nutzen beim Schutz der Pflanzen.
  5. So vorbereitet werden die Pflanzen nach dem anfänglichen Gießen eher trocken gehalten. Die folgenden Wassergaben erfolgen schwemmend aber in größeren Abständen. Dadurch wird das Wachstum der Wurzeln in die Tiefe angeregt.

Gießen  

Sind die Rosenkohl-Pflanzen nach den ersten drei bis vier Wochen gut angewachsen und haben durch das zunächst zurückhaltende Gießen kräftige Wurzeln ausgebildet, benötigen die Gewächse etwas mehr Feuchtigkeit. Vor allem während des Wachstums im Sommer ist es wichtig, häufig zu gießen und den Boden möglichst nicht austrocknen zu lassen.

Tipp:

Wer im Sommer zu Teichwasser und Pflanzenjauche greift, kann das Gießen mit dem Düngen verbinden. Eine Mulchschicht aus Grasschnitt reduziert die Verdunstung und den Pflegeaufwand zusätzlich.

Düngen

Der hohe Nährstoffbedarf des Rosenkohls und die recht lange Zeit bis zur Ernte können es erforderlich machen, das Beet nochmals nach zu düngen. Wie bereits erwähnt, können hierzu Pflanzenjauche, beispielsweise aus Brennnesseln, und Teichwasser ohne chemische Zusätze verwendet werden. Auch Kompost, Pferdemist, Grasschnitt und Hornmehl können eingesetzt werden. Bei ausreichend mit Nährstoffen vorbereitetem Beet reicht eine Düngung, etwa im August.

Tipp:

Ein übermäßiges Gießen oder anhaltender Regen können Nährstoffe ausspülen und zu Wachstumsschüben führen, die einen Mangel begünstigen. Bei Verfärbungen an den Blättern sollte daher nochmals nachgedüngt werden – egal zu welchem Zeitpunkt.

Pflanzenschutz

Erdflöhe, Blattwespen, Kohlfliege und Kohlweißling können dem Rosenkohl zu schaffen machen. Bevor es aber überhaupt soweit kommt, kann der Anbau entsprechend gegen die Schädlinge geschützt werden. Ratsam sind engmaschige Schutznetze, die direkt über die Pflanzen oder das obig beschriebene Gerüst gespannt werden. Liegt es auf dem Holzgerüst auf, ist eine Kontrolle darunter deutlich einfacher. Ebenso wie die Ernte. Zum Schutz gegen Erdflöhe helfen das durchgängige Feuchthalten der Erde, sowie eine Mulchschicht und das Ausbringen von Pflanzenjauche.

Tipp:

Je größer der Abstand zwischen den einzelnen Rosenkohl-Pflanzen, desto geringer ist die Gefahr für Schädlingsbefälle und Krankheiten.  

Ernte

Je nach Sorte kann die Rosenkohl Ernte bereits im September beginnen oder sich bis in den März des Folgejahres hinein ziehen. Eine komplette Aberntung der einzelnen Pflanzen ist weder nötig noch sinnvoll. Günstiger ist es, stattdessen nach Bedarf zu pflücken. Dabei werden jeweils die größten Knollen abgedreht. Diese sollten jeweils zwei bis vier Zentimeter im Durchmesser aufweisen. Späte Sorten, die wie Hilds Ideal erst im Winter geerntet werden, benötigen eine längere Kälteperiode für den angenehmen und leicht süßlichen Geschmack. Erst die Kombination aus Sonne und Kälte sorgt für eine vermehrte Speicherung von Zucker, da dieser nicht mehr beziehungsweise stark verlangsamt in Stärke umgewandelt wird. Damit sich der Zucker im Rosenkohl anreichern kann, müssen die Knollen an der Pflanze verbleiben. Es reicht also nicht, diese nach der Ernte schlicht einzufrieren. Anders bei Rosenkohl-Pflanzen, die früh reif sind. Die Sorte Nelson, beispielsweise, kann bereits ab September geerntet werden. Diese benötigen nicht nur keinen Frost, sie vertragen ihn kaum oder gar nicht. Grund hierfür ist, dass ohnehin vermehrt Zucker in den kleinen Knollen eingelagert wird. Der Geschmack ist also ohnehin süßlich. Zu beachten ist bei diesen wiederum, dass die Ernte wetterabhängig erfolgen muss. Bei anhaltendem oder starkem Frost müssen also alle Rosenkohl-Pflanzen möglichst zügig abgeerntet werden, bevor sie eingehen.  

Fazit

Rosenkohl-Pflanzen im eigenen Garten anzubauen ist problemlos möglich, wenn bei der Vorbereitung und Pflege einige Punkte beachtet werden. Wer das nötige Wissen mitbringt und die passende Sorte wählt, kann auch als Anfänger im Garten und Gemüseanbau schnell große Erträge erzielen und während der kalten Jahreszeit lange Zeit nach Bedarf frisches Wintergemüse ernten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Gemüsesorten

Zum Thema Gemüsesorten

Scroll Up